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KsWMall Ser
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!»IS MlssS
Zur Zreiheit uns Brot!
«W
«erlag: Heidelberger Beobachter. Herausgeber: Otto Wetzel.
Schriftleitung: Lutherstrabe SS, Telephon 4048
Lei Heidelberger Beobachter erscheint S mal wöchentlich und
tostet monatlich S.4V NM. Bei Postbezug zuzüglich SS Psg.
Bestellungen nehmen die Postämter und Briefträger entgegen.
Ist die Zeitung am Erscheinen (auch durch höhere Gewalt
besteht lern Anspruch auf Entschädigung.
Anzeigen- Tie 8 gespaltene ivMimeterzcilc lk> Psg Die
4 gespaltene Miilimeierzeilc im Textteil 25 Psg. Für kleine
Anzeigen: Die 8 gespaltene Millimetcrzeile L Pfg. Bei Wieder-
bolitng Rabatt nach aufliegendem Taris. Schlich, der Anzeigen-
Annahme: IS Uhr. Anzeigen - Annahme: Lutberstrabe SS.
Tel. 4V48; Marliplatz S, Tel. SS. ZahIungS-und ErfüllungS-
ort: Heidelberg. Ausschliesslicher Gerichtsstalld: Heidelberg.
Postscheckkonto: Heidelberger Beobachter, Karlsruhe ^St 8S4.
Nr. 110/1. Jahrgang
Samstage den 5. September 1931
Freiverkauf 15 Pfg.
MimWM M ZWgWhlhelNMM
ermordet.
Düffeldorf. 3n der Nacht zum Freitag kam
am Worringer Platz zu einem schweren Zu-
sammenstoß zwischen Kommunisten und Natio-
nalsozialisten. Im Verläufe dieses Zusammen-
stoßes wurde der Arbeiter Karl Vobis von einem
Gegner durch einen Messerstich in den Rücken
^stochen. Karl Vobis war Mitglied der NS-
DAP. Als die Polizei am Tatort erschien,
waren die Beteiligten schon verschwunden, nur
der Erstochene Vobis lag auf der Straße.
Die einzig populäre Notverordnung ge-
gen die Kapital- und Steuerschieber ist zwar
Klassen, man hat jedoch noch nicht gehört,
miß der Staatsanwalt rücksichtslos gegen die
Verbrecher an der deutschen Wirtschaft vor-
gegangen .ist Durch den Zusammenbruch
°er Amstelbarck in Amsterdam bekommt die
Deffentlichkeit nun einmal Kenntnis von
°en zahlreichen Kapitalschiebern, die auf der
holländischen Bank ihr — zum großen Teil
'n Deutschland verdientes Geld angelegt ha-
ben. HerrPallenberg macht über seinen
Verlust bei den Amsterdamer Rassegenoffen
Non der anderen Fakultät den größten
Skandal, obwohl er eigentlich alle Ursache
nätte, seine „moralische Entrüstung" daheim
"uszutoben.
Dieses Tugendmuster ist jedoch nicht der
Einzige gute Kunde ausländischer Banken,
ou seinen jetzigen Leidensgefährten bei der
ämstelb ankpleite gehören u. a. auch der
Direktor des Deutschen Bolkstheaters Rud.
Teer mit einem großen Betrage, Emil Ian-
Nings mit rund 800 00 Schilling, Paul
Hartmann mit 70 000 Schilling, Lea Seidl
blit 100 000 Schilling, Ernst Deutsch mit
0)000 Schilling, Hans Moser und Hermann
Äimig mit einem gleichen Betrage, Lotte
Lehmann mit 14 000 Schilling, Kammersän-
gerin Olschewska mit 250 000 Schilling, Al-
HedPiccaver mit 100 000 Schilling, Harald
Daulsen mit 42 000 Schilling. Wir erwar-
ten die Anklage gegen diese Kapitalschieber.
charen diese Auslandsguthaben angemeldet.
