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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (September-Dezember)) — 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.44156#0254

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Seite 2

Samstag, den 10. Oktober 1931.

1. Iahrg. / Nr. 137

erst holen. Wird sie ihm versagt, ist er am
Ende.
Nicht hei Brüning, sondern allein beim
Reichspräsidenten liegt der Schlüssel für die
kommenden Entscheidmngen. Die Auflösungs-
drohung wird eine stumpfe Waffe gegen seine
bisherigen Bundesgenossen sein, wenn der
Reichspräsident es ablehnk, ihm auch auf We-
gen zu folgen, die — wenn sie trotz der inzwi-
schen unzweideutig zum Ausdruck gekommenen
Entwicklung der Volksstimmung weitergegangen
werden — unabsehbares Unheil über das deut-
sche Volk heraufbeschwören müssen. Demgegen-
über sind die in der nationalen Opposition ver-
einigten starken zukunstsfreudigen Kräfte des
Volkes, die von der nationalsozialistischen Bewe-
gung als der treibenden und führenden Kraft
getragen werden, bereit, die Verantwortung zu
übernehmen und eine lragfähige, entschlossene
und im Willen des Volkes verankerte Regie-
rung Zu Hilden. Sie verkennen nicht die Schwere
ihrer Ausgabe angesichts des furchtbaren Erbes,
das dieses System hinterlassen wird. Aber sie
haben den Willen und die Fähigkeit, die deut-
sche Schicksalswende Herbeizuführen und die
konkreten politischen Aufgaben der Gegenwart
zu lösen.
Es wird in diesem Augenblick nicht an ihnen
liegen, ob Las deutsche Volk noch weiter als
bisher durch das ungeheuere Elend und die
Hoffnungslosigkeit hindurch muß, ehe der Weg
zum Wiederaufstieg die nationalen und sozialen
Kräfte, die in der nationalen Opposition unter
Führung der NSDAP vereinigt sind, auch jetzt
noch von der Leitung des Staates zugunsten des
alles zerstörenden und alles vernichtenden Mar-
xismus ausgeschlossen werden? Diese Fragen
werden den Reichspräsidenten beschäftigen müs-
sen und er kann sich ihnen nicht entziehen, wenn
die verantwortungsvolle Entscheidung an ihn
herankritk.
Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter-
partei als der weitaus stärkste und entscheidende
Machtfakkor im Ringen um ein neues Deutsch-
land geht nach HarZburg, um ihren national-
sozialistischen Willen im Rahmen der dort ver-
einigten Opposition gegen das System Brüning
zietweisenden Ausdrück zu geben und zur stärk-
sten politischen Auswirkung zu bringen. Wie die
nationalsozialistische Bewegung im Kampfe gegen
das System immer und überall in vorderster
Front steht, so wird sie auch dieser großen ge-
meinsamen Kundgebung der nationalen Opposi-
tion in einer vielleicht schicksalentscheidenden
Stunde den Stempel ihres Siegeswillens auf-
prägen und die Marschrichtung angeben, die das
ganze nationale Deutschland einzuschlagen bereit
ist, um die Nation einer besseren Zukunst ent-
gegenzuführen. _
Diskonterhöhung in Paris
Paris, 9. Oktober. Dis Bank von
Frankreich hat am Freitag den Diskontsatz
von 2 auf 2,5 v. H. erhöht.
In unterrichteten Kreisen bringt man
diese Erhöhung mit der Diskonterhöhung
der Federal-Reserve-Bank in Zusammen-
hang, da der Pariser Diskontsatz andern-
falls der niedrigste der Welk gewesen wäre.
Man habe eine Geste der Solidarität in
dem Augenblick ausführen wollen, in dem
sich die Vertreter der Bank von Frankreich
nach Amerika egäben, um das internatio-
nale Finanzproblem mit ihren Newyorker
Kollegen zu beraten.


