Verla»: Heidelberg« Besvachier Herausgeber: Otta Wetzel,
schnftleilung: Lucherstrabe ÜL, Telephon 4048
Der Heidelberger Beobachter erscheint S mal wöchentlich mitz
ioiiet monatlich 2.40 RM. Bei Postbezug zuzüglich SS Dfg.
Lrstellungen nehmen die Postämter und Briefträger entgegen.
Ist die Zeitung am Erscheinen lanch durch höhere Gewalt
oerhurdecl, besteht lein Anspruch aus Entschädigung.
KullOlsll örr
flr VSrWslö
xür Zreiheit und Brot!
ÄsllSWWlllW
IMS MIMS
Mnzelen: Ti!.' 8 gcIp.ilrc''.E MiTimekerzette rv Wg. M»
-L gejönlteüe Mi--imeter.Eile im Tcxtteil 25 Vf-P Für klein«
Ärizeissen: Die,8 geivallE Mülimeterqeilc 5 Pfg. Bei Wieder»
boluiig Rabatt nach ausliegenbem Tarii. Schluß der Anzeige«--
Annahme: 18 Uhr. Anzeigen - Annahme: Lutharürahe LS»,
Le!.. 4043; Marktplatz 3, Tel. 86. Zah-ungs-und ErfäUungH.
ort: Heidelberg. Ausschließlicher Gerichtsstand: Heidelberg
VLsticheäkonto: Heidelberger VcvbaäiLec. ^arlsrube ^18L4r.
Nr. 145 /1. Jahrgang
Dienstag, den 2V. Oktober 1931
Freiverkanf 15 Pfg.
Die Setze der SOenMe gegen die SA
FrMmter Zeitmg und Almer M lügen um die Wette.
Mährend die „Kölnische Zeitung", ein links-
volksparteiliches Blatt, offen bekennt, daß
Braunschweig „einen ähnlichen Aufmarsch in
seiner tausendjährigen Geschichte nicht erlebt
hak", begann schon am Samstag vor dem Auf-
marsch die Zehe der Systempresse gegen das mit-
teldeutsche SÄ-Treffen. „Frankfurter Zeitung"
und „Neue Badische Landeszeitung" suchten sich
gegenseitig in übelsten Lügenmeldunasn zu über-
treffen. Die SA. habe" Barrikaden gebaut,
Straßenpflaster aufgerissen, friedliche Passanten
angegriffen, die Fensterscheiben ganzer Häuser-
blocks eingeworfen, selbst der nationalsozialistische
Innenminister Dr. Klagges sei von der SA. ver-
prügelt worden, so und ähnlich lauteten die
Lllgenberichke. Die Ortsgruppe Braunschweig
der SPD sandte mehrere Telegramme an den
Reichsinnenminister, nach denen Braunschweig
sozusagen in Blut schwamm.
Inzwischen hak die amtliche Verlautbarung
des braunschweigischen Innenministeriums in al-
ler Oeffentlichkeit festgestellt, wer in Braun-
schweig nicht etwa an Strahenschlachken, sondern
an vereinzelten Zusammenstößen die Schuld
trägt. Die braunschweigische Behörde hat fest-
gestellt, daß Kommunisten, besonders von aus-
wärts, sogar von Hamburg herbei-g-eholte, syste-
matisch Ueberfäll» auf die SA. veranstalteten.
Die braunschweigische Polizei war durchaus
Herr der Lage und alle Telegramme und Lügen-
meldungen der Systempresse haben keinen an-
deren Sinn, als den Reichsinnenminister zu
einem Eingreifen gegen die nationalsozialistische
SA. zu veranlassen. Herr Groen-er hak sich in-
dessen auch schon bei der braunschweigischen Ge-
sandtschaft in Berlin erkundigt und dort wird
ihm wohl die notwendige eindeutige Antwort
zuteil geworden fein. Da wir nicht erwarten
können, daß Zeitungen wie die obengenannten,
die durch ihre Lü-genmelüun-g-en öffentliche Un-
ruhe erregen, auf Grund der Notverordnung
verboten oder zu Berichtigungen gezwungen wer-
den, werden wir uns diese Fälle gemeiner Ver-
leumdungen unserer SA. für später notieren.
Ein deutscher Staatsg-erichtshof wird diese Iu-
den-bläkker zur Verantwortung ziehen.
Das braunschweigische Innenministerium zu den
Vorgängen beim Treffen der NSDAP.
