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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (September-Dezember)) — 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.44156#0809

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8«r Zreiheit und Brot!


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Berlag: Heidelberger Beobachter. Herausgeber: Otto Wetzel.
Schriftleitung: Luthcrstratze 52, Telephon ES
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Nr. 205 / 1. Jahrgang

Donnerstag, den 31. Dezember 1931

Freiverkauf 15 Pfg.


Mres-Manz der Wermg Mning.

Sanierung der deutschen Finanzen und
Wirtschaft und dann Revision des Schand-
vertrages von Versailles und der Tribut-
pläne oder zuerst Beseitigung der brutalen
Knechkschafksverkräge und dann eine Wie-
-ergenesung der deutschen Finanzen und
Wirtschaft? Diese Frage ist seit dem Re-
gierungsantritt Brünings wohl das bren-
nendste Problem unserer gegenwärtigen
Politik geworden. Seit der Amtstätigkeit
des Kabinetts Brüning vom 1. April 1930,
an, verfolgte der Reichskanzler mit größter
Zähigkeit den Gedanken, daß eine Revision
der Verträge ohne vorherige Sanierung des
Reichsetaks eine Unmöglichkeit sein werde.
Eine Notverordnung folgte der anderen,
immer wieder beteuerte die Regierung, daß
alle ihre Maßnahmen geeignet feien, Wirt-
schaft und Finanzen in Deutschland zu
„sanieren" und daß diese „Sanierung" der
Weg zur Freiheit und zum Wiederaufstieg
sei.
Wir haben dieser Behauptung von An-
fang an in aller Eindeutigkeit und Schärfe
widersprochen, wir haben vorausgesagt, daß
durch diese sogenannte „Sanierung" unser
schaffendes Deutschland nicht zur Freiheit
und Aufstieg, sondern in immer größere Not
und in immer größeres Elend geraten
werde. Wir haben immer und immer wieder
darauf hingewiesen, daß sich eine Volks-
wirtschaft nicht durch unentwegte Erhöhung
der Steuern und durch unentwegte Schwä-
chung der Kaufkraft der Massen sanieren
läßt, und die Deutsche Volkswirtschaft im
besonderen nicht, solange nicht der Tribut-
politik ein Ende bereitet ist, und solange
nicht alle wirtschaftlichen und finanziellen
Maßnahmen durch ein eisernes politisches
Fundament untermauert sind.
Alle unsere Warnungen waren vergebens.
Die Regierung sanierte und sanierte auf
ihre Art, schaffte unentwegt neue Steuern
und schwächte unentwegt die Kaufkraft der
Masten unseres Volkes. Die Sanierungs-
maßnahmen der Regierung Brüning haben
vom April 1930 bis heute neue Steuern
und Skeuererhöhungen und damit Herab-
minderungen der Kaufkraft der Massen in
Summe von
8 Milliarden Reichsmark
gebracht. Erst die neuen Steuern am 14.

April 1930: Die Erhöhung der allgemeinen
Umsatzsteuer und der Biersteuer, die Ein-
führung der Mineralwassersteuer und son-
stiger neuer Steuern!
Dann am 26. Juli 1930 die Notver-
ordnung „zur Behebung finanzieller
wirtschaftlicher u. sozialer Notstände"
mit der neuen Gemeindebürgersteuer, Ge-
meindegetränkesteuer, Gemeindebiersieuer,
Ledigensteuer, Kranksnsteuer, Arzneisteuer,
ersten Beamtengehaltskürzung, ersten Kür- i
zung der Renten der Kriegsopfer usw. usw.!
Dann am 30. September 1930 die Erhöhung j

des Arbeitslosenversicherungsbeitrags von
viereinhalb auf sechseinhalb v. H.!
Dann am 1. Dezember 1930 die Not-
verordnung „zur Sicherung von Wirt-
schaft und Finanzen"
mit der brutalen Tabaksteuererhöhung, der
Vervielfachung der Gemeindebürgersteuer
usw.!
Dann am 5. Juni 1931 die „zweite
Notverordnung zur Sicherung von
Wirtschaft und Finanzen"
mit der Krisenfteuer, der, Verdoppelung der
Zuckersteuer, dem Fortfall der Lohnsteuer-