Dortmund. Als der 17jährige Iung-Stahl-
helmmann Eugen Koop am Freitag gegen
22.15 Uhr das Stahtheim-Heim am Schwanen-
wall 29 verlassen wollte, wurde er an der Ecke
Schwanenstraße—Sch-wanenwall von unbekannten
Tätern angeschossen. Es gelang dem jungen
Mann noch, die Tür des Stahlhelm-Heimes zu
erreichen, wo er zusammenbrach und bald darauf
verstarb. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede
Spur.
bekannt: „Das Direktorium der faschistischen
Partei, das sich zu einer außerordentlichen Sit-
zung im Palazzo de Llttorio versammelt hak,
nimmt mit innerster Genugtuung von dem Ein-
vernehmen zwischen dem heiligen Stuhl und dem
italienischen Staat hinsichtlich der katholischen
Aktion Kenntnis und bringt dem Duce seine Er-
gebenheit dar mit dem Versprechen, dem Pakt
mit vollkommener Loyalität im Geiste der Fa-
schisten und Gläubigen auszuführen.
Nerchstagseinberufung
abgelehnt.
Berlin. Der Aeltestenrat des Reichstages
trat am Freitag nachmittags unter Vorsitz des
Präsidenten Lobe zu einer Sitzung zusammen,
um zu dem kommunistischen Antrag auf frühere
Einberufung des Reichstages Stellung zu neh-
men. Sämtliche Parteien waren vertreten mit
Ausnahme der Fraktion des Deutschen Land-
volkes. Nach kurzer Beratung wurde der kom-
munistische Antrag auf sofortige Einberufung des
Reichstages gegen die Stimmen der Antragsteller,
der Deukschnationalen und der Nationalsozialisten
abgelehnt.
Nachruf.
Mitten rm Kampfe um die Freiheit
unseres Volkes riß das Schicksal unse-
ren Pg. Gauleiter und Reichstagsabge-
ordneten Gemeinder aus unseren
Reihen. Er starb im Augenblick größ-
ter Pflichterfüllung als Opfer seiner
Hingabe für unsere Bewegung und da-
mit für das deutsche Volk.
Adolf Hiller.
Dingeldeh bei Brüning.
Berlin. Wie die nationalliberale Korrespon-
denz meldet, hak der Reichskanzler Brüning im
Laufe des heutigen Tages den Parteiführer der
Deutschen Volksparkei, Abg. Dingeldey, zu einer
vorbereitenden Aussprache über" die politische
Lage empfangen.
Schneider-Pokal ohne Frank-
reich und Italien.
Paris. Der königliche Aero-Elub in London
hat das Ersuchen des französischen und des ita-
lienischen Aero-Club, den Wettbewerb um den
Schneiderpokal auf das nächste Jahr zu ver-
schieben, abgelehnt und mitgekeilk, daß der Wett-
bewerb auf Grund der Satzungen nicht verschoben
werden könne. Infolge dessen werde die eng-
lische Fliegerei das Lüftrennen um den Schnei-
derpokal in diesem Jahr allein bestreiten, wobei
versucht werden soll, den Weltrekord für Wasser-
flugzeuge zu verbessern.
„Graf Zeppelin" auf der Rückfahrt.
Pernambuco. „Graf Zeppelin" ist am Frei-
tag früh um 1.40 Uhr amerikanischer Zeit (6.40
Uhr MEZ.) zu seinem Rückflug nach Deutsch-
land wieder aufgestiegen.
Ueberschwemmungen auf Portorico. — 2VV Tote.
New Nork. Wie aus San Juan (Portorico)
gemeldet wird, sind bei Ueberschwemmungen, die
durch starke Regengüsse hervorgerufen werden,
200 Personen ums Leben gekommen.
Lo wrr/-c/e es Femaokt.'
„Mit ihm konnte ilh offenen Herzens inre-en".
Gmjje MnW md Kemal Mmdam.
UsMieKMlMrsWer
Meisen Herr Staatsünmatt!
M blieli der erste Mm?
Der Präsident des Landgerichts 1 Ber-
yll, Soelling, der vor einiger Zeit aus der
sozialdemokratischen Partei ausgetreten
ch ist jetzt der Deutschnationalen Bolks-
?ortei als Mitglied beigetreten. So bleibt
SPD. auch der erste Mann weg. Es
das Zeichen untrüglichen Niederganges,
diese Bereinigung zur Postenverteilung
Opfer fällt, da ihr jede Idee fehlt.
