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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (September-Dezember)) — 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.44156#0720

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Seite 4

Mittwoch, den 16. Dezember 1931.

1. Ichrg. / M, 194

Zentrum und Juden.
Schwarze und Krumme sind überall besiammen.

Külsheim.
Dem stillen Teilnehmer der letzten Zen-
trumsversammlung fiel es auf, wie würdige
Vertreter des plattfüßigen asiatischen Wü-
stenvolkes sich um die Führer der hiesigen
Zentrumspartei drängten, um in nächster
Nähe derselben ihren Beifall kundzugeben,
über die Ratschläge, die da gegeben wurden.
Es wurden die Pläne aufgerollt, wie man
die Bonzen der Zentrumsparkei und deren
Hintermänner, die allseits verbogenen Liba-
nontiroler, noch recht lange in ihrem sorgen-
losen Dasein erhalten könne, auf Kosten des
bis auf das Hemd ausgeplünderken deut-
schen Volkes. So wie der asiatische Ver-
wesungsgeruch von den Juden ausgehend, den
Saal durchschwängerte, setzte sich auch der
jüdisch materialistische Geist in den Zen-
krumsköpfen fest.
Hier arbeiten sie besonders gut zusammen,
die Schwarzen und die Kommunen. Man
braucht nur die Liste der Fürsorgeempfänger
einmal durchzugehen, um eine sinnfällige Be-
stätigung dieser Tatsache zu bekommen. Sie
sind beide mit auffällig hohen Bogensähen
darin vertreten.
Vor einigen Tagen stellten wir einen Zei-
tungskasten hier auf, in dem zu lesen war,
was die Zentrumsjournaillen, die von der
Kanzel empfohlen werden, verschwiegen.
Wutentbrannt schrien die Zenkrumsbonzen:
„Der muß weg! Der muß weg!!" Sofort
jagten sie Berichte an die Behörden über
diese „Nazi-Frechheit". Als von da aus ihr
Wille unerfüllt blieb, wurde mit Geschäfts-
bdykott und furchtbaren Drohbriefen gear-

beitet) für fromme Zentrumsleute, die bei
jeder Gelegenheit den schützenden Mantel
„Religion" umhängen, sehr beachtenswert!!
Endlich konnten die Bonzen abends
8 Uhr feststellen: „Wir haben unser Ziel er-
reicht!" Der Aushängekasten wurde tat-
sächlich entfernt. Aber, o Schreck! Am
nächsten Morgen stand das Hakenkreuz mit
dem Zeitungskasten am andern Orkseingang
und verkündet seither dort die Wahrheit, die
den jüdisch geschulten Zentrumsbonzen so
furchtbar in den Ohren klingt! Sie wer-
den sich am Ende doch daran gewöhnen
müssen!
Am 12. November 1931, drei Tage vor
der Hessischen Landtagswahl, erschien im
„Mainzer Journal" der folgende Aufruf:
„Aufgepaßt!
Das Zentrum unter Führung von Brü-
ning und Kaas ist gegen jeden Klassenkampf
und gegen jeden Klassenhaß, infolgedessen
auch gegen den Antisemitismus. Merkts
Euch, ihr von den Nazis verfolgten Juden,
merkts euch, ihr unter dem Klassenkampf
und Rassenkampf Leidenden, wählt am näch-
sten Sonntag Zentrum, die Liste Nr. 2."
Das „Mainzer Journal" ist das Organ
des Generalvikars Dr. Mayer, jenes Man-
nes, der den bekannten Erlaß gegen den
Nationalsozialismus herausgab, und der es
zwar in Ordnung fand, daß der Massen-
mörder Kürten unter kirchlichem Beistand
zum Schafott gebracht wurde, aber unserem
Pg. Gauleiter Gemeinder das kirchliche Be-
gräbnis verweigerte.

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Nlh dem „Waren Mmam"

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Mr M vsnern
Ein beachtenswerter Antrag der Thü-
ringer Landtagsfraktion der NSDAP.