Braunschweig, 19. Oktober. Das braunschwei-
gische Ministerium des Innern teilt mit: „Die
von anderer Seite ausgestellte Behauptung, in
Braunschweig hätten aus Anlaß des SA-Auf-
Marsches der Nationalsozialistischen Deutschen
Arbeiterpartei Str-aßenkämpf-e getobt, entspricht
in keiner Weise den Tatsachen. Es ist ledig-
lich hier und dort zu Ansammlungen sowie zu
Zusammenstößen von Personen gekommen, be-
sonders in den Nachtstunden, die durch poliküsch
linksgerichtete Elemente verursacht -waren. Die
Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung
ist in keiner Weise gefährdet. Vielmehr ist. die
Polizei in jeder Beziehung Herr der Lage."
15g von Braunschweig zurückkehrende National-
sozialisten vor dem Schnellrichter. — Freisprüche
und geringe Geldstrafen.
Hannover, 19. Oktober. Das Schnellgericht
verhandelte heute oeoen etwa 150 N-ational-
ozialisten, die auf der Rückfahrt von Braun-
chweig vor Hannover von der Polizei -vorläufig
estgenommen worden waren, wegen Vergehens
gegen die Notverordnung und Tragens verbote-
ner Uniformen. Me Beförderung von Braun-
schweig war so vor sich gegangen, daß die größe-
ren Trupps in Petsonenauto-bussen, andere in
Privatkräfkwa-gen und verhältnismäßig -wenige
auf Lastkraftwagen die Fahrt gemacht hatten.
Sowohl die Autobusse wie auch die Privakkraft-
wagen waren geschlossen und im Innern nicht
beleuchtet gewesen. Die Insassen hakten die
Uniform durch Mäntel und hochgeschlagene Kra-
gen unsichtbar gemacht. Mützen, Koppel und
anderes lagen in den Wagen und -wurden nicht
getragen. Für Außenstehende waren die In-
sassen der Wagen im Vorbeifahr-en nicht zu er-
kennen. Gegenüber dem Standpunkt des Skaaks-
anwa-ltes, -daß die Uniformen -jeden Augenblick
leicht hätten erkennbar oder sichtbar gemacht
werden können, führte der Vorsitzende aus: Den
Trennung von der SPD auch in Hessen.
Mainz, 19. Oktober. Der Konflikt inner-
halb der Sozialdemokratischen Partei hak nun-
mehr auch in Hessen zur Abspaltung von der
SPD geführt. Eine außerordentliche Partei-
sitzung in der von der offiziellen Parteileitung der
Reichska-gsabgeordn-ete Dittmann -aus Berlin und
der hessische Staatspräsident anwesend waren,
endete, da eine sehr starke Opposition vorhanden
war, mit dem Rücktritt des Parteivorstandes.
Die Landes-Partei hat den Fraktionsvorsihenden
Ohlhofs aus der Partei ausgeschlossen. Am näch-
sten Samstag findet in Mainz die Gründung der
Sozialistischen Arbeiterpartei statt. Zu dieser
werden die oppositionellen Reichskagsadgeordne-
ten erscheinen.
Der marxistische
Dolchstoß.
Immer Wieder behaupten die Marxisten, die
Zermürbung der deutschen Front sei eine Le-
gende. Lassen Sie einmal die amtlichen Feststel-
lungen sprechen, ohne eine Erklärung be-izu-
f-ügen.
Im preußischen Landtag sagte der SPD.-Ab-
geordneke Ströbel am 18, Februar 1915:
„Ich bekenne ganz offen, daß ein Sieg des
Reiches den Interessen der Sozialdemokratie
nicht entspricht."
Der „Vorwärts" schreibt am 6. November
1917:
Wir müssen uns darüber klar sein, daß die
eigentliche und tiefste Ursache, daß es so unge-
heuer schwer ist, zum Frieden zu gelangen, in
den militärischen Erfolgen Deutschlands liegt."
Der „Vorwärts" am 20. Oktober 1918:
„Deutschland soll — das ist unser fester Wille
als Sozialisten — seine Kriegsslagge für immer
streichen, ohne sie das letztemal siegreich heimge-
bracht zu haben."
^^-Sozialdemokratische Flugblätter am 1. Mai
„Soll das Massenmorden so weikergehen? Im
Namen der Menschlichkeit erhebt eure Stim-
men und fordert Frieden! Frieden! Frieden!"
