Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste (9.1918-1919)

Sie j (knien hauptgebeugt, lauschen): Du?
Er: J Wir träumen,
D i e R o s e n: Leiser Wind ist unser Bote gen Abend,
Duttreich verweben wir Stunde und Zeit,
(Eine Rose entblättert, rotblutend ins grüne Gras.)
Die Blätter derRose: Die Stunde verblüht
Augenblick glüht
Jung ist der Tod.
Blühet die Stunde!
(Stille schwingt die Welt. Eine Geige singt aus den Gärten.)
S i e (hebt ihr Gesicht in seine Augen. Tief.): Du!
E r (glanzäugig): Ja!
(Sie beugen sich zu, ihre Lippen pressen, ein Stern fällt in
den Schoß der Erde.)


Gedichte
Lothar Schreyer
Frei
ich fliege
Du stirbst mein Glück
Ich rausche
Selig sinken die Tiere
Mein Mensch
Kreisen Wbchten blitzt der Himmel
Sonnenunter
Sonnenunter
Jauchzend splittert Liebe Tode
Wehen
Strahl Du Strahlen
Auf
Auf
Du lebst mein Glück
Ich stürme Mich Mensch
Rasen Ringen Ragen
Bricht der Ring
Rausch
Fing
Steilen Stäuben
Weglos
Zeitlos
DuFos
leblos
Licht
Arme Menschen
Liebe Wir
Haß Wir
Bären Wir
Föten Wir
Wirren Wir
Nehmen Wir
Geben Wir
Rrngen Wir
Nichten Wir
Ring Wir
Nichts Wir
Nacht Wir
Licht Wir
Sehnen Wir
Kraft Wir
Werden Wir
Wollen Wir
Wirren Wir
Lust Wir
Laster Wir
Gott Wir
Erde Wir
Müssen Wir

Müssen Wir
Alle Wlir
All Wir
Wir
Muß
Grab
Leiche Du in Erde
Rolle Du
Träne über Dir
Erde über Dir
Blume über Dir
Erde wiegt die Blume Du
Tränenlicht
Schweigen Leichen
Schweigen Menschen
Erde rollt Du
Donnert Wiege
Durch die Himmel
Auf
Stille Stunde
Weiches Schweben streicht mein Herz
Deine Augen schatten
Wellen fließt Dein Haar zum Licht
Weiter Sang
Nimm mein Herz in Deinen Schoß
Nimm mem Auge in Dein Herz
Dunkle Lichter wellen
Herzen fliegen
Weit
Du klingt
Tänzerin
Schenkelnackt
Schwankebrust
Ringe hell Haare hell Fuß
Kinderschoß
Hüftenhauch
Fangen die Spitzen der Zweige
Knospen die silbernen Glocken
Lippen Du
Locken Du
Mädchenhaut
Fängt Dich der Knabe
Nie
Hältst Du den Knaben
Nie
Wehen die Flügel
Fort
Fliegen die Sterne
Fort
Hin
Schmerz
Nirgend komme ich
Nirgend gehe ich
Niemand bin ich
Alle Menschen kommen
Alle Menschen gehen
Niemals bin ich
Immer kommen Menschen
immer gehen Menschen
Menschen sind

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