Seile 6
Montag, den 14. Dezember 1931.
1. Iahrg. / Nr. 192
»er Im „NmMeiM Seobsclilei"
M MbllMüiek in SMenWM
Rhein:
SpVgg Munidenhelm — VfL Neckarau 3:2
Phönix Ludwigshafen — SV Sandhaufen 9:1
DfR Mannheim — SV Waldhof 2:1
1908 Mannheim — Amicitka Viernheim 0:1
SpVgg Sandhofen — FG Kirchheim 3:0
Nordbayern:
SpVgg Furch — FD Würzburg 0:2
ASV Nürnberg — FC Bayreuth 1:1
SpVgg Meiden — 1. FC Nürnberg 0:2
Würzburger Kickers — VfR Fürth' 6:1
FL Schweinfurth — Bayern Hof 7:1
Südbayern:
Wacker München — Zahn Regensburg 2:3
1860 München — Teutonia München 1:3
Schwaben Augsburg — Bayern München 2:2
SSV Alm — DSV München 3:2
Würlkemberg:
Stuttgarter Kickers — FV Zuffenhausen 4:0
FC Birkenfeld — Anion Böckingen 3:2
1. FL Pforzheim — VfR ^Heilbronn 3:1
SV Feuerbach — VfB Stuttgart 2:3
Sfr Eßlingen — Germania Brötzingen 5:2
Baden:
FL Mühlburg — Karlsruher FV 0:0
FC Villingen — Phönix Karlsruhe 3:2
FL Freiburg — SC Freiburg 2:5
FV Rastatt — VfB Karlsruhe 3:2
SpVgg Schramberg — FC Rheinfelden 3:0
Saar:
Vf Pirmasens — 1. FC Kaiserslautern 2:3
Westmark Trier — FK Pirmasens 0:1
Saar Saarbrücken — Bor. Neunkirchen 5:0
SV 05 Saarbrücken — FV Saarbrücken 0:1
FC Zdar — Sfr Saarbrücken 2:4
Main:
Germania Bieber — Rot-Weiß Frankfurt 1:0
FSV Heusenstamm — Eintracht Frankfurt 0:6
FSV Frankfurt — Hanau 93 4:1
VfL Neu-Zsesnburg — Germ. Frankfurt 4:0
SpVgg Griesheim — Kickers Offenbach 1:1
Hessen:
Viktoria Urberach — Wormakia Worms 0:5
Alemannia Worms — Viktoria Walldorf 2:4
FC Langen — SV 98 Darmstadt 8:2
FSV Mainz 05 — FVgq Kastel 3:0
SV Wiesbaden — Olympia Harsch 3:1
SpVgg Sandhofen — FG Kirchheim 3:0 (0:0)
Diese unter der Leitung uon Arnau-Saar-
vellingen stehende Begegnung war eine sehr
zahme Sache, bei der die beiden Vertidigungen
den Verlauf des Spieles dirigierten. Sowohl
bei Sandhofen wie auch bei'Kirchhelm waren
die Läuferreihe und die Angriffslinien recht
schwach. Bis zur Pause konnte keine der bei-
den Parteien einen Treffer erzielen und erst
kurz nach dem Wechsel gelang es Dörr, den
ersten Treffer zu buchen. Der Halbrechte der
Platzherren erhöhte kurz darauf auf 2:0, wäh-
rend schließlich Dörr nochmals erfolgreich war.
Arnau leitete den fairen Kampf korrekt, aller-
dings stand er vor keiner zu schweren Aufgabe.
-Nordbayern
Tabellenstand.
SV Waldhof
17
13
2
2
67:16
28: 6
VfL Neckarau
18 11
5
2
43:21
27: 9
Phon. L'hafen
17
9
4
4
51:30
22:12
VfR Mannheim
16
9
2
5
44:26
20:12
SpVgg Mundenh.
18
9
2
7
36:40
20:16
Amie. Viernheim
17
7
2
8
31:32
16:18
SpVgg Sandhosen
17
6
3
8
23:24
15:19
08 Mannheim
17
4
5
8
24:30
13:21
SV Sandhaufen
17
2
2 13
14:80
6:28
FG Kirchheim
18
2
1
15
25:59
5:31
1. FC Nürnberg
17
14
3
47:16
88:6
SpVgg Fürth
18
11
3
4
48:20
27:11
ASV Nürnberg
17
8
5
4
29:33
21:13
FC Schweinfurth
17
8
2
7
36:31
18:16
Kickers Würzburg
17
7
3
7
29:37
17:17
VfR Fürth
18
6
5
7
41:38
17:19
FV 04 Würzburg
17
4
6
7
30:41
14:20
1. FC Bayreuth'
17
3
8
6
24:35
14:20
SpVggWeiden
17
4
3
10
22:45
11:23
Bayern Hof
17
3
1
13
27:47
7:27
Paris —
Berlin
6:1 (3:1)
Zn Paris kam am Samstag das Fußball-
Städtespiel zwischen Paris und Berlin zum
Austrag, das von den Franzosen mit 6:1 ge-
wonnen wurde. Der Sieg ist als verdient, wenn
auch nicht in dieser Höhe, anzusprechen, da
Paris wesentlich energischer war.
