tzlrrlaz: Heidelberger Beobachter. Herausgeber: Otto Wetzel.
SchnfUeitung: LuHcrstratze LS, Telephon 4018
Lei Heidelberger Beobachter erscheint S mal wöchentlich und
kostet monatlich 2.«0 RM. Bei Postbezug zuzüglich SS Psg.
Bestellungen nehmen die PoftLmter und Briestrüger entgegen.
Ast di« Zeitung am Erscheinen (auch durch höhere Gewalt
oerhiadert. besteht kein Luivruch «ul krrtschidiguog.
ÄWsblsll irr
M MullM
§ür Freiheit und vrotl
ÄsliMlWsWn
Mü UlliSüS
?! n , e ! g e N: - Die 8 gespoliene ?MNime!erzeiIc 10 PIg Die
-I gespaltene Mülimeterzsile im TexUci! Sb Psg. Für Ileine
«ureigen: Di- 8 gespaltene Btillimeterzeile L Psg. Bei Wieder-
bcinng Rabatt »ach aufliegenden, Tarif. Schluh der Slnzeigen-
Bnnabm-: >8 Uhr. ?Inzeige» - Äuuahmc: Lulherstrabc Lb.
T-I 4»iS; Warltplav S, Tel. 86. Zahlung? und Erfüllung«,
ort: Heidelberg. ?lusfchlictzl>cher Gerichtsstand: Heidelberg.
P-stschca'i-nlo: Heidelberger Beobackster. Karlsruhe, 21 SS«.
Nr. 127 /1. Jahrgang
Freitag, den 25. September 1931
Freiverkauf 15 Pfg.
LwHtl 4NE ^4^ 410^4^ - 4^^ 44^ ^4^!
MikMMM IlkWkll mMW EÄll
Vo» Lumpen, Reichsbananen, Sozialdemokraten
und der „Deutschen Friedensgesellschaft". — Der Pazifismus am Pranger.
Peinliches ha! sich ereignet! Peinlich nicht
nur für die direkt Beteiligten, sondern vor
allem auch für das Zentrum, dessen engste
politische Freunde einige der Betroffenen sind.
Zn Berlin-Moabit ' fand dieser Tage ein
Prozeß stakt, der es verdient, etwas ausführ-
licher behandelt zu werden.
Die berüchtigte „Deutsche Frieöensgesell-
schaft der Herrn von Schönaich und
Küster war endlich durch einen jahrelangen
Pressefeldzug gezwungen worden, gegen ver-
schiedene Schriftleiter zu Klagen.
Diese hatten nämlich das in aller Oeffent-
lichkeit behauptet, was die Spatzen in ganz
Deutschland von allen Dächern pfiffen:
Die „Deutsche Friedensgefellschaft" er-
hielte für Propagandazwecke Gelder von
ausländischer Regierungsseike.
Das regierungstreue Berliner „12 Uhr
Blatt" wagte es noch am 16. September zu
schreiben:
„Bereits in den Jahren 1S24 und 1825
wurde diese Behauptung widerlegt; trotzdem
tauchte fie in mehr oder weniger direkten
Formen immer wieder auf und war ein be-
liebtes Kampfmittel der Politiker von der
Rechten und Linken."
Mit geradezu vernichtender Kritik hat
dieser Prozeß geendet. Die beklagten Schrift-
leiter wurden freigesprochen und der
Wahrheitsbeweis in allen Punkten als erbracht
angesehen.
Fassen wir kurz zusammen, was dieser denk-
würdige Prozeß an unbedingt sicheren
Tatsachen ergeben hat, wobei wir gleich betonen
wollen, daß dies u. E. nur ein Bruchteil alles
jenes Schmutzes ist, von dem in den Verhand-
lungen etwas zum Vorschein kam.
Schwerin, ehemaliges PräMalmikglied
-er „Deutschen Liga für Menschenrechte" und
zugleich der Friedensgesellschaft hat von
französischer Seite 38 880—35 Ü8Ü Franken
für die Deutsche Liga für Menschenrechte er-
halten.
85 888 Goldmark sind von tschechische*
Seite gezahlt worden.
Schließlich lieh sich besagter Schwann
von der polnischen Regierung mit 588
RM. monatliche dafür bezahlen, daß er Ar-
tikel für die deutsch geschriebene polnisch«
Presse schrieb.
