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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (September-Dezember)) — 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.44156#0635

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Ist die Zeitung am Srjchetn« (auch durch höhere Gewalt
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Anzeigen: Di-8 gespaltene MIlimeterzcilc L Tsg. Bei W-edep.
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Annahme: iS Uhr. «nzcigen - Annahme: Lukhcrftrabs SS.
Tel. 4048; Marktplatz s, Tel. 88. Iahlungg. und Ersüllnngi.
ort: Heidelberg. Ausschließlicher Gerichtsstand: Heidc!b,n:a
PasticheÄouta: HeidslLcrger Bcsbachrei, Karlsruhe rlksi

Mr. 184 / 1. ZÄhrgsKA

Freitag, den 4. Dezember 1S31

Freiverkaxf 15 Pfg»

6s/c/ c/s /§k.

Zehn Millionen für die Bonzen
des Internationalen Arbeitsamts

Bergwerksunglück in Japan.
Berlin, 4. Dez. Ein schweres Gruben-
unglück ereigneke sich nach einer Meldung
Berliner Blätter aus Tokio infolge einer
Explosion in Iwamisawa in Nordjapan. 20
Bergleute wurden getötet und zahlreiche
schwer verletzt.

Neuer Krach in der SPD
Neichsbannerfeldwehel Hörsing wird kaltgestellt.

genommen. Dieses Amt hat natürlich auch
einen Etat, zu dessen Kosten die beteiligten
Länder herangezogen werden. Für 1932
betragen die bescheidenen Kosten dafür
9 554 210 Schweizer Franken, eine halbe
Million mehr als im Borjahre. Man hat
nämlich die Zahl der stellvertretenden Bei-
sitzer im Verwaltungsrat verdoppeln müs-
sen. Das kostet eine Kleinigkeit. Auch
Deutschland ist in diesem Internationalen
Arbeitsamt vertreten. Anscheinend haben
wir an den eigenen Aemkern und deren
Kosten noch nicht genug!

Zur „Vernichtung des Nationalsozialismus"
Vak sich die Sozialdemokratie mit Haut und
Haaren dem Reichsbannerfeld-webel Hörsing
verschrieben. Ovambo scheint durch diese ehren-
volle Aufgabe nunmehr größenwahnsinnig ge-
worden und wird der Bonzokratie zu gefährlich.
Bei dem dauernden Umfall der Parteibonzen,
dem parlamentarischen und programmatischen
Verrat an den „heiligen marxistischen Gütern",
«er Unzufriedenheit innerhalb der eingefleischten
Marxistischen Mitgliedschaft, glaubt Hörsing die
Notwendigen Marinen für seine Privakäktion
herauszuschinden. Als Anfang hak er eine eigene
Tageszeitung, den „Deutschen Volkskurier",
Tageszeitung für Arbeitsbeschaffung, Wirtschaft
Und Politik auf die krummen Beine gestellt. —
Der Parkeiausschuß ist über den neuen Splitter
Wenig erbaut und verurteilt die neue Zeitung
lebhaft. Die Neugründung soll nämlich auch
ohne Zustimmung der Bundesleikung des Reichs-
banners erfolgt fein. Also erwartet der Partei-
ausschuß, ,chaß der Parteivorstand die Geschlos-
senheit der Partei auch gegen Hörsings Vor-
haben, mit derselben Entschiedenheit verteidigen
wird wie es gegen die GAP geschehen ist."
Die SPD ist also glücklich in einen linken
lSAP) und einen rechten Flügel (Otto Hörsing)
Arplatzk; dazwischen lawierk Sie Restmasse hin
ünd her. Mit der „eisernen Front" selbst scheint
Ts also nicht weit her zu sein. Das Unterneh-
men Hörsings wieder wird durch einen Teil der

LnikMkiM «M-StiliMlWl
Wird der „StUrmvogel"
Die Verhaftung der sogenannten „anti-
faschistischen Flieger" in Konstanz hak die
Methoden bei dem marxistischen „Skurm-
vogel"-Flugverband der Werktätigen — an
das Licht der Oeffenklichkeit gebracht. Diese
sozialdemokratische Filiale, die aus verschie-
denen amtlichen preußischen Stellen subven-
tioniert wird, finanziert und unterstützt u. a.
mit Geldern die antifaschistische Bereini-
gung, „Gerechtigkeit und Freiheit" außen-
politischer Abenteurer, wahrscheinlich, um
auch anderen Staaken die Segnungen der
sozialistischen Herrschaft zuteil werden zu las-
sen, wie wir sie nun schon seit 13 Jahren
mehr und mehr verspüren! Die Persönlich-
keiten des „Sturmvogel" haben eine mehr
als dunkle Weste. Nachdem der „antifa-
schistische Luftheld" Viktor Harfner vor
mehreren Jahren wegen Verrats militäri-
scher Geheimnisse zugunsten einer westlichen
Macht zu 5 Jahren Zuchthaus und 10 Iah-