Auch im „Pfälzer Boten" ist es in-
zwischen Weihnacht geworden, was man
bei einem „erzbischöflich empfohlenen"
Blatt auch nicht anders erwarten kann.
Vorerst wirkt sich das nur im Inseraten-
teil aus und zwar in Form eines „Weih-
nachtsanzeigers" für die Geschäftswelt.
Wie das so üblich ist, stehen da inmitten
der Inserate harmlose Kurzgeschichten
mit weihnachtlichem Charakter, die den
Zweck haben sollen, den Leser daran zu
erinnern, daß er zum nahen Fest noch
allerlei kleine Geschenke zu kaufen hat.
Bei der Auswahl dieser Kurzgeschich-
ten scheint es in der Redaktion des
„Pfälzer Boten" in diesem Jahr etwas
geeilt zu haben, denn die Geschichten
vom „ehrbaren Kaufmann" machen sich
in einem Blatt, das ständig mit Inseraten
von Rothschild, Tietz, Stern und Cohn-
sorten vollgepflastert ist, recht schlecht.
Die Nzigs werden wohl gestaunt haben,
als sie im „Pfälzer Boten" Nr. 287,
ausgerechnet in der Ausgabe, die sie
wieder alle mit ihren Weihnachksange-
boten gespickt haben, die folgende Stelle
fanden:
„Du vergißt, mußte ich ihm aber hier da-
zwischenwerfen (!), daß noch viele kleine
und mittleren Kaufleute da sind, die um
ihre Selbständigkeit heute schwer zu
Kämpfen haben, weil das Publikum ihre
Ehrbarkeit nicht erkennt, vielmehr sich
von dem Geschäftsmekhoden des soge-
nannten „tüchtigen" — sagen wir ruhig
einmal „gerissenen" Geschäftsmannes be-
einflussen und betören läßt. Aber diese
Kaufleute geben ihre Ehrbarkeit nicht
preis. Sie hoffen immer noch auf die
endliche Einsicht des Publikums und
Kämpfen um ihrs Existenz bis zum Letz-
ten. Komm, laß uns den ehrbaren
Kaufmann suchen gehen. Ich bin über-
zeugt, wir finden ihn auch heute noch."
Ich glaube, da müssen wir auch etwas
„dazwischenwerfen", verehrter Wald-
michel! Du vergißt nämlich auch etwas)
Du vergißt,
daß dem kleinen und mittleren Kauf-
mann, der heute schwer um seine
Existenz ringt, nicht dadurch geholfen
ist, daß der „Pfälzer Bote" in feinem
Weihnachtsanzeiger von seiner No!
redet, gleichzeitig aber die Wirkung
der kleinen Inserate ehrbarer Kauf-

leute durch die Riefeninferate jü-
discher Warenhäuser totschlägt oder
mindestens sehr stark beeinträchtigt.
Du vergißt ferner, heuchlerisches Zen-
trumsblättchen,
daß die Politiker Deiner Farbe in
allen Parlamenten schmählich versagt
haben, als die Nationalsozialisten
durch den Antrag auf Einführung der
Filialpeuer den Versuch machten, der
Schmutzkonkurrenz jener „gerissenen
Geschäftsleute" wirksam entgegen-
zutreten.
Du vergißt ferner,
daß Du viel deutlicher über die ge-
fährliche „Gerissenheit" gewisser „Ge-
schäftsleute" schimpfen könntest, wenn
Du nicht Werl darauf legen würdest,
täglich große Rechnungsbeträge für
die Anzeigen der „Gerissenen" zu
kassieren.

Du vergißt, verjudetes Zentrums-
blättchen,
daß Du selbst die Jerusalemer Ge-
schäftspraktiken jener „Gerissenen"
angenommen hast, da Du seit Jahren
aus reiner Geldgier die Anzeigen der
Feinde des „ehrbaren Kaufmannes"
aufnimmst und trotzdem immer wieder
gelegentlich versicherst, daß Du die
Interessen der „kleinen und mittleren
Kaufleute" vertretest, was bei dieser
Sachlage praktisch unmöglich ist.
Weil aber der „Pfälzer Bote" so
vielerlei vergessen hat, glauben wir, daß
der denkende ehrbare Kaufmann, wenn
er Umschau hält nach einem geeigneten
Insertionsorgan, sicher nicht auf den
„Pfälzer Boten" verfallen kann, sondern
dieses Blättchen gern« den „Gerissenen"
überläßt, die zu ihm passen. Ed.-th.