13M SOM Ms der SMe M Arbeit

Das Jahr 1931 bringt dem Reichsheer
und der Reichsmarine die bisher höchste
Zahl der Entlassungen. 13 OVO Mann, frü-
her Militär-, heute Versorgungsanwärker
genannt, ziehen den grauen oder blauen
Rock aus und wollen in das Berufsleben
eintreten. Sie haben ihre zwölfjährige
Dienstzeit hinter sich: 1919 sind sie einge-
treten. Wenn auch jetzt, am 1. Oktober, die
Mehrzahl der diesjährigen Bersorgungsan-
wärter aus dem Reichswehrdienst ausge-
schieden ist, so waren doch schon in der Zeit
von Januar bis heute Entlassene zu verzeich-
nen, und das geht fort bis zum Ende des
Jahres, weil ja 1919 für den Eintritt in die
Reichswehr kein bestimmter Termin festge-
setzt war. Ist jemand am 17. Oktober 1919
eingerückk, dann wird er erst am 17. ds.
Mts. ausscheiden.
Also: 13 000 Männer verlassen die
Wehrmacht; vor 12 Jahren traten sie in der

Berlin, 9. Oktober. Am Freitag sprach
im Sportpalast Dr. Goebbels in einer Mas-
senkundgebung der Nationalsozialisten über
das Thema „Was muß geschehen? Warum
gehen wir in den Reichstag?" Er verwahrte
sich gegen die Behauptung, man habe den
Nationalsozialisten Gelegenheit gegeben, an
der Verantwortung teilzunehmen. Das
Reichskabinett habe der NSDAP, lediglich
sein Sanierungsprogramm mitgeteilt und
ihr die Frage vorgelegt, ob sie willens sei,
es mit zur Durchführung zu bringen.
Das habe die Partei ablehnen müssen.
Sie habe aber keinen Zweifel darüber ge-
lassen, daß der Kanzler die ganze Verant-
wortung auf sich nehmen müsse, wenn er
die Opposition weiter von der Macht aus-
schlösse und mit diktatorischen Methoden re-
giere. Die NSDAP, sei nicht bereit, den
Kanzler aus der Verantwortung zu entlas-
sen. Er habe die Pflicht, den Platz anderen
zu räumen. Die Opposition gegen Brüning
sei im Aufmarsch begriffen. Sie wolle einen
Wechsel der Ideen und des Systems. Der
Sinn der Harzburger Tagung sei
der grundlegende Systemwechsel. Die Oppo-
sition sei sofort bereit, Verantwortung zu
tragen. Die erste Regieerungstat werde
darin bestehen, die vorangegangenen Regie-
rungen vor der Oeffentlichkeit und vor der
Geschichte zu demaskieren. Sie werde nicht
dulden, daß sie schweigend die Verantwor-
tung übernehmen müsse, um ein halbes Jahr
später für die Folgen verantwortlich ge-
macht zu werden, die die Schuld der voran-
gegangenen Kabinette sei. Der National-
sozialismus als größte Partei der Wider-
standsfront müsse für sich die Führung in

festen Zuversicht ein, nach langem Dienst
am Vaterland eine gesicherte Existenz als
Beamte zu finden. Haben schon die letzten
Jahre in dieser Hinsicht sehr schlimme Ent-
täuschungen gebracht, so ist die Lage der
Versorgungsanwärker im vergangenen und
in diesem Jahre geradezu katastrophal ge-
worden.
Die Zahlen von 1930 geben davon ein
ungeschminktes Bild und einen geradezu
trostlosen Ausblick: 10 000 Mann sind im
letzten Jahre aus Heer und Marine ausge-
schieden — von ihnen konnten 30 Prozent
Beschäftigung finden. Insgesamt konnten
nur 283 in Beamtenstellen unterkommen!
Vorübergehend bei Behörden konnten 800
beschäftigt werden, im freien Erwerbsleben
400, vorübergehend im freien Erwerbsleben
800.
Hieraus kann man ersehen, wie es um
die 13 000 Entlassenen dieses Jahrganges

