M VSSMSlZ
Mö SSülönS
§ür Freiheit und Brot!
Verlag: Heidelberger Beobachter. Herausgeber: Otto Wetzel.
Schristleitung: Lutherstrabe 5S, Telephon 4048
Der Heidelberger Beobachter erscheint 6 mal wöchentlich und
kostet mAatlich 2.40 RM. Bei Postbezug zuzüglich 88 Pfg.
Bestellungen nehmen die Postämter und Briefträger entgegen.
Ist die Zeitustg am Erscheinen (auch durch höhere Gewalt
verhindert, besteh! lein Anspruch auf Entschädigung.
N n^ tgcn: Die s gespaltene Millimeterzeile lv Pfg. Die
4 gespaltene Millimeterzeile im Textteil LS Pfg. Für kleine
Anzeigen: Die 8 gespaltene Millimeterzeile s Pfg. Bei Wieder-
holung Rabatt nach aufliegendem Taris. Schlug der Anzeigen-
Annahme: l8 Uhr. Anzeigen - Annahme: Lutherstrabe SS.
Tel. 4048; Marktplatz 8, Tel. LS. Zahlungs-und ErfüllungS-
ort: Heidelberg. Ausschliesslicher Gerichtsstand: Heidelberg.
Postscheckkonto: Heidelberger Beobachter, Karlsruhe.^ W4
Nr. 143 /1. Jahrgang
Samstag, den 17. Oktober 1931
Freiverkauf 15 Pfg.
SW. Nb WWsiSMlei retten Lrnninn
Erster Erfolg des neuen^Kabinetts: Einstellung des Panzerkreuzerbaues beschlossen
Mitztranensanträge mit 295 gegen 27V abgelehnt.
Wie wir schon in unserer gestrigen
Folge voraussagten, ist die Wirtschafts-
partei umgefallen und hat trotz aller
Versicherungen, die sie seit Monaten ge-
geben hat, für das Kabinett Brüning
und gegen die Mißtrauensanträge der
deutschen Opposition gestimmt. Mit
einer Mehrheit von 25 Stimmen, die
Herr Brüning der Wirtschaftspakte! und
fünf Bolksparteilern verdankt, mit der
auf Arbeiterverrat basierenden Unter-
stützung durch die Sozialdemokratie hat
das System eine letzte Gnadenfrist bis
zum Frühjahr 1932 erhalten.
Es ist müßig, sich nochmals im ein-
zelnen über die gesinnungslose Haltung
von SPD. und Mirtschaftspartei zu
verbreiten, denn diese Parteien haben
überhaupt keine Gesinnung.
Die deutsche Opposition verließ ge-
mäß ihrem früheren Verhalten nach
Abstimmung über den Mitztrauensan-
trag den Reichstag. Die Volkspartei
blieb natürlich im hohen Haus und wird
schon baldigst unter Mitwirkung des
Abg. Kahl wieder den Anschluß an
Brüning gefunden haben.
Dr. F r ick gab eine Erklärung ab,
in der er sich auf die Kundgebung bezog,
mit der die NSDAP, am 10. Februar
des Jahres ihren Auszug aus dem
Reichstag verkündete. Er betonte unter
großer Unruhe und sichtbarer Verlegen-
heit der Brüningparteien, daß seine
Fraktion jetzt erneut den Reichstag ver-
lassen werde, um durch weiteres Wirken
im Volk die letzten Stützen dieses Sy-
stems zu beseitigen, und damit die Vor-
aussetzung für eine Gesundung der Na-
tion zu schaffen. Die Deutschnationa-
len und die drei ausgetretenen Land-
volkparteiler gaben gleichlautende Er-
klärungen ab und verließen darauf den
Saal. Der erste Erfolg der Regierung
Brüning zeigte sich in dem Beschluß,
den Panzerkreuzer B. nicht weiter zu
bauen. Wir sind neugierig, ob Herr
Groener nun, wie angekündigt, die
Konsequenzen ziehen und zurücktreten
wird.
Wir Nationalsozialisten sind uns darüber
NN klarm, daß dis kommenden Monate
Zeiten schwerster Unterdrückung und vsr-
schäe'ien Terrors gegen uns sein werden.
