Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 32.1921
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.10457#0382
DOI Artikel:
Ritter, Heinrich: Form, Farbe, Lebensfreude: zu den Arbeiten von Prof. Emil Fahrenkamp
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10457#0382
362
INNEN-DEKO RATION
■
PROFESSOR EMIL FAHRENKA MP—DÜSSELDORF HOLZ-LÜSTER IN ROT-LACK UND SILBER
allerhand Stoffe und Verfahren herbei, um recht gerüstet trägt, von dem hier die Rede ist: Emil Fahrenkamp.
zu sein zum Ausdruck der bewegten, farbigen Der Sinn dieser Innen-Ausstattung ist leicht, aber er
Lebens-Stimmung, die sie in sich fühlt. Wien und drückt sich in guten und beherrschten Mitteln aus. Wie
Düsseldorf scheinen sich als Mittelpunkte dieser neuen alle modernen Innenarchitekten fühlt sich auch Fähren-
Regungen hervorzuheben. Dort: auf einer sicherer, ge- kamp als praktischer Psychologe, d. h. er spielt das Instru-
diegener Grundlage genau berechnete Bizarrerie, ein fein ment der Seele auf bewußte und überlegte Weise mit
abgewogenes Nebeneinander von massiger Blockwirkung räumlichen und farbigen Einwirkungen; aber in der Wahl
und orchideenhafter Verästelung, moderne Bewußtheit dieser Einwirkungen zeigt sich so recht der Zuwachs an
und moderne Nervosität in einer höchst gesellschaftlichen Freiheit, den die letzten zwölf Jahre unsrer Kunst be-
und überzeugenden Verbindung. In Düsseldorf ergab schert haben. Fahrenkamp greift frisch in den ringsum
sich eine ähnliche Entwicklung: da wurden Volkskunst- aufgehäuften Vorrat von Ausdrucksmitteln hinein. Sein
motive und andere geschichtliche Vergangenheiten wirk- Wohnzimmer Filius (S. 358—362) macht sich wesent-
sam, verbanden sich leicht und glücklich mit expressionisti- liehe Elemente chinesischer Innenkunst dienstbar. Nicht
sehen Elementen und ergaben so einen lebendigen Formen- gerade im Buchstäblichen der Form und des Ornaments;
ström, der auch die Arbeit des Düsseldorfer Architekten aber in der Verwendung der roten Lackfarbe, in der
INNEN-DEKO RATION
■
PROFESSOR EMIL FAHRENKA MP—DÜSSELDORF HOLZ-LÜSTER IN ROT-LACK UND SILBER
allerhand Stoffe und Verfahren herbei, um recht gerüstet trägt, von dem hier die Rede ist: Emil Fahrenkamp.
zu sein zum Ausdruck der bewegten, farbigen Der Sinn dieser Innen-Ausstattung ist leicht, aber er
Lebens-Stimmung, die sie in sich fühlt. Wien und drückt sich in guten und beherrschten Mitteln aus. Wie
Düsseldorf scheinen sich als Mittelpunkte dieser neuen alle modernen Innenarchitekten fühlt sich auch Fähren-
Regungen hervorzuheben. Dort: auf einer sicherer, ge- kamp als praktischer Psychologe, d. h. er spielt das Instru-
diegener Grundlage genau berechnete Bizarrerie, ein fein ment der Seele auf bewußte und überlegte Weise mit
abgewogenes Nebeneinander von massiger Blockwirkung räumlichen und farbigen Einwirkungen; aber in der Wahl
und orchideenhafter Verästelung, moderne Bewußtheit dieser Einwirkungen zeigt sich so recht der Zuwachs an
und moderne Nervosität in einer höchst gesellschaftlichen Freiheit, den die letzten zwölf Jahre unsrer Kunst be-
und überzeugenden Verbindung. In Düsseldorf ergab schert haben. Fahrenkamp greift frisch in den ringsum
sich eine ähnliche Entwicklung: da wurden Volkskunst- aufgehäuften Vorrat von Ausdrucksmitteln hinein. Sein
motive und andere geschichtliche Vergangenheiten wirk- Wohnzimmer Filius (S. 358—362) macht sich wesent-
sam, verbanden sich leicht und glücklich mit expressionisti- liehe Elemente chinesischer Innenkunst dienstbar. Nicht
sehen Elementen und ergaben so einen lebendigen Formen- gerade im Buchstäblichen der Form und des Ornaments;
ström, der auch die Arbeit des Düsseldorfer Architekten aber in der Verwendung der roten Lackfarbe, in der