Flugblätter am 1. Mai 1910:
„Schluß mit dem Kriege! Wir wollen den
Frieden! Hoch lebe der Sozialismus! Hoch die
Arbeikerinternationale!"
Fechenbach, der Sekretär Kurt Eisners, auf
der Tagung der Internationale in Bern 1919
erklärt:
„Wir wenigstens in München wollten schon
im Jahre 1918 die Revolution entfesseln und das
alte System stürzen. Damals erhoben sich die
Arbeitermassen zum Streik, nicht aus Hunger,
nicht um des Brotes willen, nicht weil die Nie-
derlage drohte, sondern weil wir die Märzos-
fensive und Brest-Likowsk verhindern wollten.
Die revolutionäre Gesinnung in Deutschland ist
nicht das feige Werk des Zusammenbruchs, son-
Nakional'sozi-alisten sei bekannt gewesen, daß sie
in Braunschweig bezüglich des Uniformtragens
unter anderen gesetzlichen Bestimmungen gestan-
den haben als außerhalb dieses Landes. Sie
hätten sich demgemäß in der Provinz verhalten
und es vermieden, sich als uniformierte Natio-
nalsozialisten zu zeigen. Es erfolgt in den meisten
Fällen Freisprechung, in den arideren wurde auf
eine Geldstrafe von zehn Mvrk erkannt.
Hern das Ergebnis einer im stillen und dunkeln
unermüdlich vorwärts drängenden Arbeit, die ge-
rade dann einsehte, wenn Deutschland scheinbar
das Uebergewichk halte."
Haase am 30. August 1919 in einer Versamm-
lung des radikalen Seemannsbundes zu Geeste-
münde:
„Wir haben schon von Beginn des Krieges,
von Anfang des Jahres 1915, systematisch für die
Revolution der Flotte gearbeitet. Wir haben
von unserer Löhnung alle zehn Tage 50 Pfennig
gesammelt, uns mit den Reichstagsabgeordneten
in Verbindung gesetzt und revolutionäre Flug-
blätter verfaßt, drucken lassen, verkeilt, um für
die Novemberereignisse die Bedingungen zu
schaffen."
Ledebour auf der Reichsk-onferen-z -der Arbei-
ter- und Sol-d-atenräte im Dezember 1918 in
Berlin:
„Der Entschluß von 1916 verstärkte sich nach
dem Zanuarstreik von 1918. Nach diesem Streik
reifte der Entschluß, wenn es noch einmal los-
ginge, dann ganze Arbeit zu machen. Alle Vor-
bereitungen wurden getroffen, und besonders ha-
ben sich Barth, Wegmann, Däumig und andere
Dollzugsraksm-iilglieder um die Sache verdient
gemacht. Es fragt sich immer nur, wann los-
geschlagen werden konnte, und so Haber» wir
Monat für Monat gewartet. Als der Zusam-
menbruch an der Westfront erfolgte, hielten wir
die Zeit für gekommen. Wir hatten auch Ver-
bindung mit der Front angeknüpfk und arbeiteten
erfolgreich, denn die Regierung war so gütig ge-
wesen, alle Revolutionäre einzuziehen und in dis
Armee einzustellen. Wir wußten, daß ganze
Regimenter übertreten würden . . . Und, Par-
teigenossen, wir haben die Front bearbeitet, d. h.
nicht wir, die wir hier saßen, aber unsere Freun-
de. Da war die Regierung so freundlich, aus-
gezeichnete Agitatoren für die Revolutionierung
der Front hinauszuschicken, indem sie nach dem
Ianuarstreik alles wegklaule, was ihr denunziert
war als Leiter des Streiks, und jeder Mann,
der in den Schützengraben geschickt wurde, war
ein Agitator für die USP., das war ein Mann,
der die Soldaten auf ihre Pflicht als Menschen,
als Söhne ihres Volkes und als Soldaten auf-
klärte."
Rosen-d-al, Parteisekretär der USP., am 5.
Februar 1922 in Andernach:
„Auch ich habe selbst seit 1918, als ich schon
dreimal zur Front geschickt wurde, nichts anderes
kenn, als versucht, als Sauerteig zu wirken und
die Front zu unkerwühlen."
Der Erfolg dieser Kriegsarbeik der Marxisten
war die Rovemberrevolke, die Versklavungsver-
träge, die Inflation, die Arbeitslosigkeit, der
Wirtschaftstod.
