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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (September-Dezember)) — 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.44156#0505

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flr VSmMlS

Verlag: Heidelberg« Beodachk«. Herausgeber: Otto Wetzel.
Schriftleitung: LutherstraHe SS, Telephon 4048
Lei Heidelberger Beobacht« erscheint S mal wöchentlich und
lostet monatlich 2.40 RM. Bei Postbezug zuzüglich SS Pfg.
Bestellungen nehmen die tz:L,nter und Briefträger entgegen.
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' " ' " ' " ' e L».
lung».

8ür Krsiheit und Brot!

Nr. 168/1. Jahrgang

Montag, den 16. November 1931

Freiverkauf 15 Pfg»

Xo^s/'-ose/fs/)/

Mik Mer 8iklit!

3VVV00 Nationalsozialisten in Hoffen
SPD. verliert 9 von 24 Mandaten, Zentrum verliert 3 von 13 Mandaten, KPD.
gewinnt 4 Mandate
Die Nationalsozialisten mit 27 Mandaten die weitaus stärkste Partei

„Ihr Traum von 300 000 Stimmen
dürfte jedoch auch von dem größten Pessi-
misten für eine Illusion gehalten werden!"
So schrieb in der „Volkszeitung" vom
12. November 1931 Carl Mierendorff,
jenes Bürsch'chen, das sich auf dem Ilm-
wege über diverse marxistische Aus-
schreitungen in den marxistischen Bonzen-
himmel emporgedient hat, über die Er-
folgsaussichten der NSDAP bei der hes-
sischen Wahl O^nosj ,. Mierendo .if wa'
ein schlechter Prophet. 300 000 national-
sozialistische Stimmen sind nicht nur er-
reicht, sondern sogar überschritten worden.
Damit hat die NSDAP über 163 000
Stimmen seit der Wahl vom 14. Sep-
tember 1930 zugenommen. Sie steht mit
27 Mandaten weitaus an erster Stelle,
während die SPD, die bisher 24 Man-
date innehatte, mit 15 Mandaten in wei-
tem Abstand folgt. Der unaufhaltsame
Rückgang der SPD ist klar zu erkennen,
wenn man den Prozentsatz der sozial-
demokratischen Stimmen vergleicht. —
Während die SPD 1927 noch 32,7 Pro-
zent aller abgegebenen Stimmen auf ihre
Liste vereinigen konnte, ging sie schon
am 14. September 1930 auf 29,1 Pro-
zent zurück, um heute mit 21,4 Prozent
einen neuen Tiefstand zu erreichen.
Obwohl das Zentrum an Stimmen-
zahl gewonnen hat, ist auch bei ihm ein
Rückgang, gemessen an der Wahlbetei-
ligung, sestzustellen. 1927 (17,7 Prozent),
1930 (14,2 Prozent), 1931 (13,8 Proz-
zent der abgegebenen Stimmen. Die bür-
gerlichen Mittelparteien sind völlig zu-
ammengebrochen. Die Volkspartei ver-
iert 6, die Staatspartei 4, Volksrechts-
parkei alle drei, Landbund 7 Mandate.
Die Deutschnationalen haben gegenüber
dem 14. September ihre Stimmenzahl
halten können, aber gegenüber der letz-
ten Landtagswahl 2 von 3 Mandaten ein-
gebüßt. Die KPD kann vier Mandate
als Gewinn buchen, die KPD-Opposition
und die SAP ebenfalls je 1.
Da die SPD 9 Mandate verloren hat.

Landbund 17, Deutschnat. 82, SAP 8, NSDAP
1336.
Nauheim: Die Zahlen in Klammer Ergebnis
der Reichstagswahlen 1930. SPD 799 <1378),
Zentrum 471 <782), KPD 480 <468), NSDAP

die marxistischen Gruppen dagegen nur 6
gewonnen, so ist es der NSDAP ge-
lungen, 3 Mandate der marxistischen
Front abzugewrnnen. Wiederum ebenso
wie bei den Mecklenburger und Anhalter
Wahlen ein klarer Beweis für den Ein-
bruch der NSDAP in die marxistische
Front.
Ob Herrn Brüning das hessische
Wahlergebnis eine kleine, aber deutliche
Mahnung, sein wird, seinen bisherigen
Kurs zu ändern, oder zurückzutreten,
lassen wir dahingestellt sein. Ans scheint,
Herr Dr. Heinrich Brüning ist von der
Güte und unbedingten Richtigkeit seiner
Politik umsomehr überzeugt, je deutlicher
das deutsche Volk seine Abneigung gegen-
über dieser Politik zu erkennen gibt. —
Es soll uns deshalb nicht wundern,
wenn man in allen Zentrumsblättern
wird lesen können, daß die hessischen
Wahlen ein „glänzender Sieg" Ärüning-
scher Politik gewesen sind.
Es steht fest, daß die Brüningparteien

in Hessen nur noch über 27 Mandate
verfügen, dagegen die marxistische Oppo-
suion über 12, und die nationale
Opposition über 31 Mandate. Angesichts
der vorstehenden Wahlergebnisse läßt sich
über eine Regierungsbildung noch nichts
sagen. Es steht lediglich fest, daß die
schwarz-rote Koalition und jede ähnlich
geartete Regierung in Hessen erledigt ist.
Wir können in Ruhe abwarten, welche
Art von Regierung in unserem Nachbar-
land bis zur Errichtung des Dritten Rei-
ches ein kurzfristiges Dasein führen wird.
Jedenfalls Hal die hessische Wahl den
klaren Beweis dafür erbracht, daß der
Nationalsozialismus unaufhaltsam fort-
schreitet, daß er in Hessen um 118 Pro-
zent zugenommen, bei einer heute staktfin-
denden Reichstagswahl also 233 Sitze er-
ringen würde. Noch ein paar Monate
Aufklärung und die Mehrheit des deut-
schen Volkes wird unter den Fahnen
Adolf Hitlers stehen.

