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Frank, Willy: Moderne Raum-Gestaltung: zu den Arbeiten des Hauses Joseph Trier
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10457#0348
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I NN EN-DEKOR ATI ON
PROF. HE1HR. METZENDORF. AUSF: JOSEPH TRIER HALLE U. TREPPE IM HAUSE E. S.-WÜRZBURG
Diese soeben charakterisierte Gesinnung ist den Formen eine Art internationaler Basis zu
maßgebend für das Wirken des Hauses Joseph spüren, besonders ein Durchklingen der Vorzüge
Trier in Darmstadt. Eine altbekannte Firma für englischer Möbelkunst, die ja in der Tat in ihrem
vornehme Wohnungs-Einrichtungen, die in be- unbestechlichen, stets zuverlässigen Gefühl für
dächtiger, gediegener Entwicklung zur Gesinnung Proportionen heute noch unübertroffen ist. Es
der Raumgestaltung vorgedrungen ist. Die ab- liegt in diesen Möbelformen eine Haus-Tradition
gebildeten — zum Teil nach Entwurf von Prof. vor, eine dezente, ruhige Formsprache, die keine
Heinr. Metzendorf-Bensheim und anderen ersten Mode-Sache ist, die feiner moderner Lebensart
Künstlern ausgeführten — Räume zeigen das Rechnung trägt und die, obwohl sie unverkennbar
Streben des Hauses, im Raumganzen kraftvolle, neuzeitlichen Geist atmet, dennoch nicht durch
positive Baugedanken anklingen zu lassen. Schon unbedingte Neuartigkeit der Gebärde zu verblüffen
ohne das Mobiliar bilden solche Räume sinn- sucht. Man ist in diesen Räumen und unter diesen
volle und von einem bestimmten Rhythmus durch- Möbeln in guter, gebildeter Gesellschaft, die
klungene Einheiten. Ein ausgeprägtes Feingefühl innere Echtheit und Gediegenheit auf ruhig-
für gesetzmäßige Beziehungen zwischen Wand, elegante Weise zur Schau trägt. In alten Geschäfts-
Möbel, Fenster, Plafond usw. tritt klar hervor, häusern pflegt sich die Einsicht zu bilden und zu
Man spürt, daß sich in diesen Arbeiten die Er- vererben, daß Qualität der Ware das beste Werbe-
fahrungen mehrerer Generationen verdichtet haben mittel ist. Das gilt besonders für den Geschäfts-
(die Firma Joseph Trier besteht seit 1854). Man zweig, von dem wir sprechen: Möbelkauf ist
spürt auch in der Gesinnung die lange Überlieferung immer Vertrauens-Sache. Selbst der Fachmann
eines Strebens, das stets auf einwandfreie Form kann einem Möbel nicht gleich in Herz und Nieren
und auch technische Höchstqualität gerichtet war. sehen; erst der Gebrauch bringt Echtheit oder
Unverkennbar trägt das, was die Abbildungen Unechtheit der Arbeit ans Licht. Dieses Wissen
zeigen, deutsches Gepräge. Aber dennoch ist in ist für die Arbeitsweise des Hauses Trier maß-
I NN EN-DEKOR ATI ON
PROF. HE1HR. METZENDORF. AUSF: JOSEPH TRIER HALLE U. TREPPE IM HAUSE E. S.-WÜRZBURG
Diese soeben charakterisierte Gesinnung ist den Formen eine Art internationaler Basis zu
maßgebend für das Wirken des Hauses Joseph spüren, besonders ein Durchklingen der Vorzüge
Trier in Darmstadt. Eine altbekannte Firma für englischer Möbelkunst, die ja in der Tat in ihrem
vornehme Wohnungs-Einrichtungen, die in be- unbestechlichen, stets zuverlässigen Gefühl für
dächtiger, gediegener Entwicklung zur Gesinnung Proportionen heute noch unübertroffen ist. Es
der Raumgestaltung vorgedrungen ist. Die ab- liegt in diesen Möbelformen eine Haus-Tradition
gebildeten — zum Teil nach Entwurf von Prof. vor, eine dezente, ruhige Formsprache, die keine
Heinr. Metzendorf-Bensheim und anderen ersten Mode-Sache ist, die feiner moderner Lebensart
Künstlern ausgeführten — Räume zeigen das Rechnung trägt und die, obwohl sie unverkennbar
Streben des Hauses, im Raumganzen kraftvolle, neuzeitlichen Geist atmet, dennoch nicht durch
positive Baugedanken anklingen zu lassen. Schon unbedingte Neuartigkeit der Gebärde zu verblüffen
ohne das Mobiliar bilden solche Räume sinn- sucht. Man ist in diesen Räumen und unter diesen
volle und von einem bestimmten Rhythmus durch- Möbeln in guter, gebildeter Gesellschaft, die
klungene Einheiten. Ein ausgeprägtes Feingefühl innere Echtheit und Gediegenheit auf ruhig-
für gesetzmäßige Beziehungen zwischen Wand, elegante Weise zur Schau trägt. In alten Geschäfts-
Möbel, Fenster, Plafond usw. tritt klar hervor, häusern pflegt sich die Einsicht zu bilden und zu
Man spürt, daß sich in diesen Arbeiten die Er- vererben, daß Qualität der Ware das beste Werbe-
fahrungen mehrerer Generationen verdichtet haben mittel ist. Das gilt besonders für den Geschäfts-
(die Firma Joseph Trier besteht seit 1854). Man zweig, von dem wir sprechen: Möbelkauf ist
spürt auch in der Gesinnung die lange Überlieferung immer Vertrauens-Sache. Selbst der Fachmann
eines Strebens, das stets auf einwandfreie Form kann einem Möbel nicht gleich in Herz und Nieren
und auch technische Höchstqualität gerichtet war. sehen; erst der Gebrauch bringt Echtheit oder
Unverkennbar trägt das, was die Abbildungen Unechtheit der Arbeit ans Licht. Dieses Wissen
zeigen, deutsches Gepräge. Aber dennoch ist in ist für die Arbeitsweise des Hauses Trier maß-