!. Iahrg. / Nr. I9Z
Dienstag, den 15. Dezember 1931.
Seite 7
5«Mctni88l8cke mrtMatts ZMiiaSk
in Scr Scst8üic» lmlll8tm.
Ludwigshafen, den 18. Dezember,
russische Industriespionage in Deutsch-
land, die der heute vor dem Großen
Schöffengericht beginnende Werkspio-
nage-Prozeß gegen sieben kommunistische
Spione und Agenten der sowjetrussischen
Spionageorganisakion bringen wird, stel-
len selbst die in der letzten Zeit aufgedeck-
ten ungeheuerlichen Industriespionage-
fälle in den Schatten, so reich an Spio-
nageskandalen dank dem ungenügenden
Schutze, den das heutige System der na-
tionalen deutschen Wirtschaft und der
deutschen Areiterschaft gegen die Wirt-
schaftsspionage angedeihen läßt, die
Nachkriegszeit auch ist! wobei man nur
an die Enthüllungen über die von dem
amtlichen französischen Spionagedienst
in Deutschland betriebene Industrie- und
Militärspionage durch den ersten Lud-
wigshafener Werkspionageprozeß gegen
die Agenten des französischen Spionage-
dienstes zu erinnern braucht. Die fran-
zösischen Spione waren seinerzeit Be-
sahungsangehörige, Beamte der sogen,
französischen Sicherheitspolizei, der Sü-
retch die unter dem Deckmantel einer
Einrichtung zum Schuhe der französischen
Besatzungsarmee eine amtliche franzö-
sische Spionageorganisation auf deut-
schem Baden war, die ihr Spionageneh
nicht nur über das besetzte Gebiet, son-
dern von dort aus auch aus das rechts-
rheinische Deutschland ausdehnte. Die
sowjetrussische Spionage wich von der
KPD.-Zentrale in Berlin im Auftrage
Sowjetrußlands betrieben, die durch das
bei den Angeklagten beschlagnahmte,
äußerst umfangreiche Belastungsmate-
rial einwandfrei erwiesen ist. Diese
sowjetruffische Spionageorganisation er-
streckt sich von der Berliner Zentrale
aus über ganz Deutschland und befaßt
sich nicht nur mit Werk- und Industrie-
spionage, sondern auch mit Militärspio-
nage. Sie verfügt über reichliche Geld-
mittel, die ihr von Sowjetrußland zur
Verfügung gestellt werden. Man ist in
der letzten Zeit auch in anderen Gegen-
den Deutschlands dieser sowjetrussischen
Epionageorganisation auf die Spur ge-
kommen. Nach den Ermittlungen im Lud-
wigshafener Werkspionageprozeß kann
es keinem Zweifel unterliegen, daß auch
der kürzlich in Düben (Kreis Bitterfeld)
verhaftete kommunistische Agitator Gru-
ber, der dem Betriebsrat des Werkes
Leuna der IG. Farbenindustrie ange-
hörte, ein Agent der sowjetrussischen Spio-
nageorganisation ist, wie schon daraus
hervorgeht, daß bei seiner Dechaftung
neben zahlreichen Waffen und neben ge-
stohlenen elektrischen Schaltungen, Lei-
tungsdraht und Gummikabeln, die allem
Anschein nach zu Sprengungen von Ei-
senbahnanlagen bestimmt waren, zahl-
reiche Pläne und Aufzeichnungen des
Werkes Leuna gefunden wurden, die den
einwandfreien Beweis dafür erbringen,
daß die sowjetruffische Spionage durch
ihre Komunistischen Agenten auch auf
das Werk Leuna der IG. Farbenindu-
strie angeseht ist. Andere durch den
Ludwigshafener Werkspionageprozeß er-
mittelte Spuren gehen in die Humbold-
Motoren-Werke in Köln-Deutz und in
eine Vakuumschweißerei in Hanau.
Die Fäden der durch die Funktionäre
der KPD.-Zentrale in Berlin betriebe-
nen Spionage führen in die sowjetrussi-
sche Handelsdelegation in Berlin, die als
Auftraggeberin der kommunistischen
Spionageorganisastion zu betrachten ist.