Die französischen ca. 38 888—35888
Frank wurden auf dem Umweg über den
Pazifistenlumpen Förster und dem fran-
zösische» Juden Basch dem Reichs-
banner zugeführt. Ovambo l. Hörsing
muhte den Empfang jenes Geldes bestätigen!
Für uns bedeuten diese Feststellungen
durchaus keine Ueberraschung. Wir wissen ganz
genau, wo jene Leute zu suchen sind, die
bestimmt im kommenden nationalsozialistischen
Staat — vom gegenwärtigen weiß man es nicht
sicher — wegen Landesverrat verurteilt
werden. Es wird aufgeschriben und nichts
vergessen.
Insofern könnten wir diesen Stoff für eine
spätere Gerichtsberichterstattung aufheben. —
Wenn wir trotzdem, und zwar ausführlicher, als
es manchen Leuten lieb sein dürfte, auf gewisse
Einzelheiten eingehen, so deshalb, weit dieser
Prozeß allerlei personelle und parteipolitische
Querverbindungen aufgedeckt hak, die in mehr-
facher Hinsicht aufschlußreich find.
Zunächst ist da Herr Sch wenn, natürlich
roter Genosse, dann in einträchtiger Reihe:
Küster, Sozialdemokrat, Genosse Ströbel,
ebenfalls Sozialdemokrat und Mitarbeiter des
„Anderen Deutschland". Versteht sich, daß in
diesem illustren Kreis der Salongenosse von
Echoe na ich nicht fehlen darf. Folgen Prof.
Förster, jener Vaterlandsverräter, von dem
selbst Stresemann erklärte, er sei ein Lump,
Prof. Basch, Franzose und von „unsere
Lait", zugleich bejubelter Festredner des
Reichsbanners!
Das ist so ein Ausschnitt aus jenem Mist-
haufen, der sich „Pazifistische Bewegung"
nennt, und von dem der Vorsitzende des Ber-
liner Gerichts mit Recht die Worte eines Zeu-
gen gebrauchend, erklärte:
„Es stinkt im pazifistischen Lager!"
Die Gelder des uns feindlichen Auslandes vor
allem der bis an die Zähne gegen uns gerüsteten
Staaken Frankreich, Polen und Tsche-
choslowakei waren zur „Propaganda des
Pazifismus" bestimmt, so erklärt man heute.
Wie diese „Propaganda" ausgesehen
hat und ausfieht, davon können wir uns ein
Bild machen, wenn wir feststellen, daß der Ge-
nosse Schweim an den tschechischen Minister
Bene-sch einen Brief richtete, in dem er fest-
stellte, er brauche jährlich 308 008 Mark. Dabei
wies er auf die Broschüre „Deutschlands
geheime Rüstungen hin, die ausgezeich-
nete Erfolge gehabt habe. Wörtlich heißt es in
dem Brief:
„Es ist klar, daß durch diese Broschüre un-
sere Tätigkeit nicht abgeschlossen ist."
Also glatter Landesverrat!
Uebevflüsfig, zu betonen, daß dieser ganze
Kreis zum berüchtigten Genossen Gum bei in
unmittelbarer Beziehung steht.
Andere Gelder wieder sollte das Reichs-
banner angeblich zur Bekämpfung der Wahl
Hindenburgs benutzen.
Dies nur ein kleiner Ausschnitt aus dem
Treiben landesverräterischer Elemente. Man
sollte annehmen, daß sich das Reichsgericht mit
jenen würdigen Vertretern befaßte, — man
sollte!
Was diese würdige Pazififtengesellschaft be-
sonders bemerkenswert macht, abgesehen davon,
daß sie in unserem „ freiesten Staate der
Welt" noch immer frei Herumlaufen darf,
(kein Wunder bei dem einseitigen Gebrauch des
Artikel 48 gegen den Nationalsozialismus) ist
die Tatsache der engsten Verfilzung jener Pa-
zifistenlumpen mit der SPD. und mit dem
Reichsbanner.
Der Prozeß, der in Berlin geführt wurde,
war nicht so sehr eine Verurteilung der „ Fri e-
d e n sg es e l lf chafk" oder der „Liga für
Menschenrechte", das geschah so neben-
bei, sondern war in erster Linie eine blamable
und sehr aufschlußreiche Entlarvung der SPD.