Nekordsteg der Nohrdacher.
Kreisliga.
1. FL 05 — Hockenheim 0:2
FG Rohrbach — VfB Wiesloch 8:0
Eppelheim — Union 4:2
Schwetzingen — Neulußheim 4:1
Die Spiele der Kreisliga stehen dieses Zahr
unter einem besonders günstigen Stern. Fast
reibungslos können die Termine eingehalten
werden, sodaß in einigen Wochen die Ver-
bandsrukde ihren Abschluß finden kann. Auch
am gestrigen Sonntag war trotz des leichten Re-
gens gutes Fuhballwekter und so konnte durch-
weg guter Sport gezeigt werden. Die Spiele
selbst brachten außer der Begegnung zwischen
1. FL 05 und Hockenheim die erwarteten Er-
gebnisse. Mit einem Rekordsieg überraschten die
Aohrbacher über den VfB Wiesloch. Anion
konnte sich, wie vorauszusehen war, gegen
Eppelheim nicht durchsetzen und wird nun wohl
kaum noch dem Tabellenführer Rohrbach ge-
fährlich werden können. Eppelheim ist besser
geworden und wird noch manchem Gegner Kopf-
zerbrechen machen. — Neulußheim konnte er-
wartungsgemäß in Schwetzingen nichts aus-
richten und verlor durchaus verdient mit obigem
Resultat.
Der Klub enttäuschte am meisten, denn mit
einer Niederlage hatte man nach dem Ergebnis
des letzten Sonntags nicht gerechnet. Die
Mannschaft ist zu unbeständig und läßt sich
durch den kleinsten Regiefehler aus dem Konzept
bringen. Trotz starker Aeberlegenheik und trotz
besserer Technik Kam der Klub um eine Nieder-
lage nicht herum. Der Sturm erwies sich auch
bei den besten Chancen als gänzlich unfähig: es
fehlt ihm die nötige Energie unud ist obendrein
noch viel zu weich. Lin Fußball für das Auge
vorzufllhren, hat bei einemPunktekampf kei-
nen Zweck, denn damit werden Keine Punkte
erzielt. Leider — denn für das Zdeale des
Fuhbailsporkes ist die Punkkeraserei bestimmt
nicht geschaffen. — Hockenheim konnte an die
technischen Leistungen des Klubs nicht im ent-
ferntesten herankommen doch ist die Mannschaft
mehr auf Kampf eingestellt und kann sich da-
her besser durchsetzen.
Durch den Sieg über Wiesloch hat sich
Rohrbach mit öOprözentigsr Sicherheit den Mei-
stertitel des Neckarkreises erworben, zumal
der Tabellenzweite Union in Eppelheim zwei
Punkte abgeben mußte. Rohrbachs Mann-
schaft ist in' allen Reihen gut beseht und weist
kaum einen schwachen Punkt aus. Die Mann-
schaft spielt äußerst produktiv, jeder Angriff ist
gut durchdacht und im Sturm stehen Leute, die
verstehen, Tore zu schießen. Alles was ein
würdiger Meister braucht, um auch bei den
kommenden Aufstiegsspielen seine Anhänger
nicht zu enttäuschen.' Vielleicht gelingt Rohr-
bach dieses Zahr der große Wurf nach der Be-
zirksliga. Hoffen wir das Beste, die Mann-
schafft hätte es redlich verdient.
Wie zu erwarten war, unterlag Anion in
Eppelheim. Der Tabellenzweite Union hat die
gute Form der Vorrunde nicht wieder erreicht
und wird, sollte er sich nicht bedeutend bessern,
gegen die noch ausstehenden schweren Gegner,
um den einen oder anderen Punktverlust nicht
herumkommen. Durch Anions Niederlage hak
sich der Tabellenabstand zwischen dem Tabellen-
ersten und Zweiten so weit vergrößert, daß für
Rohrbach kaum noch Gefahr besteht, eingeholk
zu werden. Eppelheim hak die Krise überstan-
den und ist wieder sehr gut in Fahrt, doch lei-
der zu spät.
Die Schwetzinger bewiesen erneut, daß sie
noch nicht „alle" find und fertigten Neulußheim
glatt und einwandfrei mit 4:1 ab. A. M—r.
A-Klaffe.
Oftersheim — SpV 1910 1:1 (1:1)
Tie Aussichten, dieses Spiel zu gewinnen,
waren für den SpV ja von vornherein nicht
besonders verlockend, schlossen dann aber im
Verlauf des Kampfes jede Möglichkeit dazu
aus. Das Treffen selbst bot nur wenige schöne
Momente und trug den ausgeprägten Charak-
ter eines Punkkkampfes. Beide Mannschaften
gerieten gleich zu Beginn Lurch ein notwendges
Einschreiten des Schiedsrichters in Nervosität,
die während der ganzen Spieldauer nicht mehr
wich, sich vielmehr steigerte, als SpV mit 1:0
in Führung gehen konnte. Der Ausgleich für
Oftersheim' fiel im Anschluß an einen Eckball
durch Eigentor. Daß in der Folge Oftersheim
nicht mehr erfolgreich sein konnte, war lediglich
der hervorragenden Hintermannschaft des SpV
zuzuschreiben, die im Gegensatz zu den Lei-
stungen der Läuferreihe rind des Sturmes in
Hochform war. — Oftersheim war sichtlich vom
Schußpech verfolgt und lieh sich zu sehr von
den Zurufen seiner Anhänger beeinflussen. —
Der Schiedsrichter, Herr Kahn vom FV Karls-
ruhe war gerade für dieses Spiel der gegebene
Leiter und hatte das Spiel vollkommen sicher in
Händen.