Die Frau des Aauptangeklagten, des Ge-
werkschaftsfunktionärs der NGO. (Re-
volutionäre Gewerkschaftsorganisation)
Erich Steffen, Berlin-Reinickendorf, war
bis zur Verhaftung ihres Mannes Sekre-
tärin bei der sowjetrussischen Handelsdele-
gation in Berlin. Der Kommunistenfüh-
rer Steffen ist der Leiter der gesamten
sowjetrussischen Spionageorganisakion in
Deutschland. Er war von der KPD.-
Zentrale in Berlin für den Spionage-
dienst mit weitgehenden Vollmachten ge-
genüber den KPD.-Mitgliedern ausge-
stattet. Diese Vollmachten gehen soweit,
daß Steffen und seine Helfershelfer er-
mächtigt waren, jeden kommunistischen
Funktionär, den sie für den Spionage-
dienst benötigten, jeder anderweitigen
Funktion zu entheben und ihn in ihren
Menst zu stellen. Die Spionageorgani-
sation in Südwestdeutschland unterstand
dem zweiten Haupkangeklagten, dem 31
Jahre alten KPD.-Funktionär Karl
Dienstbach in Frankfurt a. M.,' seine frü-
here Stellung als Betriebsratsmitglied
des Kreises Höchst der IG.-Farbenindu-
strie machte ihn dazu besonders geeig-
net, da er zahlreiche Beziehungen zu Ar-
beitern und Angestellten des Merkes
hatte, die er für den Spionagedienst zu
gewinnen suchte. Dienstbach hat die Lei-
tung der sowjetrussischen Spionageorga-
nisation in Südwestdeutschland etwa im
November 1930 übernommen. Er wurde
von dem Leiter der Spionageorganisation
in Ludwigshafen, dem 28 Jahre alten Be-
zirkssekretär der KPD. für Baden und
Sie Pfalz Eugen Herbst mit dem Agenten
der sowjetrussischen Spionageorganisa-
tion, dem 30 Jahre alten früheren Direk-
tionssekretär der IG. Farbenindustrie
Ludwigshafen-Oppau Hans Heinrich
Schmid, einem Schweizer Staatsange-
hörigen, bekanntgemacht. Dieser war be-
reits vom Sommer 1928 bis Mai 1930
durch Vermittlung des gleichfalls ange-
klagten früheren kommunistischen Be-
triebsratsmitgliedes des Werkes Lud-
wigshafen der IG. Farbenindustrie, des
31 Jahre alten Schlossers Friedrich Wil-
helm Oelenschläger und seiner Mitange-
klagten Frau für die sowjetruffische
Werkspionage tätig.
Nieser Schmid war für die sowjetvus-
sische Spionage eine besonders wertvolle
Kraft. Er war seit 1915 bei der IG.
Farbenindustrie, wurde zunächst in Lud-
wigshafen und im Jahre 1919 einige Zeit
im Werke Leuna beschäftigt. Nach ei-
ner Rückversehung nach Ludwigshafen
war er Werkschreiber in der bautechni-
schen Abteilung, dann in der kaufmän-
nischen Abteilung und zuletzt in der Ge-
neratorenabteilung in Oppau. Da er
sehr anstellig war, wurde er als Direk-
tionssekretär verwandt und ihm das Ab-
schreiben von Patentabschriften und Ge-
heimverfahren anvertraut. Er hakte je
10 Abschriften herzustellen, deren Ver-
wendung genau vorgeschrieben war. Es
gelang ihm, davon unbemerkt Abschriften
zu machen und sogar für das Archiv be-
stimmte Originale beiseite zu schaffen, die
er zuerst über den Schlosser Oelenschlä-
ger und dessen Frau und später über
Dienstbach an Steffen nach Berlin wei-
terleitete. Als er am 28. Februar 1931
abgebaut wurde, hatte man bei der Lei-
tung der IG. Farbenindustrie noch keine
Ahnung von seiner Spionagetätigkeit.
Durch den Abbau ging ihm und seinen
Auftraggebern das Hauptbelätigungsfeld
für die Spionage verloren. Er erhielt
daher von Steffen und Dienstbach den
Auftrag, bestimmte Geheimverfahren
der chemischen Fabriken Knoll und Dr.
Buschig in Ludwigshafen auszuspionieren.
Mit seiner Unterstützung machte
sich im Januar 1931 Steffen und Dienst-
buch an den bei der Firma Raschig be-
schäftigten Schlosser Karl Kraft unter
dem Vorwand heran, ihm Arbeitsgele-
genheit in Sowjetrußland zu verschaffen.
In Wirklichkeit war es ihnen aber darum
zu tun, durch Kraft die Geheimverfahren
zur Herstellung von Karbolsäure, Leuko-
rit, Ammoniak und Kunstharz der Firma
Raschig zu verschaffen. Gleichzeitig tra-
ten Steffen und Dienstbach an einen
Werksangehörigen der Firma Stoh-Kon-
takt G. m. b. H. in Mannheim namens
Willi Sögewih heran und suchten ihn zu
verleiten, sie mit Arbeitern oder Ange-
stellten bekanntzumachen, um von ihnen
die Geheimverfahrensvorschriften für die
Herstellung der automatischen Schalter zu
erhalten. Der gleichfalls im Dienste der
Spionageorganisakion stehende 26 Jahre
alte mitangeklagte Polsterer Paul Acker
hat Steffen, Dienstbach und Schmid im
Kraftwagen zu den Besprechungen ge-
fahren, die zwischen diesen sowjetrussi-
schen drei Spionen und Agenten in
Mannheim und Ludwigshafen mit dem
Schlosser Kraft in den Monaten Januar
bis März d. Is. wegen der Werkspionage
bÄ der Firma Raschig stattfanden.
