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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 9.1921/​1922

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Heft 6/7
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Literatur
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Rundschreiben des Reichsarchivs
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Vereinsnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.44571#0260

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226

RUNDSCHREIBEN DES R E I C H S A R C H I VS - VE R E I N S N A C H R I C H T E N BAND 9

verschwenderischen Fülle ausgestattet, mit der uns Max v. Boehn
schon bei seinen Kostümpublikationen verwöhnt hat; nur
wünschte man ihm, mitunter fast überwältigt, er möchte zu der
Gewähltheit und Soigniertheit in der Illustration seiner ersten
Modebändchen zurückfinden.
Wenn wir nun noch in gleicher Vollständigkeit eine Ge*
schichte der Theaterdekoration, eine der Regie, eine der Dekla*
mation und eine der Gestikulation bekommen, so hat man der
jungen Theaterwissenschaft alles in die Wiege gelegt, was sie
zum Leben braucht. Und dann hat sie keinen Grund und keine
Entschuldigung mehr, von etwas anderem als von ihrem Thema,
dem Theater, zu reden. Oskar Fischei
Les Tissus reproduits sur les tableaux italiens du XIV
au XVIIe siede. Isabella Errera. Gazette des Beaux Arts
1921 S. 142 f.
Verfasserin bringt erhaltene, meist aus dem Brüßler Kunsts
gewerbesMuseum (musee des arts decoratifs et industrielles)
stammende Stoffe in Vergleich mit dargestellten Kostümstoffen
auf italienischen Gemälden des 14 —17. Jahrhunderts und ver*
sucht auf diese Weise zu einer genaueren Datierung der Stoffe

zu gelangen. Dem Aufsatz sind zahlreiche Abbildungen bei*
gegeben.
LaTunique de linge des femmes grecques ou tuniquelonienne
etudiee sur le modele vivant. Leon Heuzeg. Revue de Tart
ancien et moderne. TomeXLI Nr. 232 S. 13 Nr. 233 S. 165 ff.
Der Chiton (xtt<üv), das jonische Gewand der griechischen
Frau, bildet den Gegenstand der Studie. Der Name leitet sich
von dem semitischen kittäna^= Leinengewand her, doch wird die
Bezeichnung früh vom Stoff auf ein Kleidungsstück von be-
sonderem Schnitt und Tragweise, dem Ärmelkleid übertragen.
Im Gegensatz zum schlichten, ärmellosen dorischen National*
gewand, dem Peplos, ist es ein mondänes Kleid östlichen Ur»
sprungs. Anordnung und Tragweise des Chiton werden an der
Fland von Bildwerken und Vasenmalereien erläutert und zur
Veranschaulichung Versuche am lebenden Modell gegenüber*
gestellt. So wird der Chiton in einfachster Tragweise mitGürtung
und Bausch, dem Kolpos, eine „großer Chiton“, genannte
Tragweise mit Bausch und Überschlag, endlich das gleiche
Kleidungsstück in Verbindung mit verschiedenen Mänteln vor»
geführt. P.

RUNDSCHREIBEN DES R E I C H S A R C H I V S
Potsdam, Brauhausberg
Als wertvolle Ergänzung des vorhandenen amtlichen Aktenmaterials aus dem Großen Kriege sammelt das Reichs-
archiv Feldbriefe, private Kriegstagebücher, Aufzeichnungen und sonstige Kriegsteilnehmer-Berich te.
Diese Sammlung würde ein falsches Bild von dem geistigen Zuschnitt und Zustand der Kämpfenden des
deutschen Volkes geben, wenn nur Berichte eines Standes, einer Klasse oder einer politischen Richtung vorhanden
wären. Je verschiedenartiger die Sammlung in ihrer Zusammensetzung ist, desto besser; denn das
Reichsarchiv als rein wissenschaftliche Anstalt arbeitet ohne Tendenz und Richtung. Es sammelt das Material, um
dem nach geschichtlicher Wahrheit suchenden Forscher seine allseitige Arbeit zu erleichtern.
Das Reichsarchiv nimmt an, daß durch den Schriftverkehr des dortigen Verbandes mit seinen Mitgliedern eine
wertvolle Sammlung von Feldbriefen und sonstigen Kriegsteilnehmer=Berichten entstanden ist, und bittet, dieselbe dem
Reichsarchiv entweder als Eigentum oder unter Wahrung des dortigen Besitzrechtes als Depositum anzuvertrauen,
so daß sie jederzeit zurückverlangt werden könnte. Das Material ist nirgends besser aufgehoben und nirgends mehr
Besitz des ganzen deutschen Volkes als gerade hier.
Das Reichsarchiv wäre dankbar für eine freundliche Auskunft, ob derartige Sammlungen dort bestehen und
dem Reichsarchiv in irgendeiner Form überlassen werden könnten, und ob das Vorhandensein derartiger Samm-
Jungen bei anderen Stellen, mit denen das Reichsarchiv alsdann in Verbindung treten würde, bekannt ist.
Sollte eine mündliche Rücksprache erwünscht sein, so wird das Reichsarchiv gern einen seiner Beamten zu diesem
Zwecke dorthin senden. Auch würde das Reichsarchiv entstehende Porto=Kosten tragen.

VEREINSNA
PROTOKOLL
über die zwölfte ordentliche Versammlung des Vereins für
historische Waffenkunde am 26. und 27. Juni 1922 in München
Vorstandssitzung
am 26. Juni 1922 im Bayerischen Armeemuseum.
Anwesend sind vom Vorstande die Herren Dreger, Engel,
Funck, Haenel, von Lößnitzer, Michelly, Rose, Graf Trapp;
von den Pflegern die Herren Bohlmann und Weinitz.

CHRICHTEN
Da der I. Vorsitzende, Herr v. Cranach, schriftlich mitgeteilt
hat, daß er verhindert sei, an den Sitzungen teilzunehmen,
übernimmt der II. Vorsitzende, Herr Dreger, die Leitung. An
Stelle des abwesenden II. Schriftführers wird Herr Funck zum
Protokollführer gewählt.
Es werden folgende Gegenstände besprochen und zur Vor*
läge für die Mitgliederversammlung vorbereitet:
1. Die schwierigen Kassenverhältnisse.
2. Die Neuwahl des Vorstandes. Wie im Geschäftsbericht
 
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