Dank an Mussolini.
«v Nom. Das Presseamt der faschistischen
Miet folgende Lrgebenheitsadresse des
Ochistischen Parteidirektormms an Mussolini
Während der französischen Besetzung
des Rheinlandes stützte sich die Abtren-
nungspolitik der französischen Staats-
männer und Generale auf die „Zu-
sammenarbeit" mit der deutschen
Sozialdemokratie. General Mordacqu,
der 1920-25 Befehlshaber d. 30. frz. Ar-
meekorps i. Wiesbaden war, hat darüber
in seinem Buch „Die deutsche Menta-
lität" (Wiesbaden 1927) recht aufschluß-
reiche Mitteilungen gemacht. Mordacqu
selbst hat z. B. durchgesetzt, daß zum
Regierungspräsidenten in Wiesbaden
der Sozialdemokrat Haenisch
ernannt wurde. Er schreibt wörtlich
über seine Bemühungen (S. " 314).
„Schließlich erreichte ich die Nomination
von Haenisch". Mit Haenisch konnte sich
der französische General, der sich in sei-
nem Buche als Verfechter der brutalen
französischen Gewaltanwendung gegen-
über Deutschland bekennt, aufs beste
„verständigen". Er traf häufig mit Hae-
nisch zusammen und „bald konnte ich
offenen Herzens mit ihm sprechen". Der
sozialdemokratische Regie-
rungspräsident als Vertrauens-
mann des französischen Besatzungsge-
nerals) dies Verhältnis ist bezeichnend
für die gesamte Außenpolitik der SPD.
Politische Wochenschau.
Was Genosse Wels auf der Tagung des
ADGB. sagte: „Partei und Gewerkschaften sind
eins", gilt auch für den Katholikentag und das
Zentrum. In Nürnberg — wo der vatikanische
Gesandte aus München zwischen einem Ehren-
geleit von Reichswehr durch die Straßen schritt
— sind zwar Stimmen einiger wackerer Männer
laut geworden, sie werden aber wirkungslos ver-
hallen, solange deutsche Katholiken in dem ver-
derblichen Zentrum seine Führung sehen. Dr.
Hipp, Oberbürgermeister von Regensburg, wen-
dete sich gegen die Gottlosigkeit der Dominikaner,
Dr. Vetter gegen kapitalistischmarxiskische Welt-
anschauung, Dr. Knapp sagte: „Wir glauben,
Blut, Heimat, Geschichte und Staat all dies
baute mit an dem, was Volkstum heißt, doch es
ist nicht alles. Es ist noch das Gut sittlicher
Aeberlieferung, das ein Volk in sich bewahrt."
Aber aus der Rede des Iugendführers Prinz
Karl zu Löwenstein, wurden folgende Sätze ge-
strichen: „Aber was nutzen die Richtlinien der
Bischöfe, wenn die katholische Oefenklichkeit, die
katholischen Parlamentarier und Staatsmänner,
die Oberbürgermeister und Landräte nicht den
Mut haben, den Mut, den das faschistische Ita-
lien schon lange gefunden hat, den Schamlosig-
keiten in den Presseerzeugnissen, in der sogen.
Kunst, im Theater und Lichtspiel mit aller Ent-
schiedenheit entgegenzukreten? Vielleicht wären
sie dann in gewissen liberalen Blättern weniger
populär. Aebr wäre das so schlimm? Warum
hören wir diesen Ruf nicht auch, wenn er von
rechts kommt? Warum gibt es so wenig Zu-
sammenarbeit mit den christlichen Elementen im
ganzen Staate? In der Jugend selbst ist diese
Schaffung einer gottgewollten sittlichen Reinheit
schon in "vollem Werden. Untrennbar davon ist
die tiefe Liebe zum Vaterlande. Sie bedeutet
ür die katholische Jugend nicht Skandesbewußt-
ein und Parteipolikik, sondern Pflichtbewußt-
em und Gefühl für das Wesen und die Zukunft
>es deutschen Volkes. Die katholische Jugend
soll sich mitten in das nach Wahrheit ringende
Volk hineinstellen und alle Gleichgesinnten auf-
rufen zu einem gewaltigen Schuhdamm der christ-
lich-deutschen Kultur." "
Daß diese, von echtem vaterländischen Ge-
fühl eingegebenen Worte unterschlagen werden
konnten, offenbart die unheilvolle Einwirkung
des Zentrums, dem solche Gesinnung freilich
wider seine politische Gesinnung geht.