Durch Kraft wurde die Polizei Lud-
wigshafen auf das Treiben der sowjet-
russischen Spione und Agenten aufmerk-
sam gemacht. Schmid wurde daraufhin
von der Polizei einige Zeit beobachtet
und dann im gegebenen Augenblick fest-
genommen. Eine Haussuchung in seiner
Wohnung förderte schwerwiegendes Be-
weismaterial zutage. Schmid brach bei
seiner Vernehmung vollständig zusammen
und legte ein umfassendes Geständnis ab.
Um seiner Auftraggeber habhaft zu wer-
den, wurde er wieder auf freien Fuß ge-
setzt. Auf die Nachricht hin, daß Schmld
ihm ein Geheimverfahren, das auszuspio-
nieren er den Auftrag hatte, aushän-
digen wolle, flog der Leiter des sowjet-
russischen Spionagedienstes Erich Steffen
am Sonntag, den 22. März d. Is., mit
einem Flugzeug von Berlin nach Frank-
furt zu Dienstbuch, nachdem er seine An-
kunft in Ludwigshafen dem Schmid tele-
grafisch mitgeteilt hat. Von Frankfurt
fuhr Steffen mit Dienstbach im D-ZuL
nach Mannheim und von dort im Kraft-
wagen nach Ludwigshafen in die Woh-
nung des Schmid. Dort erwartete die
beiden sowjetrussischen Spione der Lei-
ter der politischen Polizei, Polizeihaupt-
mann Buch mann, m it mehreren Krimi-
nalbeamten, die die völlig Ueberraschten
festnahmen. Der Inhalt ihrer Akten-
tasche gab wichtige Aufschlüsse über die
sowjetruffische Spionage in Deutschland
und über die Beziehungen dieser Spio-
nageorganisation zu der russischen Han-
delsdelegation in Berlin. Unter dem be-
schlagnahmten Material befinden sich
genaue Anweisungen an die Agenten,
welche Betriebsgeheimnisse, Geheimver-
fahren und Patente derjenigen Betriebe
auf welche die Spionage angeseht war,
die Spionagezentrale in die Hand zu be-
kommen wünschte. Tatsächlich ist es der
russischen Handelsspionage gelungen,
eine Anzahl wichtiger chemischer Ge-
heimverfahren und Patente auszuspio-
nieren und sich in den Besitz der Ver-
fahrensvorschriften und Pläne zu setzen.
Durch den Agenten Schmid allein wur-
den der Spionagezentrale 15 wichtige
Geheimverfahrensvorschriften ausgelie-
ferk, worauus allein schon der Umfang
und die Gefährlichkeit der sowjetrussi-
schen Spionage nicht nur für die Unter-
nehmen, sondern auch für die dort be-
schäftigten Arbeiter erhellt. Denn die
ausspionierten Geheimverfahren werden
zur Durchführung des bekannten Fünf-
jahresplanes in Sowjetruhland ver-
wandt, der dazu bestimmt ist, Sowjet-
rußland möglichst unabhängig vom Aus-
land zu machen. Es bedarf keiner nähe-
ren Ausführungen, daß durch den Ver-
rat der sowjetrussischen Söldlinge, die
sich „deutsche Arbeitervertreker" nennen,
infolge der deutschen Wirtschaft dadurch
zugesügten schweren Schäden und der
daraus entstehenden Verringerung ihres
Absatzgebietes Hunderte von deutschen
Arbeitern arbeits- und brot'os werden.
Die kommunistischen Funktionäre Stef-
fen und Dienstbach werden auch der Mi-
litärspionage zugunsten Sowjetruhlands
beschuldigt. Es tritt auch hier wiederum
die im ersten Ludwigshafener Werk-
spionageprozeß gegen die Agenten des
französischen amtlichen Spionagedienstes
zum erstenmal einwandfrei nachgewiesene
Verbindung zwischen Militär und In-
dustriespionage in Erscheinung. Das Ver-
fahren wegen Militärspionage ist jedoch
von -dem Verfahren wegen der Werk-
spionage abgetrennt worden und wird
gesondert vor dem Reichsgericht in Leip-
zig verhandelt werden.
