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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (September-Dezember)) — 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.44156#0579

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DonKLrstag, dSN 26. Rsvember 1ZZL

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Gedanke überhaupt nicht mehr ernst genom-
i ' - tz "7 '
schrumpsung des gesamten Welthandels mit Si-
cherheit vorouSzusehen. W
schäft neu beleben und die
mindern wollen, so dürfen
Weltmarkt auSgehen, soNdi

reshaushalk auf das niedrigste Mindestmaß
herabzusetzen, wenn ein gerechter Ausgleich
in der militärischen Stärke der einzelnen
Rationen geschaffen werde. Ohne Gerech-
tigkeit gebe es keinen Frieden, und Gerech-
tigkeit sei nicht der Ausdruck eines losen
Vertrages des Systems, sondern sie fei
gleichbedeutend dem Geist der Zusammenar-
beit.

Stzme Mule Wit Rlikiltil!
Die Schlacht südlich von Mukden beendet.
Sieg der Japaner.
London, 26. Nov. Die Schlacht Mischen Japa-
nern und Chinesen, südwestlich von Mukden en-
dete, nach japanischen Meldungen, mit einem
Sieg der Japaner. Die Chinesen sollen nach

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OskksnrUekrG VsrssmmIuiHg
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Arbeiter, 8tuäenten, ttürger bebuckt ciie erbte öttentliche !<unclgebung 6er nntionnlsorinlist. 8tuclenten
IHclelbeiM. vnterbtüt^t <ten Kumpt cter tleicielberger 8tucienteo8ckntt um eine äsutsene tlacliscbule
kil. 8. v. 81. k. tigctigckulxruppe HeissiberZ.
?s. 8. 0. L. Ortsgruppe tielllsIderZ.
: SS) Studenten und Lrvverb8lo8e 3G pkZ. Vvi?ver'lLS,«lL: Vö1kl8cke LuctiliLndlun^ ^arktplst-! 3,
Wilpert -XrkLilen, /l.rn6t 6r ückeristr., Lspt k^ÄUptstr. 69, 6u8cti ^Lndk3U88tr. 5, V^sktker k^otirbLeki k-keidelder^erstr. 14

neu. Die vier Hauptprobleme, die die Welt
zu lösen habe, seien die Frage der Kriegs-
schulden, der Sicherheit, der Abrüstung und
der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Ita-
lien halte an dem Grundsatz fest, daß die
Tribstsrage nicht von der Frage der inter-
alliierten Schulden zu trennen sei. Rallen
werde stets eine möglichst großzügige Lösung
des Kriegsfchuldenproblsms befürworten.
Es fei bereit, Opfer zu bringen, falls solche
verlangt würden. Ein echter, dauerhafter
Frieden sei nur auf der Grundlage natio-
naler Sicherheit möglich, aber dieser Sicher-
heit hänge, wie Grandi im Gegensatz zur
französischen These hervorhvb, von der fried-
lichen Beilegung der internationalen Strei-
tigkeiten, von der Abrüstungsfrage ab. Es
gebe kein Sicherheilsproblem, das sich von
dem Problem der Abrüstung unterscheide.
Erst dis übermäßigen Rüstungen hätten das
Sicherheitsproblem geschaffen, und gleich-
zeitig den Gerechtigkeitssinn unter den Völ-
kern abgestumpft. Italien sei bereit, seine
Rüstungen zu vermindern und seinen Hee-

Frankreich und die neuen englischen Zölle.
London, 24. November. Der Pariser Korre-
spondent der „Morning Post" teilt mit, daß der
englische Gesandte in'Paris beim französischen
Außenministerium wegen der französischen Zu-
sahzölle auf englische Kohle vorstellig geworden
sei. Es fei jedoch noch nicht richtig bekannt, wie
die maßgebenden Stellen in Paris sich zu diesem
Einspruch stellen werden. Immerhin bestehe die
Möglichkeit, daß Frankreich der englischen
Kohlenausfuhr Entgegenkommen bei den eng-
lischen neuen Zöllen verlangen werde. Vorläufig
beabsichtige man jedoch in Paris noch nicht, Ge-
genmaßnahmen gegen die neuen englischen Zölle
zu ergreifen. Die französische Regierung Plane
vielmehr, über dis gesamten Handelsbeziehungen
mit England zu verhandeln.

. . . stiS/E L0/7L't F6'L'M?üi/
Haussuchungen hei national-
sozialistischen Führern in Hessen

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ort: Heidelberg. Ausschließliche'-: Gerichtsstand: Heidelberg,
Postscheckkonto: Heidelberger Beobachter, Karlsruhe, 2183L.