Hunger und Elend der Arbeitermassen.
Nieder mit den Verrätern!
«WWWWWSMSWNWMlWSEMKHWW
Simin in die SA.
MltciM Lerlsll M MV
An den Weiter
der Stirn md der FM!
Seit nunmehr 13 Jahren haben die Gewerk-
schaftsfllhr-er aller Richtungen und Farben den
schaffenden Deutschen betrogen und verraten, in-
dem sie das deutsche Volk, durch Bejahung einer
wahnsinnigen Erfüllungs- und Tributpolitik, der
brutalsten Ausbeutung durch die internationalen
jüdischen G-elömächte "ausaeliefert haben.
Seit einem Jahr haben dieselben Gewerk-
schaftsführer die Nokverordnungspolitik des Ka-
binetts Brüning mitgemachk und unterstützt, ob-
gleich jede neue Notverordnung ein Stück der
deutschen Wirtschaft zerschlug oder einen Teil
der sozialen Errungenschafken abbauke.
Am Ende dieser Notverordnungen steht heute
eine zertrümmerte Wirtschaft, deren Lebensfä-
higkeit die Grundlage ist für die Lebenshaltung
des arbeitenden Menschen, der auf seine Arbeits-
kraft ange-wiesen, -von dieser Wirtschaft leben
mußte.
5 Millionen Arbeitslose, 3 Millionen von der
öffentlichen Wohlfahrksfürsorgs Lebende — er-
kaltete Hochöfen, stillskehende Maschinen, ver-
ödete Arbeitsplätze, sind das grauenhafte, aber
logische von uns zehnkausendfach vorher gesagte
Ergebnis dieser Politik.
Die Gewerkschaften haben restlos versagt. Sie
unterstützten in allen Dingen -durch ihre Vertre-
ter in den Parlamenten jene Notverordnungen,
die die Krankenversicherung, Invalidenversicher-
ung, Arbeitslosenversicherung verschlechterten,
welche -die Gehälter und Löhne, Zuschüsse für
Kriegsinvaliden und Wöchnerinnen abbauten.
Es ist die größte Heuchelei gegenüber dem
deutschen Arbeiterkum, -wenn heute die Gewerk-
schaftsverbände Forderungen aufstellen, die seit
nunmehr 10 Jahren zum größten Teil Forder-
ungen des Nationalsozialismus darstellen.
Es ist Heuchelei, wenn die Gewerkschaften
Auflockerung der monopolistischen Preisbildungen
fordern. Der dem AD-GB. doch so nahestehende
jüdische Frauenarzt Dr. Hilferding war es, der
das Zündholzmonopo-l an einen der größten aus-
ländischen Kapitalisten verschacherte. Er ist es,
der hinter den Kulissen für ein privatkapitali-
stisches Zigarektenmonopol eintritt. sRemksma-
Konzern).
Es ist eine Heuchelei, wenn eine öffentliche
Bankaufsichk verlangt wird. Haben nicht die
Gewerkschaftsführer Aufhäuser, Stegerw-ald und
Konsorten die nationalsozialistischen Anträge vom
14. Oktober 1931 auf Enteignung der Börsen-
und Bankfürsken ab-gelehnt?
Nicht die Nationale Opposition ist es, die
zu einer neuen Inflation treibt, sondern jene
Politik der letzten Jahre, die von sämtlichen Ge-
werkschaften mitgemachk wurde.
Nicht wir Nationalsozialisten sind Reaktion,
sondern das Kabinett Brüning, heißt es doch
selbst im sozialdemokratischen Wahlaufruf vom
14. September 1930: „Gegen das mit dem Groß-
kapital verbrüderte Kabinett Brüning, das die
Rechte der Arbeiterklasse niederschlagen will."
Mit diesem arbeiterfeindlichen Kabinett aber
wollen die Marxisten und die Gewerkschaften
nun auch weiterhin Politik machen, und damit
anscheinend weiterhelfen, die Rechte der deut-
schen Arbeiterschaft niederzuschlagen.
Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter-
Partei ruft gegen diesen neuen Betrug die deut-
schen Arbeiter der Stirn und der Faust auf.
Gebt den Marxisten die richtige Antwort. Hin-
weg mit diesem gesättigten Bonzentum. Hin-
weg mit der internationalen Solid-arikätsduselei,
das die Interessen jedes australischen Buschnegers
über die eigenen deutschen Volksgenossen seht.
