Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 32.1921
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.10457#0389
DOI Artikel:
Die Lampe
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10457#0389
INNEN-DEKORATION
369
PROFESSOR EMIL FAHRENKAMP-DÜSSELDORF TEETISCH MIT STANDLAMPE IM DAMENZIMMER
DIE LAMPE. Die Stehlampe ist der große bunte
Zaubervogel, der abends auf meinen Tisch fliegt.
Geheimnisvoll und seltsam sitzt er da und erzählt, daß er
den Phönix, den Feuervogel der Alten noch gekannt hat.
Das kleine trauliche Lämpchen aber ist die Wunder-
tulpe, die nachts neben meinem Bettlager erblüht. Wenn
ich, erwacht, sie mir sichtbar mache, glüht sie mich an
mit mildem, lebensergießendem Licht. Die Hänge-
lampe ist das Bildnis der verwunschenen Wasserrose, die
auf dem Spiegel eines Traum-Sees schwimmt, in dessen
1m1. xii. 3
Tiefe ich ertrunken bin. Der Lüster ist ein kristallener
Schwebebaum, mit feierlichen Blütenkerzen besteckt. Der
Lüster ist ein Eisberg auf erdachten Meeren, den die
kleinen Sonnengeister mit munteren Flämmchen behüpf en;
sicher sind es die Lämpchen der Bergmannszwerge, die
einen Goldkern im Herzen des Eisbergs wähnen. Der
Lüster ist ein kleiner Schneegipfel unter den Zimmeralpen,
von dem herab an vielen Stellen Licht quillt. Einmal sah
ich auch eine rote tönerne A m p e 1: sie hing mild im blauen
Raum, ganz kosmisch, ein aufgehender Mond . . h. sch.
369
PROFESSOR EMIL FAHRENKAMP-DÜSSELDORF TEETISCH MIT STANDLAMPE IM DAMENZIMMER
DIE LAMPE. Die Stehlampe ist der große bunte
Zaubervogel, der abends auf meinen Tisch fliegt.
Geheimnisvoll und seltsam sitzt er da und erzählt, daß er
den Phönix, den Feuervogel der Alten noch gekannt hat.
Das kleine trauliche Lämpchen aber ist die Wunder-
tulpe, die nachts neben meinem Bettlager erblüht. Wenn
ich, erwacht, sie mir sichtbar mache, glüht sie mich an
mit mildem, lebensergießendem Licht. Die Hänge-
lampe ist das Bildnis der verwunschenen Wasserrose, die
auf dem Spiegel eines Traum-Sees schwimmt, in dessen
1m1. xii. 3
Tiefe ich ertrunken bin. Der Lüster ist ein kristallener
Schwebebaum, mit feierlichen Blütenkerzen besteckt. Der
Lüster ist ein Eisberg auf erdachten Meeren, den die
kleinen Sonnengeister mit munteren Flämmchen behüpf en;
sicher sind es die Lämpchen der Bergmannszwerge, die
einen Goldkern im Herzen des Eisbergs wähnen. Der
Lüster ist ein kleiner Schneegipfel unter den Zimmeralpen,
von dem herab an vielen Stellen Licht quillt. Einmal sah
ich auch eine rote tönerne A m p e 1: sie hing mild im blauen
Raum, ganz kosmisch, ein aufgehender Mond . . h. sch.