Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 32.1921
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https://doi.org/10.11588/diglit.10457#0254
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Lang, Hugo: Räume von Rudolf Brüning
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INNEN-DEKORATION
RÄUME VON RUDOLF BRÜNING bordüre. ImSchlafzimmerder Dame: tief-lila Wände,
Möbel in hellgrauem Schleiflack. Das Bett: nicht mehr
Einige Arbeiten von Rudolf Brüning - Düsseldorf das alte, geruhige Rechteck, sondern die neuerdings
zeigen die Bilder S. 230—234. Man bemerkt, daß öfters auftauchende »dynamisierte« Form, dem Zeitgeist
am Niederrhein, in Düsseldorf, in den Arbeiten einer entsprechend, neuromantisch: Gondel, über nächtlichen
Reihe von Architekten eine Verfestigung des Form- Fluten schaukelnd, Erinnerung an den schwebenden
suchens auf einen gewissen Kanon neuzeitlicher, straffer Mondkahn, hinschwimmend unter veilchenblauem Azur,
Form-Elemente zutage tritt, eine Einheitlichkeit, die er- überwölkt von weißen Zirren, von hauchdünnen, ziehen-
freulich wirkt als beginnende Kristallisation . . . Hier den Wolken — aus weißem Tüll, luftiger Baldachin über
sehen wir ein Speisezimmer im Hause des Malers L.: leichten Träumen . . Ist es Spielerei, solch romantischer
Büfett und truhenartige Kredenz in schnittigen, schrägen Lebensgenuß, solches Ausschöpfen von Möglichkeiten:
Kuben; dazu sehr starke Farben: orange-roter Schleif- bunter, farbiger den Alltag zu erleben und — zu wohnen?
lack der Möbel, tief schwarze Lambris und Lederpolster, Oder ist es vielmehr etwas im Grunde sehr Vernünftiges:
Wand und Decke tiefgelb mit hellerem Ornament. Der eine lachende Klugheit der Menschen, die es verstehen,
Teppich tief-schwarzblau (auf der Abbildung ist noch ein sich das Leben so freundlich und heiter einzurichten,
provisorischer Teppich zu sehen) mit vierfarbiger Streifen- als es eben mit den vorhandenen Mitteln geht? h. lang.
ARCHITEKT
R. BRÜNING-
DÜSSELDORF
TOILETTEN-TISCH IM SCHLAFZIMMER (S. BEILAGE). AUSFÜHRUNG: ROSE & Co.-DORTMUND
INNEN-DEKORATION
RÄUME VON RUDOLF BRÜNING bordüre. ImSchlafzimmerder Dame: tief-lila Wände,
Möbel in hellgrauem Schleiflack. Das Bett: nicht mehr
Einige Arbeiten von Rudolf Brüning - Düsseldorf das alte, geruhige Rechteck, sondern die neuerdings
zeigen die Bilder S. 230—234. Man bemerkt, daß öfters auftauchende »dynamisierte« Form, dem Zeitgeist
am Niederrhein, in Düsseldorf, in den Arbeiten einer entsprechend, neuromantisch: Gondel, über nächtlichen
Reihe von Architekten eine Verfestigung des Form- Fluten schaukelnd, Erinnerung an den schwebenden
suchens auf einen gewissen Kanon neuzeitlicher, straffer Mondkahn, hinschwimmend unter veilchenblauem Azur,
Form-Elemente zutage tritt, eine Einheitlichkeit, die er- überwölkt von weißen Zirren, von hauchdünnen, ziehen-
freulich wirkt als beginnende Kristallisation . . . Hier den Wolken — aus weißem Tüll, luftiger Baldachin über
sehen wir ein Speisezimmer im Hause des Malers L.: leichten Träumen . . Ist es Spielerei, solch romantischer
Büfett und truhenartige Kredenz in schnittigen, schrägen Lebensgenuß, solches Ausschöpfen von Möglichkeiten:
Kuben; dazu sehr starke Farben: orange-roter Schleif- bunter, farbiger den Alltag zu erleben und — zu wohnen?
lack der Möbel, tief schwarze Lambris und Lederpolster, Oder ist es vielmehr etwas im Grunde sehr Vernünftiges:
Wand und Decke tiefgelb mit hellerem Ornament. Der eine lachende Klugheit der Menschen, die es verstehen,
Teppich tief-schwarzblau (auf der Abbildung ist noch ein sich das Leben so freundlich und heiter einzurichten,
provisorischer Teppich zu sehen) mit vierfarbiger Streifen- als es eben mit den vorhandenen Mitteln geht? h. lang.
ARCHITEKT
R. BRÜNING-
DÜSSELDORF
TOILETTEN-TISCH IM SCHLAFZIMMER (S. BEILAGE). AUSFÜHRUNG: ROSE & Co.-DORTMUND