Die Lebens-Möglichkeit des schaffenden Menschen
ist bedingt durch die Lebensfähigkeit seiner eige-
nen Wirtschaft. Die Lebensfähigkeit und in-
nere Stärke aber der Wirtschaft ist untrennbar
verbunideu mit -der politischen Macht und Gröhe
des gesamten Volkes. Deshalb ist die Voraus-
setzung für Arbeit und Brok, die Freiheit.
Das deutsche Arbeiterkum ist heute dazu be-
rufen, die Kette der Tributverträge zu brechen.
Es hak die historische Aufgabe, das Fundament
des kommenden neuen Deutschland zu bilden.
Das ist aber nur möglich, durch Beseitigung
des derzeit offen und heimlich herrschenden Sy-
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Nr. 145 /1. Jahrgang
Dienstag, den 2V. Oktober 1931
Freiverkanf 15 Pfg.
Die Setze der SOenMe gegen die SA
FrMmter Zeitmg und Almer M lügen um die Wette.
Mährend die „Kölnische Zeitung", ein links-
volksparteiliches Blatt, offen bekennt, daß
Braunschweig „einen ähnlichen Aufmarsch in
seiner tausendjährigen Geschichte nicht erlebt
hak", begann schon am Samstag vor dem Auf-
marsch die Zehe der Systempresse gegen das mit-
teldeutsche SÄ-Treffen. „Frankfurter Zeitung"
und „Neue Badische Landeszeitung" suchten sich
gegenseitig in übelsten Lügenmeldunasn zu über-
treffen. Die SA. habe" Barrikaden gebaut,
Straßenpflaster aufgerissen, friedliche Passanten
angegriffen, die Fensterscheiben ganzer Häuser-
blocks eingeworfen, selbst der nationalsozialistische
Innenminister Dr. Klagges sei von der SA. ver-
prügelt worden, so und ähnlich lauteten die
Lllgenberichke. Die Ortsgruppe Braunschweig
der SPD sandte mehrere Telegramme an den
Reichsinnenminister, nach denen Braunschweig
sozusagen in Blut schwamm.
Inzwischen hak die amtliche Verlautbarung
des braunschweigischen Innenministeriums in al-
ler Oeffentlichkeit festgestellt, wer in Braun-
schweig nicht etwa an Strahenschlachken, sondern
an vereinzelten Zusammenstößen die Schuld
trägt. Die braunschweigische Behörde hat fest-
gestellt, daß Kommunisten, besonders von aus-
wärts, sogar von Hamburg herbei-g-eholte, syste-
matisch Ueberfäll» auf die SA. veranstalteten.
Die braunschweigische Polizei war durchaus
Herr der Lage und alle Telegramme und Lügen-
meldungen der Systempresse haben keinen an-
deren Sinn, als den Reichsinnenminister zu
einem Eingreifen gegen die nationalsozialistische
SA. zu veranlassen. Herr Groen-er hak sich in-
dessen auch schon bei der braunschweigischen Ge-
sandtschaft in Berlin erkundigt und dort wird
ihm wohl die notwendige eindeutige Antwort
zuteil geworden fein. Da wir nicht erwarten
können, daß Zeitungen wie die obengenannten,
die durch ihre Lü-genmelüun-g-en öffentliche Un-
ruhe erregen, auf Grund der Notverordnung
verboten oder zu Berichtigungen gezwungen wer-
den, werden wir uns diese Fälle gemeiner Ver-
leumdungen unserer SA. für später notieren.
Ein deutscher Staatsg-erichtshof wird diese Iu-
den-bläkker zur Verantwortung ziehen.
Das braunschweigische Innenministerium zu den
Vorgängen beim Treffen der NSDAP.
Braunschweig, 19. Oktober. Das braunschwei-
gische Ministerium des Innern teilt mit: „Die
von anderer Seite ausgestellte Behauptung, in
Braunschweig hätten aus Anlaß des SA-Auf-
Marsches der Nationalsozialistischen Deutschen
Arbeiterpartei Str-aßenkämpf-e getobt, entspricht
in keiner Weise den Tatsachen. Es ist ledig-
lich hier und dort zu Ansammlungen sowie zu
Zusammenstößen von Personen gekommen, be-
sonders in den Nachtstunden, die durch poliküsch
linksgerichtete Elemente verursacht -waren. Die
Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung
ist in keiner Weise gefährdet. Vielmehr ist. die
Polizei in jeder Beziehung Herr der Lage."