Die zweite Mannschaft des SpV verlor in
Oftersheim— ebenfalls durch Selbsttor ihr erstes
Spiel mit 1:0
TV 46 Mannheim — TGH 78 Heidelberg 0:1
Die 78er zeigten in diesem Spiele ganz aus-
gezeichnete Leistungen, trotzdem Heuser, Vogel
Riehl u. Volkert fehlten. Ausgezeichnet war der
Mittelstürmer und spätere Halbrechte Voth, ne-
ben ihm die Gebrüder Meyer, während von
den Flügelleuken der Linksaußen Schreiber
besser gefallen konnte. Der Knappe 1:0-Sieg der
Gäste ist verdient. Mannheim hielt das Spiel
von der Pause an offen, bot eine gute Durch-
schnittsleistung und hakte in Stenger und Greu-
lich seine besten Leute. Das einzige Tor erzielte
der Linksaußen Schreiber.
TB Bruchsal — HTV 46 1:1
Weitere Hockeyergebnisfe.
SC 80 Frankfurt — Ekuf Essen 2:1
TV 57 Sachsenhausen — Höchster HC 3:2
Berliner Pläne für Ostern im Hockey.
Zm Gegensatz zu den früheren Jahren,
wird im Jahre 1932 in Berlin über die
Osterfeierkage recht reger Hockeybetrieb
herrschen. Der Berliner Sportclub hat auch
eine englische Mannschaft zu seinem Turnier
eingeladen, bei dem natürlich eine Reihe
von erstklassigen Vereinen ebenfalls vertre-
ten sein werden. Auch der TC Westend
tritt mit einer größeren Veranstaltung auf
den Plan. Hier soll ein „Turnier mit Aus-
ländsdeutschen" durchgeführt werden, wozu
alle deutschen Vereine im Ausland eingela-
den wurden.
WM0SLI.I.
Turnerhandball in Baden:
Gruppei: Tg Rheinau — TG Heidelberg 4:8
Tg Ketsch — TV Hockenheim 6:4
Gruppe 2: Tv Weinheim — Zahn Nußloch 2:1
Pol. Hdbg. — Zahn Weinheim 3:2
Gruppe 3: Tb Durlach — TV Durlach 6:1
Dv Brötzingen — Tg Forchheim 5:3
Gruppe 4: MTV Karlsruhe — Karlsr. Tv 4:7
Zahn Offenburg — Pol. Karlsruhe 5:2
Gruppe 5: Tv Sulz — Dv Schutterwald 3:3
Mterseitt Ser „Eintracht 1882 HM".
Der Turn- und Gesangverein „Eintracht"
Handschuhsheim veranstaltete gestern Abend im
Saale des „Bachlenz" seine diesjährige Winter-
feier, die sich eines sehr guten Besuches er-
freuen durfte. Die rührige Vereinsleikung hakte
ein umfangreiches Programm aufgestellt, das
nahezu sechs Stunden in Anspruch nahm. Das
Gebotene gab jedem Besucher einen Einblick in
die Tätigkeit des Vereins aus dem Gebiete des
deutschen Liedes wie der turnerischen Hebun-
gen. — Was den gesanglichen Teil betrifft, so
verfügt die „Eintracht" über einen Chor, der
sich mit seinen Leistungen hören lassen kann
und dessen Dirigent sich größte Mühe gibt. Die
dargebotenen Vorträge zeigten eine gute, inten-
sive' Schulung. Der turnerische Teil
zeigte anssprechende Leistungen der Turner un-
ter ihrem Turnwart Kreisch, sehr schöne
Hebungen der Turnerinnen unter ihrem Turn-
wart Klohr sowie der Schüler unter Turn-
wart Menges und der Schülerinnen unter
Leitung von Klohr. Vorzüglich war die Grup-
penstellung mit dem von der kleinen Friedel
Klohr hübsch vorgetragenen Prolog.
Hierbei ergriff auch der Vorstand des Ver-
eins, Herr Schmitt, das Work zu einer An-
sprache an die Anwesenden und verband da-
mit die Ehrung verdienter Mitglieder. — Er
durfte für 25jährige aktive Tätigkeit dem Mit-
glied W. Eschmann die silberne Ehrennadel
des Badischen Sängerbundes überreichen, für
besondere Verdienste um die GT wurde ferner
mit dem Gauehrenbrief des Badischen Neckar-
turngaus Seb. Huber ausgezeichnet. Neun
Sänger, die im letzten Zähre keine Singstunde
versäumt haben, wurden mit einem Sängerglas
beschenkt, ferner wurden drei Turnerinnen, die
keine Turnstunde versäumten, mit einer beson-
deren Gabe bedacht. Eine Aeberraschung gab
es für Turnwart Klohr, der ebenfalls sämt-
liche Turnstunden besucht hat: diesem wurde von
den Turnerinnen ein Bild überreicht. — Aus
Dankbarkeit vom Verein gestiftet, durfte der
Dirigent E. Harbarkh einen wohlgefüllten
Obstkorb mit nach Hause nehmen. Nachdem der
Vorsitzende der Heidelberger Sänger, Herr Hör-
ning, Grüße übermittelt hakte, kam das Sing-
spiel „Die schöne Müllerin" zur Aufführung.