vsm Neich subventioniert?
ren Ehrverlust verurteilt worden war, erging
neuerdings auch gegen seinen Protektor
Walter Kreiser, Vorstandsmitglied des
„Sturmvogel", ein Reichsgerichtsurkeil auf
1 Vs Jahre Gefängnis! Dieser Prozeß wurde
nach Mitteilung der „B. B. Z." von der
SPD 3 Jahre lang verschleppt. Marxistische
Reichskagsabgeordneke scheuten sich nicht,
dem Vertreter des Luftfahrtdirigenten im
Reichsverkehrsministerium zu erklären, daß
die SPD ihre Konsequenzen bei den Bera-
tungen und der Abstimmung über den Lufk-
fahrtekak ziehen werde, falls Reichsverkehrs-
oder Reichswehrministerium auf der Durch-
führung des Prozesses beständen! Wir sind
gespannt, was der nationale Herr Reichs-
verkehrsminister Treviranus gegen diesen
Flugverdand, der heute auch von diesem
Ministerium noch subventiert werden soll,
unternehmen wird.

Nummer beseitigt Ovambo I bi« Arbeitslosigkeit
durch ein -legendäres Arbeitsbeschaffungspro-
gramm, bas in seinen positiven Teilen von dem
nationalsozialistischen Wirtschaftsprogramm zu-
sammengestohlen ist. An einem großen Werke
mikzuarbeiten, rufe ich alle Deutschen, Frauen
und Männer, ohne Unterschieb des Standes, der
Religion oder Rasse (aha!) auf. 1932 muh des
deutschen Volkes Rektungsjayr werden!" fo
schließt Hörsing seinen Aufruf. „Wir, Ovambo I
von eigenen und des Warenhauskapikals Gna-
den rufen Euch, macht mit! Frei Heul!"
MMW MlwnKs!!.
Politische Schlägerei in Hamburg.
Vier Nationalsozialisten durch Messerstiche
verletzt.
Hamburg, 3. Dezember, In der Nacht zum
Donnerstags kam es in 'Barmbeck zwischen Na-
tionalsozialisten, die von einer Versammlung

Die Arbeitsämter sind eine kostspielige
Einrichtung, die darüber wachen, daß sich
niemand auf eigene Faust Arbeit beschafft.
Darüber hinaus versorgen sie einen Stab
verdienter Funktionäre mit Arbeit. . . auf
Kosten der Arbeitslosen! Es gibt aber auch
Noch ein Internationales Arbeitsamt, das
von Genf als Filiale des Völkerbundes an-
geblich für die Belange der Arbeiter aller
Länder einzutreten vorgibt. Außer den in
Genf üblichen Dauerkonferenzen hat man
Noch nicht viel mehr von dieser „segensrei-
chen" Einrichtung erfahren, einige lebende
Gedenkartikel der marxistischen Presse aus-

bk-aatspartei finanziert und soll auch in Kreisen
ves Zentrums lebhaftes Interesse finden. Als
«inanzmann und „leitender Kopf" ist der ehe-
malig« Clubredakkeur Ullsteins, Professor Bern-
Md, gewonnen, der durch eine Stellung im
Aarenhausverband bi« notwendigen Kapitalien
Wssta macht. Bernhard, genannt Ohrfeigen-
jchorsch (nach seinem blamablen Rausschmisz bei
Msteinjuden) betätigt sich in 'letzter Zeit
lebhaft als Propagandareöner für das Reichs-
banner.
, Die neue Tageszeitung, der „Deutsche Volks-
vurier", dessen erste Nummern vorliegen, ist von
Unfang bis Ende «in regelrechtes Witzblatt, «in
Eierkuchen nach allen möglichen gusammen-
Hestchlenen Rezepten gebraut. In »er ersten

Aeichsbannerleute und Kommunisten über-
fallen SA-Leute.
Hamburg, 3. Dez. Am Mittwoch abend
wurden etwa 30 SA-Leute, die auf Fahr-
rädern von einem Ausflüg in der Umgebung
von Ueierfen heimkshrken, von Reichsban-
nerleuken und Kommunisten überfallen, die
mit Knüppeln und Latten auf die Radfahrer
einfchlugen. Mehrere SA-Leute erlitten
schwere Kopf- und Armverletzungen.
Wir« Ml »kW.
Tokio. 3. Dez. Wie das japanische
Oberkommando in Mukden mikteilt, ist we-
gen der angeblichen militärischen Vorberei-
tungen des Generals Ma der Befehl über
die Räumung Tsitsikars durch die japanische
Truppen zurückgezogen worden. Die Trup-
pen bleiben weiter in Tsiksikar bis sich die
Verhältnisse in der Nordmandfchurei ge-
bessert Hütten.

heimkehrten und politischen Gegnern zu einer
Schlägerei. Vier Nationalsozialisten wurden
durch Messerstiche verletzt und mußten ins Kran-
kenhaus g-e chaffk werden. Einer von ihnen
konnte inzwischen wieder entlassen werden. Bei
den übrigen Verletzten liegt auch keine Lebens-
gefahr. Welcher Parteirichkung die Gegner der
Nakionalsozialistien angehörten, konnte nicht fest-
gestellt werden. Die kriminalpolizeilichen Er-
mittlungen sind im Gange.