15g von Braunschweig zurückkehrende National-
sozialisten vor dem Schnellrichter. — Freisprüche
und geringe Geldstrafen.
Hannover, 19. Oktober. Das Schnellgericht
verhandelte heute oeoen etwa 150 N-ational-
ozialisten, die auf der Rückfahrt von Braun-
chweig vor Hannover von der Polizei -vorläufig
estgenommen worden waren, wegen Vergehens
gegen die Notverordnung und Tragens verbote-
ner Uniformen. Me Beförderung von Braun-
schweig war so vor sich gegangen, daß die größe-
ren Trupps in Petsonenauto-bussen, andere in
Privatkräfkwa-gen und verhältnismäßig -wenige
auf Lastkraftwagen die Fahrt gemacht hatten.
Sowohl die Autobusse wie auch die Privakkraft-
wagen waren geschlossen und im Innern nicht
beleuchtet gewesen. Die Insassen hakten die
Uniform durch Mäntel und hochgeschlagene Kra-
gen unsichtbar gemacht. Mützen, Koppel und
anderes lagen in den Wagen und -wurden nicht
getragen. Für Außenstehende waren die In-
sassen der Wagen im Vorbeifahr-en nicht zu er-
kennen. Gegenüber dem Standpunkt des Skaaks-
anwa-ltes, -daß die Uniformen -jeden Augenblick
leicht hätten erkennbar oder sichtbar gemacht
werden können, führte der Vorsitzende aus: Den
Trennung von der SPD auch in Hessen.
Mainz, 19. Oktober. Der Konflikt inner-
halb der Sozialdemokratischen Partei hak nun-
mehr auch in Hessen zur Abspaltung von der
SPD geführt. Eine außerordentliche Partei-
sitzung in der von der offiziellen Parteileitung der
Reichska-gsabgeordn-ete Dittmann -aus Berlin und
der hessische Staatspräsident anwesend waren,
endete, da eine sehr starke Opposition vorhanden
war, mit dem Rücktritt des Parteivorstandes.
Die Landes-Partei hat den Fraktionsvorsihenden
Ohlhofs aus der Partei ausgeschlossen. Am näch-
sten Samstag findet in Mainz die Gründung der
Sozialistischen Arbeiterpartei statt. Zu dieser
werden die oppositionellen Reichskagsadgeordne-
ten erscheinen.
Der marxistische
Dolchstoß.
Immer Wieder behaupten die Marxisten, die
Zermürbung der deutschen Front sei eine Le-
gende. Lassen Sie einmal die amtlichen Feststel-
lungen sprechen, ohne eine Erklärung be-izu-
f-ügen.
Im preußischen Landtag sagte der SPD.-Ab-
geordneke Ströbel am 18, Februar 1915:
„Ich bekenne ganz offen, daß ein Sieg des
Reiches den Interessen der Sozialdemokratie
nicht entspricht."
Der „Vorwärts" schreibt am 6. November
1917:
Wir müssen uns darüber klar sein, daß die
eigentliche und tiefste Ursache, daß es so unge-
heuer schwer ist, zum Frieden zu gelangen, in
den militärischen Erfolgen Deutschlands liegt."
Der „Vorwärts" am 20. Oktober 1918:
„Deutschland soll — das ist unser fester Wille
als Sozialisten — seine Kriegsslagge für immer
streichen, ohne sie das letztemal siegreich heimge-
bracht zu haben."
^^-Sozialdemokratische Flugblätter am 1. Mai
„Soll das Massenmorden so weikergehen? Im
Namen der Menschlichkeit erhebt eure Stim-
men und fordert Frieden! Frieden! Frieden!"
Flugblätter am 1. Mai 1910:
„Schluß mit dem Kriege! Wir wollen den
Frieden! Hoch lebe der Sozialismus! Hoch die
Arbeikerinternationale!"
Fechenbach, der Sekretär Kurt Eisners, auf
der Tagung der Internationale in Bern 1919
erklärt:
„Wir wenigstens in München wollten schon
im Jahre 1918 die Revolution entfesseln und das
alte System stürzen. Damals erhoben sich die
Arbeitermassen zum Streik, nicht aus Hunger,
nicht um des Brotes willen, nicht weil die Nie-
derlage drohte, sondern weil wir die Märzos-
fensive und Brest-Likowsk verhindern wollten.