Alle Reinwaschungsversuche, alles taktische
Abrücken der SPD. von der Friedensgefellschaft
und vom „Anderen Deutschland", (wir erwähnen
es ausführlich in unserem heutigen Leit-
artikel), Kann nicht verwischen, daß die maß-
gebenden „Würdenträger" dieser beiden Pazifi-
stenklubs Sozialdemokraten find!
Der SPD. wird es auch nicht gelingen, in
Vergessenheit zu bringen, daß die berüchkigsten
Mitarbeiter des Verräter-Blattes, „Das Andere
Deutschland" ebenfalls der SPD. angehören,
etwa, um nur einen nennen, der Genosse Strö-
bel, der zugleich sozialdemokratischer Reichs-
tagsabgeordneter ist!
Die Sozialdemokratie wird nicht verschleiern
können, dafür werden wir sorgen, daß die ge-
samte SPD.-Presse, angefangen vom Vorwärts
bis zu der sozialdemokratischen Provinzpresse
für diesen intellektuellen Landesverrat, genannt
Pazifismus, Propaganda gemacht hat, daß die
„Münchener Post" (SPD) den Lumpen
Förster lobte, daß selbst ein so prominentes
Glied der SPD-Leiche, der Heidelberger Pro-
fessor Radbruch offen in der Presse für
den Gumbel vom „Felde der Unehre"
einkrat, der diesen Verräterkreisen angehört,
die sich ihr so unsauberes Handwerk
auch vom Ausland bezahlen liehen!
Sozialdemokratie, Liga für Menschen-
rechte, Friedensgesellschaft und Reichsbanner,
alle desselben Geistes mißratene Kinder!
r nd damit kommen wir zum letzten, nicht
unwesentlichsten Punkt:
Das Reichsbanner erhielt Feindesgeld,
genau so, wie es Sklarekwindjacken trägt,
so wie dem Geldvermittler und französi-
schem Juden Basch Beifall klatschte und die-
sen Burschen bewachte.
Dem Reichsbanner aber gehören nicht nur
Sozialdemokraten an, sondern vor allem sehr
prominente Zenkrumsleute! Es ergibt sich also
die vielsagende Tatsache:
Das Zentrum befürwortet die Mitglied-
schaft im Reichsbanner, selbst heute noch, wo
es gerichtsnotorisch ist, daß es 38 880—35 088
Frank aus Frankreich von der Regierung
nicht fernestehenden Kreisen erhalten hat.
Man komme uns nicht mit der bekannten
Ausrede, Ovambo I Hörsing habe vom Ursprung
der Gelder nichts gewußt.
Nachdem dieser Ursprung bekannt war, hätte
das Zentrum, wenn es Anspruch darauf erheben
will, auch als Gegner geachtet zu werden und
aus christlich-katholischer Moral vor allem aus
dem Reichsbanner austreten müssen! Das ist
heute noch nicht geschehen und enthüllt diese
politische Halbweltsparkei in ihrer ganzen
Schmutzigkeit. Und das gleiche Zentrum sitzt
trotz allem immer noch in engster Regierungs-
gemeinschask mit jener Sozialdemokratie, deren
prominente Mitglieder der Friedensgesellschäfk
angehören, der Friedenstzesellschaft, die vom Aus-
land finanziert wind.
Die SDD. iit lange gerichtet. Ihre Haupt-
tätigkeit besteht ja nur" noch darin, sich die
„seidene Schnur" höchstselbst um den Hals
zu legen.
Ueber das Zentrum, diese morsche Stütze
der christlichen Gesellschaft kann man nur be-
merken: „Sage mir, mit wem Du umgehst, —
un d ich will Dir sagen, wer Du bist! —
Mir wußten es schon lange!
S.- Der sozialdemokratische Parteiaus-
schuß, der am 22. September in Berlin
tagte, hat beschlossen, daß die Zugehörigkeit
zur „Deutschen Friedensgefellschaft" und die
Mitarbeit an der Zeitschrift „Das andere
Deutschland" unvereinbar sind mit der Zu-
gehörigkeit zur SPD. Ferner soll mit
Parteiausschluß bestraft werden, wer die
„Freie Verlagsgesellschaft" oder sonstige
„Sonderbündeleien" unterstützt oder neu
gründet..
Liest man diesen Beschluß, so sollte man
meinen, die SPD.-Bonzokratie habe zu
einem gewaltigen Schlage gegen die Oppo-
sition in ihren eigenen Reihen ausgeholt.