Alles dies wird uns nicht hindern, unseren
Vormarsch aufzuhalten, sondern wird uns
im Gegenteil zu verschärften Leistungen an-
spornen. Die kommenden Monate werden
den völligen Zerfall der SPD. und der
bürgerlichen Waschlappenparkeien bringen.
3m Frühjahr bei der Neichspräsidentenwahl
und der Preußischen Landtagswahl treffen
wir uns wieder. Dann ist die Stunde ge-
kommen.
Setze gesell iie tzMe Netze«-.
Ein prominenter- Vertreter der mar-
Mischen Stützen des Frontsolöatenkabinetts
hat vor Monaten den Ausspruch für seine
Genossen geprägt:
„Die ganze Reichswehr ist unser Feind!"
Mit dieser Clique betreibt der Reichskanz-
ler Brüning heute „hohe Politik". Nicht
viel anders ist die Hetze der Demokraten
Und ihrer Presse gegen die deutsche Wehr-
Macht. Einen bezeichnenden Einblick in die
Riethoden dieser Kamarilla gibt ein Bo
sicht des ehemaligen deutschen Gesandten
M Buenos Aires, v. d. Busch, worin es
u- a- heißt:
„Noch einem Havasberichk aus Berlin
haben demokratische Presseorgane in
Deutschland dagegen protestiert, daß deut-
sche Offiziere bei der Reorganisation des
chilenischen Heeres tätig sind bezw. waren.
Havas behauptet, daß diese deutschen Zei-
tungen protestieren, weil diese Offiziere
Meiterhin Gehalt aus Deutschland bezögen
Und sie die Handelsinteressen Deutschlands
kompromittierten (!) Falls diese törichten
Und falschen Bemerkungen, über die Havas
Uät Genugtuung berichtet, nicht Erfindung
ver französischen Nachrichtenagentur sind,
w sind die deutschen Presseorgane, die sol-
ches törichtes Zeug schreibe», falsch unter-
richtet, denn erstens beziehen die deutschen
Offiziere in Chile, die der deutschen Armee
nicht mehr angehören, kein Gehalt oder
Pension aus Deutschland, sondern werden
nur von Chile besoldet, wie das auch in
anderen Staaken der Fall ist und zweitens
schadet ihre Tätigkeit den deutschen kom-
merziellen Interessen keineswegs, sondern
sie nützt denselben, denn die deutschen Offi-
ziere genießen überall, wo sie tätig sind
bezw. waren, großes Ansehen. Die Fran-
zosen bemühen sich auf alle Weise durch
diplomatischen und anderen Druck, franzö-
sische Offiziere in südamerikanischen Län-
dern unterzubringen. Sie sind sicherlich
nicht der Ansicht, baß französische Offiziere
ihren Handelsinteressen in jenen Ländern
schaden. Dabei besteht zwischen französi-
schen und deutschen Offizieren in Südame-
rika ein großer Ilnkerschied. Die Deutschen
machen keine Geschäfte für ihre eigenen Ta-
schen, wie das die Franzosen noch fast
überall getan haben, wie z. B. in Peru,
Brasilien und in anderen Ländern. Sie
haben deshalb auch nie das hohe Ansehen
genossen, wie die deutschen Offiziere, die
peinlich vermeiden, etwas anderes zu tun,
als ihren dienstlichen Aufgaben gerecht zu
werden. Solche unrichtigen Aeußerungen
unserer Linkspresse, die wohl aus dem Haß
gegen die deutschen Offiziere entspringen,
sind nur geeignet, Wasser auf die Mühlen
unserer Gegner zu leiten."
Es wird höchste Zeit, daß den jüdischen
Schmierfinken in unserer Presse gehörig
auf die Finger geklopft wird. Dafür wird
bald gesorgt werden.
MWMöiM.MM
Äach keleGOscher Mitteilung ist heute-
die „Schlesische Tageszeitung", Breslau,
auf 3 Woche K verboten worden.
Außerdem wurde die „Niederschlesifchs
Tageszeitung", Hannover, heute auf 10 Wo-
chen verboten.
*
Aus dem Reichstag.
