Nr. i.
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
5
an Ort und Stelle und ist durch eine
neue, stoffbekleidete Marienfigur ersetzt.
Daneben unmittelbar sind schmale Flügel
von einem anderen Altarwerk eingeflickt
und nur die Staffel mit den vier Halb'
figuren und die äußeren Flügel gehören
zum ursprünglichen Auf bau,von dem üb'
rigens jedenfalls zwei Flügelstücke ganz'
lieh fehlen. Auf den erhaltenen Flügelbil'
dern ist (vgl. die Abbildung) dargestellt
einerseits oben: die Verkündigung an
Maria mit der häufig vorkommenden
Inschrift (auf der Bandrolle): Ave Maria,
gratia plena, Dominus tecum. Unten:
die Taufe Christi mit der ebenfalls
konventionellen Inschrift: Hic est filius
meus dilectus (oben in der Bandrolle.
Die Inschriften in einer noch stark goti'
sierenden Kapitalschrift). Hinterseite
schwer zugänglich. Der Flügel anderseits
bringt oben: die Anbetung durch die
Hirten, unten die Enthauptung des
Täufers. Hinterseite nicht zugänglich.
Die schmalen Flügelbilder, die von
einem etwas älteren Altarwerk her'
stammen und eingeflickt sind, stellen
in aufrechtstehenden Figuren die Heiligen
Barbara, Magdalena, Ursula und Juli'
ana dar.
In der Altarstaffel vier Bogenfelder
mit den Halbfiguren eines heiligen Ritters
(Georgs oder Theodors), des heiligen
Martins, Christophs und des Sankt
Rochus. (Vgl. die Abbildung am Ende
des Heftes.)
In den oben gegebenenErörterungen
nahm ich eine Entstehung dieser Bilder
in den Alpen selbst an. Einflüsse des
Donaustiles sind nur wenige zu be'
merken, am meisten im Bilde mit der
Enthauptung Johannis. Die ernsten Ge'
stalten in der Predelle lassen ein leichtes
Abfärben der Pacher'Schule erkennen.
Bei der Taufe Christi kommt uns eine
Nachempfindung Schäuffeleins in den
Sinn. Auf keinen Fall war der Schöpfer
dieser Bilder eine kräftige, eigenartige
Natur. Bei alldem hat auch dieses Werk
Vom Flügelaltar des Thomaskirchleins
in Fellach. (Kärnten.)
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
5
an Ort und Stelle und ist durch eine
neue, stoffbekleidete Marienfigur ersetzt.
Daneben unmittelbar sind schmale Flügel
von einem anderen Altarwerk eingeflickt
und nur die Staffel mit den vier Halb'
figuren und die äußeren Flügel gehören
zum ursprünglichen Auf bau,von dem üb'
rigens jedenfalls zwei Flügelstücke ganz'
lieh fehlen. Auf den erhaltenen Flügelbil'
dern ist (vgl. die Abbildung) dargestellt
einerseits oben: die Verkündigung an
Maria mit der häufig vorkommenden
Inschrift (auf der Bandrolle): Ave Maria,
gratia plena, Dominus tecum. Unten:
die Taufe Christi mit der ebenfalls
konventionellen Inschrift: Hic est filius
meus dilectus (oben in der Bandrolle.
Die Inschriften in einer noch stark goti'
sierenden Kapitalschrift). Hinterseite
schwer zugänglich. Der Flügel anderseits
bringt oben: die Anbetung durch die
Hirten, unten die Enthauptung des
Täufers. Hinterseite nicht zugänglich.
Die schmalen Flügelbilder, die von
einem etwas älteren Altarwerk her'
stammen und eingeflickt sind, stellen
in aufrechtstehenden Figuren die Heiligen
Barbara, Magdalena, Ursula und Juli'
ana dar.
In der Altarstaffel vier Bogenfelder
mit den Halbfiguren eines heiligen Ritters
(Georgs oder Theodors), des heiligen
Martins, Christophs und des Sankt
Rochus. (Vgl. die Abbildung am Ende
des Heftes.)
In den oben gegebenenErörterungen
nahm ich eine Entstehung dieser Bilder
in den Alpen selbst an. Einflüsse des
Donaustiles sind nur wenige zu be'
merken, am meisten im Bilde mit der
Enthauptung Johannis. Die ernsten Ge'
stalten in der Predelle lassen ein leichtes
Abfärben der Pacher'Schule erkennen.
Bei der Taufe Christi kommt uns eine
Nachempfindung Schäuffeleins in den
Sinn. Auf keinen Fall war der Schöpfer
dieser Bilder eine kräftige, eigenartige
Natur. Bei alldem hat auch dieses Werk
Vom Flügelaltar des Thomaskirchleins
in Fellach. (Kärnten.)