In Wirklichkeit ist der ganze Partei-
ausschuh ein Bluff übelster Lftt, durch den
sich kaum einer jener Genossen betroffen
fühlen wird, gegen die sich jener Beschluß
richtet.
Schon vor einigen Wochen auf dem
SPD.-Parkeitag in Leipzig waren ähnliche
Beschlüsse gegen Sonderbündelei gefaßt
worden. Gewirkt haben diese offtnsich"ich
nicht. Die Genossen Seydewitz und
Rosenfeld beantworteten die kraftvoll
sein sollende Geste der Parteibonzokratie
SchnfUeitung: LuHcrstratze LS, Telephon 4018
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oerhiadert. besteht kein Luivruch «ul krrtschidiguog.
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M MullM
§ür Freiheit und vrotl
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-I gespaltene Mülimeterzsile im TexUci! Sb Psg. Für Ileine
«ureigen: Di- 8 gespaltene Btillimeterzeile L Psg. Bei Wieder-
bcinng Rabatt »ach aufliegenden, Tarif. Schluh der Slnzeigen-
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ort: Heidelberg. ?lusfchlictzl>cher Gerichtsstand: Heidelberg.
P-stschca'i-nlo: Heidelberger Beobackster. Karlsruhe, 21 SS«.
Nr. 127 /1. Jahrgang
Freitag, den 25. September 1931
Freiverkauf 15 Pfg.
LwHtl 4NE ^4^ 410^4^ - 4^^ 44^ ^4^!
MikMMM IlkWkll mMW EÄll
Vo» Lumpen, Reichsbananen, Sozialdemokraten
und der „Deutschen Friedensgesellschaft". — Der Pazifismus am Pranger.
Peinliches ha! sich ereignet! Peinlich nicht
nur für die direkt Beteiligten, sondern vor
allem auch für das Zentrum, dessen engste
politische Freunde einige der Betroffenen sind.
Zn Berlin-Moabit ' fand dieser Tage ein
Prozeß stakt, der es verdient, etwas ausführ-
licher behandelt zu werden.
Die berüchtigte „Deutsche Frieöensgesell-
schaft der Herrn von Schönaich und
Küster war endlich durch einen jahrelangen
Pressefeldzug gezwungen worden, gegen ver-
schiedene Schriftleiter zu Klagen.
Diese hatten nämlich das in aller Oeffent-
lichkeit behauptet, was die Spatzen in ganz
Deutschland von allen Dächern pfiffen:
Die „Deutsche Friedensgefellschaft" er-
hielte für Propagandazwecke Gelder von
ausländischer Regierungsseike.
Das regierungstreue Berliner „12 Uhr
Blatt" wagte es noch am 16. September zu
schreiben:
„Bereits in den Jahren 1S24 und 1825
wurde diese Behauptung widerlegt; trotzdem
tauchte fie in mehr oder weniger direkten
Formen immer wieder auf und war ein be-
liebtes Kampfmittel der Politiker von der
Rechten und Linken."
Mit geradezu vernichtender Kritik hat
dieser Prozeß geendet. Die beklagten Schrift-
leiter wurden freigesprochen und der
Wahrheitsbeweis in allen Punkten als erbracht
angesehen.
Fassen wir kurz zusammen, was dieser denk-
würdige Prozeß an unbedingt sicheren
Tatsachen ergeben hat, wobei wir gleich betonen
wollen, daß dies u. E. nur ein Bruchteil alles
jenes Schmutzes ist, von dem in den Verhand-
lungen etwas zum Vorschein kam.
Schwerin, ehemaliges PräMalmikglied
-er „Deutschen Liga für Menschenrechte" und
zugleich der Friedensgesellschaft hat von
französischer Seite 38 880—35 Ü8Ü Franken
für die Deutsche Liga für Menschenrechte er-
halten.
85 888 Goldmark sind von tschechische*
Seite gezahlt worden.
Schließlich lieh sich besagter Schwann
von der polnischen Regierung mit 588
RM. monatliche dafür bezahlen, daß er Ar-
tikel für die deutsch geschriebene polnisch«
Presse schrieb.
Die französischen ca. 38 888—35888
Frank wurden auf dem Umweg über den
Pazifistenlumpen Förster und dem fran-
zösische» Juden Basch dem Reichs-
banner zugeführt. Ovambo l. Hörsing
muhte den Empfang jenes Geldes bestätigen!