Vorläufiges Gesamtergebnis

1

(137 909)


19 OOst
4 000^
57 0001
11 0001

3)
9)
3)

(215 000)
(104 000)
( 84 000)

49 000
38 0001

15
10
10
1
1
1

2
1
1
27

174 000
112 000
108 000
15 000
19 000
11000
5 000
17 000
4 000
27 000
11000
8 000
390 259

(24)
(13)
( 6)

SPD
Zentrum

Staatspartei
Rad.-Dem.
Christl.-Soz.
Volksrecht
Landbund
Deutschnat.

Weitere EmZelergebmsse:
Auerbach: SPD 338, Zentrum 56, KPD 119,
Komm.-Opp. 12, DVP 41, Skaatspartei 22,
Rad.-Dem. 7, Lhristl.-Soz. 44, Volksrecht 4,

2184 <1SS1).
Friedberg: SPD 1530 <1828), Zentrum 521
<478), KPD 634 <519), NSDAP 2324 <903).
Mainz: SPD 18 264 <25 396), Zentrum 19 366
<15 766), KPD 13 222 <9 276), DVP 1735 <3966),
Staatsparkei 1916 <8466), Deutschnat. 1584 <1366)
NSDAP 23 932 <12111).
Kreis Bensheim: SPD 6 644, Zentrum 8988,
KPD 6 746, Komm.-Opp. 359, DBP 645, Staats-
partei IW, Rad.-Dem. 176, Christl.-Soz. 1437,
Volksrecht 66, Hess. Landbund 655, Deutschnat.
453, SAP 194, NSDAP 12 941.
Darmstadt Stadt: SPD 12165 <15 536),
Zentrum 3 344 <3 536), Komm.-Opp. 236, DVP
2 789 <9 686), Skaatspartei 935 <3 666), Rad.-
Demokraten 849, Christl.-Soz. 1664 <1686),
Vo-lksrechk 276, <756), Landbund 66 <136), Deutsch-
nationale 1377 <1466), SAP 366, KPD 6579
<3987), NSDAP 25 832 <13 349).
Offenbach: SPD 16163 <15 746), Zentrum
5 596 <5 396), KPD 7 643 <16 656), Komm.-Opp.
9 668, DVP 1235 <4 666), Skakspartei 1639 (2 266)
Rad.-Dem. 176, Christl.-Soz. 1396 <966), Volks-
recht 367 <736), Landbund 41 <36), Deutschnat.
1682 (866), SAP 928, NSDAP 11 992 <6 659).
Bensheim: SPD 864, Zentrum 2665, KPD
644, Komm-Opp. 66, DVP 162, Skaaksp. 46,
Rad.-Dem. 46, Christl.-Soz. 89, Volksrecht 8,
Landbunö 6, Deutschnat. 67, SAP 39, NSDAP
1766.
Michelstadt: SPD 846, Zentrum 77, KPD
261, Komm.-Opp. 3, DVP 64, Staaksparkei 45,
Rad.-Dem. 37, Christl.-Soz. 36, Volksrecht 12,
Landbund 5, Deutschnat. 12, SAP 6, NSDAP
1921.
Brensbach: SPD 146, Zentrum 2, KPD 66,
Komm.-Opp. 1, DVP 2, Skaatspartei 2, Rad.-
Dem. 5, Christl.-Soz. 6, Volksrecht —, Landbund
4, Deutschnat. 6, SAP 4, NSDAP 386.
Bingen: SPD 971, Zentrum 3716, KPD 467,
Komm.-Opp. 54, DVP 278, Staaksparkei 179,
Rad.-Dem. 18, Lhristl.-Soz. 173, Volksrecht 9,
Landbund 61, Deutschnat. 114, SAP 48, NSDAP
1494.
Höchst: SPD 521, Zentrum 32, KDP 164,
Komm,-Opp. 3, DVP 39, Skaatspartei 12, Rad.-
Dem. 3, Christl.-Soz. 9, Landbund 26, Deuksch-
nakionale 7, SAP 2, NSDAP 775.
Griesheim: SPD 1757, Zentrum 63, KPD
1678, Komm.-Opp. 24, DVP 125, Staaksparkei
56, Rad.-Dem. 18, Christl.-Soz. 39, Volksrechk 5,
Landbund 281, Deukschnationale 15, SAP 28,
NSDAP 1681.
Oberrahmstadk: SPD 1686, Zentrum 6, KDP
486, Komm.-Opp. 26, DVP 15, Staaksparkei 2,
Rad.-Demi 8, Christl.-Soz. 29, Volksrecht 2,
 
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