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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 9.1921/​1922

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Heft 1
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Vereinsnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.44571#0054

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38

VEREINSNACHRICHTEN

BAND 9

35 Mitglieder haben ihre Stimme an die Herren Dr. Rose und
Prof. Haenel übertragen. In Summa sind also 53 Stimmen vor»
handen, die Versammlung ist demnach beschlußfähig.
1. Es erfolgt Besprechung der Notwendigkeit der Erhöhung
des Mitgliederbeitrages von 15 M. auf 30 M. jährlich, sowie des
Gründer*Beitrages von 250 M. auf 750 M. Major Dreger er*
örtert alle Versuche, die zur Vermehrung der Geldmittel ange*
stellt wurden, aber teilweise gänzlich erfolglos blieben. Er kommt
zu dem Schluß, daß nichts anderes übrigbleibt, als die Beiträge
zu erhöhen, damit namentlich die Zeitschrift erhalten
bleibt, denn mit ihr steht und fällt der Verein!
Der Schatzmeister Herr Michelly liest den Kassenbericht vor.
Hieran anknüpfend erläutert er seine Bemühungen betreffs Ver*
mehrung der Geldmittel, von denen sein Rundschreiben über
freiwillige Erhöhung der Beiträge für die nächsten Jahre nur
zum Teil erfolgreich war.
Professor Haenel bespricht den bisherigen Vertrag mit Herrn
Hiersemann, der für den Verein günstig war, aber dazu führte,
daß Hiersemann in dem letzten Jahre 20—25 000 M. zusetzte.
Er schlägt deshalb einen Zuschuß von jährlich mindestens
12000 M. über den Vertrag hinaus zur Zahlung an Hiersemann
vor, da dieses das mindeste sei, um mit Rücksicht auf die fabel*
haft gestiegenen Unkosten die Weiterführung der Zeitschrift
zu ermöglichen. Trotz der größten Schwierigkeiten der letzten
Jahre habe sich die Zeitschrift erhalten und wurde ausgebaut,
so daß der 8. Band an Umfang fast wieder den letzten (6.) Band
der Vorkriegszeit erreicht hat. Der Platz, den die Zeitschrift
im Rahmen der kulturgeschichtlichen Forschung einnimmt, ist
somit gesichert und die Hoffnung ist berechtigt, daß wir über
den Berg hinweg sind. BesondereKosten verursachen immer
die Abbildungen; um jede Abbildung muß mit dem Verleger
gekämpft werden, ein für den Schriftleiter sehr peinlicher Zu*
stand. Der Zuschuß, den Herr Hiersemann bekommen soll,
ist daher das allernotwendigste, was geschehen muß.
Aus der Versammlung werden Einwendungen gegen Haenels
Ausführungen nicht gemacht, die Erhöhung der Mit*
gliederbeiträge sowie des Gründerbeitrages wird
einstimmig angenommen und Herrn Haenel der Dank
für seine opferwillige Arbeit als Schriftleiter in anerkennenden
Worten durch den Herrn II. Vorsitzenden ausgedrückt.
2. Zu dem Antrag der Erhöhung der Mitgliederbeiträge liegen
Anträge von den deutsch'österreichischen Mitgliedern vor, die
die schlechte österreichische Valuta der Krone zu berücksichtigen
bitten. Die Berechtigung dieser durch das Gutachten des Schatz*
meisters Michelly unterstützten Anträge wird allgemein aner*
kannt und deshalb vorgeschlagen, den 1. Absatz des § 4 der
Satzungen folgendermaßen zu fassen:
„Die Mitglieder sind zur Zahlung eines Jahresbeitrages
von 30 Reichsmark, zahlbar an den Schatzmeister im Laufe
des Monats Januar eines jeden Jahres verpflichtet. Aus*
länder haben bis auf weiteres den Beitrag nach dem Stande
der Mark im Juli 1914 zu zahlen.“
Auch dieser Vorschlag wird einstimmig ange*
nommen und weiter beschlossen, allen Mitgliedern von der ge*
nehmigten Satzungsänderung durch gedruckte Karten Kenntnis
zu geben. Dem Vorstande soll es überlassen bleiben, Herren,
die auf Grund dieser Abänderung des § 4 ausscheiden wollen,
zu gestatten, noch ein Jahr zu dem bisherigen Beitrage Mitglied
zu bleiben und dann auszuscheiden.
Ferner wird der weitere Abänderungsvorschlag zu § 14 der
Satzungen, die Worte „bei einer Sparkasse“ durch „bei einer
Bank oder Sparkasse“ zu vervollständigen, einstimmig an*
genommen.

