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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 9.1921/​1922

DOI Heft:
Heft 6/7
DOI Artikel:
Vereinsnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.44571#0264

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230

VEREINSNACHRICHTEN

zunächst Herr Hauptkonservator Dr. Stöcklein den angekün
digten Vortrag über „Die Entwicklung des einschneidigen
Schwertes“. Die hochinteressanten Ausführungen des Herrn
Vortragenden, in welchen er den Werdegang dieser Waffe unter
Vorlegung von charakteristischen Fundstücken aus der Samnv
lung des Museums als Beweismaterial näher erläuterte, wurden
mit allgemeinem lebhaftem Beifall aufgenommen.
Der im Anschluß hieran vorgesehene Vortrag des Herrn
Kustos Dr. Post mußte wegen der vorgeschrittenen Zeit auf
den nächsten Tag verschoben werden. Es fand daher nunmehr
die Besichtigung der Waffensammlung des Armeemuseums
unter Führung des Herrn Dr. Stöcklein und des Herrn Oberst
Muxel statt, die die reichen Bestände der zur Zeit neugeord«
neten und durch einen Teil der früher im Bayerischen National«
museum befindlichen Waffen vermehrten alten Abteilung, sowie
der ebenso interessanten neueren Abteilung in liebenswürdiger
und lehrreicher Weise näher erläuterten.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Gasthause „Zum
Bauerngirgl“ begaben sich die Teilnehmer zur Besichtigung des
nahegelegenen Residenzmuseums. Hier wurden sie von Herrn
Konservator Dr. Flausladen empfangen, der die Güte hatte,
die zahlreichen, mit fürstlicher Pracht ausgestatteten Säle dieses
alten Wittelsbacher Schlosses in ihrer architektonischen Schön«
heit und mit ihren kostbaren Kunstschätzen an Möbeln, Bil«
dern und Gobelins in ebenso anschaulicher wie kunstbegeisterter
Rede zu erklären.
Den Abschluß dieses genußreichen Tages bildete um 8 Uhr
abends ein gemeinsames Festessen im Hotel Union, wobei
Herr Direktor Dr. Dreger als Vorsitzender in seiner Begrüßungs«
rede den herzlichsten Dank des Vereins an die Münchener
Herren zum Ausdruck brachte, während Herr Direktor Michelly
in schwungvoll poetischer Form der Damen, und Herr Oberst
v. Lößnitzer des Vereins und des Herrn Vorsitzenden Direktor
Dr. Dreger gedachten.
In der am folgenden Dienstag, den 27. Juni im kleinen
Bibliotheksaal des Bayerischen Nationalmuseums stattfindenden
Tagung ergriff gleich nach der zweiten Vorstandssitzung Herr
Kustos Dr. Post das Wort zu seinen Ausführungen über: „Die
Aufstellung der Berliner Zeughaussammlung in alter und neuer
Zeit“, in welcher er, wirkungsvoll unterstützt durch zahlreiche
wertvolle alte Pläne und Zeichnungen seit Bestehen dieser
Sammlung, einen interessanten historischen Überblick über
Anschaffung und Unterbringung ihrer mannigfaltigen Waffen«
schätze gewährte.
Es folgte hierauf Herr Direktor Dr. Dreger, der durch seinen
infolge Zeitmangels leider verkürzten Vortrag über „Die Syste«
matik der Waffen“ an der Hand eines von ihm selbst entwor«
fenen detaillierten Schemas höchst geistvolle neue Richtlinien
für die Gruppierung der einzelnen Waffengattungen gab.
Auch dieser Redner erntete den lauten Beifall der Versamm«
lung, und es wurde dem allgemeinen Wunsche und der Hoff«
nung Ausdruck gegeben, daß der für die historische Waffen«
künde so wichtige Vortrag demnächst in der Zeitschrift des
Vereins abgedruckt werden möchte.