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Die Asphaltpresse der Reichshauptstadt
und mit ihr die Ableger im Reiche haben
wiedermal ein Fressen gefunden, das sie nun
nach Herzenslust ausschlachten. Ein Mord-
prozeß mit allen Finessen, „psychologischen"
und sentimentalen Rückschlüssen und selbst
ein Schuß Sexual-„Wissenschaft" dabei. Stoff
genug für alle wahren Menschenfreunde eine
Lanze sür das Untermenschentum zu brechen.
Ein gemeiner und viehischer Raubmord an
einem Berliner Geldbriefträger soll die
Sühne finden: der Mörder Reins verdient
nicht das leiseste Mitgefühl. Um seine Ge-
lüste zu befriedigen vernichtet er auf gerissene
Art das Leben eines greisen, verdienten Be-
amten und Familienvaters. Die gemeine
Tat muß ihre Sühne finden: es ist Sache
der Richter das Volk von solchen Kreaturen
zu befreien. Eine verantwortungsbewußte
und anständige Presse hat nur die Pflicht
das Urteil der Oeffentlichkeit bekannt zu
geben. Alles andere interessiert uns nicht.
So sollte es sein und wäre es auch, wenn
nicht fremdrassige Instinkte die „öffentliche
Meinung" beherrschen dürften, die um des
Geschäftes willen alle Einzelheiten breit

treten. So wird das Gericht in den Schmutz
gezogen: die Verhandlungen zur Sensation
degradiert. Ekelhaft ist es, wenn man es
ansehen muß, wie sich die sensationslüsternen
Massen um einen Platz im Gerichtssaal rau-
fen, wie die Skribifäxe mit gespitztem Blei-
stift lauern und zum Telefon stürzen, damit
die Rotationen schmutzige Nahrung erhalten.
Vergeblich ist es, wenn der Gerichksvor-
sihende die Presse zu anständiger und sach-
licher Berichterstattung aufsorderk. Das
ginge ja wider die geschäftlichen Interessen
der' Unzuchtsbläkter! Und so kann man
denn in den Zeitungen aller Schattierungen
lesen, welche Kleidung die Angeklagten tra-
gen, wie ihre Frisur geschnitten, wie lang
und oft der „seelenvolle Augenaufschlag" u.
a. journalistische Perversitäten.
Selbstverständlich tritt auch hier wieder
die „Prominenz der Strafverteidiger" auf,
die alles auf psychologische Hemmungen und
Defekte, „soziale" Nöte des Mörders schie-
ben wollen, um ein möglichst mildes Urteil
herav.szuschlagen. D«S ist ja die Aufgabe
der Verteidigung. Etwas anderes ist je-
doch, wenn jetzt schon wieder die Pressekam-
pagne für den „armen Verirrten" einseht,
wenn spaltenlange Mikleidsartikel für den
gemeinen Mörder geschrieben werden mit
dem Refrain: „Ein junger Mensch, der ar-
beiten wollte — und keine Arbeit fand. —
Da hak er gemordet". Enthalten wir uns
einer Kritik zu derartigen Versuchen, das ge-
meine Verbrechen zum pazifistischen Helden-
tum zu stempeln. Ein Wort nur noch zu
den Sachverständigen, unter denen auf
Wunsch der Verteidigung Herr Oberstudien-
direktor Kawerau ein Gutachten über die
„Psychologie des jugendlichen Erwerbslosen
von heute in bezug auf den Fall Reins
äußern will. Herr Kawerau hat nach dem
Kriege sein „proletarisches" flies marxisti-
sches) Herz entdeckt, das ihm früher in über-

Hinaus mit der Zudenpresse!

In jedes
deutsche
gehört der

Haus

kWeldeiMskeodaclitel'

schwenglichen Kaisergeburkskagsreden über-
ging. Er ist der Häuptling der sogenannten
Sozialistischen Schülerbundes und Schirm-
herr einer intellektuellen Schülerclique mit
verdrängten Komplexen, die in sexualbolsche-
wistischen Forderungen abreagiert werden.
Ausgerechnet dieser Mann erhebt Anspruch
auf „Sachverständigkeit". Die Hundert-
tausende jugendlicher Erwerbslose müssen es
sich verbitten, wenn gewisse Cliquen ver-
suchen in ihrem Namen mit der ungeheueren
geistigen und seelischen Not Mißbrauch zu
treiben!

