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Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 9.1918-1919

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Zweites Heft (Mai 1918)
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Schreyer, Lothar: Klage
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Mehring, Walter: Die Frühe der Städte I: Die Brücke
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https://doi.org/10.11588/diglit.37111#0033

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Blüte schenkelt Blute
Herz
Sammeln
Flügel
Freien
Frei Flug
Opfer Menschen
Kreuze Strahle
Mein Flügel trägt Jen Mann
Uebermenschen
Unterschuld
Schuld auf Menschen
Flüchtig
Wir
Herz
Lichten Menschen
Der Mann Erdenlicht
Zerbrennen
Messern Flügel
Mensch um Mensch
Grabt die Erde über Menschen
Ich zerkörpre
Ende Du
Ohne Anfang
Schlage Schlage
Keine Flucht
Ich lebe
Leib mein
Leib trägt Leib
Männlich weiblich
Fluch
Wir Trage
Die Frau Schamlos
Die Geliebte
Treulos
Der Mann Reulos
Die Geliebte die Frau liebt das Kind
Der Mann liebt Nichts


Die Frühe der Städte t
Die Drücke
Walter Mehring
Eine weiße Wand
Drei Türen, zu denen Stufen steigen
Ein Tisch
Ein Stuhl
Das grüne Sofa
Das Profil einer ältlichen Frau im Brautschleier
Der Sohn (erscheint in der Tür trägt die Hacke):
Nie starb und keiner kennt Goldhaar erhängt die Klinge
wächst aus allen Räumen
Die Mutter (sitzt)
D e r S o h n :
Nie ahnt wo blutend lebt Schnittreife mäht die Träume
kahl Um Kreuze Weinen Kreuz zerfällt der Tag Schwarz
gittert Gold
Mutter, ich will das Grab bauen Schwesterchens Körper

Die Mutter (lacht)
Der Sohn (wirft die Hacke ins Zimmer)
Die Mutter (geht nach der Hacke durch das Zimmer)
D e r S o h n :
O Du ja Du nach allem kommst Du geschlichen Meine
Schwester hast Du auch
Die M u 11 er (legt die Hacke auf den Tisch)
Der Sohn (hängt nach der Hacke)
Die Mutter (lächelt flicht ihr goldenes Haar)
Der Sohn (streckt die Hand aus):
Schwersterchen
Die Mutter (Schwesterchens Stimme):
Brüderchen WillstDu nicht neben mir sitzen
D e r S o h n :
O Mutter Du trugst mich über harte Erde In Deinem
Schoße wurzeln meine Wunden Du hast mich aus der
Welt gelöst
Die Mutter:
Du bist ja mein (führt ihn an der Hand zum Tisch)
D e r S o h n :
Du mußt mir sagen wo Sie ruft immer Aus allen Nächten
Die Tage schrein Ruft Mutter Und Streicheln splittern
weiche Hände mich.
Die Mutter (ohne Bewegung)
Der Sohn (greift)
Die Mutter (blickt nach der Hacke)
D e r S o h n :
Ich knie ja Und Du hast sie geboren Ich bete Und Du
hast sie geboren Du trugst das Grab in alle Welt Auf
fremder Trauer wachsen meine Tränen.
Die Mutter (summt und streicht das Haar):
Dein Vater, der ,die Welt gebaut
D e r S o h n :
Ich will das Grab bauen ich will den Himmel schließen
Ich will die Welt in meine Träume sargen, damit ich an
ihrem Grabe knie.
Die Mutter:
Zwei Sterne die am Kreuze stehn
Die strahlen alle Augen blind
Ein goldener und ein weißer
Schlaf Kindchen schlaf
D e r S o h n :
Wie schön Du bist Mutter Du wölbst Dich heilig über mir
Rings um die Schmerzen brennen Deine Worte Stern
tropft Dein Schaun Mein Leben rauscht zur Tiefe Deines
Schoßes j
Der Schleier (strömt)
DieMutter (öffnet sich)
D e r S o h n :
Schwesterchen
Die Mutter (heiß inbrunstend):
Küsse mich
Der Sohn (graust zurück)
Die Mutter (nah):
Du Kind meiner Liebe
D e r S o h n :
Wie Du alt bist
Die Mutter (hüllt den Schleier um)
Passanten gehen vorüber ^grüßen tief
Traue r nde sammeln sich vor der mittleren Tür
Der Sohn geht mitten durch die Trauernden
Der Sohn:
Wer ist die Tote
Mann:
Wir hatten so gehofft

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