Die revolutionäre Gesinnung in Deutschland ist
nicht das feige Werk des Zusammenbruchs, son-
Nakional'sozi-alisten sei bekannt gewesen, daß sie
in Braunschweig bezüglich des Uniformtragens
unter anderen gesetzlichen Bestimmungen gestan-
den haben als außerhalb dieses Landes. Sie
hätten sich demgemäß in der Provinz verhalten
und es vermieden, sich als uniformierte Natio-
nalsozialisten zu zeigen. Es erfolgt in den meisten
Fällen Freisprechung, in den arideren wurde auf
eine Geldstrafe von zehn Mvrk erkannt.
Hern das Ergebnis einer im stillen und dunkeln
unermüdlich vorwärts drängenden Arbeit, die ge-
rade dann einsehte, wenn Deutschland scheinbar
das Uebergewichk halte."
Haase am 30. August 1919 in einer Versamm-
lung des radikalen Seemannsbundes zu Geeste-
münde:
„Wir haben schon von Beginn des Krieges,
von Anfang des Jahres 1915, systematisch für die
Revolution der Flotte gearbeitet. Wir haben
von unserer Löhnung alle zehn Tage 50 Pfennig
gesammelt, uns mit den Reichstagsabgeordneten
in Verbindung gesetzt und revolutionäre Flug-
blätter verfaßt, drucken lassen, verkeilt, um für
die Novemberereignisse die Bedingungen zu
schaffen."
Ledebour auf der Reichsk-onferen-z -der Arbei-
ter- und Sol-d-atenräte im Dezember 1918 in
Berlin:
„Der Entschluß von 1916 verstärkte sich nach
dem Zanuarstreik von 1918. Nach diesem Streik
reifte der Entschluß, wenn es noch einmal los-
ginge, dann ganze Arbeit zu machen. Alle Vor-
bereitungen wurden getroffen, und besonders ha-
ben sich Barth, Wegmann, Däumig und andere
Dollzugsraksm-iilglieder um die Sache verdient
gemacht. Es fragt sich immer nur, wann los-
geschlagen werden konnte, und so Haber» wir
Monat für Monat gewartet. Als der Zusam-
menbruch an der Westfront erfolgte, hielten wir
die Zeit für gekommen. Wir hatten auch Ver-
bindung mit der Front angeknüpfk und arbeiteten
erfolgreich, denn die Regierung war so gütig ge-
wesen, alle Revolutionäre einzuziehen und in dis
Armee einzustellen. Wir wußten, daß ganze
Regimenter übertreten würden . . . Und, Par-
teigenossen, wir haben die Front bearbeitet, d. h.
nicht wir, die wir hier saßen, aber unsere Freun-
de. Da war die Regierung so freundlich, aus-
gezeichnete Agitatoren für die Revolutionierung
der Front hinauszuschicken, indem sie nach dem
Ianuarstreik alles wegklaule, was ihr denunziert
war als Leiter des Streiks, und jeder Mann,
der in den Schützengraben geschickt wurde, war
ein Agitator für die USP., das war ein Mann,
der die Soldaten auf ihre Pflicht als Menschen,
als Söhne ihres Volkes und als Soldaten auf-
klärte."
Rosen-d-al, Parteisekretär der USP., am 5.
Februar 1922 in Andernach:
„Auch ich habe selbst seit 1918, als ich schon
dreimal zur Front geschickt wurde, nichts anderes
kenn, als versucht, als Sauerteig zu wirken und
die Front zu unkerwühlen."
Der Erfolg dieser Kriegsarbeik der Marxisten
war die Rovemberrevolke, die Versklavungsver-
träge, die Inflation, die Arbeitslosigkeit, der
Wirtschaftstod.
Hunger und Elend der Arbeitermassen.
Nieder mit den Verrätern!
«WWWWWSMSWNWMlWSEMKHWW
Simin in die SA.
MltciM Lerlsll M MV
An den Weiter
der Stirn md der FM!
Seit nunmehr 13 Jahren haben die Gewerk-
schaftsfllhr-er aller Richtungen und Farben den
schaffenden Deutschen betrogen und verraten, in-
dem sie das deutsche Volk, durch Bejahung einer
wahnsinnigen Erfüllungs- und Tributpolitik, der
brutalsten Ausbeutung durch die internationalen
jüdischen G-elömächte "ausaeliefert haben.