diesem Kampf beanspruchen. Die Harzbur-
ger Tagung bedeule eine Kriegserklärung,
die der Regierung Brüning am 13. Oktober
überreicht werden solle. In voller Aufrecht-
erhaltung ihrer Willens- und Entschlußfrei-
heit würde die NSDAP, ein Uebereinkom-
men mit den Parteien schließen, die auf
dem Boden einer gegenseitigen loyalen Zu-
sammenarbeit den heutigen Zuständen ein
Ende bereiten wollten. Das Ziel heiße
schärfste Opposition gegen die Regierung,
endgültiger Sturz des Kabinetts und Macht-
übernahme durch die nationale Aufmarsch-
front.
BombenaLtentat
auf die Wohnung des Minister-
kandidaten Bracht.
Essen, 9. Oktober. Auf die Dienstwoh-
nung des Essener Oberbürgermeisters Dr.
Bracht im Stadtteil Bredeney wurde in der
Nacht zum Freitag von unbekannten Tä-
tern ein Sprengstoffanschlag verübt. Kurz
nach 22 Uhr explodierte im Vorgarten der
Villa ein Explosivkörper. Es handelt sich
vermutlich um eine mit Sprengstoff und
Schrotstücken gefüllte Derma-Metall-Milch-
flasche, die über den Gartenzaun bis an das
Haus geworfen und dann durch eine Zünd-
schnur zur Explosion gebracht worden war.
Am Gebäude entstand geringer Sachschaden.
Einige Fensterscheiben des Erdgeschosses
gingen in Trümmer. Die Polizei hat um-
fangreiche Ermittlungen nach den unbekann-
ten Tätern eingeleitet.

steht. An zuständiger Stelle schätzt man die
Zahl der Leute, die man imkerzubringen
hofft, auf höchstens 1000 Mann, die jedoch
erst im Laufe von einigen Monaten die
Möglichkeit einer Anstellung finden.
Was aber wird aus den anderen 12 000
Mann? Was wird aus den Tausenden,
die noch vom letzten Jahrgang, ohne Arbeit
gefunden zu haben, übriggeblieben sind, und
zu denen noch die Tausende des kommenden
Jahrgangs hinzukommen?
Fragt man an zuständiger Stelle, welche
Berufe die Versorgungsanwärter ergreifen
wollen, so lautet die Antwort: Fast alle
wollen Beamte werden. Soldaten- und Be-
amtenberuf sind nun einmal miteinander
verbunden, und daran kann auch die heu-
tige Zeit nichts ändern. Vor nicht allzu
langer Zeit waren freigewordene Beamten-
stellen bei den Reichsbehörden bis zu 90
Prozent für die Versorgungsanwärter Vor-
behalten; doch die Entwicklung der jüngsten
Zeit und die scharfen Sparmaßnahmen ha-
ben diesen Prozentsatz ganz beträchtlich ver-
ringert. Hinzu kommen noch die inzwischen
aufgerückken Zivilanwärter, die ebenfalls
auf die freien Stellen reflektieren. Der
Soldat — so wird an maßgebender Stelle
betont — hat einen Anspruch darauf, in
erster Linie berücksichtigt zu werden, denn
er hat in der Voraussetzung, später versorgt
zu sein, mit dem Reich einen Vertrag auf
12 Jahre abgeschlossen. Dabei muß bedacht
werden, daß er nicht wie der Zivilanwärter
gegebenenfalls sich umstellen kann; ein
Mann, der seine zwölfjährige Dienstzeit hin-
ter sich hat und über die Dreißig ist, kann
nicht so ohne weiteres umsatteln.