mehrstündigem Kampf und nach starken Ver-
lusten geflohen sein.
Japanischer Vormarsch auf Kintschou.
Moskau (über Kvwno), 28. November. Nach
einer Meldung aus Peking, rücken die japani-
schen Gruppen gegenwärtig auf die Stadt Kint-
schou an der Peking-Muköen-Bähn vor, wo sich
die Regierung und ein Teil der Truppen des
Marschalls Tschanghsueliangs befinden. Nach
dem nördlich von Kinglschou gelegenen Gebiet sind
bereits zwei Regimenter entsandt worden. Am
Dienstag haben harte Kämpfe im Bezirk Hait-
schöng fLiantung), südlich von Mukden, begon-
nen. ' Nach einer japanischen Fliegeratkacke wur-
den die chinesischen Truppen nach Süden ab-
gedrängt. Japanische Kavallerie hak ihre Ver-
folgung ausgenommen.
Vor einem neuen japanischen Ultimatum
an Tschanghsueliang.
Tokio, 25. November. Rach einer Meldung
aus Mukden wird das japanische Oberkommando
im Lause des Donnerstag Marschall Tfchanghsue-
llang ein Ultimatum übermitteln, in dem
Räumung Kinkschaus innerhalb 24 Stunden
fordert wird.

ZN Zkütrm kW...
...M geht M Mel!
Zentrum und NSDAP — Dr. Frick zur Lage.
München, 28. November. In einem heute
im „Völkischen Beobachter" erschienenen „Wie
lange noch?" Nberschrlebenen Artikel schreibt Dr.
Frick u. a.: Die Nationalsozialisten würden neue
(außenpolitische d. R.) Verpflichtungen der Regie-
rung Brüning — als für sie nicht rechtsverbind-
lich — nicht anerkennen. Bisher hab« das
Zentrum noch nicht zu erkennen gegeben, daß es
zu einer ehrlichen Zusammenarbeit mit den Na-
tionalsozialisten bereit sei. Das Zentrum ver-
lange von den Nationalsozialisten grundsätzliche
Aenderung ihrer Ueberzeugung, wenn sie für das
Zentrum koalitionsfähig werden wollten. Darauf
könne das Zentrum lange warten. Nicht an den
Nationalsozialisten sei es, sich zu ändern, sondern
am Zentrum. Es sei jetzt fünf Minuten vor
Zwölf. Es sei noch Zeit, daß sich das Zentrum
eines Besseren besinne. In einigen Wochen und
Monaten sei es zu spät. Dann werde die Ge-
schichte über die „schwarzen wie über die roten
Marxisten" Zur Tagesordnung übergehen. 37
v. H. der abgegebenen Stimmen buchten di«
Nationalsozialisten bereits für sich. Sie würden
auch die zur absoluten Mehrheit fehlenden 14
v. H. noch schaffen. Die Reichspräsidentenwahl
spätestens im April und die preußische Landlags-
wahl spätestens im Mai 1932 müßten die end-
gültige Entscheidung bringen.

Berlin, 23. Nov. Der Preußische
Landtag nahm am Mittwoch mit 184
Stimmen der „Rechtsparteien", den auf
einen Arantrag der deutschen Fraktion
zurnckgehenden Antrag seines Haupt-
ausschusses an, die Reichsregierung zu
ersuchen, daß die Revision des Dormg-
planes mit dem Ziele der völligen Ein-
stellung jeglicher Tritmlzahlungen unge-
säumt in Angriff genommen werde. —
Bon den Linksparteien wur-
den 92 Enthalt»ngskarten
abgegeben.