Da wir in Deutschland immer noch
kein Gesetz gegen die äußerst gefährliche
Werk- und Industriespionage haben,
konnten die sowjetrussischen Spione und
Agenten trotz des großen Schadens, den
sie dem deutschen Wirtschaftsleben und
der deutschen Arbeiterschaft zugefügt
haben, und trotz der Gemeingefährlichkeit
und Gemeinheit ihres Verrates nur
wegen Vergehens gegen das Gesetz ge-
gen den unlauteren Wettbewerb, das als
Höchststrafe ein Jahr Gefängnis vorsieht,
und wegen Sachhehlerei bzw. schweren
Diebstahles unter Anklage gestellt wer-
den. Steffen, Dienstbach, Herbst und das
Ehepaar Oelenschläger sind angeklagt
wegen fortgesetzten Vergehens der An-
stiftung zum Diebstahl in Tateinheit mit
Anstiftung zum Geheimverrat, Steffen,
Dienstbuch und das Ehepaar Olenschläger
außerdem in Tateinheit Mit einem fort-
gesetzten Vergehen der Sachhehlerei und
Steffen und Dienstbach ferner in Tat-
mehrheit mit je 2 Vergehen wegen Aus-
spähung von Betriebsgeheimnissen. Die
Anklage gegen Schmid lautet auf zwei
fortgesetzte Vergehen des Diebstahls in
Tateinheit mit einem Vergehen des Ge-
heimverrats und gegen Acker wegen
eines fortgesetzten Vergehens der Bei-
hilfe zu einem Vergehen der Aus-
spähung von Betriebsgeheimnissen. Die
I.G. Farbenlndustrie und die Firma Dr.
Raschig-Ludwlgshafen sind als Neben-
kläger zugelassen.
Von der Vorverhandlung, die etwa
vier bis fünf Tage dauern wird, dürften
interessante Enthüllungen über das ge-
meingefährliche Treiben der KPD-
Zentrale und ihrer Unterorganisakionen
zu erwarten sein.
1 NW
1931
926,5
412,2
38,5
geben
1930
1 275,9
619,8
84,7
bis November
KM MttMs-Mchrlchtcn.
Düngemittelatastrophe.
Bon der „technischen Vervollkommnung" der
landwirtschaftlichen Betriebsform wird von den
„liberalistischen Freunden" der Landwirtschaft
immer wieder geschwefelt. Man will damit be-
weisen, daß die 'Notlage der deutschen Land-
wirtschaft nur durch deren Rückständigkeit be-
dingt sei. Den krassen Gegensatz dieser schönen
Theorie zur Wirklichkeit beleuchtet die Tatsache,
daß die Landwirte im laufenden Zahre zum
großen Teil nicht in der Lage -waren, die not-
wendigen Kunfidüngemikkel für das Feld aufzu-
bringen. Schon zu Beginn des Jahres haben
wir auf die Gefahr hingewiesen, die in der Kre-
ditsperre für den Ankauf des Kunstdüngers
liegt. Die nun vorliegenden Zahlen über den
starken Rückgang des Kaliabsatzes im Zähre 1931
beweisen die Berechtigung der Befürchtungen
nur allzusehr. Der Kaliabsah trug (in
Tonnen):
1913
1 025,2
557,8
98,4
Zan.-No-v.
Mai—-November
November
Die Zahlen für Mai
den Kaliabsatz im laufenden Düngesahr wieder.
Allein der Novemberabsah liegt ungefähr 30
Prozent unter dem von 1930, beträgt noch nicht
einmal den -dritten Teil der Absahhöhe von
1913!
Reichsbankausweis.
25,6 Prozent Nokendeckung.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7.
Dezember 1931 hat sich in der verflossenen
Bankwoche die gesamte Kapitalanlage der Bank
an Wechseln und Schecks, Lombards und Ef-
fekten um 116,6 Millionen auf 4197 Mill. RM
verringert. Zm einzelnen haben die Bestände
an Handelswechseln und Schecks um 19,9 Mil-
lionen auf 3 881,4 Mill., die Lombard'bestände
um 63,4 Mill, auf 190,9 Mill. RM und die
Bestände an Aeichsschahwechseln um 33,3 Mill,
auf -22,4 Mill. RM abgenommen.
An Reichsbanknoken und Rentenbankscheinen
zusammen -sind 55,1 Mill. RM in die Kassen
der Bank zurückgeflossen und zwar hak sich der
Umlauf an Reichsbanknoken um 49,0 Mill, auf
4 591,6 RM verringert. Dementsprechend haben
sich die Bestände der Reichsbank an Renken-
bankscheinen auf 13,4 Millionen erhöht. Die
fremden Gelder zeigen -mit 415,9 Mill. RM eine
Abnahme um 90,1 Mill. RM.
Die Bestände an Gold und deckungsfähiqen
Devisen haben - sich um 0,4 Mill, auf 1175,6
Mill. AM erhöht. Zm einzelnen haben die
Goldbestände um 0,2 Mill, auf 1005,1 Mill,
und die Bestände an deckungsfähigen Devisen
um 0,2 Mill, -auf 170,5 Mill. RM zugenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold und
deckungsfähige Devisen beträgt 25,6 Prozent ge-
gen 25,3 Prozent in der Vorwoche.
Bevölkerungszunahme in Frankreich.
Paris, 9. Dezember. Am Mittwoch wurden
die amtlichen Schtußergebnisse der französischen
Volkszählung vom März 1931 veröffentlicht. Da-
nach ist die Gesamtbe-völkerung Frankreichs seit
dem Zahre 19-26 von 40 743 897 auf 41 834 935
Personen ange-wachsen. — Wieviel Neger und
ve r nl-gg-e rk e Fvanzosen?
okns UsrirsSIs
Dienstag, den 15. Dezember 1931.