Die Mißkrauensanlräge im Reichstag abgelehnt
Berlin, 16. Oktober. Das Haus füllt sich
nahezu bis auf die letzten Plätze. — Es wird
zunächst abgestimmt über die Mißtrauensankräge
der Nationalsozialisten, der Deutschnakionalen
und der Kommunisten gegen die Reichsregie-
rung.
Mit der nationalen Opposition stimmen für
diese Anträge die Kommunisten, der größte Teil
des Landvolkes, die meisten Mitglieder der
Deutschen Bolksparkei, die Sozialistische Arbei-
terpartei. Dagegen stimmen die Regierungspar-
teien Zentrum, Bayerische Volkspartei, Staats-
partei, Konservative Bolksparkei, die Sozial-
demokraten, die Wirtschaskspartei, die Christlich-
Sozialen, die Votksnationalen und der Bayrische
Bauernbund). Enthalkuugskarken gaben u. a.
die Deutsch-Hannoverschen Abgeordneten ab.
Die MihkrauenSankräge werden mit 294
gegen 270 Stimmen bei drei Enthaltungen ab-
gelehnt. Beifall bei den Regierungsparteien).
Reichstag beschließt Einstellung des Baues
des Panzerschiffes „6".
Berlin, 16. Oktober. Der Reichstag nahm am
Freitag Abend einen kommunistischen Antrag,
der von der Reichsregierung fordert, den Bau
des Panzerschiffe „8" einzustellen und die für
diesen Bau vorgesehenen Mittel zum Zwecke der
Kinderspeisung zu verwenden, im Hammelsprung
mit 211 Stimmen der Sozialdemokraten und
Kommunisten gegen 181 Stimmen an.
Die Anträge auf Aufhebung der Notverordnungen
abgelehnk.
Berlin, 16. Oktober. Die Anträge auf Auf-
hebung der seit dem 10. Februar 1931 erlassenen
Notverordnungen werden Mit 336 gegen 233
Stimmen abgelehnk.
In einfacher Abstimmung wird mit großer
Mehrheit auch der Antrag abgelehnt, die bei-
den Notverordnungen zur Bekämpfung politi-
scher Ausschreitungen, außer Kraft zu setzen.
Mit 334 gegen 233 Stimmen werden auch
die Eventualanträge, die Notverordnung zur
Sicherung von Wirtschaft und Finanzen vom
5. Juni dieses Jahres aufzuheben, abgelehnt.
Der Mißkraueusantrag gegen Reichswehrminister
Groener abgelehnk.
BerUn, 16. Oktober. Der kommunistische
Mißtrauensantrag gegen den Reichswehrmini-
ster Dr. Groener wird mit 321 gegen 233 Stim-
men bei 16 Enthaltungen abgelehnt.
Mitzkrauensantrag gegen Ernährungsminister
Schiele abgelehnt.
Berlin, 16. Oktober. Auch der Mißtrauens-
antrag gegen Reichsernährungsminisker Schiele
verfällt mit 337 gegen 233 Stimmen der Ab-
lehnung.
Der Mihkranensankrag gegen Reichsarbeits-
minister Stegerwald abgelehnk.
Berlin, 16. Oktober. Nach Mitteilung des
Präsidenten sind zu dieser Abstimmung 577
Karten abgegeben, sodaß danach der Reichstag
vollzählig erschienen sein müßte. Da aber be-
kannt ist, daß einige Abgeordnete u. a. wegen
Krankheit nicht anwesend sein können, muß ein
Fehler bei der Zählung vorliegen. Das vorläu-
fige Abstimmungsergebnis lautet aus 326 Stim-
men gegen 235 Stimmen für diesen Mißtrauens-
antrag, 16 Abgeordnete haben sich der Stimme
enthalten.
Von Harzburg
nach Braunschweig.
In Braunschweig werden am Sonntag die
braunen Bataillone Adolf Hitlers aufmarschie-
ren, nicht um Deutschland und der Welt das
Schauspiel einer militärischen Parade zu bieten,
sondern um in der -willensmäßigen Einheit und
Geschlossenheit dieser braunen Armee von Ban-
nerträgern die innere Kraft eines neugeborenen
nationalen Willens zum Ausdruck zu bringen,
der mitten in der Zeit furchtbarster Zerrissenheit
unseres Volkes die Volksgemeinschaft in unse-
rer nationalsozialistischen Bewegung zur Wirk-
lichkeit werden ließ.