Hierbei bewiesen wiederum, wie so ost, die
Handschuhsheimer ihre schauspielerische Bega-
bung. — Erst nach Mitternacht endete der in
allen Teilen wohlgelungene Abend, der ein
Bild treuer Zusammenarbeit im Verein, in der
DT und im Sängerbund abgab.
Airuesv
Heidelberger RK — Heidelberger BL 34:3
Der RK gewann, wie erwartet, das Spiel
ohne besondere Mühe. Obwohl das College-
Feld sich in einem schlechten Zustand befand,
zeigten beide Mannschaften recht ansprechende
Leistungen, denn die Ruderer benutzten jede
Gelegenheit, das Spiel zu öffnen und zeigten
sich auch ziemlich sicher im Passen, obwohl der
nasse Boden das Laufspiel sehr erschwerte. Zn
der ersten Halbzeit legten die Ruderer den ei-
runden Ball viermal hinter die Stangen und
erhöhten auch alle Versuche, während der BL
nur einen unerhöhten Versuch erzielte. Nach
der Pause vergrößerten die Ruderer ihren Vor-
sprung um vier weitere Erfolge, von denen je-
doch nur einer verwandelt werden konnte, auf
34:3. Schiedsrichter Burckharüt (RGH) leitete
einwandfrei.
Das Spiel Nemenheim — HTV 46 wurde
verschoben.
Rugby in Süddeutschland.
BSC 99 Offenbach — SC 80 Frankfurt 8:8
RV Fechenheim — SC 80 Frankfrt 2. 3:6
WlkWLM
Neujahrspringen auf dem Hundseck.
Am 1. Zanuar 1932 — Neujahrskag — ver-
anstaltet die Ortsgruppe Bühlertal auf der
Max Fremery-Schanze beim Kurhaus Hunds-
eck das alljährliche Neujahrs-Springen. Das
Springen ist offen für alle Mitglieder des
DSV.
Um das Fluggeheimnis
der Brieftauben.
Warum Kreisen die Vögel, ehe sie die
Flugrichkung aufnehmen? Wie finden sie
überhaupt — und sogar nachts — zu ihrem
Schlag? Instinkt sagt ihr. Das ist eure
ganze Erklärung. Mißt ihr auch, daß alle
Vögel, die auf weite Reisen gehen, vorerst
solche Kreise beschreiben, die Schwalben, die
Wildenten usw. und dann eine bestimmte
Richtung fliegen? Warum? Das Geheim-
nis ist, sie sind bestrebt, ihre komplette draht-
lose Telegraphenapparatur in Bewegung zu
sehen, genau wie ein Flugzeug, das eben
abgeflogen, sich über Kurzwellen mit der
Abflug- und Zielstation verständigt. In
ihren halbkreisförmigen Ohren besitzen die
Tauben eine Flüßigkeit, mit der sie be-
stimmte Wellen erzeugen. Mik dem Flügel-
schlagen erzeugen sie Elektrizität. Sie ent-
steht durch Reibung der Flügel am Wind.
Daher das Kreisen, bis der Radiosender
in den Tieren arbeitet, sondet und empfängt,
also Nachricht zur Flugstation geht und
Antwort kommt vom Schlag, dahin sie wol-
len.
Haben sie nun starken Gegenwind, dann
haben sie kräftige Reibung und fliegen nied-
rig. Haben sie „Schiebwind", wie es in der
Luftfahrtsprache heißt, dann fliegen sie sehr
hoch, weil mit zunehmender Entfernung
von der Erde die elektrische Spannung
wächst. Auch die Stärke des Windes
nimmt mit der Höhe zu. Da aber ein ganz
bestimmter Strom für den Kontakt der Vö-
gel mit ihrem Ziel notwendig ist, so verste-
hen sie es ausgezeichnet, durch Höher- oder
Tiefergehen genau den Kontakt zu finden,
den sie brauchen. Genau so wie mit der
Skala unseres Radioapparates den Fern-
empfang abtasten. Derselbe Vorgang!
Man hat nun versucht (beispielsweise in
Kreuznach und auch im Ausland), Brieftau-
ben in der Nähe starker Sender aufzulassen,
in einer Zeit, da die Sender arbeiteten. Die
Tiere zogen, sozusagen ewige Kreise. Fan-
den keine Richtung. Man stellte die Sender
ab, die Tiere fanden ihre Richtung. Es brin-
gen auch starke Sender, die auf einer Flug-
strecke liegen, die Tauben oft von ihrer
Orientierung ab. Erst wenn sie solchen
Senderstationen entgangen sind, diesen Net-
zen, können sie durch neues Kreisen ihre
Richtung wiederfinden.