Für uns bedeuten diese Feststellungen
durchaus keine Ueberraschung. Wir wissen ganz
genau, wo jene Leute zu suchen sind, die
bestimmt im kommenden nationalsozialistischen
Staat — vom gegenwärtigen weiß man es nicht
sicher — wegen Landesverrat verurteilt
werden. Es wird aufgeschriben und nichts
vergessen.
Insofern könnten wir diesen Stoff für eine
spätere Gerichtsberichterstattung aufheben. —
Wenn wir trotzdem, und zwar ausführlicher, als
es manchen Leuten lieb sein dürfte, auf gewisse
Einzelheiten eingehen, so deshalb, weit dieser
Prozeß allerlei personelle und parteipolitische
Querverbindungen aufgedeckt hak, die in mehr-
facher Hinsicht aufschlußreich find.
Zunächst ist da Herr Sch wenn, natürlich
roter Genosse, dann in einträchtiger Reihe:
Küster, Sozialdemokrat, Genosse Ströbel,
ebenfalls Sozialdemokrat und Mitarbeiter des
„Anderen Deutschland". Versteht sich, daß in
diesem illustren Kreis der Salongenosse von
Echoe na ich nicht fehlen darf. Folgen Prof.
Förster, jener Vaterlandsverräter, von dem
selbst Stresemann erklärte, er sei ein Lump,
Prof. Basch, Franzose und von „unsere
Lait", zugleich bejubelter Festredner des
Reichsbanners!
Das ist so ein Ausschnitt aus jenem Mist-
haufen, der sich „Pazifistische Bewegung"
nennt, und von dem der Vorsitzende des Ber-
liner Gerichts mit Recht die Worte eines Zeu-
gen gebrauchend, erklärte:
„Es stinkt im pazifistischen Lager!"
Die Gelder des uns feindlichen Auslandes vor
allem der bis an die Zähne gegen uns gerüsteten
Staaken Frankreich, Polen und Tsche-
choslowakei waren zur „Propaganda des
Pazifismus" bestimmt, so erklärt man heute.
Wie diese „Propaganda" ausgesehen
hat und ausfieht, davon können wir uns ein
Bild machen, wenn wir feststellen, daß der Ge-
nosse Schweim an den tschechischen Minister
Bene-sch einen Brief richtete, in dem er fest-
stellte, er brauche jährlich 308 008 Mark. Dabei
wies er auf die Broschüre „Deutschlands
geheime Rüstungen hin, die ausgezeich-
nete Erfolge gehabt habe. Wörtlich heißt es in
dem Brief:
„Es ist klar, daß durch diese Broschüre un-
sere Tätigkeit nicht abgeschlossen ist."
Also glatter Landesverrat!
Uebevflüsfig, zu betonen, daß dieser ganze
Kreis zum berüchtigten Genossen Gum bei in
unmittelbarer Beziehung steht.
Andere Gelder wieder sollte das Reichs-
banner angeblich zur Bekämpfung der Wahl
Hindenburgs benutzen.
Dies nur ein kleiner Ausschnitt aus dem
Treiben landesverräterischer Elemente. Man
sollte annehmen, daß sich das Reichsgericht mit
jenen würdigen Vertretern befaßte, — man
sollte!
Was diese würdige Pazififtengesellschaft be-
sonders bemerkenswert macht, abgesehen davon,
daß sie in unserem „ freiesten Staate der
Welt" noch immer frei Herumlaufen darf,
(kein Wunder bei dem einseitigen Gebrauch des
Artikel 48 gegen den Nationalsozialismus) ist
die Tatsache der engsten Verfilzung jener Pa-
zifistenlumpen mit der SPD. und mit dem
Reichsbanner.
Der Prozeß, der in Berlin geführt wurde,
war nicht so sehr eine Verurteilung der „ Fri e-
d e n sg es e l lf chafk" oder der „Liga für
Menschenrechte", das geschah so neben-
bei, sondern war in erster Linie eine blamable
und sehr aufschlußreiche Entlarvung der SPD.
Alle Reinwaschungsversuche, alles taktische
Abrücken der SPD. von der Friedensgefellschaft
und vom „Anderen Deutschland", (wir erwähnen
es ausführlich in unserem heutigen Leit-
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gebenden „Würdenträger" dieser beiden Pazifi-
stenklubs Sozialdemokraten find!