Scholz Absage an Brüning
Berlin, 9. Oktober. Die NationaUiberale
Korrespondenz veröffentlicht folgendes, vom 9.
Oktober datierte Schreiben Les Reichskagsobge-
ordneken Scholz an den Reichskanzler Dr. Brü-
ning:
„Hochverehrter Herr Reichskanzler!
Rach reiflicher Uebertegung Ihres für mich so
ehrenvollen Antrages, als Reichsjustizminister in
die Reichsregierung einzukreten, muß ich Sie
bitten, von der Meiterverfolgung dieses Gedan-
kens abzusehen. Ich betone ausdrücklich, daß
ich persönlich besonders gern unter Ihrer Füh-
rung an den schweren Aufgaben der Gegenwart
mikgearbeitet hätte. Meine sachliche, seit meinem
Eintritt in die Politik ohne Schwanken fest-
gehaltene Auffassung verlangt jedoch in diesem
Augenblick mehr denn je die Heranziehung der
in den Rechtsparteien vertretenen starken Kräfte
des deutschen Volkes zu verantwortlicher Mit-
arbeit. Ist diese Mitarbeit, die nach meiner
ehrlichen Ueberzeugung im Interesse des Vater-
landes notwendig ist, nicht gewährleistet, so be-
daure ich, meine Mitwirkung an der Regierung
nicht in Aussicht stellen zu können. Mit dem
Ausdruck meiner vorzüglichen Hochachtung und
mit verbindlichsten Grüßen bin ich Ihr stets er-
gebener gez. Scholz, Reichsminister a. D.

Goebbels fordert vor Tausenden
schärfste Opposition u. Rücktritt der Regierung Brüning


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Hamburg 36.
14. Fortsetzung.
„Ist recht. — Menn der Rudolf nach-
her kommt, kann er die Pferde nehmen.
Dann bist du mit Za und Nein fertig."
„Hohlöfner, wir — können's nit be-
zahlen."
„Mach mich nit falsch, Mariele. Hab
ich was gefordert?"
„Dann sage ich schön Dank und will's
in der Ernte glatt machen."
„Kannst du halten wie du willst." Der
Bauer schwitzte mit der Peitsche.
„Marsch!" Die Pferde zogen an.
So schlenderte der Mai langsam aus
der Welt. Es verging kein Tag, an dem
Heinrich Korn nicht mit dem Mariele
Gruß und Scherzwort ausgetauscht, und
immer wärmer ward ihm bei dem Ge-
danken: Wenn dir der Rudolf die als
Schwiegertochter brächte! Und es war
wunderlich: Der Mann, der sonst wahr-
haftig der Herr im Hause war, getraute
sich nicht, seiner Frau die heimlichen Ge-
danken zu verraten, weil er glaubte, ihr
sei das Mädchen zu gering.
Wieder war es Sonnabend. Der

Flieder, der im hochgelegenen Schönbach
bis tief in den Zuni hinein blühte, über-
schüttete das Berteles Häuschen mit
Duftwellen, und wer vorüberging, brach
sich gern eine der hängenden Blütentrau-
ben ab. Das Wetter hatte in den letz-
ten, warmen Tagen mehrfach gedroht.
Wolken waren hochgekommen und hat-
ten sich wieder verzogen. Heule hatten
die Schönbacher bestimmt geglaubt, es
werde ein Gewitter geben. Am Abende
aber spannte sich der Himmel wieder weit
und klar über das Bergland.
Abermals stand Heinrich Korn, die
Pfeife im Munde im Hoftore. Er tat
es immer gern, am liebsten aber am
Sonnabend, wenn der Sonntag um die
Ecke lugte. Da blickte der Mann in tief
innerlicher Freude das sauber gefegte
Dorf hinab, in dessen Mitte Kirche und
Schule standen und etliche große Linden
im Abendwinde rauschten. Dann war es
ihm feierlich zumute. Ohne sich Rechen-
schaft darüber geben zu können, spannte
er seine Seele wen hinaus, feierte wort-
los auf seine Art und war in dem Augen-
blicke ein demütiger Mensch, der seiner
Tage und seines Lebens Grenzen erfühlte
und ahnte, daß es schade sei um ein Leben,
das sich nicht dem Guten verschrieben.
Sich rückwärts kehrend, sah er den
Sohn mit einer Schütte Stroh aus der
Scheune kommen. So wenig er mit dem
ob seiner stillen Art einverstanden war,
so gern achtete er seinen nie ermüdenden
Fleiß und seine unbedingte Zuverlässig-
keit. Hätte er eines gewußt, das, daß
Rudolf nicht weichlich, daß er, wenn es