Montag, den 14. Dezember 1931.
1. Iahrg. / Nr. 192
»er Im „NmMeiM Seobsclilei"
M MbllMüiek in SMenWM
Rhein:
SpVgg Munidenhelm — VfL Neckarau 3:2
Phönix Ludwigshafen — SV Sandhaufen 9:1
DfR Mannheim — SV Waldhof 2:1
1908 Mannheim — Amicitka Viernheim 0:1
SpVgg Sandhofen — FG Kirchheim 3:0
Nordbayern:
SpVgg Furch — FD Würzburg 0:2
ASV Nürnberg — FC Bayreuth 1:1
SpVgg Meiden — 1. FC Nürnberg 0:2
Würzburger Kickers — VfR Fürth' 6:1
FL Schweinfurth — Bayern Hof 7:1
Südbayern:
Wacker München — Zahn Regensburg 2:3
1860 München — Teutonia München 1:3
Schwaben Augsburg — Bayern München 2:2
SSV Alm — DSV München 3:2
Würlkemberg:
Stuttgarter Kickers — FV Zuffenhausen 4:0
FC Birkenfeld — Anion Böckingen 3:2
1. FL Pforzheim — VfR ^Heilbronn 3:1
SV Feuerbach — VfB Stuttgart 2:3
Sfr Eßlingen — Germania Brötzingen 5:2
Baden:
FL Mühlburg — Karlsruher FV 0:0
FC Villingen — Phönix Karlsruhe 3:2
FL Freiburg — SC Freiburg 2:5
FV Rastatt — VfB Karlsruhe 3:2
SpVgg Schramberg — FC Rheinfelden 3:0
Saar:
Vf Pirmasens — 1. FC Kaiserslautern 2:3
Westmark Trier — FK Pirmasens 0:1
Saar Saarbrücken — Bor. Neunkirchen 5:0
SV 05 Saarbrücken — FV Saarbrücken 0:1
FC Zdar — Sfr Saarbrücken 2:4
Main:
Germania Bieber — Rot-Weiß Frankfurt 1:0
FSV Heusenstamm — Eintracht Frankfurt 0:6
FSV Frankfurt — Hanau 93 4:1
VfL Neu-Zsesnburg — Germ. Frankfurt 4:0
SpVgg Griesheim — Kickers Offenbach 1:1
Hessen:
Viktoria Urberach — Wormakia Worms 0:5
Alemannia Worms — Viktoria Walldorf 2:4
FC Langen — SV 98 Darmstadt 8:2
FSV Mainz 05 — FVgq Kastel 3:0
SV Wiesbaden — Olympia Harsch 3:1
SpVgg Sandhofen — FG Kirchheim 3:0 (0:0)
Diese unter der Leitung uon Arnau-Saar-
vellingen stehende Begegnung war eine sehr
zahme Sache, bei der die beiden Vertidigungen
den Verlauf des Spieles dirigierten. Sowohl
bei Sandhofen wie auch bei'Kirchhelm waren
die Läuferreihe und die Angriffslinien recht
schwach. Bis zur Pause konnte keine der bei-
den Parteien einen Treffer erzielen und erst
kurz nach dem Wechsel gelang es Dörr, den
ersten Treffer zu buchen. Der Halbrechte der
Platzherren erhöhte kurz darauf auf 2:0, wäh-
rend schließlich Dörr nochmals erfolgreich war.
Arnau leitete den fairen Kampf korrekt, aller-
dings stand er vor keiner zu schweren Aufgabe.
-Nordbayern
Tabellenstand.
SV Waldhof
17
13
2
2
67:16
28: 6
VfL Neckarau
18 11
5
2
43:21
27: 9
Phon. L'hafen
17
9
4
4
51:30
22:12
VfR Mannheim
16
9
2
5
44:26
20:12
SpVgg Mundenh.
18
9
2
7
36:40
20:16
Amie. Viernheim
17
7
2
8
31:32
16:18
SpVgg Sandhosen
17
6
3
8
23:24
15:19
08 Mannheim
17
4
5
8
24:30
13:21
SV Sandhaufen
17
2
2 13
14:80
6:28
FG Kirchheim
18
2
1
15
25:59
5:31
1. FC Nürnberg
17
14
3
47:16
88:6
SpVgg Fürth
18
11
3
4
48:20
27:11
ASV Nürnberg
17
8
5
4
29:33
21:13
FC Schweinfurth
17
8
2
7
36:31
18:16
Kickers Würzburg
17
7
3
7
29:37
17:17
VfR Fürth
18
6
5
7
41:38
17:19
FV 04 Würzburg
17
4
6
7
30:41
14:20
1. FC Bayreuth'
17
3
8
6
24:35
14:20
SpVggWeiden
17
4
3
10
22:45
11:23
Bayern Hof
17
3
1
13
27:47
7:27
Paris —
Berlin
6:1 (3:1)
Zn Paris kam am Samstag das Fußball-
Städtespiel zwischen Paris und Berlin zum
Austrag, das von den Franzosen mit 6:1 ge-
wonnen wurde. Der Sieg ist als verdient, wenn
auch nicht in dieser Höhe, anzusprechen, da
Paris wesentlich energischer war.
