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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (September-Dezember)) — 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.44156#0627

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' Brr!»,: Ve»d«ch!« Vri,u4»edei: Otto W«vl.
Lchristieitung: Luthritziatze Sb, Telephon 4048
Der tzeidelbelget Beodachtte «Hhetnt s mal wStdeatlich «»»
AKer monatlich 4.40 RM. Bei Postbezug zuzüglich »4 W».
cheSeüungen nehmen hie Postämter und Briesteüs« entze«mu
8K HP gelt»»« am Erscheine« (auch durch hhher« KetnaE
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Anzeigen: Die 8 gelpaitene MMmelerzcile s Psg Bei Wieder-
bolung Rabatt nach auNiegendem Tarif Schluß der Anzeigen-
Annahme; tS Uhr. Anzeigen - Annahme: Lulherstraiie SS,
Tel. 4048; Maittplah S, Tel. 8k. Zahlung»-und Ersüllungr-
ort: Heidelberg. AuSjchlieklicher Gerichtsstand: Heidelberg.
Postscheckkonto: Heidelberger Beobachter, Karlsruhe, »1884

Rr. 183/1. Jahrgang

Donnerstag, den 3. Dezember 1931

Freiverkanf 1s Pfg.

7 Millimdm llmstz-Berliist!
So wird der WzelhMel zugmM gmUet.

In dem Wochenbericht des Instituts
für Konjunkturforschung Nr. 31 vom
28. Oktob. 1931 lesen wir: „DasHerbst-
und Wintergeschäf! des gesamten Ein-
zelhandels beginnt mit erheblich niedri-
geren Umsätzen als im vergangenen
Jahr." Die Entwicklung des Einzelhan-
delsumsätze ist die folgende:
1929 36 Milliarden NM. Umsatz,
1930 33 Milliarden NM. Umsatz
1931 29 Milliarden NM. Umsatz
Herr Professor Bernhard vom Prä-
sidium des Verbandes deutscher Waren-
und Kaufhäuser aber hat die Stirn, auf
. . . c/s§f6§t6/7 S5M6 Z-Soks.-

-er Warenhaustagung von der verhält-
nismäßig gesunden Entwicklung des mit-
!elständischen Einzelhandels zu sprechen.
Im Gegensatz zu den »armen Warenhäu-
häusern" und Konsumvereinen, die bei
geringem Sinken der Gesamtumsätze den
Reinverdienst erheblich steigern konnten.
Wie man hört, besteht die Absicht, den
Einzelhandel durch Vervielfachung der
Umsatzsteuer weiter zu schwächen. Eine
Versteuerung der Warenhausgewinne
wäre weit mehr am Platze, zugleich mit
einer Geschäftsaussich-, die ein Abwälzrn
der Warenhaussteuer auf Käufer und
Lieferanten verhindert.

Nationalsozialistischer
Wahlsieg
im Gan Halle-Merseburg.
Vorläufiges Wahlergebnis zur größten preußischen
Landwirtschaftskammer am 29. November 1931.
Die Landwirtschaftskammer-wahlen im Gau
Halle-Merseburg brachten die erwarteten Ergeb-
nisse. Das Endresultat ist leider erst am Don-
nerstag endgültig festzustellen, doch zeigen öle
bis jetzt eingelaufenen Meldungen das Erwachen
der Preußischen -Bauernschaft. Es dürften sich
zwei Drittel aller Wähler für den National-
sozialismus entschieden haben. Dieses Ergebnis
ist umso höher einzuschähen, als die Gegenseite
in einzelnen Kreisen mit allen zu Gebote stehen-
den, denkbaren und undenkbaren Mitteln vor-
gegangen ist, während wir den Boden der Sach-
lichkeit nie verlassen Haden.
Als bisher eingegangene Ergebnisse liegen

Die „M" der Prominenten.

