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Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 9.1918-1919

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Drittes Heft (Juni 1918)
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Mehring, Walter: Die Frühe der Städte I, [2]: Die Brücke
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Heynicke, Kurt: Lieder im Felde
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https://doi.org/10.11588/diglit.37111#0052

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Die drei Türen brechen ein
Menschen (tausend) brechen durch die Türen
Zwei weiße Türme'rechts und links
Eine eiserne Brücke von Turm zu Turm
Eine Nische (hält das grüne Sofa)
Menschen massen
Der Sohn (steht, seine Arme halten Sas)
Massen (wogen ihr Begehren)
Menschen:
Steine ran die Brücke ran Wir wollen rüber
Menschen:
Brücken rüber Ueber Menschen rüber Unsre Brücken
Menschen:
Tanzen rüber Drüben rüber Drüben tanzen
Menschen:
Tanzen drüben
Menschen:
Lachen drüben
M enschen:
Schöne Mädchen drüben
Menschen:
So'n schönet Mädchen kann doch tanzen
Menschen:
Tanzen Tanzen
Massen (lechzen)
Brücken Brücken
D e r S o h n :
Ich weihe die Brücke
Menschen:
Uns die Brücke Uns die Brücke
Ma s s e n:
Tanzen uns Schöne Mädchen uns die Brücke uns
Menschen:
Die Brücke jocht uns nieder Tanzen
Der Sohn (entschleiert Sas)
Menschen (wogen Jubel)
Sas (hebt sich in den Tanz)
Massen (jubeln):
schönet Mädchen
Menschen (jubeln):
Unser Mädchen
Sas (hebt sich in den Tanz
Massen (jauchzen):
Kindchen
Menschen (branden):
Unser Kind
Sas (hebt sich in den Tanz tanzt strauchelt stürzt)
Der Sohn (hebt Sas hoch und bettet sie aufs grüne Sofa)
Die Massen (brüllen):
Weiter Tanzen
Die Menschen (durchbrechen die Massen wogen heran)
Der Sohn (steht)
Die Menschen (bogen einen Halbkreis aus)
Die Massen (branden Schweigen)
Die Menschen (wogen Schweigen)
Der Sohn (betet Schweigen)
Sas (öffnet die Hände)

Ein einzelner Stern (fällt herab in ihre Brust)
Eine Glocke (läutet)
Menschen Mütter (wiegen tausend) Sas
Menschen Väter (beten tausend) Sas
D e r S o h n :
Heiliget
Die Menschen (knien alle) Sas
Der Sohn:
Ehrfurchtet
Der Sohn:
Uns ward geboren
Die Menschen (schauern): Sas
Das Brausen der Städte: Sas
Das Brausen der Glocken: Morgen
Das Jauchzen der Menschen: Morgen
Das weiße Frühlicht brandet den goldenen Tag
Ende

Lieder im Fe!de
Kurt Heynicke
Sterne fallen über Nacht,
aus den Nebeln fliegen mir Gespenster an die Brust
All die schlanken Rohre meiner Batterie Schrein in den Himmel,
schwer reißt ein Geschoß entzwei
Himmel, Erde, Gott, Madonna, Heimat hilf der
traumberauschten Seele
aufwärts,
fliegen,
schmerzentstiegen
heimatwärts.
Geliebte, sanft umträumtes Angesicht
mein Antlitz ruht auf dem belehmten Mantel
und meine Träume sind ein weites Meer
und meine Seele helles Schiff
hinsegelnd suchend eine grüne Insel:
Dich!
0 Traum
du Gott mit ungleichen Händen zwischen den Tagen
du Stimme des pfeifenden Schrecks geträumter Granaten
du Stimme der Geliebten an der Brust
und du Haus in der Heide im Mond
o Traum
Sonne und Gewitter in deiner Schale
herabgegossen über die Stunden des Wachens im Felde
des Todes!
Ein Kranz für Wilhelm Runge
O, ewig, ewig ist der Mensch!
An deinen Wimpern hängt das Licht
Du blühst!
Sturm blühst Du,
weißen Sturm
Lilien auf flatternder Fahne!
Lächelnd fällt Deine sterbende Hand und zündet unsere Fak-
kein
die schluchzenden Mauern der Zeit fallen gen Nacht
aufblüht ein Feld
wir heben unsre Sensen in das Licht
und mähen Deine Saat,
......
 
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