Seite 7
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in Scr Scst8üic» lmlll8tm.
Ludwigshafen, den 18. Dezember,
russische Industriespionage in Deutsch-
land, die der heute vor dem Großen
Schöffengericht beginnende Werkspio-
nage-Prozeß gegen sieben kommunistische
Spione und Agenten der sowjetrussischen
Spionageorganisakion bringen wird, stel-
len selbst die in der letzten Zeit aufgedeck-
ten ungeheuerlichen Industriespionage-
fälle in den Schatten, so reich an Spio-
nageskandalen dank dem ungenügenden
Schutze, den das heutige System der na-
tionalen deutschen Wirtschaft und der
deutschen Areiterschaft gegen die Wirt-
schaftsspionage angedeihen läßt, die
Nachkriegszeit auch ist! wobei man nur
an die Enthüllungen über die von dem
amtlichen französischen Spionagedienst
in Deutschland betriebene Industrie- und
Militärspionage durch den ersten Lud-
wigshafener Werkspionageprozeß gegen
die Agenten des französischen Spionage-
dienstes zu erinnern braucht. Die fran-
zösischen Spione waren seinerzeit Be-
sahungsangehörige, Beamte der sogen,
französischen Sicherheitspolizei, der Sü-
retch die unter dem Deckmantel einer
Einrichtung zum Schuhe der französischen
Besatzungsarmee eine amtliche franzö-
sische Spionageorganisation auf deut-
schem Baden war, die ihr Spionageneh
nicht nur über das besetzte Gebiet, son-
dern von dort aus auch aus das rechts-
rheinische Deutschland ausdehnte. Die
sowjetrussische Spionage wich von der
KPD.-Zentrale in Berlin im Auftrage
Sowjetrußlands betrieben, die durch das
bei den Angeklagten beschlagnahmte,
äußerst umfangreiche Belastungsmate-
rial einwandfrei erwiesen ist. Diese
sowjetruffische Spionageorganisation er-
streckt sich von der Berliner Zentrale
aus über ganz Deutschland und befaßt
sich nicht nur mit Werk- und Industrie-
spionage, sondern auch mit Militärspio-
nage. Sie verfügt über reichliche Geld-
mittel, die ihr von Sowjetrußland zur
Verfügung gestellt werden. Man ist in
der letzten Zeit auch in anderen Gegen-
den Deutschlands dieser sowjetrussischen
Epionageorganisation auf die Spur ge-
kommen. Nach den Ermittlungen im Lud-
wigshafener Werkspionageprozeß kann
es keinem Zweifel unterliegen, daß auch
der kürzlich in Düben (Kreis Bitterfeld)
verhaftete kommunistische Agitator Gru-
ber, der dem Betriebsrat des Werkes
Leuna der IG. Farbenindustrie ange-
hörte, ein Agent der sowjetrussischen Spio-
nageorganisation ist, wie schon daraus
hervorgeht, daß bei seiner Dechaftung
neben zahlreichen Waffen und neben ge-
stohlenen elektrischen Schaltungen, Lei-
tungsdraht und Gummikabeln, die allem
Anschein nach zu Sprengungen von Ei-
senbahnanlagen bestimmt waren, zahl-
reiche Pläne und Aufzeichnungen des
Werkes Leuna gefunden wurden, die den
einwandfreien Beweis dafür erbringen,
daß die sowjetruffische Spionage durch
ihre Komunistischen Agenten auch auf
das Werk Leuna der IG. Farbenindu-
strie angeseht ist. Andere durch den
Ludwigshafener Werkspionageprozeß er-
mittelte Spuren gehen in die Humbold-
Motoren-Werke in Köln-Deutz und in
eine Vakuumschweißerei in Hanau.
Die Fäden der durch die Funktionäre
der KPD.-Zentrale in Berlin betriebe-
nen Spionage führen in die sowjetrussi-
sche Handelsdelegation in Berlin, die als
Auftraggeberin der kommunistischen
Spionageorganisastion zu betrachten ist.
