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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 9.1921/​1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.44571#0269

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220

FACHNOTIZEN

BAND 9

ich die Vorbilder unter den deutschen Stechern des 15. Jahrs
hunderts. Geheimrat Friedländer hatte die Liebenswürdigkeit,
mir sofort den Greif auf einem Baseler Stich Schongauers


Abb. 2. „Der Greif.“ Abguß

(B. 93) nachzuweisen (Abb. 3). Der Greif des Meisters Simon
ist ihm mit geringen durch die Gußtechnik geforderten Ab»
weichungen und Abkürzungen getreulich nachgebildet. Den
kleinen Bogenschützen, der mit gewissen Abweichungen am
Wappen und Greif wiederkehrt, glaube ich beim Meister der
Spielkarten auf dem Blatt „Wilden Fünf“ (Lehrs 53) oben


Abb. 3. Martin Schongauer (B. 93)

rechts gefunden zu haben (Abb. 4). Motiv, Stellung und
Haltung ist, von kleinen Abweichungen in der Kopfhaltung
und der Stellung des linken Beines abgesehen, die gleiche, nur
hat der kleine Nackedei des Stichs sich eine halb antikische,
halb im Stil des beginnenden 16. Jahrhunderts gehaltene leichte
Kostümierung gefallen lassen müssen, Gewiß gehen auch die
übrigen Darstellungen auf ähnliche Vorbilder zurück, ohne
daß ich sie z. Z. nachzuweisen vermöchte. Bei dem kleinen

Gegner des Bogenschützen unter dem Wappen, dem Speers
kämpfer mit Faustschild, liegt die Vermutung nahe, daß er aus
der gleichen Quelle stammt. Auffassung und Stil scheint bei
beiden dieselbe; die ganze Gruppe deutet auf ursprüngliche
Zusammengehörigkeit, während ihre Zusammenstellung mit dem
Greifen als Kompilation des Gießers anzusehn sein dürfte. Der
kleine Lanzenkämpfer geht also möglicherweise auf ein bisher
im Stich nicht vorliegendes Blatt des „Kartenspielmeisters“ zurück
und zwar vermutlich auf eine Spielkarte der „Wilden“ Folge.



Abb. 4. Meister < — ro
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