Herr Dr. Brüning, der in dem Beer'schen
Schrifkchen dem Volke nahe gebracht werden soll
als ein berufener Führer, erhält im „Tage-
buch" von Schwarzschild ein abfälliges Zeugnis,
dessen wir uns nicht hätten unterfangen dürfen.
Die Reichsbank setzte den Diskont für Wech-
sel auf 8 und für Lombard auf 10 v. H. fest.
Devisen über 1000 RM. sind ihr zur Verfügung
zu stellen. Nur ein Fünftel des Betrages für
Wohlfahrkserwerbslose vermöchten die Städte
aufzubringen, erklärte' der Reichsstädkebund.
Die Bezüge des Oberbürgermeisters von Ko-
blenz sind insgesamt auf 15000 RM. herabge-
mindert. Wann kommt der Herr Adenauer
daran?
Durch Kleinwohnungsbau in den Vorständken
und AusbLsserungszwang im Stadtinnern soll in
Berlin für 75 000 Bauarbeiter Beschäftigung ge-
funden werden nach einem Vorschläge des
Stadtbaurates Magner.
Graf Kalckreuth machte in Neustadt a. ü. H.
vor dem Iunglandbund Pfalz die Feststellung,
daß 4 Milliarden Futter und Düngermittel aus
dem Auslande kämen, daß für überflüssige Bau-
ten 12 Milliarden verausgabt wurden, und daß
die Maßnahmen der Reichsbank der Landwirt-
schaft für Privakgeld eine Zinslast bis zu 22 v.
H. aufgebürdet haben.
Die deutsche Abordnung (Verzeihung: Dele-
gation) nach -Genf besteht aus 50 — fünfzig —
Personen. Schade um das schöne Geld. Die
Forderungen Frankreichs hätte man ja auch in
Berlin ehrfurchtsvoll enkgegennehmen können.
Vorläufig bestehen sie darin, daß der Kredikaus-
schuß des Völkerbundes — weil Frankreich in
ihm den Ausschlag gibt — den finanziellen
Wiederaufbau in die Hand nimmt, und in einem
fünfjährigen politischen Waffenstillstand zwischen
Deutschland und Frankreich, für den Herr Pon-
cet folgende nette Punkte festgesetzt hat: 1. Po-
KsWMall Ser
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Schriftleitung: Lutherstrabe SS, Telephon 4048
Lei Heidelberger Beobachter erscheint S mal wöchentlich und
tostet monatlich S.4V NM. Bei Postbezug zuzüglich SS Psg.
Bestellungen nehmen die Postämter und Briefträger entgegen.
Ist die Zeitung am Erscheinen (auch durch höhere Gewalt
besteht lern Anspruch auf Entschädigung.
Anzeigen- Tie 8 gespaltene ivMimeterzcilc lk> Psg Die
4 gespaltene Miilimeierzeilc im Textteil 25 Psg. Für kleine
Anzeigen: Die 8 gespaltene Millimetcrzeile L Pfg. Bei Wieder-
bolitng Rabatt nach aufliegendem Taris. Schlich, der Anzeigen-
Annahme: IS Uhr. Anzeigen - Annahme: Lutberstrabe SS.
Tel. 4V48; Marliplatz S, Tel. SS. ZahIungS-und ErfüllungS-
ort: Heidelberg. Ausschliesslicher Gerichtsstalld: Heidelberg.
Postscheckkonto: Heidelberger Beobachter, Karlsruhe ^St 8S4.