Nach dem Statistischen Iahrburche !
bestanden im Jahre 1929 in Deutschland
11344 Aktien geselschaften. In
dieser modernen Betriebsform der Welt-
wirtschaft verbirgt sich hinter der ano-
nymen Aktie das internationale Kapital.
Ausflchksrat und Vorstand dieser Ge-
sellschaften sorgen dafür, daß der Dollar,
das Pfund, die Mark, kurzum das Geld
rollt und weiter wächst. Sie misten war-
vm; jede dieser 11 344 Aktiengesellschaf-
ten hat ihre Direktoren und Generaldi-
rektoren. Nehmen wir für jede zwei
Direktoren mit dem „geringen" Jahres-
einkommen von 50 000.— RM. („pro-
minente Wirtschaftssührer wie Katzen-
ellenbogen, die Favagdirekkoren und
Cohnsorten gaben sich damit nicht zu-
frieden!), dann zahlen diese 11 344 Ge-
sellschaften an je zwei Direktoren
113 4 400 00 0.— Reichsmark im
Jahre. Nun muß aber jede Aktienge-
Werdet Kämpfer
der S.A.
sellschaft auch noch einen Aufsichksrak
haben. Weshalb eigentlich? Herrliche
von Aufsichksräten haben wir erlebt;
Osthandel, Blumenstein, Favag, Nord-
rolle, Pahenhofer und Sklareks. Neh-
men wir nur zehn Aufsichksraksposten an
Mit nur RM. 5000.— Iahresgehalk. Ed-
rr Jacob Goldschmidt, wie wird Ihnen
dei diesem kleinen Gehalt, so ergibt sich
*in bescheidener Nebenverdienst
von 567200000.— RM.
Aber wie gesagt, die prominenten
''Wirtschaftskapitäne" geben sich be-
kanntlich mit den von uns vorher er-
mähnten Beträgen nicht zufrieden. Da
Kelten folgende Sähe:

Reichsmark.
Generaldirektor b. Siemens 800 000.—
Generaldirektor bei Imag 575 000.—
Generaldir. b. I.G. Farben 500 000.—
Generaldirektor Hapag 600 000.—

vor:
Landdund:
NSDAP
Mansfelder Seekreis
115
429
Sangerhausen
714
1613
Saal kreis
337
1400
Merseburg
281
1090
Bitterfeld
147
521

Tagesbefehl an die SA u.SS
Eine Welle von Haß und Verleumdung will sich in letzter Stunde
dem Siegesmarsch der NSDAP entgegenwerfen.
Stützpunkt um Stützpunkt, Ork um Ort habt Ihr Männer der SA
und SS in jahrelangem zähem Ringen, nur getragen von Eurem hei-
ligen Glauben und unbändigen Siegeswillen erkämpft und gehalten.
Eure Kraft und Euer Wille bürgt für den endlichen Sieg. Keine
Macht der Erde kann Euch den Lorbeer entreißen, wenn
Ihr, ohne nach rechts oder links zu blicken, Euren Weg geradeaus
geht wie bisher. Das weih auch der Feind. And so versuchl er Euch zu
reizen, herauszufordern und anfzuputschen. In letzter Stunde sollt Ihr
noch die Nerven verlieren, soll Euch der heilige Zorn zu unüberlegtem
Handeln hinreißen.'
Wir kennen den feindlichen Plan, wie werden auch ihn zunichte
machen.
Die nächsten Wochen werden Eure Geduld und Eure Selbstbeherr-
schung aus eine harte Probe stellen.
Haltet die Ohren steif, behaltet die Nerven!
Laßt Euch nicht provozieren, laßt Euch nicht verführen!
Ganz von selbst mit gesetzmäßiger Sicherheit wird uns das Schicksal
die Gewalt in die Hand geben.
Bis dahin beißt die Zähne zusammen und erfüllt Eure Pflicht. Hart
und verschlossen, eisern und unerschütterlich nach außen, glühend und
gläubig im Innern.
Wer in den letzten Tagen der Prüfung versagt, ist nicht wert,
Zeuge des Sieges zu sein.
Ihr habt Härteres schon getragen, jetzt bleibt Euch selbst treu!
Denn unser ist der Sieg, unser ist Deutschland!
München, 1. Dezember 1931.
Der Oberste SA-Führer r
Adolf Hitler.