Bslk M zu!
Von Tag zu Tag überstürzen sich die hyste-
rischen Wutausbrüche der sozialdemokratischen
Parkeibürokratie und der „befreundeten Orga-
nisationen". Alle die Bünde und Vereinigungen
vom „großen Reichsbanner" mit dem satzungs-
mäßigen Republikschuh bis zum letzten Kegel-
klub, alles was über die Kassen der SPD-Fi-
lialen gespeist wird, rüstet zum „Kampf gegen
den Nationalsozialismus". Parteiausschuh,
Reichskagsfraktion der SPD und die Ab-
gesandten der Organisationen treten an allen
Orten zusammen, legen ihre Entschließungen in
spalt-enlangsn Pamphleten fest, die auf die mar-
xistischen Kohorten losgelassen und von diesen
als Aufforderung zum Terror gegen dis anders-
denkende Bevölkerung richtig aufgefaßt werden.
Es ist nichts anderes als das Rüsten zum heim-
lichen Bürgerkrieg, was von den Marxisten Un-
ter dem Motto Mepublikschuh" hier eingeleikek
wird. Aus diesen Kundgebungen spricht der
geifernde Haß, die feige Mut gegen das schaf-
fende deutsche Volk, das den 1918 legalisierten
Zustand nicht mehr ertragen will. Vom sicheren
Hafen aus putscht und hetzt eine Clique in-
tellektueller Volksverräter, um auf den Trüm-
mern des vernichtenden Volks- und Bürger-
kricqes die Machtposition herüber zu retten.
Millionen deutscher Volksgenossen hungern, hun-
derttausend« irren obdachlos und existenzlos in
den Straßen herum; die Mehrheit des deutschen
Volkes aber kennt nur den einen Willen: Hin-
weg mit den Schuldigen an diesem Elend; frei«
Bahn für das neue Deutschland!
Die Sozialdemokratie versucht nun ihren
politischen Bankrott durch eine organisierte
Hetze zu vertuschen. Im Augenblick, da Mil-
lionen Deutsche nicht wissen, woher Arbeit und
Brot nehmen, da den noch beschäftigten Volks-
genossen täglich neuer Lohnraub, die Arbeits-
losigkeit droht, wo das internationale Kapital
gestützt auf marxistische Helfershelfer die Skla-
venfessel immer enger schneidet, weiß die angeb-
liche „Arbeiterpartei" nichts anderes, als "die
Arbeiterschaft zum Klassen- und Bruderkampf
aufzuhshen. Im Chaos des Kampfes Aller
gegen Alls liegt die Hoffnung des Marxismus
zur Rettung seiner Stellung.' Wieder ist An-
fang der Woche Parkeiausschuß und Reichstags-
fraktion der SPD in Berlin zusammengekrek'en,
um mit den Vertretern der Gewerkschaften, des
Reichsbanners und der Sportvereine die Be-
kämpfung der NSDAP zu beraten. — Die
ungeheure Not der arbeitenden Schichten inter-
essiert dis marxistischen Postenhüker nicht fo sehr.
Die Mitglieder der Gewerkschaften, der Partei,
zahlen ja ihre Beiträge nach Annahme dieser
Führer nur, um den latenten Bürgerkrieg zu
finanzieren; die betrogenen Wähler geben den
Marxisten nur die Stimme, 'um den National-
sozialismus zu vernichten, die „verdienten Ge-
nossen" in einträglich« Posten zu heben! Unter
diesen Zwangsvorstellungen leiden dies« „Füh-
rer", die die Wahlversprechungen, die tönenden
Programme und Phrasen längst vergessen haben
vor der Angst zur Rettung der Pfründe. Mik
einer neuen Kundgebung tritt der vereinigte
Bonzenklüngel von Partei, Gewerkschaft,
Reichsbanner und Spork- (!) Verbänden auch
diesmal wieder an die Oeffentlichkeik. Echte
Phrasen, Schaumschlägereien, hinter deren
Staffage sich die Verräterfratze verbergen soll.
„Dis Republik, die Verfassung, die politische
Freiheit, die persönliche Sicherheit, die Fort-
führung jeder geordneten Wirtschaft sind be-
droht"; so heißt es gleich am Anfang. Durch
wen bedroht? Wer hat 13 Jahre lang' das Sy-
stem der „Schönheit und Würde" -gepachtet und
dabei die Ehre des deutschen Volkes besudelt,
ohne die jede Freiheit leere Phrase -ist. Wer hak
dem deutschen Arbeiter dis Brokstätke an das
international« Kapital verscheuern helfen? Doch
es kommt noch besser: „Die Politik 'der sozial-
demokratischen Fraktion dient der Aufrecht-
erhaltung der Demokratie und der sozialen Er-
rungenschaften der Arbeiterschaft." Wo ist denn
die Demokratie, wo sind dis sozialen Errungen-
schaften, die verantwortungslose Parkeibonzen
nicht um kleinlicher Vorteile willen verrieten?
Und weiter dis Forderungen der Sozialdemo-
kratie um derentwillen der Nationalsozialismus
vernichtet werden soll: „Der international«
Charakter der Kris« macht Maßnahmen inter-
 
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