Zarzburg war das Bekenntnis M einheit-
lichem Vorgehen und einigem Handeln der
Opposition gegen ein System, das Deutschland
an den Rand des Abgrundes geführt und dessen
unverjährbare Schuld heute offen vor aller
Augen liegt. Der geeinigten nationalen Oppo-
sition fällt die Aufgabe zu, den Sturz dieses
Systems herbeizuführen als Voraussetzung zum
Wiederaufstieg und zur Gestaltung eines neuen
Deutschlands. Diese Einheit des Handelns, die
wir ehrlich begrüßen, ist notwendig, um dem
System die Macht zu entwinden und in die
Hände neuer Männer zu legen. Der positive
Staaksgedanke aber, der dieses neue Deutsch-
land kragen soll, wird nicht aus einer Vielheit,
sondern kann nur aus einer Wurzel wachsen.
Hier entscheiden weder fromme Wünsche noch
guter Mille, sondern die eherne Gesetzmäßigkeit
und die innere Wesenheit der Dinge, denen die
Entwicklung der Völker und Staaken naturnot-
wendig unterworfen ist. Jede Diskussion darüber
ist daher müßig: wir Nationalsozialisten lehnen
sie als gegenstandslos ab. Wir wissen, daß der
deutsche Nationalstaat der Zukunft nur aus der
Keimzelle einer Idee geboren und nur durch
Harke unermeßliche Arbeit für sie Wirklichkeit
werden wird. Wer diese Idee besitzt und sie un-
erbittlich durchkämpft, der wird nicht Führer
des nationalen Deutschlands, sondern ist es.
An der Wiege der nationalsozialistischen Be-
wegung stand kein Geld, kein Name. Ein Wille
schuf sie aus dem Nichts und weckte diese gleiche
Kraft des Millens in Millionen Herzen. Kampf
war chr Wegbereiter, heroischer Kampf der
Bahnbrecher ihrer Idee Mm Herzen des Vol-
Mö SSülönS
§ür Freiheit und Brot!
Verlag: Heidelberger Beobachter. Herausgeber: Otto Wetzel.
Schristleitung: Lutherstrabe 5S, Telephon 4048
Der Heidelberger Beobachter erscheint 6 mal wöchentlich und
kostet mAatlich 2.40 RM. Bei Postbezug zuzüglich 88 Pfg.
Bestellungen nehmen die Postämter und Briefträger entgegen.
Ist die Zeitustg am Erscheinen (auch durch höhere Gewalt
verhindert, besteh! lein Anspruch auf Entschädigung.
N n^ tgcn: Die s gespaltene Millimeterzeile lv Pfg. Die
4 gespaltene Millimeterzeile im Textteil LS Pfg. Für kleine
Anzeigen: Die 8 gespaltene Millimeterzeile s Pfg. Bei Wieder-
holung Rabatt nach aufliegendem Taris. Schlug der Anzeigen-
Annahme: l8 Uhr. Anzeigen - Annahme: Lutherstrabe SS.
Tel. 4048; Marktplatz 8, Tel. LS. Zahlungs-und ErfüllungS-
ort: Heidelberg. Ausschliesslicher Gerichtsstand: Heidelberg.
Postscheckkonto: Heidelberger Beobachter, Karlsruhe.^ W4
Nr. 143 /1. Jahrgang
Samstag, den 17. Oktober 1931
Freiverkauf 15 Pfg.
SW. Nb WWsiSMlei retten Lrnninn
Erster Erfolg des neuen^Kabinetts: Einstellung des Panzerkreuzerbaues beschlossen
Mitztranensanträge mit 295 gegen 27V abgelehnt.
Wie wir schon in unserer gestrigen
Folge voraussagten, ist die Wirtschafts-
partei umgefallen und hat trotz aller
Versicherungen, die sie seit Monaten ge-
geben hat, für das Kabinett Brüning
und gegen die Mißtrauensanträge der
deutschen Opposition gestimmt. Mit
einer Mehrheit von 25 Stimmen, die
Herr Brüning der Wirtschaftspakte! und
fünf Bolksparteilern verdankt, mit der
auf Arbeiterverrat basierenden Unter-
stützung durch die Sozialdemokratie hat
das System eine letzte Gnadenfrist bis
zum Frühjahr 1932 erhalten.