erstattung, dem Aebergang von vierteljähr-
licher zu monatlicher Vorauszahlung bei
der Umsatzsteuer, der abermaligen Kürzung
der Renten der Kriegsopfer und der Kür-
zung der Beamtengehälter! Dann am
24. August 1931 die Verordnung „zur
Sicherung der Haushalte der Länder
und Gemeinden"
mit den folgenden brutalen Maßnahmen auf
wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem
Gebiet durch die Notverordnung der Länder!
Dann am 6. Oktober 1931 die „dritte
Verordnung zur Sicherung von Wirt-
schaft und Finanzen"!
Worin besteht nun das Ergebnis aller
dieser Sanierungsmaßnahmen? Worin be-
steht der Erfolg dieser Art Sanierungspoli-
tik? Das Ergebnis jeder dieser Sanierungs-
maßnahmen war eine bedeutende Ver-
schlechterung -er allgemeinen Wirtschafts-
lage! Daraus zog die Regierung nicht die
erforderliche Schlußfolgerung, sondern sie
erließ jedesmal eine neue Notverordnung,
und versuchte damit den durch dis voraus-
gegangene Notverordnungen angerichteten
Schaden zu heilen. Trotz der vielen neuen
Steuern und Steuererhöhungen und trotz
der Auflockerung der Kaufkraft der Mas-
sen werden die Haushalte von Reich, Länder
und Gemeinden im Rechnungsjahr 1931 mit
Riesenfehlbeträgen abschliehen. Es ist
eigentlich nicht richtig, zu sagen: „trotz der
vielen neuen Steuern und Skeuererhöhungen
und trotz der Schmälerung der Kaufkraft
der Massen", sondern es muß richtig heißen:
„wegen der vielen neuen Stenern und
Steuererhöhungen und wegen der Schmäle-
rung der Kaufkraft der Massen",- denn alle
Sanierungsmaßnahmen haben regelmäßig
in umgekehrter Richtung gewirkt als sie
nach der irrigen Meinung der Notverordner
wirken sollten.
Wie wirkten sich nun die Maßnahmen
der Regierung aus? Die Finanzen von
Reich, Ländern und Gemeinden haben sich
verschlechtert, die Zahl der Arbeitslosen hat
sich erhöht, die Zahl der Konkurse und der
Vergleichsverfahren ist bedeutend gestiegen,
sie beträgt heute bereits 2300 im Monat.
Die Lage der Landwirtschaft hat sich so ver-
schlechtert, daß unzählige Landwirte kaum
das Notwendigste zu dürftiger Bestreitung
ihres Lebensunterhaltes haben, und daß

Neujahrs-Befehl
an die SA, SS, HZ und das NSKK.
Das Jahr 1931 hak die unter dem Befehl der Obersten SA-Führung zu-
sammengefaßten Einheiten der Bewegung innerlich und zahlenmäßig gestärkt
und gefestigt.
Das Heer der Braunhemden hat sich um ein vielfaches vermehrt.
Hohe Blukopfer hak die Bewegung kragen muffen:
Für Ehre und Freiheit des Volkes fielen: 46. Verwundel wurden 4804.
Ihrer wollen wir vor allem in Treue und Dankbarkeit gedenken.
Die Opfer sind nicht umsonst gebracht. Aus dem Blute der Kämpfer sproß
-er Keim zu neuer Kraft.
Kameraden, ich danke Euch an -er Schwelle des Neuen Jahres für all das,
was Ihr in entsagungs- und opferreichem Kampfe des vergangenen Jahres ge-
leistet habt.
Ich spreche allen Führern und Männern der SA, SS, HI und des NSKK
meins uneingeschränkte Anerkennung aus.
Stolz auf das Erreichte des Jahres 1931 könnt Ihr mit froher Zuversicht
in das Neue Jahr treten.
Ihr seid die Hoffnung des deutschen Volkes.
Seid Eurer Sendung werk!
Der Oberste SA-Führer:
Adolf Hitler.
Kameraden der SA, SS, HI und des NSKK.
Der Dank und die Anerkennung des Führers zur Jahreswende wird uns
ein Ansporn sein, im kommenden Jahre wie in dem nunmehr abgeschloffenen
unsere Pflicht zu erfüllen.
Kampfwille und Opferbereitschaft, Zucht und Kameradschaft sollen auch
die Richtpunkte Les Jahres 1932 sein!
Wir werden siegen, weil wir siegen wollen!
And Hitlers Sieg wird der Sieg Deutschlands sein.
Der Lhef des Stabes:
Röhm.
 
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