not tat, eisenfest und stahlhart sein konnte,
er wäre restlos mit ihm zufrieden gewe-
sen. Dafür aber hatte ihm der Sohn noch
keinen Beweis gegeben und nicht geben
können.
Rückwärts gewandt, rief der Bauer:
„Rudolf, ich gehe auf eine Weile zum
Wirt. Sag's der Mutter."
„Zst recht, Vater."
Heinrich Korn schlug jedoch nicht den
Weg das Dorf hinab ein, er überquerte
die Straße, ging zwischen Zllings und
Zenkes Scheune hinaus auf die Bücher-
wiesen, schlenderte einen schmalen Pfad
dahin. Das Gras stand hoch, die Heu-
ernte würde gut werden. Schade um das
bunte Blumenzeug, das rot und blau und
weiß mitten in die grüne Herrlichkeit ver-
tropft war. Auf den Bücherwiesen lagen
eine Anzahl kleiner Teiche. Aus denen
her musizierten die Frösche, und ein wohl-
tuender, kühler Luftzug strich herein.
Zm Bogen die Wiesen überquerend,
kam Heinrich Korn am unteren Dorfende
wieder herein. Es begann zu dunkeln,
aus den Bodenwiesen stiegen leichte,
feine Nebel. Am Berteles Häuschen
blieb der Hohlöfner stehen. Marie Ber-
teles kam über den Hof und grüßte.
„Mariele," rief der Bauer, „ich will
mir ein bißchen von eurem Hollunder
mitnehmen."
„Gerne." Das Mädchen stellte den
Eimer hin und kam raschen Schrittes her-
an. Sie pflückte dem Hohlöfner einen
Strauß des köstlichsten Flieders, der im
Berteles Gärtchen wuchs.
„Hör auf, Mädel," mahnte der Bauer,

„sonst muß ich ja deinen Handwagen neh-
men." Er maß Haus, Garten und Mä-
del mit einem vergleichenden Blicke. „Zhr
paßt zusammen, das Haus, der Garten
und du. Hak einen guten Blick gehabt,
dein Vater. Schade um den Mann. Zst
viel zu bald gestorben. Zhr stündet heute
anders da." Der Bauer steckte seine
starke, scharfrückige Nase in den Strauß.
„Da freut sich unsere Mutter. Was geb
ich dir denn nun dafür?"
„Nix."
„Sollst einen Mann für dich allein
Kriegen."
„Einen wie du bist."
Der Hohlöfner drohte mit dem Fin-
ger. „Du, die Sorte ist nit leicht zu be-
handeln. Hat lauter Raupen im Kopfe."
„Wollt schon damit fertig werden. —
Zch muß in die Stube, die Mutter
wartet."
„Und ich muh ins Wirtshaus. Dur-
nerlichting, so ein guter Geruch."
Sie gingen lachend auseinander.
Zm Wirtshause traf Heinrich Korn
etliche Nachbarn, die gleich ihm, auf ein
Ruhe- und Plauderstündchen zusammen-
gekommen waren. Albert Rösner, der
Wirt, war des Hohlöfners Altersgenosse
und guter Freund und steckte, wie der
Bauer, voller Schnurren. Wenn sie sich
begrüßten, dann lagen die Hände wie
Klammern ineinander. Zeder drückte den
anderen mit aller Kraft, die er aufzubrin-
gen vermochte. Es schmerzte, aber keiner
verzog den Mund. Das war die hun-
dertmal wiederholte Probe darauf, ob sie
noch die Akten wären. (Forts, folgt.)
 
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