Kurt Striepe
Hier fiel ein Kämpfer und ein Deutscher, Unverhohlen und un-
verhehlt blauten seine Augen treu zur Sonne, Blondschlichte
Güte schmiegte um sein Haupt. Kraft war sein Mut. Mut seine
Kraft. Ein Reisiger zog von der Stube auf ins Feld. Ihm galt
es, frei zu werden. Frei in dem Kampf zum Endkampf seiner
Blutsehnsucht. Das Spiel der Kräfte suchte er zur Kraft des
Spiels. Zur Kraft des Spiels, das Kunst ist, Jugend stürmte
hell aus seinen Adern, Jugend trotzte tief in seinem Blute, Mit
harten Fäusten schwang er die Granaten, sein übervolles Herz
zu lösen. In Siegeshoffen fiel er hin, sprang auf und fiel und
sprang und fiel und sprang. Nun liegt er hingebreitet auf der
grünen Erde.
Ich streichle Deine blonden Haare, Du junger, junger Mensch,
der Du zu Gott Dich aufrankst. Du Gläubiger in Kunst. Schon
blühte sie aus Deiner Brust. Weich leg ich meine Hand auf
Deine Knabenstirn, Im Himmel aller Kunst wird Deine zarte
Blume leuchten. Im Kinderland der Gläubigen wird man sie
lieben.
Und wenn Du fielst, noch steh ich. Neben Dir.
Ein Stern zerspringt. Ich leuchte seinem Glanze.
Herwarth Waiden *
H)i !H!!M I! < Uhl!.lim 'Ml
Gedichte
Kurt Striepe
Empfangen
Tief in mein Rotblut schmiegt sich Deine Seele
Auf Deinem Herzen glüht ein weicher Tropfen
Mein Mund neigt still sich über Deinem Herzen
Sehr durstig bangen meine schmalen Lippen
Und von dem Tropfen
Von dem roten Tropfen
Schwingt in mein Herz sich Deine große Sehnsucht
* * *
Deine Augen sind stilles Begreifen
Im Schweigen Deines Munds glüht unsere Liebe
Mir kränzen Deine Hände lichte Kronen
Bald unter Deinem Herzen unsrer Liebe Glück blüht,
Bin ich Dir Knecht
Du
Märchen
Heiße Schwäne grüßen morgens unser Fenster
Wellen heißes Blut rauscht Deine Lust.
Kleinod keuschen Liebe Deine Hände.
Deine Augen spielen Abendsonnen Morgen.
Träume wachsen fülle Brüste.
Märchen gaukeln wirr im Haar Dir,
Du
und im Sterben
Du
noch im Sterben sind wir heimlichstes Geschehen.
a a
*
Aus runden Armen blühen Deine Hände,
ein nimmersatter Glanz küßt sie hinauf,
um Rosennägel schmiegt Dein Lachen Schweigen.
Du bist ein Meer
ich bin ein Felsen drin voll Sehnsucht,
Du bist ein Land
ich bin ein Bach, der Dich durchrauscht.
Du bist mir Abend,
Du der Morgen,
Der Himmel
Du —
Blau und voll goldner Vögel,
Du bist die Heiligkeit im Dom,
die mich erschauert.
Rings turmein Träume
Silberne Nacht.
Glühender Mund
Du
Leuchtendes Leben.
Mond küßt Süßlippen.
Beben
Sterben lieben Lippen.
Lippen sterben Murmeln
Du
Dich
Du
Bach plätschert hell,
Liebe ist Sonne
Sonne Dein Mund
Mund mein Gebet.
Rings turmein Träume
Aber Du,
Geliebte,
Du
träumst Nächte in den blanken Himmel.
Deine Sterne staunen Wunder.
Deine Augen sind Sterne,
Deine Hände süßen Schweigen,
frommen in mich hehre Andacht
Du.
Sehnsucht
Fieber rauscht in meinen Adern,
Glut stürzt Bergstrom zwischen Felsenstein
Nach Deinen Augen tasten meine Hände
Auf Deinen Mund glüht Sonne heiße Spiele
Ich lechze sehr nach Deiner Lippen Tau,
nach schwarzem Glanz aus Deinen fragen Augen,
dem Duft vom Haar und Deiner weißen Hand
Im Wogen Deiner Brüste bin ich süß
Stumm wird mir Mund
Die Hand verkrampft
Starr wird mir Blick
Bald
Würgt mich die Schlacht
Ich
Ich will ganz weiß durch Sommergärten gehen,
Augen siegen mir Tod und Nacht.
In meinen Händen glühen sanfte Lichte.
Ich will ganz sanft zu Deiner Seele gehen,
Hände halten liebend Dir Versprechen
In meinem Herzen wehe ein flammer Wunsch.
Ich will in Deinen Händen sonnenglüher Wald sein.
Ich will in Deinen Armen Bach durch Blumen sprudeln.
Ich bin ein helles Klingen unter Deinem Munde.