Die Frau des Aauptangeklagten, des Ge-
werkschaftsfunktionärs der NGO. (Re-
volutionäre Gewerkschaftsorganisation)
Erich Steffen, Berlin-Reinickendorf, war
bis zur Verhaftung ihres Mannes Sekre-
tärin bei der sowjetrussischen Handelsdele-
gation in Berlin. Der Kommunistenfüh-
rer Steffen ist der Leiter der gesamten
sowjetrussischen Spionageorganisakion in
Deutschland. Er war von der KPD.-
Zentrale in Berlin für den Spionage-
dienst mit weitgehenden Vollmachten ge-
genüber den KPD.-Mitgliedern ausge-
stattet. Diese Vollmachten gehen soweit,
daß Steffen und seine Helfershelfer er-
mächtigt waren, jeden kommunistischen
Funktionär, den sie für den Spionage-
dienst benötigten, jeder anderweitigen
Funktion zu entheben und ihn in ihren
Menst zu stellen. Die Spionageorgani-
sation in Südwestdeutschland unterstand
dem zweiten Haupkangeklagten, dem 31
Jahre alten KPD.-Funktionär Karl
Dienstbach in Frankfurt a. M.,' seine frü-
here Stellung als Betriebsratsmitglied
des Kreises Höchst der IG.-Farbenindu-
strie machte ihn dazu besonders geeig-
net, da er zahlreiche Beziehungen zu Ar-
beitern und Angestellten des Merkes
hatte, die er für den Spionagedienst zu
gewinnen suchte. Dienstbach hat die Lei-
tung der sowjetrussischen Spionageorga-
nisation in Südwestdeutschland etwa im
November 1930 übernommen. Er wurde
von dem Leiter der Spionageorganisation
in Ludwigshafen, dem 28 Jahre alten Be-
zirkssekretär der KPD. für Baden und
Sie Pfalz Eugen Herbst mit dem Agenten
der sowjetrussischen Spionageorganisa-
tion, dem 30 Jahre alten früheren Direk-
tionssekretär der IG. Farbenindustrie
Ludwigshafen-Oppau Hans Heinrich
Schmid, einem Schweizer Staatsange-
hörigen, bekanntgemacht. Dieser war be-
reits vom Sommer 1928 bis Mai 1930
durch Vermittlung des gleichfalls ange-
klagten früheren kommunistischen Be-
triebsratsmitgliedes des Werkes Lud-
wigshafen der IG. Farbenindustrie, des
31 Jahre alten Schlossers Friedrich Wil-
helm Oelenschläger und seiner Mitange-
klagten Frau für die sowjetruffische
Werkspionage tätig.
Nieser Schmid war für die sowjetvus-
sische Spionage eine besonders wertvolle
Kraft. Er war seit 1915 bei der IG.
Farbenindustrie, wurde zunächst in Lud-
wigshafen und im Jahre 1919 einige Zeit
im Werke Leuna beschäftigt. Nach ei-
ner Rückversehung nach Ludwigshafen
war er Werkschreiber in der bautechni-
schen Abteilung, dann in der kaufmän-
nischen Abteilung und zuletzt in der Ge-
neratorenabteilung in Oppau. Da er
sehr anstellig war, wurde er als Direk-
tionssekretär verwandt und ihm das Ab-
schreiben von Patentabschriften und Ge-
heimverfahren anvertraut. Er hakte je
10 Abschriften herzustellen, deren Ver-
wendung genau vorgeschrieben war. Es
gelang ihm, davon unbemerkt Abschriften
zu machen und sogar für das Archiv be-
stimmte Originale beiseite zu schaffen, die
er zuerst über den Schlosser Oelenschlä-
ger und dessen Frau und später über
Dienstbach an Steffen nach Berlin wei-
terleitete. Als er am 28. Februar 1931
abgebaut wurde, hatte man bei der Lei-
tung der IG. Farbenindustrie noch keine
Ahnung von seiner Spionagetätigkeit.
Durch den Abbau ging ihm und seinen
Auftraggebern das Hauptbelätigungsfeld
für die Spionage verloren. Er erhielt
daher von Steffen und Dienstbach den
Auftrag, bestimmte Geheimverfahren
der chemischen Fabriken Knoll und Dr.
Buschig in Ludwigshafen auszuspionieren.
Mit seiner Unterstützung machte
sich im Januar 1931 Steffen und Dienst-
buch an den bei der Firma Raschig be-
schäftigten Schlosser Karl Kraft unter
dem Vorwand heran, ihm Arbeitsgele-
genheit in Sowjetrußland zu verschaffen.
In Wirklichkeit war es ihnen aber darum
zu tun, durch Kraft die Geheimverfahren
zur Herstellung von Karbolsäure, Leuko-
rit, Ammoniak und Kunstharz der Firma
Raschig zu verschaffen. Gleichzeitig tra-
ten Steffen und Dienstbach an einen
Werksangehörigen der Firma Stoh-Kon-
takt G. m. b. H. in Mannheim namens
Willi Sögewih heran und suchten ihn zu
verleiten, sie mit Arbeitern oder Ange-
stellten bekanntzumachen, um von ihnen
die Geheimverfahrensvorschriften für die
Herstellung der automatischen Schalter zu
erhalten. Der gleichfalls im Dienste der
Spionageorganisakion stehende 26 Jahre
alte mitangeklagte Polsterer Paul Acker
hat Steffen, Dienstbach und Schmid im
Kraftwagen zu den Besprechungen ge-
fahren, die zwischen diesen sowjetrussi-
schen drei Spionen und Agenten in
Mannheim und Ludwigshafen mit dem
Schlosser Kraft in den Monaten Januar
bis März d. Is. wegen der Werkspionage
bÄ der Firma Raschig stattfanden.
