DOI Artikel:
Utitz, Emil: Kunsthandwerk und Industrie, [3]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10457#0154
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INNEN-DEKORATION
Teilglied ^■^^^^j™ ^mM^^^^^V ^^kpj||H^H Bern. Hier schließen sich
das Handwerk von die- ^ bfP I ^ocjenre^orm un<^ c'es
hier mengen sich von Es wäre einseitig zu glau-
neuem reaktionär-roman- M; • "^^jB ^ B mK ben, im Thema Hand-
Zc^tsilier ^dcr Tech lk [* ^tS^^V ^^d^*l ^^^^p einfächcri
den und kontrollieren- reißen braucht, sind sie
den Organ, nicht zum fenster-ziergartchen mit kakteen und Orchideen doch ein reiches, kost-
Sklaven der Maschine. bares Erbe, — muß auch
Die Technik wird dem- moderner Geschäfts-
nach nicht negiert, im Gegenteil vor riesenhafte Auf- praxis sich bedienen; denn sonst verkommt es in provin-
gaben gestellt. Sie soll ja gerade im kulturellen Interesse zieller Enge, oder bleibt rührendes Kuriosum. Und
den Menschen freimachen für jene Betätigungen, die darum kann es auch die Verbindung mit der Großstadt
eben eine nicht denkende und nicht empfindsame nicht durchschneiden. Auch hier gilt es, neue Formen
Maschine niemals zu bewältigen vermag. Wir befür- der Organisation ausfindig zu machen, bezw. vorhan-
worten also keinen Sturmlauf gegen die Technik, aber dene auszubauen, die dem einzelnen Kunsthandwerker
ihre Lenkung in diesem Geiste. Er erzieht dann den volle Freiheit belassen, ihm aber den Zugang zum Welt-
Qualitätsarbeiter und beseitigt die »sinnlose« Arbeit . . markt und zu seinen Anregungen erschließen. An idea-
Nur darf man beim Verlangen nach Arbeitsfreude listischen und hochgemuten Programmen herrscht nach
nicht vergessen, daß keine Arbeit bloß Lust bereitet, keiner Richtung hin Mangel. Wert-Erfüllung gewinnen
Eine jede ist mühselig und nicht immer interessant. Hier sie allein durch Tat und Verwirklichung; sie jedoch
muß die Erziehung zum Arbeits-Ethos einsetzen; wachsen nicht in Traum und Phantasie, sondern in der
und Hand in Hand mit dieser Erziehung eine geschickte harten Enge der Tatsächlichkeit, die fortzuentwickeln Auf -
und gerechte Lohnpolitik. Sie braucht keineswegs bloß gäbe ist, nicht sie umzustülpen oder zu verneinen! E.u.
dagobert peche. wiener werkstatte. schmuck in gold und elfenbein
INNEN-DEKORATION
Teilglied ^■^^^^j™ ^mM^^^^^V ^^kpj||H^H Bern. Hier schließen sich
das Handwerk von die- ^ bfP I ^ocjenre^orm un<^ c'es
hier mengen sich von Es wäre einseitig zu glau-
neuem reaktionär-roman- M; • "^^jB ^ B mK ben, im Thema Hand-
Zc^tsilier ^dcr Tech lk [* ^tS^^V ^^d^*l ^^^^p einfächcri
den und kontrollieren- reißen braucht, sind sie
den Organ, nicht zum fenster-ziergartchen mit kakteen und Orchideen doch ein reiches, kost-
Sklaven der Maschine. bares Erbe, — muß auch
Die Technik wird dem- moderner Geschäfts-
nach nicht negiert, im Gegenteil vor riesenhafte Auf- praxis sich bedienen; denn sonst verkommt es in provin-
gaben gestellt. Sie soll ja gerade im kulturellen Interesse zieller Enge, oder bleibt rührendes Kuriosum. Und
den Menschen freimachen für jene Betätigungen, die darum kann es auch die Verbindung mit der Großstadt
eben eine nicht denkende und nicht empfindsame nicht durchschneiden. Auch hier gilt es, neue Formen
Maschine niemals zu bewältigen vermag. Wir befür- der Organisation ausfindig zu machen, bezw. vorhan-
worten also keinen Sturmlauf gegen die Technik, aber dene auszubauen, die dem einzelnen Kunsthandwerker
ihre Lenkung in diesem Geiste. Er erzieht dann den volle Freiheit belassen, ihm aber den Zugang zum Welt-
Qualitätsarbeiter und beseitigt die »sinnlose« Arbeit . . markt und zu seinen Anregungen erschließen. An idea-
Nur darf man beim Verlangen nach Arbeitsfreude listischen und hochgemuten Programmen herrscht nach
nicht vergessen, daß keine Arbeit bloß Lust bereitet, keiner Richtung hin Mangel. Wert-Erfüllung gewinnen
Eine jede ist mühselig und nicht immer interessant. Hier sie allein durch Tat und Verwirklichung; sie jedoch
muß die Erziehung zum Arbeits-Ethos einsetzen; wachsen nicht in Traum und Phantasie, sondern in der
und Hand in Hand mit dieser Erziehung eine geschickte harten Enge der Tatsächlichkeit, die fortzuentwickeln Auf -
und gerechte Lohnpolitik. Sie braucht keineswegs bloß gäbe ist, nicht sie umzustülpen oder zu verneinen! E.u.
dagobert peche. wiener werkstatte. schmuck in gold und elfenbein