Es ist müßig, sich nochmals im ein-
zelnen über die gesinnungslose Haltung
von SPD. und Mirtschaftspartei zu
verbreiten, denn diese Parteien haben
überhaupt keine Gesinnung.
Die deutsche Opposition verließ ge-
mäß ihrem früheren Verhalten nach
Abstimmung über den Mitztrauensan-
trag den Reichstag. Die Volkspartei
blieb natürlich im hohen Haus und wird
schon baldigst unter Mitwirkung des
Abg. Kahl wieder den Anschluß an
Brüning gefunden haben.
Dr. F r ick gab eine Erklärung ab,
in der er sich auf die Kundgebung bezog,
mit der die NSDAP, am 10. Februar
des Jahres ihren Auszug aus dem
Reichstag verkündete. Er betonte unter
großer Unruhe und sichtbarer Verlegen-
heit der Brüningparteien, daß seine
Fraktion jetzt erneut den Reichstag ver-
lassen werde, um durch weiteres Wirken
im Volk die letzten Stützen dieses Sy-
stems zu beseitigen, und damit die Vor-
aussetzung für eine Gesundung der Na-
tion zu schaffen. Die Deutschnationa-
len und die drei ausgetretenen Land-
volkparteiler gaben gleichlautende Er-
klärungen ab und verließen darauf den
Saal. Der erste Erfolg der Regierung
Brüning zeigte sich in dem Beschluß,
den Panzerkreuzer B. nicht weiter zu
bauen. Wir sind neugierig, ob Herr
Groener nun, wie angekündigt, die
Konsequenzen ziehen und zurücktreten
wird.
Wir Nationalsozialisten sind uns darüber
NN klarm, daß dis kommenden Monate
Zeiten schwerster Unterdrückung und vsr-
schäe'ien Terrors gegen uns sein werden.
Alles dies wird uns nicht hindern, unseren
Vormarsch aufzuhalten, sondern wird uns
im Gegenteil zu verschärften Leistungen an-
spornen. Die kommenden Monate werden
den völligen Zerfall der SPD. und der
bürgerlichen Waschlappenparkeien bringen.
3m Frühjahr bei der Neichspräsidentenwahl
und der Preußischen Landtagswahl treffen
wir uns wieder. Dann ist die Stunde ge-
kommen.
Setze gesell iie tzMe Netze«-.
Ein prominenter- Vertreter der mar-
Mischen Stützen des Frontsolöatenkabinetts
hat vor Monaten den Ausspruch für seine
Genossen geprägt:
„Die ganze Reichswehr ist unser Feind!"
Mit dieser Clique betreibt der Reichskanz-
ler Brüning heute „hohe Politik". Nicht
viel anders ist die Hetze der Demokraten
Und ihrer Presse gegen die deutsche Wehr-
Macht. Einen bezeichnenden Einblick in die
Riethoden dieser Kamarilla gibt ein Bo
sicht des ehemaligen deutschen Gesandten
M Buenos Aires, v. d. Busch, worin es
u- a- heißt:
„Noch einem Havasberichk aus Berlin
haben demokratische Presseorgane in
Deutschland dagegen protestiert, daß deut-
sche Offiziere bei der Reorganisation des
chilenischen Heeres tätig sind bezw. waren.