Durch Kraft wurde die Polizei Lud-
wigshafen auf das Treiben der sowjet-
russischen Spione und Agenten aufmerk-
sam gemacht. Schmid wurde daraufhin
von der Polizei einige Zeit beobachtet
und dann im gegebenen Augenblick fest-
genommen. Eine Haussuchung in seiner
Wohnung förderte schwerwiegendes Be-
weismaterial zutage. Schmid brach bei
seiner Vernehmung vollständig zusammen
und legte ein umfassendes Geständnis ab.
Um seiner Auftraggeber habhaft zu wer-
den, wurde er wieder auf freien Fuß ge-
setzt. Auf die Nachricht hin, daß Schmld
ihm ein Geheimverfahren, das auszuspio-
nieren er den Auftrag hatte, aushän-
digen wolle, flog der Leiter des sowjet-
russischen Spionagedienstes Erich Steffen
am Sonntag, den 22. März d. Is., mit
einem Flugzeug von Berlin nach Frank-
furt zu Dienstbuch, nachdem er seine An-
kunft in Ludwigshafen dem Schmid tele-
grafisch mitgeteilt hat. Von Frankfurt
fuhr Steffen mit Dienstbach im D-ZuL
nach Mannheim und von dort im Kraft-
wagen nach Ludwigshafen in die Woh-
nung des Schmid. Dort erwartete die
beiden sowjetrussischen Spione der Lei-
ter der politischen Polizei, Polizeihaupt-
mann Buch mann, m it mehreren Krimi-
nalbeamten, die die völlig Ueberraschten
festnahmen. Der Inhalt ihrer Akten-
tasche gab wichtige Aufschlüsse über die
sowjetruffische Spionage in Deutschland
und über die Beziehungen dieser Spio-
nageorganisation zu der russischen Han-
delsdelegation in Berlin. Unter dem be-
schlagnahmten Material befinden sich
genaue Anweisungen an die Agenten,
welche Betriebsgeheimnisse, Geheimver-
fahren und Patente derjenigen Betriebe
auf welche die Spionage angeseht war,
die Spionagezentrale in die Hand zu be-
kommen wünschte. Tatsächlich ist es der
russischen Handelsspionage gelungen,
eine Anzahl wichtiger chemischer Ge-
heimverfahren und Patente auszuspio-
nieren und sich in den Besitz der Ver-
fahrensvorschriften und Pläne zu setzen.
Durch den Agenten Schmid allein wur-
den der Spionagezentrale 15 wichtige
Geheimverfahrensvorschriften ausgelie-
ferk, worauus allein schon der Umfang
und die Gefährlichkeit der sowjetrussi-
schen Spionage nicht nur für die Unter-
nehmen, sondern auch für die dort be-
schäftigten Arbeiter erhellt. Denn die
ausspionierten Geheimverfahren werden
zur Durchführung des bekannten Fünf-
jahresplanes in Sowjetruhland ver-
wandt, der dazu bestimmt ist, Sowjet-
rußland möglichst unabhängig vom Aus-
land zu machen. Es bedarf keiner nähe-
ren Ausführungen, daß durch den Ver-
rat der sowjetrussischen Söldlinge, die
sich „deutsche Arbeitervertreker" nennen,
infolge der deutschen Wirtschaft dadurch
zugesügten schweren Schäden und der
daraus entstehenden Verringerung ihres
Absatzgebietes Hunderte von deutschen
Arbeitern arbeits- und brot'os werden.
Die kommunistischen Funktionäre Stef-
fen und Dienstbach werden auch der Mi-
litärspionage zugunsten Sowjetruhlands
beschuldigt. Es tritt auch hier wiederum
die im ersten Ludwigshafener Werk-
spionageprozeß gegen die Agenten des
französischen amtlichen Spionagedienstes
zum erstenmal einwandfrei nachgewiesene
Verbindung zwischen Militär und In-
dustriespionage in Erscheinung. Das Ver-
fahren wegen Militärspionage ist jedoch
von -dem Verfahren wegen der Werk-
spionage abgetrennt worden und wird
gesondert vor dem Reichsgericht in Leip-
zig verhandelt werden.