Nekordsteg der Nohrdacher.
Kreisliga.
1. FL 05 — Hockenheim 0:2
FG Rohrbach — VfB Wiesloch 8:0
Eppelheim — Union 4:2
Schwetzingen — Neulußheim 4:1
Die Spiele der Kreisliga stehen dieses Zahr
unter einem besonders günstigen Stern. Fast
reibungslos können die Termine eingehalten
werden, sodaß in einigen Wochen die Ver-
bandsrukde ihren Abschluß finden kann. Auch
am gestrigen Sonntag war trotz des leichten Re-
gens gutes Fuhballwekter und so konnte durch-
weg guter Sport gezeigt werden. Die Spiele
selbst brachten außer der Begegnung zwischen
1. FL 05 und Hockenheim die erwarteten Er-
gebnisse. Mit einem Rekordsieg überraschten die
Aohrbacher über den VfB Wiesloch. Anion
konnte sich, wie vorauszusehen war, gegen
Eppelheim nicht durchsetzen und wird nun wohl
kaum noch dem Tabellenführer Rohrbach ge-
fährlich werden können. Eppelheim ist besser
geworden und wird noch manchem Gegner Kopf-
zerbrechen machen. — Neulußheim konnte er-
wartungsgemäß in Schwetzingen nichts aus-
richten und verlor durchaus verdient mit obigem
Resultat.
Der Klub enttäuschte am meisten, denn mit
einer Niederlage hatte man nach dem Ergebnis
des letzten Sonntags nicht gerechnet. Die
Mannschaft ist zu unbeständig und läßt sich
durch den kleinsten Regiefehler aus dem Konzept
bringen. Trotz starker Aeberlegenheik und trotz
besserer Technik Kam der Klub um eine Nieder-
lage nicht herum. Der Sturm erwies sich auch
bei den besten Chancen als gänzlich unfähig: es
fehlt ihm die nötige Energie unud ist obendrein
noch viel zu weich. Lin Fußball für das Auge
vorzufllhren, hat bei einemPunktekampf kei-
nen Zweck, denn damit werden Keine Punkte
erzielt. Leider — denn für das Zdeale des
Fuhbailsporkes ist die Punkkeraserei bestimmt
nicht geschaffen. — Hockenheim konnte an die
technischen Leistungen des Klubs nicht im ent-
ferntesten herankommen doch ist die Mannschaft
mehr auf Kampf eingestellt und kann sich da-
her besser durchsetzen.
Durch den Sieg über Wiesloch hat sich
Rohrbach mit öOprözentigsr Sicherheit den Mei-
stertitel des Neckarkreises erworben, zumal
der Tabellenzweite Union in Eppelheim zwei
Punkte abgeben mußte. Rohrbachs Mann-
schaft ist in' allen Reihen gut beseht und weist
kaum einen schwachen Punkt aus. Die Mann-
schaft spielt äußerst produktiv, jeder Angriff ist
gut durchdacht und im Sturm stehen Leute, die
verstehen, Tore zu schießen. Alles was ein
würdiger Meister braucht, um auch bei den
kommenden Aufstiegsspielen seine Anhänger
nicht zu enttäuschen.' Vielleicht gelingt Rohr-
bach dieses Zahr der große Wurf nach der Be-
zirksliga. Hoffen wir das Beste, die Mann-
schafft hätte es redlich verdient.
Wie zu erwarten war, unterlag Anion in
Eppelheim. Der Tabellenzweite Union hat die
gute Form der Vorrunde nicht wieder erreicht
und wird, sollte er sich nicht bedeutend bessern,
gegen die noch ausstehenden schweren Gegner,
um den einen oder anderen Punktverlust nicht
herumkommen. Durch Anions Niederlage hak
sich der Tabellenabstand zwischen dem Tabellen-
ersten und Zweiten so weit vergrößert, daß für
Rohrbach kaum noch Gefahr besteht, eingeholk
zu werden. Eppelheim hak die Krise überstan-
den und ist wieder sehr gut in Fahrt, doch lei-
der zu spät.
Die Schwetzinger bewiesen erneut, daß sie
noch nicht „alle" find und fertigten Neulußheim
glatt und einwandfrei mit 4:1 ab. A. M—r.
A-Klaffe.
Oftersheim — SpV 1910 1:1 (1:1)
Tie Aussichten, dieses Spiel zu gewinnen,
waren für den SpV ja von vornherein nicht
besonders verlockend, schlossen dann aber im
Verlauf des Kampfes jede Möglichkeit dazu
aus. Das Treffen selbst bot nur wenige schöne
Momente und trug den ausgeprägten Charak-
ter eines Punkkkampfes. Beide Mannschaften
gerieten gleich zu Beginn Lurch ein notwendges
Einschreiten des Schiedsrichters in Nervosität,
die während der ganzen Spieldauer nicht mehr
wich, sich vielmehr steigerte, als SpV mit 1:0
in Führung gehen konnte. Der Ausgleich für
Oftersheim' fiel im Anschluß an einen Eckball
durch Eigentor. Daß in der Folge Oftersheim
nicht mehr erfolgreich sein konnte, war lediglich
der hervorragenden Hintermannschaft des SpV
zuzuschreiben, die im Gegensatz zu den Lei-
stungen der Läuferreihe rind des Sturmes in
Hochform war. — Oftersheim war sichtlich vom
Schußpech verfolgt und lieh sich zu sehr von
den Zurufen seiner Anhänger beeinflussen. —
Der Schiedsrichter, Herr Kahn vom FV Karls-
ruhe war gerade für dieses Spiel der gegebene
Leiter und hatte das Spiel vollkommen sicher in
Händen.
