Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 9.1918-1919

DOI Heft:
Achtes Heft (November 1918)
DOI Artikel:
Walden, Herwarth: Eifersucht: Tragödie
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37111#0114

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Der alte Freund:
In einem gewissen Alter sehnt man sich doch nach Kinder-
armen
Die Freundin
Sie sind etwas anspruchsvoll lieber Freund
Frau:
Sie sollten wirklich Ihre erste Liebe heiraten
DeralteFreund:
Ich fühle mich nicht alt genug, alle Frauen zu verlieren
Die Freundin:
Ich habe Mitleid mit Dir
Frau:
Bist Du deswegen gekommen
Der alte Freund:
Vielleicht störe ich
Frau:
Wir sind alle verschwägert
Die Freundin:
Diese Ehre ist mir zwar neu
Der Freund:
Gnädige Frau hier sind die Seerosen
Frau:
Sie wachsen gut gebunden im Wasser. Kennen Sie meine
Freundin Therese
Der Freund:
Ich hätte nie geglaubt Sie hier zu trelfen
Frau:
Kommt mein Mann bald nach Hause
Der Freund:
Vielleicht holen wir ihn
Der alte Freund:
Wenn uns die Damen entschuldigen
Frau:
Wir trinken eine Tasse Tee
Die Freundin:
Kennst Du ihn schon lange
Frau:
Er ist mir langweilig
Die Freundin:
Was macht Dein Mann
Frau:
Er liebt mich und ist langweilig
Die Freundin:
Ein geistreicher Kopi
Frau:
Bitte
Die Freundin:
Was heißt das
Frau:
Du bist immer die Zweite
Die Freundin:
Du bist schamlos
Frau:
Verheirate Dich wenigstens
Die Freundin:
Ich habe kein Verhältnis zu solchen Dingen
Frau:
Ein besseres Verhältnis
Die Freundin:
Ich betrüge keinen Mann
Frau:
Ich auch nicht
' e F r e u n d i n :
lur Deinen
T r u :
lein Mann kennt mich
F r e u n d i n :
ie kennen Männer Frauen
Fr j :
'he falsch Du bist
-e Freundin:
/ir sind stets gute Freundinnen gewesen

Frau:
Was willst Du "
DieFreundin:
Deinen Mann
Frau: -
Mit so einer gibt er sich nicht ab
DieFreundin:
Du hörst, daß ich nicht falsch bin
Frau:
Du bist doch die Zweite
Die Freundin:
Nur wer mich geliebt hat, kennt die Liebe
Frau:
Deine Freunde
DieFreundin:
Sie sind alle von Dir zu mir gekommen
Frau:
Zur Zweiten
Die Freundin:
Die erste hat ihnen nicht genügt
Frau:
Ich liebe wann ich will
DieFreundin:
Nie ist Dir ein Mann treu gewesen
Frau:
Bei Dir lernen sie die Treue ' '
Die Freundin:
Zu sich selbst
Frau:
Wenn ich will, jeden Mann halte ich
Die Freundin:
Durch Versagen. Aber im Geben wird Dir jeder untreu
Frau:
Nie wirst Du meinen Mann gewinnen
Mann:
Das macht warm
Frau:
Wo ist Therese
Al a n n ;
Sie spielt allein. Guten Tag gnädiges Fräulein
Frau:
Wie kannst Du das Kind allein lassen
DieFreundin:
Sie sehen gut und jung aus
Frau:
Wenn dem Kind etwas geschehen ist
Die Freundin:
Alütter sind komisch
Mann:
Immer will sie sich das Leben nehmen
Die Freundin:
Ihr Kind heißt Therese
Mann:
Gefällt Ihnen der Name nicht
Die Freundin:
Ich finde meinen Namen scheußlich
Mann:
Er ist mein Glaube
Die Freundin:
Ihr Kinderglaube
Mann:
Ich fühle mich rein, wenn ich den Namen nenne
Die Freundin:
Lieben Sie Ihr Kind so
Mann:
Ich nenne mein Kind nie bei Namen
Die Freundin:
Also eine alte Liebe
AI a n n :
Die Liebe wird nicht alt
DieFreundin:
Wollen wir uns nicht setzen
 
Annotationen