Das Ende
des WirLschaftsbeirates.
Auch die letzte Hoffnung des Systems
zusammengebrochen.
Von Ottokar Lorenz.
Es ist im heutigen Deutschland nicht üblich,
daß Ausschußberatungen in weniger als drei
Monaten zu einem Ergebnis geführt werden.
Wenn der Wirtschafisbeirak der'Reichsregieruna
schon nach 3 bis 4 Wochen zu einem Abschluß
feiner Besprechungen gekommen ist, so liegt das
nicht an dem hervorragenden Arbeitseifer feiner
Mitglieder oder an einer überraschenden Ueber-
einstimmung ihrer Ansichten,' vielmehr hat die
Unmöglichkeit, jemals zu einer UeLersinstimmung
zu gelangen, diesen raschen Abschluß herbeige-
führk. Ende der vorigen Woche schieden die
drei Vertreter der Landwirtschaft aus dem Wirt-
schafksbeirat aus, weil sie vor ihren Verbänden
die Verantwortung für die Beschlüsse nicht mehr
tragen konnten. Gleich daraus begannen auch
die Gewerkschaftsvertreter zu rebellieren. Da
es nicht gut ausgesehen hätte, wenn die Regie-
rung Brüning schließlich mit den Bankiers allein
sitzen geblieben wäre, führte sie schleunigst einen
Abschluß der Verhandlungen herbei.
Das Ergebnis der „Beratungen", das be-
zeichnenderweise nicht von irgend einem Vertre-
ter des Wirkschaftsbeirates, sondern von Reichs-
kanzler Brüning selbst verkünde! wurde, ist
theoretisch und praktisch von einer erschreckenden
Dürftigkeit. Als den Sinn der in Aussicht zu
nehmenden Maßnahmen bezeichnet der Wirk-
schaftsbeirak „zur Verminderung der Arbeits-
losigkeit die Aufwendung der gesamten Wirtschaft
an die Preisentwicklungen auf dem Weltmarkt
(erstens!) und an die Vermögens- und Einkom-
menslage in Deutschland (zweitens!) anzupassen."
Wenn der Wirkschafksbeirat die Arbeitslosig-
keit durch Anpassung der Inlandspreise an die
Weltmarktpreise vermindern will, so ist das ein
Irrtum. Wenn er behauptet, die Preise an die
verminderten Einkommen in Deutschland anpas-
sen zu wollen, so ist das eine Täuschung. Denn
im Punkt 3 des „Programms" ist ausdrücklich
festgelegt, daß die Preise und Löhne „in Ueber-
einstimmung miteinander gleichzeitig herabgesetzt
werden müssen", lind später wird nochmals
betont, daß „eine entsprechende Senkung von
Löhnen und Gehältern unvermeidlich" sei. Die
Preise werden also nicht den bisher schon vermin-
derten Einkommen angepaßt, sondern die Preis-
senkungsaktion dient offenbar nur als Vorwand,
um abermals einen Angriff ans die Löhne und
Gehälter ausführem zu können. Die Befürchtung
ist nicht von der Hand zu weisen, daß in der
Praxis wiederum nur die Löhne und Gehälter
herabgesetzt werden, ohne daß eine Herabsetzung
der Preise im gleichen Ausmaß staktfindet.
Eine Anpassung der wirtschaftlichen Aufwen-
dungen au die Einkommenslage in Deutschland
findet also in keinem Fall stakt. Diese Aufgabe,
die sich das Programm des Wirtschafksbeirates
selbst gestellt hat, wird also nicht gelöst. Der Sinn
der ganzen deflatorischen Maßnahme ist somit
nur in der ersten Aufgabe zu erblicken: Anpas-
sung an die Preisentwicklungen auf dem Welt-
markt. Hätte die deutsche Regierung vor vier
Wochen dieses Programm verkündet, so wäre es
immerhin möglich gewesen, daß noch jemand auf
den Gedanken hereingefallen wäre, daß man
durch Forcierung unseres Exports die deutsche
Wirtschaft neu beleben und die Arbeitslosigkeit
vermindern könne. Heute, wo der schärfste Zoll-
krieg m der ganzen Welk aufflammt, kann dieser
Gedanke überhaupt nicht mehr ernst genom-
men werden. Jetzt ist eine starke weitere Ein
Wenn wir unsere Wirt-
!> die Arbeitslosigkeit ver-
f > wir also nicht vom
, sondern müssen Maßnah-
men treffen, die den denkschsn Binnenmarkt
kräftigen.
Die allgemeine Herabsetzung der Preise, Löhn«
und Gehälter ist keineswegs eine solche Maß-
nahme. Die volkswirtschaftliche Bedeutung die-
ser Aktion besteht lediglich in einer künstlichen
Steigerung des Geldwertes. Die Schulden und
sonstigem Lasten, die die Wirtschaft erdrücken,
werden dadurch nicht Kleiner, sondern größer.
Die Erträge der Unternehmungen müssen sinken,
wenn der Geldwert steigt, denn der Verkauf der

Darmstadt, 25. Nov. Auf Veranlas-
sung des Oberreichsanwalts fanden am
Mittwoch in ganz Hessen Haussuchungen bei
nationalsozialistischen Führern statt, so ins-
besondere in der hessischen Gaugeschäfts-
stelle im Braunen Hause in Darmstadt, fer-
ner in den Wohnungen des Stabsführers
Hauptmann a. D. Wassung (Darmstadt),
des Gerichtsassessors Dr. Best, Amtsanwalt
in Alzey, bei dem Landwirt Dr. Wagner,
Roxheimer Hof bei Bürstadt und bei Kapi-
kcinleutnank von Davidson (Darmstadt).
Die Haussuchungen erfolgten wegen des
dringenden Verdachtes der Vorbereitung
zum Hochverrat in der Leitung der NSDAP
Gau Hessen. Sie begannen um 16.02 Uhr
und dauerten dis in die Abendstunden. Vor
Mitternacht ist, wie mitgeteilt wird, kaum
ein Ergebnis aus der Durchsicht des Mate-
rials zu erwarten.
Hitler, der ursprünglich am Mittwoch in
Darmstadt an den Beratungen zur politi-
schen Lage in Hessen teilnehmen wollte, ist,
wie mitgeteilt wird, nicht nach Darmstadt
gefahren. Die Beratungen finden im Brau-
nen Hause in München statt.
Viel Erfolg!
Akte AsM l» New Wk.
Newyork, 24. Nov. Der italienische
Außenminister Grandi hielt am Montag auf
einem Festesten des Council auf Foreign Ae-
lations, einer im politischen Leben Amerikas
einflußreichen privaten Körperschaft, eine
sorgfältig vorbereitete Rede über die italie-
nisch Außenpolitik. Grandi ging davon aus,
öaß das Werk des europäischen Wiederauf-
baues durch schwere Fehler beeinträchtigt
worden sei. Ernste politische und wirtschaft-
liche Störungen hätten durch eine klügere,
gemäßigtere Politik vermieden werden kön-

PreilWe MMen M men Mnte
5ie lind am SWal ZenWands mA UmMrt!
 
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