Die zweite Mannschaft des SpV verlor in
Oftersheim— ebenfalls durch Selbsttor ihr erstes
Spiel mit 1:0
TV 46 Mannheim — TGH 78 Heidelberg 0:1
Die 78er zeigten in diesem Spiele ganz aus-
gezeichnete Leistungen, trotzdem Heuser, Vogel
Riehl u. Volkert fehlten. Ausgezeichnet war der
Mittelstürmer und spätere Halbrechte Voth, ne-
ben ihm die Gebrüder Meyer, während von
den Flügelleuken der Linksaußen Schreiber
besser gefallen konnte. Der Knappe 1:0-Sieg der
Gäste ist verdient. Mannheim hielt das Spiel
von der Pause an offen, bot eine gute Durch-
schnittsleistung und hakte in Stenger und Greu-
lich seine besten Leute. Das einzige Tor erzielte
der Linksaußen Schreiber.
TB Bruchsal — HTV 46 1:1
Weitere Hockeyergebnisfe.
SC 80 Frankfurt — Ekuf Essen 2:1
TV 57 Sachsenhausen — Höchster HC 3:2
Berliner Pläne für Ostern im Hockey.
Zm Gegensatz zu den früheren Jahren,
wird im Jahre 1932 in Berlin über die
Osterfeierkage recht reger Hockeybetrieb
herrschen. Der Berliner Sportclub hat auch
eine englische Mannschaft zu seinem Turnier
eingeladen, bei dem natürlich eine Reihe
von erstklassigen Vereinen ebenfalls vertre-
ten sein werden. Auch der TC Westend
tritt mit einer größeren Veranstaltung auf
den Plan. Hier soll ein „Turnier mit Aus-
ländsdeutschen" durchgeführt werden, wozu
alle deutschen Vereine im Ausland eingela-
den wurden.
WM0SLI.I.
Turnerhandball in Baden:
Gruppei: Tg Rheinau — TG Heidelberg 4:8
Tg Ketsch — TV Hockenheim 6:4
Gruppe 2: Tv Weinheim — Zahn Nußloch 2:1
Pol. Hdbg. — Zahn Weinheim 3:2
Gruppe 3: Tb Durlach — TV Durlach 6:1
Dv Brötzingen — Tg Forchheim 5:3
Gruppe 4: MTV Karlsruhe — Karlsr. Tv 4:7
Zahn Offenburg — Pol. Karlsruhe 5:2
Gruppe 5: Tv Sulz — Dv Schutterwald 3:3
Mterseitt Ser „Eintracht 1882 HM".
Der Turn- und Gesangverein „Eintracht"
Handschuhsheim veranstaltete gestern Abend im
Saale des „Bachlenz" seine diesjährige Winter-
feier, die sich eines sehr guten Besuches er-
freuen durfte. Die rührige Vereinsleikung hakte
ein umfangreiches Programm aufgestellt, das
nahezu sechs Stunden in Anspruch nahm. Das
Gebotene gab jedem Besucher einen Einblick in
die Tätigkeit des Vereins aus dem Gebiete des
deutschen Liedes wie der turnerischen Hebun-
gen. — Was den gesanglichen Teil betrifft, so
verfügt die „Eintracht" über einen Chor, der
sich mit seinen Leistungen hören lassen kann
und dessen Dirigent sich größte Mühe gibt. Die
dargebotenen Vorträge zeigten eine gute, inten-
sive' Schulung. Der turnerische Teil
zeigte anssprechende Leistungen der Turner un-
ter ihrem Turnwart Kreisch, sehr schöne
Hebungen der Turnerinnen unter ihrem Turn-
wart Klohr sowie der Schüler unter Turn-
wart Menges und der Schülerinnen unter
Leitung von Klohr. Vorzüglich war die Grup-
penstellung mit dem von der kleinen Friedel
Klohr hübsch vorgetragenen Prolog.
Hierbei ergriff auch der Vorstand des Ver-
eins, Herr Schmitt, das Work zu einer An-
sprache an die Anwesenden und verband da-
mit die Ehrung verdienter Mitglieder. — Er
durfte für 25jährige aktive Tätigkeit dem Mit-
glied W. Eschmann die silberne Ehrennadel
des Badischen Sängerbundes überreichen, für
besondere Verdienste um die GT wurde ferner
mit dem Gauehrenbrief des Badischen Neckar-
turngaus Seb. Huber ausgezeichnet. Neun
Sänger, die im letzten Zähre keine Singstunde
versäumt haben, wurden mit einem Sängerglas
beschenkt, ferner wurden drei Turnerinnen, die
keine Turnstunde versäumten, mit einer beson-
deren Gabe bedacht. Eine Aeberraschung gab
es für Turnwart Klohr, der ebenfalls sämt-
liche Turnstunden besucht hat: diesem wurde von
den Turnerinnen ein Bild überreicht. — Aus
Dankbarkeit vom Verein gestiftet, durfte der
Dirigent E. Harbarkh einen wohlgefüllten
Obstkorb mit nach Hause nehmen. Nachdem der
Vorsitzende der Heidelberger Sänger, Herr Hör-
ning, Grüße übermittelt hakte, kam das Sing-
spiel „Die schöne Müllerin" zur Aufführung.