Havas behauptet, daß diese deutschen Zei-
tungen protestieren, weil diese Offiziere
Meiterhin Gehalt aus Deutschland bezögen
Und sie die Handelsinteressen Deutschlands
kompromittierten (!) Falls diese törichten
Und falschen Bemerkungen, über die Havas
Uät Genugtuung berichtet, nicht Erfindung
ver französischen Nachrichtenagentur sind,
w sind die deutschen Presseorgane, die sol-
ches törichtes Zeug schreibe», falsch unter-
richtet, denn erstens beziehen die deutschen
Offiziere in Chile, die der deutschen Armee
nicht mehr angehören, kein Gehalt oder
Pension aus Deutschland, sondern werden
nur von Chile besoldet, wie das auch in
anderen Staaken der Fall ist und zweitens
schadet ihre Tätigkeit den deutschen kom-
merziellen Interessen keineswegs, sondern
sie nützt denselben, denn die deutschen Offi-
ziere genießen überall, wo sie tätig sind
bezw. waren, großes Ansehen. Die Fran-
zosen bemühen sich auf alle Weise durch
diplomatischen und anderen Druck, franzö-
sische Offiziere in südamerikanischen Län-
dern unterzubringen. Sie sind sicherlich
nicht der Ansicht, baß französische Offiziere
ihren Handelsinteressen in jenen Ländern
schaden. Dabei besteht zwischen französi-
schen und deutschen Offizieren in Südame-
rika ein großer Ilnkerschied. Die Deutschen
machen keine Geschäfte für ihre eigenen Ta-
schen, wie das die Franzosen noch fast
überall getan haben, wie z. B. in Peru,
Brasilien und in anderen Ländern. Sie
haben deshalb auch nie das hohe Ansehen
genossen, wie die deutschen Offiziere, die
peinlich vermeiden, etwas anderes zu tun,
als ihren dienstlichen Aufgaben gerecht zu
werden. Solche unrichtigen Aeußerungen
unserer Linkspresse, die wohl aus dem Haß
gegen die deutschen Offiziere entspringen,
sind nur geeignet, Wasser auf die Mühlen
unserer Gegner zu leiten."
Es wird höchste Zeit, daß den jüdischen
Schmierfinken in unserer Presse gehörig
auf die Finger geklopft wird. Dafür wird
bald gesorgt werden.
MWMöiM.MM
Äach keleGOscher Mitteilung ist heute-
die „Schlesische Tageszeitung", Breslau,
auf 3 Woche K verboten worden.
Außerdem wurde die „Niederschlesifchs
Tageszeitung", Hannover, heute auf 10 Wo-
chen verboten.
*
Aus dem Reichstag.
Die Mißkrauensanlräge im Reichstag abgelehnt
Berlin, 16. Oktober. Das Haus füllt sich
nahezu bis auf die letzten Plätze. — Es wird
zunächst abgestimmt über die Mißtrauensankräge
der Nationalsozialisten, der Deutschnakionalen
und der Kommunisten gegen die Reichsregie-
rung.
Mit der nationalen Opposition stimmen für
diese Anträge die Kommunisten, der größte Teil
des Landvolkes, die meisten Mitglieder der
Deutschen Bolksparkei, die Sozialistische Arbei-
terpartei. Dagegen stimmen die Regierungspar-
teien Zentrum, Bayerische Volkspartei, Staats-
partei, Konservative Bolksparkei, die Sozial-
demokraten, die Wirtschaskspartei, die Christlich-
Sozialen, die Votksnationalen und der Bayrische
Bauernbund). Enthalkuugskarken gaben u. a.
die Deutsch-Hannoverschen Abgeordneten ab.
Die MihkrauenSankräge werden mit 294
gegen 270 Stimmen bei drei Enthaltungen ab-
gelehnt. Beifall bei den Regierungsparteien).
Reichstag beschließt Einstellung des Baues
des Panzerschiffes „6".
Berlin, 16. Oktober. Der Reichstag nahm am
Freitag Abend einen kommunistischen Antrag,
der von der Reichsregierung fordert, den Bau
des Panzerschiffe „8" einzustellen und die für
diesen Bau vorgesehenen Mittel zum Zwecke der
Kinderspeisung zu verwenden, im Hammelsprung
mit 211 Stimmen der Sozialdemokraten und
Kommunisten gegen 181 Stimmen an.
Die Anträge auf Aufhebung der Notverordnungen
abgelehnk.
Berlin, 16. Oktober. Die Anträge auf Auf-
hebung der seit dem 10. Februar 1931 erlassenen
Notverordnungen werden Mit 336 gegen 233
Stimmen abgelehnk.
In einfacher Abstimmung wird mit großer
Mehrheit auch der Antrag abgelehnt, die bei-
den Notverordnungen zur Bekämpfung politi-
scher Ausschreitungen, außer Kraft zu setzen.