Hier fiel ein Kämpfer und ein Deutscher, Unverhohlen und un-
verhehlt blauten seine Augen treu zur Sonne, Blondschlichte
Güte schmiegte um sein Haupt. Kraft war sein Mut. Mut seine
Kraft. Ein Reisiger zog von der Stube auf ins Feld. Ihm galt
es, frei zu werden. Frei in dem Kampf zum Endkampf seiner
Blutsehnsucht. Das Spiel der Kräfte suchte er zur Kraft des
Spiels. Zur Kraft des Spiels, das Kunst ist, Jugend stürmte
hell aus seinen Adern, Jugend trotzte tief in seinem Blute, Mit
harten Fäusten schwang er die Granaten, sein übervolles Herz
zu lösen. In Siegeshoffen fiel er hin, sprang auf und fiel und
sprang und fiel und sprang. Nun liegt er hingebreitet auf der
grünen Erde.
Ich streichle Deine blonden Haare, Du junger, junger Mensch,
der Du zu Gott Dich aufrankst. Du Gläubiger in Kunst. Schon
blühte sie aus Deiner Brust. Weich leg ich meine Hand auf
Deine Knabenstirn, Im Himmel aller Kunst wird Deine zarte
Blume leuchten. Im Kinderland der Gläubigen wird man sie
lieben.
Und wenn Du fielst, noch steh ich. Neben Dir.
Ein Stern zerspringt. Ich leuchte seinem Glanze.
Herwarth Waiden *
H)i !H!!M I! < Uhl!.lim 'Ml
Gedichte
Kurt Striepe
Empfangen
Tief in mein Rotblut schmiegt sich Deine Seele
Auf Deinem Herzen glüht ein weicher Tropfen
Mein Mund neigt still sich über Deinem Herzen
Sehr durstig bangen meine schmalen Lippen
Und von dem Tropfen
Von dem roten Tropfen
Schwingt in mein Herz sich Deine große Sehnsucht
* * *
Deine Augen sind stilles Begreifen
Im Schweigen Deines Munds glüht unsere Liebe
Mir kränzen Deine Hände lichte Kronen
Bald unter Deinem Herzen unsrer Liebe Glück blüht,
Bin ich Dir Knecht
Du
Märchen
Heiße Schwäne grüßen morgens unser Fenster
Wellen heißes Blut rauscht Deine Lust.
Kleinod keuschen Liebe Deine Hände.
Deine Augen spielen Abendsonnen Morgen.
Träume wachsen fülle Brüste.
Märchen gaukeln wirr im Haar Dir,
Du
und im Sterben
Du
noch im Sterben sind wir heimlichstes Geschehen.
a a
*
Aus runden Armen blühen Deine Hände,
ein nimmersatter Glanz küßt sie hinauf,
um Rosennägel schmiegt Dein Lachen Schweigen.
Du bist ein Meer
ich bin ein Felsen drin voll Sehnsucht,
Du bist ein Land
ich bin ein Bach, der Dich durchrauscht.
Du bist mir Abend,
Du der Morgen,
Der Himmel
Du —
Blau und voll goldner Vögel,
Du bist die Heiligkeit im Dom,
die mich erschauert.
Rings turmein Träume
Silberne Nacht.
Glühender Mund
Du
Leuchtendes Leben.
Mond küßt Süßlippen.
Beben
Sterben lieben Lippen.
Lippen sterben Murmeln
Du
Dich
Du
Bach plätschert hell,
Liebe ist Sonne
Sonne Dein Mund
Mund mein Gebet.
Rings turmein Träume
Aber Du,
Geliebte,
Du
träumst Nächte in den blanken Himmel.
Deine Sterne staunen Wunder.
Deine Augen sind Sterne,
Deine Hände süßen Schweigen,
frommen in mich hehre Andacht
Du.
Sehnsucht
Fieber rauscht in meinen Adern,
Glut stürzt Bergstrom zwischen Felsenstein
Nach Deinen Augen tasten meine Hände
Auf Deinen Mund glüht Sonne heiße Spiele
Ich lechze sehr nach Deiner Lippen Tau,
nach schwarzem Glanz aus Deinen fragen Augen,
dem Duft vom Haar und Deiner weißen Hand
Im Wogen Deiner Brüste bin ich süß
Stumm wird mir Mund
Die Hand verkrampft
Starr wird mir Blick
Bald
Würgt mich die Schlacht
Ich
Ich will ganz weiß durch Sommergärten gehen,
Augen siegen mir Tod und Nacht.
In meinen Händen glühen sanfte Lichte.
Ich will ganz sanft zu Deiner Seele gehen,
Hände halten liebend Dir Versprechen
In meinem Herzen wehe ein flammer Wunsch.
Ich will in Deinen Händen sonnenglüher Wald sein.
Ich will in Deinen Armen Bach durch Blumen sprudeln.
Ich bin ein helles Klingen unter Deinem Munde.