WkUl-MttbWll.
3m Ak llMilll!
Es ist nicht unsere Art, uns mit jenen SPD-
Bonzen noch groß zu beschäftigen, Sie, sei es
eines natürlichen oder auch unnatürlichen Todes
gestorben sind. Schlägt man aber die „Vos-
fische Zeitung" vom Dienstag Morgen
fRr. 585) auf und blättert sie langsam -bis zu hen
Sterbeanzeigen „unserer Laik" durch, so stößt
man aus die Namen Karpeles Schenker und
Schöning, der eine natürlich, der andere un-
natürlich verblüht!
Bekanntlich war das größte „Geschäft", das
dem korrupten SPD-Stadkrat Schünmg gelang,
die Verschacherung der Berliner Zafenanlagen
an die Firma Schenker.
Versteht sich, daß dieses Geschäft nicht zugun-
sten der Stadt und ihrer Steuerzahler getätigt
wurde. Wo der Vorteil -lag, zeigt die Tatsache,
daß -bald darauf die von -der Stadt <25 Prozent)
und Schenker u. Co. gegründete „Behala" (Ber-
liner Hafen- und Lager A.-G.) den SPD-Bonzen
Schünmg als Generaldirektor erhielt!
Karpeles-Schenker, dieser Wiener Ostjude, ist
gestorben, nachdem er das beste Geschäft getätigt
hat. nämlich die Grnndlage zur Monopolisierung
des Frachtverkehrs garantiert durch Notverord-
nung! Schöning, der SPD-Bonze zog vor, sich
von dieser Erde zu entfernen, nachdem seine
ohnehin nicht saubere Weste durch -die Ent-
hüllungen des Sklarekprozeffes noch restlos be-
kleckert wurde.
Daß es die „Behala" trotz dieser weltbekann-
ten Kvrrupkionsaffäre für angebracht hält, zwei
Nachrufe zu veröffentlichen, die Schünmg „ein
ehrendes und dankbares Andenken" versichern
und ihn als „Vorbild der Pflichttreue" feiern,
daß die Voß in bekannter semitischer Geneigtheit
diese Nachrufe veröffentlicht, diese Tatsache über-
geben wir der Oeffentlichkeik zur Kritik!
Wir stellen nur fest: Der Carpeles und der
Schünin-g, im Leben wie im Tode vereint. —
Sie paßten zusammen!

W, wie M!
Anker der Aeberschrifk „Die offene
Koa l itionsfrage " verzapft das badische
Zenkrumszentralorgan einige „Weisheiten", di«
festgehalten zu werden verdienen:
„Der Traum von der großen gesamklibera-
len Front sei ausgetrSumk, oder einstweilen
verwirklicht — im Nationalsozialismus"
Mik dieser ebenso unwahren wie geistig
minderen Feststellung beginnt das zenlrünrliche
Elaborat. Man weiß warum: Alle bisherigen
Kampfmethoden gegen die NSDAP haben glän-
zend versagt. Also schnell «ine kleine Fälschung
gefällig: aus Liberalismus wird Nationalsozialis-
mus, und schon ist die dem Zentrum erwünschte
Basis gefunden, um so nebenbei in Kulturkampf-
erinnerungen zu wühlen und sie als Agitations-
material gegen die „liberalistische" NSDAP M
verwerten. — Mir verstehen diesen Dreh — und
gehen wohl nicht fehl, wenn wir Herrn Föhr als
geistigen Vater vermuten.
„Der Radikalismus ist weder links noch
rechts stark -genug, um seine Herrschaft aufzu-
richten. Das Zentrum hat bekanntlich auf fei-
nem Berliner Reichsausschußtag die Koali-
tionsfrage nicht einmal gestellt und jedes
Koalitionsgespräch vermieden."
Das Zentrum hak ein verdammt kurzes
Gedächtnis, sonst würde es sich «rinern, daß «s
sehr wohl Koalitionsgespräche führt«, die „Ger-
mania" voran und daß die Koalitionsfrag«
auch gestellt aber mit der ausdrücklichen Fest-
legung beantwortet wurde, das Zentrum werde
keinesfalls mit der NSDAP eine Koalition
bilden. Der Grund für dieses kurze Gedächtnis
der Zenkrumspresse liegt offen! And was schließ-
lich di« noch nicht vorhandene Mehrheit der
NSDAP anlangk, so versichern wir denen, so
es hören wollen nur: „Warte, wart« noch «in
Weilchen!"
Aus der Tatsache, daß sich Adolf Hitler genö-
tigt sah, einige Entgleisungen der Press« der
Harzburger kleineren -Gruppen richtigzustelle-n,
folgert das badische Zetnralorgan des Zentrums,
dies sei „eine schärfere Absage an die u»N
Harzburg her verbündete Hugenbergpartei, als an
 
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