Mit 334 gegen 233 Stimmen werden auch
die Eventualanträge, die Notverordnung zur
Sicherung von Wirtschaft und Finanzen vom
5. Juni dieses Jahres aufzuheben, abgelehnt.
Der Mißkraueusantrag gegen Reichswehrminister
Groener abgelehnk.
BerUn, 16. Oktober. Der kommunistische
Mißtrauensantrag gegen den Reichswehrmini-
ster Dr. Groener wird mit 321 gegen 233 Stim-
men bei 16 Enthaltungen abgelehnt.
Mitzkrauensantrag gegen Ernährungsminister
Schiele abgelehnt.
Berlin, 16. Oktober. Auch der Mißtrauens-
antrag gegen Reichsernährungsminisker Schiele
verfällt mit 337 gegen 233 Stimmen der Ab-
lehnung.
Der Mihkranensankrag gegen Reichsarbeits-
minister Stegerwald abgelehnk.
Berlin, 16. Oktober. Nach Mitteilung des
Präsidenten sind zu dieser Abstimmung 577
Karten abgegeben, sodaß danach der Reichstag
vollzählig erschienen sein müßte. Da aber be-
kannt ist, daß einige Abgeordnete u. a. wegen
Krankheit nicht anwesend sein können, muß ein
Fehler bei der Zählung vorliegen. Das vorläu-
fige Abstimmungsergebnis lautet aus 326 Stim-
men gegen 235 Stimmen für diesen Mißtrauens-
antrag, 16 Abgeordnete haben sich der Stimme
enthalten.
Von Harzburg
nach Braunschweig.
In Braunschweig werden am Sonntag die
braunen Bataillone Adolf Hitlers aufmarschie-
ren, nicht um Deutschland und der Welt das
Schauspiel einer militärischen Parade zu bieten,
sondern um in der -willensmäßigen Einheit und
Geschlossenheit dieser braunen Armee von Ban-
nerträgern die innere Kraft eines neugeborenen
nationalen Willens zum Ausdruck zu bringen,
der mitten in der Zeit furchtbarster Zerrissenheit
unseres Volkes die Volksgemeinschaft in unse-
rer nationalsozialistischen Bewegung zur Wirk-
lichkeit werden ließ.
Zarzburg war das Bekenntnis M einheit-
lichem Vorgehen und einigem Handeln der
Opposition gegen ein System, das Deutschland
an den Rand des Abgrundes geführt und dessen
unverjährbare Schuld heute offen vor aller
Augen liegt. Der geeinigten nationalen Oppo-
sition fällt die Aufgabe zu, den Sturz dieses
Systems herbeizuführen als Voraussetzung zum
Wiederaufstieg und zur Gestaltung eines neuen
Deutschlands. Diese Einheit des Handelns, die
wir ehrlich begrüßen, ist notwendig, um dem
System die Macht zu entwinden und in die
Hände neuer Männer zu legen. Der positive
Staaksgedanke aber, der dieses neue Deutsch-
land kragen soll, wird nicht aus einer Vielheit,
sondern kann nur aus einer Wurzel wachsen.
Hier entscheiden weder fromme Wünsche noch
guter Mille, sondern die eherne Gesetzmäßigkeit
und die innere Wesenheit der Dinge, denen die
Entwicklung der Völker und Staaken naturnot-
wendig unterworfen ist. Jede Diskussion darüber
ist daher müßig: wir Nationalsozialisten lehnen
sie als gegenstandslos ab. Wir wissen, daß der
deutsche Nationalstaat der Zukunft nur aus der
Keimzelle einer Idee geboren und nur durch
Harke unermeßliche Arbeit für sie Wirklichkeit
werden wird. Wer diese Idee besitzt und sie un-
erbittlich durchkämpft, der wird nicht Führer
des nationalen Deutschlands, sondern ist es.
An der Wiege der nationalsozialistischen Be-
wegung stand kein Geld, kein Name. Ein Wille
schuf sie aus dem Nichts und weckte diese gleiche
Kraft des Millens in Millionen Herzen. Kampf
war chr Wegbereiter, heroischer Kampf der
Bahnbrecher ihrer Idee Mm Herzen des Vol-