Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 39.1928
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Neue Künstler-Tapeten
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INNEN-DEKO RATION
71
RUTH
GEYER-
RAACK:
TAPETE
NEUE KÜNSTLER-TAPETEN
Ein Zeichen der schlechthin bewundernswerten Akti-
vität der deutschen Tapeten-Industrie ist es, daß
sie gerade in einer Zeit, in der die »kahle Wand« die
Vorherrschaft anstrebt, sich zu einem Gipfelpunkt
ihrer künstlerischen und technischen Entwick-
lung emporarbeitet. Aus den vielen hochwertigen
Kollektionen, — unter denen die Künstler-Tapeten nach
Entwurf von F. A. Breuhaus, Hillerbrand, Likarz,
Lütt gen u. a. m. zu nennen sind, — seien hier nur
zwei Stichproben vorgeführt: Tapeten von Ruth Hilde-
gard Geyer-Raack (Ausf. H. Strauven-Bonn). . In dem
»Traumgebirge« sieht man rötliche, lichtblaue, goldbraune
Märchenberge sich erheben, in der »kleinen Landschaft«:
lyrisch, verliebt und mit fast chinesischem Pinsel er-
zählt, — gibt es ein herrliches gelbliches Rot. Uber-
raschend gut sind der Künstlerin im »Sommertag im
Gartenzimmer« und im »Blumenbaum« die Farben-
Akkorde nach der lichten Seite hin gelungen: wie eine
zarte Blumenwelt zu einem milchig-blauen oder zu einem
vom Gelb der Herbst-Abendröten getönten Grunde
stimmt, das ist vorbildlich. Wie alle diese gedämpft
leuchtenden Farben den Charakter schmelzender, samt-
iger Gouache-Töne tragen und darin durch das Korn,
durch das Fasergewebe des Papiers unterstützt werden,
darin liegt eine vollwertige Darstellung dessen, was die
heutige deutsche Tapete zu leisten imstande ist. . h. r.
71
RUTH
GEYER-
RAACK:
TAPETE
NEUE KÜNSTLER-TAPETEN
Ein Zeichen der schlechthin bewundernswerten Akti-
vität der deutschen Tapeten-Industrie ist es, daß
sie gerade in einer Zeit, in der die »kahle Wand« die
Vorherrschaft anstrebt, sich zu einem Gipfelpunkt
ihrer künstlerischen und technischen Entwick-
lung emporarbeitet. Aus den vielen hochwertigen
Kollektionen, — unter denen die Künstler-Tapeten nach
Entwurf von F. A. Breuhaus, Hillerbrand, Likarz,
Lütt gen u. a. m. zu nennen sind, — seien hier nur
zwei Stichproben vorgeführt: Tapeten von Ruth Hilde-
gard Geyer-Raack (Ausf. H. Strauven-Bonn). . In dem
»Traumgebirge« sieht man rötliche, lichtblaue, goldbraune
Märchenberge sich erheben, in der »kleinen Landschaft«:
lyrisch, verliebt und mit fast chinesischem Pinsel er-
zählt, — gibt es ein herrliches gelbliches Rot. Uber-
raschend gut sind der Künstlerin im »Sommertag im
Gartenzimmer« und im »Blumenbaum« die Farben-
Akkorde nach der lichten Seite hin gelungen: wie eine
zarte Blumenwelt zu einem milchig-blauen oder zu einem
vom Gelb der Herbst-Abendröten getönten Grunde
stimmt, das ist vorbildlich. Wie alle diese gedämpft
leuchtenden Farben den Charakter schmelzender, samt-
iger Gouache-Töne tragen und darin durch das Korn,
durch das Fasergewebe des Papiers unterstützt werden,
darin liegt eine vollwertige Darstellung dessen, was die
heutige deutsche Tapete zu leisten imstande ist. . h. r.