Nr. 110/1. Jahrgang
Samstage den 5. September 1931
Freiverkauf 15 Pfg.
MimWM M ZWgWhlhelNMM
ermordet.
Düffeldorf. 3n der Nacht zum Freitag kam
am Worringer Platz zu einem schweren Zu-
sammenstoß zwischen Kommunisten und Natio-
nalsozialisten. Im Verläufe dieses Zusammen-
stoßes wurde der Arbeiter Karl Vobis von einem
Gegner durch einen Messerstich in den Rücken
^stochen. Karl Vobis war Mitglied der NS-
DAP. Als die Polizei am Tatort erschien,
waren die Beteiligten schon verschwunden, nur
der Erstochene Vobis lag auf der Straße.
Die einzig populäre Notverordnung ge-
gen die Kapital- und Steuerschieber ist zwar
Klassen, man hat jedoch noch nicht gehört,
miß der Staatsanwalt rücksichtslos gegen die
Verbrecher an der deutschen Wirtschaft vor-
gegangen .ist Durch den Zusammenbruch
°er Amstelbarck in Amsterdam bekommt die
Deffentlichkeit nun einmal Kenntnis von
°en zahlreichen Kapitalschiebern, die auf der
holländischen Bank ihr — zum großen Teil
'n Deutschland verdientes Geld angelegt ha-
ben. HerrPallenberg macht über seinen
Verlust bei den Amsterdamer Rassegenoffen
Non der anderen Fakultät den größten
Skandal, obwohl er eigentlich alle Ursache
nätte, seine „moralische Entrüstung" daheim
"uszutoben.
Dieses Tugendmuster ist jedoch nicht der
Einzige gute Kunde ausländischer Banken,
ou seinen jetzigen Leidensgefährten bei der
ämstelb ankpleite gehören u. a. auch der
Direktor des Deutschen Bolkstheaters Rud.
Teer mit einem großen Betrage, Emil Ian-
Nings mit rund 800 00 Schilling, Paul
Hartmann mit 70 000 Schilling, Lea Seidl
blit 100 000 Schilling, Ernst Deutsch mit
0)000 Schilling, Hans Moser und Hermann
Äimig mit einem gleichen Betrage, Lotte
Lehmann mit 14 000 Schilling, Kammersän-
gerin Olschewska mit 250 000 Schilling, Al-
HedPiccaver mit 100 000 Schilling, Harald
Daulsen mit 42 000 Schilling. Wir erwar-
ten die Anklage gegen diese Kapitalschieber.
charen diese Auslandsguthaben angemeldet.
Dortmund. Als der 17jährige Iung-Stahl-
helmmann Eugen Koop am Freitag gegen
22.15 Uhr das Stahtheim-Heim am Schwanen-
wall 29 verlassen wollte, wurde er an der Ecke
Schwanenstraße—Sch-wanenwall von unbekannten
Tätern angeschossen. Es gelang dem jungen
Mann noch, die Tür des Stahlhelm-Heimes zu
erreichen, wo er zusammenbrach und bald darauf
verstarb. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede
Spur.
bekannt: „Das Direktorium der faschistischen
Partei, das sich zu einer außerordentlichen Sit-
zung im Palazzo de Llttorio versammelt hak,
nimmt mit innerster Genugtuung von dem Ein-
vernehmen zwischen dem heiligen Stuhl und dem
italienischen Staat hinsichtlich der katholischen
Aktion Kenntnis und bringt dem Duce seine Er-
gebenheit dar mit dem Versprechen, dem Pakt
mit vollkommener Loyalität im Geiste der Fa-
schisten und Gläubigen auszuführen.
Nerchstagseinberufung
abgelehnt.
Berlin. Der Aeltestenrat des Reichstages
trat am Freitag nachmittags unter Vorsitz des
Präsidenten Lobe zu einer Sitzung zusammen,
um zu dem kommunistischen Antrag auf frühere
Einberufung des Reichstages Stellung zu neh-
men. Sämtliche Parteien waren vertreten mit
Ausnahme der Fraktion des Deutschen Land-
volkes. Nach kurzer Beratung wurde der kom-
munistische Antrag auf sofortige Einberufung des
Reichstages gegen die Stimmen der Antragsteller,
der Deukschnationalen und der Nationalsozialisten
abgelehnt.