Seit einem Jahr haben dieselben Gewerk-
schaftsführer die Nokverordnungspolitik des Ka-
binetts Brüning mitgemachk und unterstützt, ob-
gleich jede neue Notverordnung ein Stück der
deutschen Wirtschaft zerschlug oder einen Teil
der sozialen Errungenschafken abbauke.
Am Ende dieser Notverordnungen steht heute
eine zertrümmerte Wirtschaft, deren Lebensfä-
higkeit die Grundlage ist für die Lebenshaltung
des arbeitenden Menschen, der auf seine Arbeits-
kraft ange-wiesen, -von dieser Wirtschaft leben
mußte.
5 Millionen Arbeitslose, 3 Millionen von der
öffentlichen Wohlfahrksfürsorgs Lebende — er-
kaltete Hochöfen, stillskehende Maschinen, ver-
ödete Arbeitsplätze, sind das grauenhafte, aber
logische von uns zehnkausendfach vorher gesagte
Ergebnis dieser Politik.
Die Gewerkschaften haben restlos versagt. Sie
unterstützten in allen Dingen -durch ihre Vertre-
ter in den Parlamenten jene Notverordnungen,
die die Krankenversicherung, Invalidenversicher-
ung, Arbeitslosenversicherung verschlechterten,
welche -die Gehälter und Löhne, Zuschüsse für
Kriegsinvaliden und Wöchnerinnen abbauten.
Es ist die größte Heuchelei gegenüber dem
deutschen Arbeiterkum, -wenn heute die Gewerk-
schaftsverbände Forderungen aufstellen, die seit
nunmehr 10 Jahren zum größten Teil Forder-
ungen des Nationalsozialismus darstellen.
Es ist Heuchelei, wenn die Gewerkschaften
Auflockerung der monopolistischen Preisbildungen
fordern. Der dem AD-GB. doch so nahestehende
jüdische Frauenarzt Dr. Hilferding war es, der
das Zündholzmonopo-l an einen der größten aus-
ländischen Kapitalisten verschacherte. Er ist es,
der hinter den Kulissen für ein privatkapitali-
stisches Zigarektenmonopol eintritt. sRemksma-
Konzern).
Es ist eine Heuchelei, wenn eine öffentliche
Bankaufsichk verlangt wird. Haben nicht die
Gewerkschaftsführer Aufhäuser, Stegerw-ald und
Konsorten die nationalsozialistischen Anträge vom
14. Oktober 1931 auf Enteignung der Börsen-
und Bankfürsken ab-gelehnt?
Nicht die Nationale Opposition ist es, die
zu einer neuen Inflation treibt, sondern jene
Politik der letzten Jahre, die von sämtlichen Ge-
werkschaften mitgemachk wurde.
Nicht wir Nationalsozialisten sind Reaktion,
sondern das Kabinett Brüning, heißt es doch
selbst im sozialdemokratischen Wahlaufruf vom
14. September 1930: „Gegen das mit dem Groß-
kapital verbrüderte Kabinett Brüning, das die
Rechte der Arbeiterklasse niederschlagen will."
Mit diesem arbeiterfeindlichen Kabinett aber
wollen die Marxisten und die Gewerkschaften
nun auch weiterhin Politik machen, und damit
anscheinend weiterhelfen, die Rechte der deut-
schen Arbeiterschaft niederzuschlagen.
Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter-
Partei ruft gegen diesen neuen Betrug die deut-
schen Arbeiter der Stirn und der Faust auf.
Gebt den Marxisten die richtige Antwort. Hin-
weg mit diesem gesättigten Bonzentum. Hin-
weg mit der internationalen Solid-arikätsduselei,
das die Interessen jedes australischen Buschnegers
über die eigenen deutschen Volksgenossen seht.
Die Lebens-Möglichkeit des schaffenden Menschen
ist bedingt durch die Lebensfähigkeit seiner eige-
nen Wirtschaft. Die Lebensfähigkeit und in-
nere Stärke aber der Wirtschaft ist untrennbar
verbunideu mit -der politischen Macht und Gröhe
des gesamten Volkes. Deshalb ist die Voraus-
setzung für Arbeit und Brok, die Freiheit.
Das deutsche Arbeiterkum ist heute dazu be-
rufen, die Kette der Tributverträge zu brechen.
Es hak die historische Aufgabe, das Fundament
des kommenden neuen Deutschland zu bilden.
Das ist aber nur möglich, durch Beseitigung
des derzeit offen und heimlich herrschenden Sy-