Da wir in Deutschland immer noch
kein Gesetz gegen die äußerst gefährliche
Werk- und Industriespionage haben,
konnten die sowjetrussischen Spione und
Agenten trotz des großen Schadens, den
sie dem deutschen Wirtschaftsleben und
der deutschen Arbeiterschaft zugefügt
haben, und trotz der Gemeingefährlichkeit
und Gemeinheit ihres Verrates nur
wegen Vergehens gegen das Gesetz ge-
gen den unlauteren Wettbewerb, das als
Höchststrafe ein Jahr Gefängnis vorsieht,
und wegen Sachhehlerei bzw. schweren
Diebstahles unter Anklage gestellt wer-
den. Steffen, Dienstbach, Herbst und das
Ehepaar Oelenschläger sind angeklagt
wegen fortgesetzten Vergehens der An-
stiftung zum Diebstahl in Tateinheit mit
Anstiftung zum Geheimverrat, Steffen,
Dienstbuch und das Ehepaar Olenschläger
außerdem in Tateinheit Mit einem fort-
gesetzten Vergehen der Sachhehlerei und
Steffen und Dienstbach ferner in Tat-
mehrheit mit je 2 Vergehen wegen Aus-
spähung von Betriebsgeheimnissen. Die
Anklage gegen Schmid lautet auf zwei
fortgesetzte Vergehen des Diebstahls in
Tateinheit mit einem Vergehen des Ge-
heimverrats und gegen Acker wegen
eines fortgesetzten Vergehens der Bei-
hilfe zu einem Vergehen der Aus-
spähung von Betriebsgeheimnissen. Die
I.G. Farbenlndustrie und die Firma Dr.
Raschig-Ludwlgshafen sind als Neben-
kläger zugelassen.
Von der Vorverhandlung, die etwa
vier bis fünf Tage dauern wird, dürften
interessante Enthüllungen über das ge-
meingefährliche Treiben der KPD-
Zentrale und ihrer Unterorganisakionen
zu erwarten sein.
1 NW
1931
926,5
412,2
38,5
geben
1930
1 275,9
619,8
84,7
bis November
KM MttMs-Mchrlchtcn.
Düngemittelatastrophe.
Bon der „technischen Vervollkommnung" der
landwirtschaftlichen Betriebsform wird von den
„liberalistischen Freunden" der Landwirtschaft
immer wieder geschwefelt. Man will damit be-
weisen, daß die 'Notlage der deutschen Land-
wirtschaft nur durch deren Rückständigkeit be-
dingt sei. Den krassen Gegensatz dieser schönen
Theorie zur Wirklichkeit beleuchtet die Tatsache,
daß die Landwirte im laufenden Zahre zum
großen Teil nicht in der Lage -waren, die not-
wendigen Kunfidüngemikkel für das Feld aufzu-
bringen. Schon zu Beginn des Jahres haben
wir auf die Gefahr hingewiesen, die in der Kre-
ditsperre für den Ankauf des Kunstdüngers
liegt. Die nun vorliegenden Zahlen über den
starken Rückgang des Kaliabsatzes im Zähre 1931
beweisen die Berechtigung der Befürchtungen
nur allzusehr. Der Kaliabsah trug (in
Tonnen):
1913
1 025,2
557,8
98,4
Zan.-No-v.
Mai—-November
November
Die Zahlen für Mai
den Kaliabsatz im laufenden Düngesahr wieder.
Allein der Novemberabsah liegt ungefähr 30
Prozent unter dem von 1930, beträgt noch nicht
einmal den -dritten Teil der Absahhöhe von
1913!
Reichsbankausweis.
25,6 Prozent Nokendeckung.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7.
Dezember 1931 hat sich in der verflossenen
Bankwoche die gesamte Kapitalanlage der Bank
an Wechseln und Schecks, Lombards und Ef-
fekten um 116,6 Millionen auf 4197 Mill. RM
verringert. Zm einzelnen haben die Bestände
an Handelswechseln und Schecks um 19,9 Mil-
lionen auf 3 881,4 Mill., die Lombard'bestände
um 63,4 Mill, auf 190,9 Mill. RM und die
Bestände an Aeichsschahwechseln um 33,3 Mill,
auf -22,4 Mill. RM abgenommen.
An Reichsbanknoken und Rentenbankscheinen
zusammen -sind 55,1 Mill. RM in die Kassen
der Bank zurückgeflossen und zwar hak sich der
Umlauf an Reichsbanknoken um 49,0 Mill, auf
4 591,6 RM verringert. Dementsprechend haben
sich die Bestände der Reichsbank an Renken-
bankscheinen auf 13,4 Millionen erhöht. Die
fremden Gelder zeigen -mit 415,9 Mill. RM eine
Abnahme um 90,1 Mill. RM.
Die Bestände an Gold und deckungsfähiqen
Devisen haben - sich um 0,4 Mill, auf 1175,6
Mill. AM erhöht. Zm einzelnen haben die
Goldbestände um 0,2 Mill, auf 1005,1 Mill,
und die Bestände an deckungsfähigen Devisen
um 0,2 Mill, -auf 170,5 Mill. RM zugenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold und
deckungsfähige Devisen beträgt 25,6 Prozent ge-
gen 25,3 Prozent in der Vorwoche.
Bevölkerungszunahme in Frankreich.
Paris, 9. Dezember. Am Mittwoch wurden
die amtlichen Schtußergebnisse der französischen
Volkszählung vom März 1931 veröffentlicht. Da-
nach ist die Gesamtbe-völkerung Frankreichs seit
dem Zahre 19-26 von 40 743 897 auf 41 834 935
Personen ange-wachsen. — Wieviel Neger und
ve r nl-gg-e rk e Fvanzosen?
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