Nachruf.
Mitten rm Kampfe um die Freiheit
unseres Volkes riß das Schicksal unse-
ren Pg. Gauleiter und Reichstagsabge-
ordneten Gemeinder aus unseren
Reihen. Er starb im Augenblick größ-
ter Pflichterfüllung als Opfer seiner
Hingabe für unsere Bewegung und da-
mit für das deutsche Volk.
Adolf Hiller.
Dingeldeh bei Brüning.
Berlin. Wie die nationalliberale Korrespon-
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Laufe des heutigen Tages den Parteiführer der
Deutschen Volksparkei, Abg. Dingeldey, zu einer
vorbereitenden Aussprache über" die politische
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Schneider-Pokal ohne Frank-
reich und Italien.
Paris. Der königliche Aero-Elub in London
hat das Ersuchen des französischen und des ita-
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Schneiderpokal auf das nächste Jahr zu ver-
schieben, abgelehnt und mitgekeilk, daß der Wett-
bewerb auf Grund der Satzungen nicht verschoben
werden könne. Infolge dessen werde die eng-
lische Fliegerei das Lüftrennen um den Schnei-
derpokal in diesem Jahr allein bestreiten, wobei
versucht werden soll, den Weltrekord für Wasser-
flugzeuge zu verbessern.
„Graf Zeppelin" auf der Rückfahrt.
Pernambuco. „Graf Zeppelin" ist am Frei-
tag früh um 1.40 Uhr amerikanischer Zeit (6.40
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land wieder aufgestiegen.
Ueberschwemmungen auf Portorico. — 2VV Tote.
New Nork. Wie aus San Juan (Portorico)
gemeldet wird, sind bei Ueberschwemmungen, die
durch starke Regengüsse hervorgerufen werden,
200 Personen ums Leben gekommen.
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sozialdemokratischen Partei ausgetreten
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SPD. auch der erste Mann weg. Es
das Zeichen untrüglichen Niederganges,
diese Bereinigung zur Postenverteilung
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Sozialdemokratie. General Mordacqu,
der 1920-25 Befehlshaber d. 30. frz. Ar-
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in seinem Buch „Die deutsche Menta-
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reiche Mitteilungen gemacht. Mordacqu
selbst hat z. B. durchgesetzt, daß zum
Regierungspräsidenten in Wiesbaden
der Sozialdemokrat Haenisch
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über seine Bemühungen (S. " 314).
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über Deutschland bekennt, aufs beste
„verständigen". Er traf häufig mit Hae-
nisch zusammen und „bald konnte ich
offenen Herzens mit ihm sprechen". Der
sozialdemokratische Regie-
rungspräsident als Vertrauens-
mann des französischen Besatzungsge-
nerals) dies Verhältnis ist bezeichnend
für die gesamte Außenpolitik der SPD.
Politische Wochenschau.
Was Genosse Wels auf der Tagung des
ADGB. sagte: „Partei und Gewerkschaften sind
eins", gilt auch für den Katholikentag und das
Zentrum. In Nürnberg — wo der vatikanische
Gesandte aus München zwischen einem Ehren-
geleit von Reichswehr durch die Straßen schritt
— sind zwar Stimmen einiger wackerer Männer
laut geworden, sie werden aber wirkungslos ver-
hallen, solange deutsche Katholiken in dem ver-
derblichen Zentrum seine Führung sehen. Dr.
Hipp, Oberbürgermeister von Regensburg, wen-
dete sich gegen die Gottlosigkeit der Dominikaner,
Dr. Vetter gegen kapitalistischmarxiskische Welt-
anschauung, Dr. Knapp sagte: „Wir glauben,
Blut, Heimat, Geschichte und Staat all dies
baute mit an dem, was Volkstum heißt, doch es
ist nicht alles. Es ist noch das Gut sittlicher
Aeberlieferung, das ein Volk in sich bewahrt."