Herrn Schatzmeister Michelly und Frau Gemahlin wird der
Dank der Versammlung für ihre große Mühewaltung der Kassen*
führung ausgesprochen. Die Entlastung des Schatzmeisters in
der Kassenführung wird der nächsten ordentlichen Hauptver*
Sammlung überlassen.
3. Professor Haenel trägt die Organisation der „Not*
gemeinschaft der deutschen Wissenschaft“ (Dr.Wildhagen) vor
und beantragt, daß der Verein als Mitglied beitritt. Es wird
beschlossen, daß der Vorstand die Anmeldung hierzu übernimmt.
4. Professor Haenel wird ersucht, in erneute Verhandlungen
mit Hiersemann behufs Weiterführung der Zeitschrift für histo*
rische Waffenkunde einzutreten. Ein weiterer Antrag des Pro*
fessor Haenel über Bereitstellung eines besonderen Postens für
den Schriftleiter, damit dieser auch außerhalb des Rahmens des
Vertrages mit Hiersemann in besonderen Fällen die Aufnahme
von Beiträgen für die Zeitschrift ermöglichen kann, wird be*
sprochen. Die Versammlung erklärt sich hiermit grundsätzlich
einverstanden. Die weiteren Vereinbarungen hierüber sollen
nach den vorhandenen Mitteln direkt zwischen Professor Haenel
und dem Vorstande stattfinden.
5. Dr. Post beantragt, die Zeitschrift weiter auszubauen, so
daß sie auch auf Uniform* und Trachtenkunde näher eingehen
kann (vergl. hiezu Z. H.W. K. 8, 96, 11. Hauptversammlung, wo
der gleiche Antrag schon einmal gestellt wurde). Eine Fusio*
nierung der Zeitschrift mit der Zeitschrift des Major Deiß
wird erörtert. Professor Haenel wird gebeten, sich in diesem
Sinne mit Deiß in Verbindung zu setzen.
Geheimrat Rose teilt das Entschuldigungsschreiben des
I.Vorsitzenden Herrn von Cranach wegen seines Nichtkommens
mit und übermittelt dessen und Herrn von Loßnitzers Grüße
an die Versammlung.
7. Zu einem Vorschläge des Herrn Konczakowski, her*
vorragende Stücke privater Sammlungen, gegebenenfalls auf
Kosten der Besitzer, in der Zeitschrift zu veröffentlichen, ver*
spricht Haenel Berücksichtigung.
8. Herr Major Dreger widmet dem von Berlin zu allge*
meinem Bedauern scheidenden I. Schriftführer, Geheimrat
Dr. Rose beifällig aufgenommene Abschiedsworte und hebt
besonders hervor, wie Rose stets die Seele der geselligen Vereini*
gungen des Vereins gewesen sei und stets reiche Anregungen
geboten habe. Er wünscht für ihn alles Gute in Baden*Baden
(Fremersbergstr. 64). Rose dankt ebenso warm und verspricht
weiteres Werben in Süddeutschland. Hierauf verliest er den
Z. H.W. K. 8, 397 veröffentlichten Geschäftsbericht.
Zur Ehrung der in ihm genannten Verstorbenen des Vereins
erheben sich die Anwesenden von ihren Sitzen.
Besonders zu begrüßen ist die Vermehrung des Vereins auf
220 Mitglieder. Hierzu betont Herr Major Dreger nochmals
die große Wichtigkeit der Werbung neuer Mitglieder. Jedes
Mitglied habe eigentlich die Pflicht, jährlich dem Verein ein
neues Mitglied zuzuführen.
Nachdem Herr Oberstleutnant Funck noch mitgeteilt, daß
der nächste „Waffenabend“ zu Ehren unsers lieben scheidenden
Mitglieds Rose am Mittwoch, den 8. Dezember 1920 stattfinde,
wird die Versammlung geschlossen.
Ein Teil der Mitglieder vereinigte sich hierauf zu einem ein*
fachen gemeinsamen Mittagsmahl im Theater*Restaurant in der
Charlottenstraße, gegenüber dem Schauspielhaus.
M. Dreger, II. Vorsitzender. W. Rose, I. Schriftführer.
Für die Richtigkeit des Protokolls:
H. Sterzei, Protokollführer.
Berlin, 5. Dezember 1920.
 
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