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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 43.1932

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Michel, Wilhelm: Verjüngung der Wohnform
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Born, Wolfgang: Der Aufbau der Siedlung, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.10798#0307

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INNEN-DEKORATION

295

werkbundsiedlung, intern. ausst. wien 1932

wohndiele. kaminplatz. haus j. oroao

alter Formen und Begriffe darstellt und das doch
mit all diesen vordergründigen Zerstörungen nur
meint, daß der Mensch hart am Geschehen bleiben
und die neuen Lebens- und Bewußtseins-
Räume, die sich bilden, faktisch besiedeln soll.

Die heute fällige »Verjüngung« hat sich auf dem
Sondergebiete des Bauens und Wohnens schon
in bemerkenswert reifen, legitimen Formen voll-
zogen. Diese zeigen klar, daß ein Hauptmerk-
mal aller Formen der nächsten Zukunft die Un-
mittelbarkeit sein wird, —im Gegensatz zu den
»reflektierten« Formen der Vergangenheit. Re-
flexion ist: »Rückbeziehung« auf einen Formen-
kanon, auf ererbte Begriffe, Werte, Haltungen.
Entschlossenes Gestalten aus gegenwärtig
gestellten Zwecken — das ist die Führung, un-
ter der auch außerhalb der Architektur das Schaf-
fen der Zukunft erfolgen wird. . . . wilhelm michel.



EIN BEDARF an neuem und besserem Wohn-
raum ist heute in jeder Stadt vorhanden. Ar-
chitekten und Bauunternehmer wissen aus ei-
gener Erfahrung, daß der Bauwille im Volk
ganz ungeschwächt und riesengroß ist. Dr.m.waoner.
ih*

IN dem einen der beiden Häuser von E. Licht-
blau, das für Bewirtschaftung ohne Dienstper-
sonal zugeschnitten ist, findet sich zwischen dem
Wohnraum und der Wohnküche eine Glastür. Die
Kochnische ist mit einem Vorhang verschließbar.
So ergibt sich eine Art Doppelraum, der seinen
besonderen Reiz durch die Gegenüberstellung der
jeweils verschiedenartigen, aber zu einander ge-
stimmten Ausstattung erhält. .Walther Sobotka
entwickelt seinen Stil, dessen Kennzeichen die
geometrisch klare Durchbildung aller Einzelfor-
men ist, mit Können und Geschmack zu immer
reiferer Höhe. Gerade bei der Aufgabe, die ihm
das Kleinhaus stellt, bewährt sich sein Talent. Die
Feinheit und Grazie seiner Möbel und die Unge-
zwungenheit, mit der er seine Räume organisiert,
berühren wohltuend. . Ernst Plischke verwer-
tet Erfahrungen aus einem längeren Aufenthalt in
Amerika für die zweckhafte Lösung von Wohn-
küche und Tagesraum mit gleichzeitiger Verwen-
dung zum Schlafen. Die fast puritanische Strenge
seiner Formgebung geht mit einem hochkultivier-
ten Gefühl für Farbe und Material zusammen.
Oswald Haerdtl hatte mit dem größeren seiner
 
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