Aber aus der Rede des Iugendführers Prinz
Karl zu Löwenstein, wurden folgende Sätze ge-
strichen: „Aber was nutzen die Richtlinien der
Bischöfe, wenn die katholische Oefenklichkeit, die
katholischen Parlamentarier und Staatsmänner,
die Oberbürgermeister und Landräte nicht den
Mut haben, den Mut, den das faschistische Ita-
lien schon lange gefunden hat, den Schamlosig-
keiten in den Presseerzeugnissen, in der sogen.
Kunst, im Theater und Lichtspiel mit aller Ent-
schiedenheit entgegenzukreten? Vielleicht wären
sie dann in gewissen liberalen Blättern weniger
populär. Aebr wäre das so schlimm? Warum
hören wir diesen Ruf nicht auch, wenn er von
rechts kommt? Warum gibt es so wenig Zu-
sammenarbeit mit den christlichen Elementen im
ganzen Staate? In der Jugend selbst ist diese
Schaffung einer gottgewollten sittlichen Reinheit
schon in "vollem Werden. Untrennbar davon ist
die tiefe Liebe zum Vaterlande. Sie bedeutet
ür die katholische Jugend nicht Skandesbewußt-
ein und Parteipolikik, sondern Pflichtbewußt-
em und Gefühl für das Wesen und die Zukunft
>es deutschen Volkes. Die katholische Jugend
soll sich mitten in das nach Wahrheit ringende
Volk hineinstellen und alle Gleichgesinnten auf-
rufen zu einem gewaltigen Schuhdamm der christ-
lich-deutschen Kultur." "
Daß diese, von echtem vaterländischen Ge-
fühl eingegebenen Worte unterschlagen werden
konnten, offenbart die unheilvolle Einwirkung
des Zentrums, dem solche Gesinnung freilich
wider seine politische Gesinnung geht.
Herr Dr. Brüning, der in dem Beer'schen
Schrifkchen dem Volke nahe gebracht werden soll
als ein berufener Führer, erhält im „Tage-
buch" von Schwarzschild ein abfälliges Zeugnis,
dessen wir uns nicht hätten unterfangen dürfen.
Die Reichsbank setzte den Diskont für Wech-
sel auf 8 und für Lombard auf 10 v. H. fest.
Devisen über 1000 RM. sind ihr zur Verfügung
zu stellen. Nur ein Fünftel des Betrages für
Wohlfahrkserwerbslose vermöchten die Städte
aufzubringen, erklärte' der Reichsstädkebund.
Die Bezüge des Oberbürgermeisters von Ko-
blenz sind insgesamt auf 15000 RM. herabge-
mindert. Wann kommt der Herr Adenauer
daran?
Durch Kleinwohnungsbau in den Vorständken
und AusbLsserungszwang im Stadtinnern soll in
Berlin für 75 000 Bauarbeiter Beschäftigung ge-
funden werden nach einem Vorschläge des
Stadtbaurates Magner.
Graf Kalckreuth machte in Neustadt a. ü. H.
vor dem Iunglandbund Pfalz die Feststellung,
daß 4 Milliarden Futter und Düngermittel aus
dem Auslande kämen, daß für überflüssige Bau-
ten 12 Milliarden verausgabt wurden, und daß
die Maßnahmen der Reichsbank der Landwirt-
schaft für Privakgeld eine Zinslast bis zu 22 v.
H. aufgebürdet haben.
Die deutsche Abordnung (Verzeihung: Dele-
gation) nach -Genf besteht aus 50 — fünfzig —
Personen. Schade um das schöne Geld. Die
Forderungen Frankreichs hätte man ja auch in
Berlin ehrfurchtsvoll enkgegennehmen können.
Vorläufig bestehen sie darin, daß der Kredikaus-
schuß des Völkerbundes — weil Frankreich in
ihm den Ausschlag gibt — den finanziellen
Wiederaufbau in die Hand nimmt, und in einem
fünfjährigen politischen Waffenstillstand zwischen
Deutschland und Frankreich, für den Herr Pon-
cet folgende nette Punkte festgesetzt hat: 1. Po-