BAND 9

Tm Anschluß an diese Vorträge besuchten dann die An«
wesenden die interessante Werkstätte des Generalkonservato«
riums, woselbst Herr Hauptkonservator Professor Dr. Schmid
in höchst dankenswerter Weise an mehreren Fundstücken die
für Museen und einen jeden Sammler so wertvollen verschie«
denen Konservierungsmethoden näher verständlichte und aus«
führlich begründete.
Die hierauf folgende Besichtigung der Waffensammlung des
Nationalmuseums unter Führung des Herrn Dr. Stöcklein und
einzelner Herren des Museums gewährte von neuem einen
Überblick über die noch vorhandenen Schätze der aus baye«
rischen Schlössern und Zeughäusern stammenden prachtvollen
Waffenstücke aus dem 15. und 16. Jahrhundert, von denen
namentlich die Prunkharnische des 16. Jahrhunderts allgemeine
Bewunderung erregten.
Der Nachmittag wurde zu einem gemeinsamen Ausflüge nach
Schloß Nymphenburg benutzt. Auch hier war Herr Konservator
Dr. Hausladen so liebenswürdig, die Führung zu übernehmen.
• Herr Generaldirektor Professor Dr. Halm und alle die
Münchener Herren, die in so liebenswürdiger Weise zum Zu«
standekommen dieser Tagung mit ihren vielfachen Kunst«
genüssen beigetragen haben, dürfen des allseitigen herzlichsten
Dankes versichert sein! Rose
Mitgliederversammlung in Berlin. An Stelle der zwanglosen
Bierabende werden, um die Zwecke des Vereins durch ernste
gegenseitige Belehrung zu fördern, fortan rein Wissenschaft«
liehe Abende eingeführt, an denen frei gewählte Vorträge über
beliebige Zweige der Waffen« und Kostümkunde gehalten, Neu«
erscheinungen des Bücher« und Zeitschriftenmarktes vorgelegt
und Sammlungsstücke gezeigt und beurteilt werden sollen.
Während des sachlichen Teils der Sitzungen, den ein Vorstands«
mitglied leitet, soll nur nach erteiltem Wort gesprochen werden.
Kurze Berichte über die Sitzungen werden in der Vereins«
Zeitschrift erscheinen. Ihnen werden Inhaltsangaben zugrunde
gelegt, die die Flerren Vortragenden selber hierfür zur Verfügung
stellen. Als Zeitpunkt für die Versammlungen ist, wie bisher,
der dritte Mittwoch jedes Monats, abends 6 Uhr, in Aussicht
genommen. Die Dauer der Sitzungen soll höchstens 2 Stunden,
die der einzelnen Vorträge höchstens */a Stunde betragen.
Als Versammlungsort wird, Dank dem verständnisvollen
Entgegenkommen des Herrn Direktors Dr. Binder, die hierfür
würdigste Stätte, das Zeughaus (Eingang in der Straße „Hinter
dem Zeughause“) dienen. Dregei
DRUCKFEHLER
Heft 5: S. 169, Spalte 2, Zeile 17 von unten lies statt „Everitz“:
„Evertz“. — S. 170, Spalte 2, Zeile 1 von oben lies statt „Japerts“:
„Japert“. - S. 177, Spalte 2, Zeile 21 von oben lies statt „Hutz“ :
„Hütz“. — S. 177, Spalte 2, Zeile 27 von oben lies statt „Rotten“:
„Kotten“. — S. 177, Anmerkung 2) lies statt „Solingen 1, 112“:
„Solingen“ No. 112“.

Schriftleitung : Prof. Dr. Erich Haenel, Direktor des Historischen Museums und der Gewehrgalerie, Dresden A. 1, Johanneum.
Für Kostümkunde: Kustos Dr. Paul Post, Berlin C. 2, Zeughaus. — Verlag für praktische Kunstwissenschaft Dr. F. X. Weizinger & Co ,
München, Sophienstraße 6. — Druck: Universitäts«Buchdruckerei von Dr. C. Wolf (x Sohn, München, Jungfernturmstraße 2
 
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