Der SPD. wird es auch nicht gelingen, in
Vergessenheit zu bringen, daß die berüchkigsten
Mitarbeiter des Verräter-Blattes, „Das Andere
Deutschland" ebenfalls der SPD. angehören,
etwa, um nur einen nennen, der Genosse Strö-
bel, der zugleich sozialdemokratischer Reichs-
tagsabgeordneter ist!
Die Sozialdemokratie wird nicht verschleiern
können, dafür werden wir sorgen, daß die ge-
samte SPD.-Presse, angefangen vom Vorwärts
bis zu der sozialdemokratischen Provinzpresse
für diesen intellektuellen Landesverrat, genannt
Pazifismus, Propaganda gemacht hat, daß die
„Münchener Post" (SPD) den Lumpen
Förster lobte, daß selbst ein so prominentes
Glied der SPD-Leiche, der Heidelberger Pro-
fessor Radbruch offen in der Presse für
den Gumbel vom „Felde der Unehre"
einkrat, der diesen Verräterkreisen angehört,
die sich ihr so unsauberes Handwerk
auch vom Ausland bezahlen liehen!
Sozialdemokratie, Liga für Menschen-
rechte, Friedensgesellschaft und Reichsbanner,
alle desselben Geistes mißratene Kinder!
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Das Reichsbanner erhielt Feindesgeld,
genau so, wie es Sklarekwindjacken trägt,
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schem Juden Basch Beifall klatschte und die-
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Dem Reichsbanner aber gehören nicht nur
Sozialdemokraten an, sondern vor allem sehr
prominente Zenkrumsleute! Es ergibt sich also
die vielsagende Tatsache:
Das Zentrum befürwortet die Mitglied-
schaft im Reichsbanner, selbst heute noch, wo
es gerichtsnotorisch ist, daß es 38 880—35 088
Frank aus Frankreich von der Regierung
nicht fernestehenden Kreisen erhalten hat.
Man komme uns nicht mit der bekannten
Ausrede, Ovambo I Hörsing habe vom Ursprung
der Gelder nichts gewußt.
Nachdem dieser Ursprung bekannt war, hätte
das Zentrum, wenn es Anspruch darauf erheben
will, auch als Gegner geachtet zu werden und
aus christlich-katholischer Moral vor allem aus
dem Reichsbanner austreten müssen! Das ist
heute noch nicht geschehen und enthüllt diese
politische Halbweltsparkei in ihrer ganzen
Schmutzigkeit. Und das gleiche Zentrum sitzt
trotz allem immer noch in engster Regierungs-
gemeinschask mit jener Sozialdemokratie, deren
prominente Mitglieder der Friedensgesellschäfk
angehören, der Friedenstzesellschaft, die vom Aus-
land finanziert wind.
Die SDD. iit lange gerichtet. Ihre Haupt-
tätigkeit besteht ja nur" noch darin, sich die
„seidene Schnur" höchstselbst um den Hals
zu legen.
Ueber das Zentrum, diese morsche Stütze
der christlichen Gesellschaft kann man nur be-
merken: „Sage mir, mit wem Du umgehst, —
un d ich will Dir sagen, wer Du bist! —
Mir wußten es schon lange!
S.- Der sozialdemokratische Parteiaus-
schuß, der am 22. September in Berlin
tagte, hat beschlossen, daß die Zugehörigkeit
zur „Deutschen Friedensgefellschaft" und die
Mitarbeit an der Zeitschrift „Das andere
Deutschland" unvereinbar sind mit der Zu-
gehörigkeit zur SPD. Ferner soll mit
Parteiausschluß bestraft werden, wer die
„Freie Verlagsgesellschaft" oder sonstige
„Sonderbündeleien" unterstützt oder neu
gründet..
Liest man diesen Beschluß, so sollte man
meinen, die SPD.-Bonzokratie habe zu
einem gewaltigen Schlage gegen die Oppo-
sition in ihren eigenen Reihen ausgeholt.
In Wirklichkeit ist der ganze Partei-
ausschuh ein Bluff übelster Lftt, durch den
sich kaum einer jener Genossen betroffen
fühlen wird, gegen die sich jener Beschluß
richtet.
Schon vor einigen Wochen auf dem
SPD.-Parkeitag in Leipzig waren ähnliche
Beschlüsse gegen Sonderbündelei gefaßt
worden. Gewirkt haben diese offtnsich"ich
nicht. Die Genossen Seydewitz und
Rosenfeld beantworteten die kraftvoll
sein sollende Geste der Parteibonzokratie