Hierbei bewiesen wiederum, wie so ost, die
Handschuhsheimer ihre schauspielerische Bega-
bung. — Erst nach Mitternacht endete der in
allen Teilen wohlgelungene Abend, der ein
Bild treuer Zusammenarbeit im Verein, in der
DT und im Sängerbund abgab.
Airuesv
Heidelberger RK — Heidelberger BL 34:3
Der RK gewann, wie erwartet, das Spiel
ohne besondere Mühe. Obwohl das College-
Feld sich in einem schlechten Zustand befand,
zeigten beide Mannschaften recht ansprechende
Leistungen, denn die Ruderer benutzten jede
Gelegenheit, das Spiel zu öffnen und zeigten
sich auch ziemlich sicher im Passen, obwohl der
nasse Boden das Laufspiel sehr erschwerte. Zn
der ersten Halbzeit legten die Ruderer den ei-
runden Ball viermal hinter die Stangen und
erhöhten auch alle Versuche, während der BL
nur einen unerhöhten Versuch erzielte. Nach
der Pause vergrößerten die Ruderer ihren Vor-
sprung um vier weitere Erfolge, von denen je-
doch nur einer verwandelt werden konnte, auf
34:3. Schiedsrichter Burckharüt (RGH) leitete
einwandfrei.
Das Spiel Nemenheim — HTV 46 wurde
verschoben.
Rugby in Süddeutschland.
BSC 99 Offenbach — SC 80 Frankfurt 8:8
RV Fechenheim — SC 80 Frankfrt 2. 3:6
WlkWLM
Neujahrspringen auf dem Hundseck.
Am 1. Zanuar 1932 — Neujahrskag — ver-
anstaltet die Ortsgruppe Bühlertal auf der
Max Fremery-Schanze beim Kurhaus Hunds-
eck das alljährliche Neujahrs-Springen. Das
Springen ist offen für alle Mitglieder des
DSV.
Um das Fluggeheimnis
der Brieftauben.
Warum Kreisen die Vögel, ehe sie die
Flugrichkung aufnehmen? Wie finden sie
überhaupt — und sogar nachts — zu ihrem
Schlag? Instinkt sagt ihr. Das ist eure
ganze Erklärung. Mißt ihr auch, daß alle
Vögel, die auf weite Reisen gehen, vorerst
solche Kreise beschreiben, die Schwalben, die
Wildenten usw. und dann eine bestimmte
Richtung fliegen? Warum? Das Geheim-
nis ist, sie sind bestrebt, ihre komplette draht-
lose Telegraphenapparatur in Bewegung zu
sehen, genau wie ein Flugzeug, das eben
abgeflogen, sich über Kurzwellen mit der
Abflug- und Zielstation verständigt. In
ihren halbkreisförmigen Ohren besitzen die
Tauben eine Flüßigkeit, mit der sie be-
stimmte Wellen erzeugen. Mik dem Flügel-
schlagen erzeugen sie Elektrizität. Sie ent-
steht durch Reibung der Flügel am Wind.
Daher das Kreisen, bis der Radiosender
in den Tieren arbeitet, sondet und empfängt,
also Nachricht zur Flugstation geht und
Antwort kommt vom Schlag, dahin sie wol-
len.
Haben sie nun starken Gegenwind, dann
haben sie kräftige Reibung und fliegen nied-
rig. Haben sie „Schiebwind", wie es in der
Luftfahrtsprache heißt, dann fliegen sie sehr
hoch, weil mit zunehmender Entfernung
von der Erde die elektrische Spannung
wächst. Auch die Stärke des Windes
nimmt mit der Höhe zu. Da aber ein ganz
bestimmter Strom für den Kontakt der Vö-
gel mit ihrem Ziel notwendig ist, so verste-
hen sie es ausgezeichnet, durch Höher- oder
Tiefergehen genau den Kontakt zu finden,
den sie brauchen. Genau so wie mit der
Skala unseres Radioapparates den Fern-
empfang abtasten. Derselbe Vorgang!
Man hat nun versucht (beispielsweise in
Kreuznach und auch im Ausland), Brieftau-
ben in der Nähe starker Sender aufzulassen,
in einer Zeit, da die Sender arbeiteten. Die
Tiere zogen, sozusagen ewige Kreise. Fan-
den keine Richtung. Man stellte die Sender
ab, die Tiere fanden ihre Richtung. Es brin-
gen auch starke Sender, die auf einer Flug-
strecke liegen, die Tauben oft von ihrer
Orientierung ab. Erst wenn sie solchen
Senderstationen entgangen sind, diesen Net-
zen, können sie durch neues Kreisen ihre
Richtung wiederfinden.