Im Thür. Landtag hat die nationalsozia-
listische Fraktion folgenden Antrag gestellt:
„Der Landtag von Thüringen wolle be-
schließen:
1. Das Thür. Ministerium des Innern
wird angewiesen, eine Verordnung zu er-
lassen, wonach Forderungen von Privaten,
Sparkassen, öffentlich rechtlichen Kassen und
Instituten des Landes Thüringen, sowie an-
derer, die sich gegen den Grundbesitz eines
Landwirtes richten, vorerst bis zum 1. April
1932 gestundet werden. Gleichzeitig wird
das Thür. Ministerium des Innern ange-
wiesen, zu gegebener Zeit nach Prüfung der
Verhältnisse eine Verlängerung dieses Mo-
ratorium um weitere 6 Monate anzuordnen.
2. Das Thür. Finanzministerium wird
angewiesen, eine Verordnung zu erlassen,
wonach die ihm unterstellten Kassen, sowie
die Landeshypothekenbank und Thür. Staats-
bank und andere Behörden des Landes
Zins-Beträge innerhalb dieses Moratoriums
ebenfalls zu stunden haben. Der Termin
der Zins-Zahlung wird für landwirtschaftliche
Grundstücke für sämtliche Gläubiger von Ok-
tober auf April und von Januar auf Juni
verlegt.
3. Das Thür. Justizministerium wird an-
gewiesen, eine Verordnung zu erlassen, wo-
nach Zwangsvollstreckungen in das Ver-
mögen eines Landwirtes, der seinen Wohn-
sitz in Thüringen hak, bis zum 1. April 1932
unzulässig sind. Auf Antrag des Gläubigers
kann jedoch die Zwangsverwaltung zur Si-
cherung der Gläubiger-Forderung beantragt
und durchgeführt werden.
Begründung:
Die besonders spezifiziert beantragte
Stundung auch der privaten Verpflichtungen
außer des bereits gestellten Antrages der
NSDAP, auf Stundung und Aufhebung von
Vollstreckungen bis zum Dezember 1934 aus
Grundstücken soll erreichen, daß eine weitere
Verschleuderung von Saatgütern, landwirt-
schaftlichen Produkten verhindert wird und
gleichzeitig eine weitere Verschuldung des
Bauernstandes vermieden wird.
Die letzten Ernkeerträgnisse sind zum Teil
auch durch frühzeitigen Frost vermindert.
Durch die stark rückgängigen Preise sind die
Erlöse nicht in der Lage, die Unkosten der
Wirtschaft und die Zinslasten zu decken. Die
Landwirte haben größtenteils ihre Pro-
dukte bei Händlern und Vermittlern unter-
gestellt, ohne Abnahme zu finden. Die ver-
minderte Kaufkraft der Bevölkerung wirü
auch einen weiteren schleppenden Absatz mit
sich bringen. Das Stimmungsbild des Pro-
vukkionsm-rktes vom 25. 11. 19-.-1 zeigt deut-
lich, daß in nächster Zeit mit einer Besserung
des Absatzes nicht zu rechnen ist. Die Land-
wirte sind nicht in der Lage, ihre Produkte
zu normalen Preisen abzusehen. Zwangs-
vollstreckung gegen den Grundbesitz zwingen
sie, Waren um jeden Preis abzustoßen, wo-
durch die Verschuldung noch größer wird
und eine Verbesserung der Vermögenslage
nicht eintritk. Solange nicht schuhpolizeiliche
Maßnahmen zur Belebung des Inlandsge-
schäftes angeordnet werden, solange mutz
auch der Bauernstand weiter verarmen und
verschulden, falls ihm nicht ein Moratorium
zur Seite gestellt wird.
Fraktion der Nationalsozialistischen
Deutschen Arbeiterpartei.

W UW W...
Die Staaksparkei hielt kürzlich in einem
Berliner Theaterfestsaal eine „eindrucksvolle
Mittelstandskundgebung" ab, wie Ullsteins jü-
dische Hast triumphierend zu melden weiß.
Neben dem Staatsparteiler Lemmer sprach
dabei auch der frühere wirkschaftsparteiliche
Abgeordnete Colosser und ... der verhin-
derte Diktator der WP. Herr Drewitz. Der
Letztere, der kürzlich mit ziemlich bekleckerter
Weste seinen Posten als Führer der Wirk-
schaftsparkei niederlegen mußte, hob beson-
ders die notwendige „Einigkeit des Bürger-
tums" hervor. In der Oeffentlichkeit sind
die Colosser und Drewitz angeblich spinne-
feind und bewarfen sich noch vor Wochen
mit persönlichem Dreck. Hat man sich nun
wieder auf der einigenden Basis der alles
umfassenden Daitschen Staaksparkei gefun-
den? Zusammen mit den jüdischen Ver-
tretern des Warenhauskapitals machen sich
die wirtschaftsparteilichen Krämergeister be-
sonders possierlich aus. Wahrscheinlich
rettet sich auch der übrige Klüngel der Inter-
essenten in den finanziell. gesicherten Hafen
der Staaksparkei?!
 
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