Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 39.1928
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https://doi.org/10.11588/diglit.11738#0104
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Breuhaus de Groot, Fritz August: Kabaretts und Tanz-Paläste
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INNEN-DEKORATION
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ARCHITEKT FK.1TZ AUG. BREUHAUS—DÜSSELDORF KABARETT »JUNCMQHLE«. BLICK ZUM EINGANG
düngen vorgeführt wird, ist nur bei vollem Lichter- tergrund und einen heiteren Rahmen für die festlich ge-
Glanz richtig zu beurteilen. Solche Raumgebilde sind kleidete Gesellschaft zu bilden. Die ruhigen Wandflä-
»Abend-Schönheiten«. Sie sind ganz auf lebendige Licht- chen sind mit Fischen in Kupfer-Treibarbeit mit Email
Wirkungen eingestellt, für Beleuchtungs-Effekte erdacht, (von Kurt Hermann Rosenberg nach meinen Ideenskiz-
und die kalte Photographie nimmt ihnen das eigentliche zen) belebt, unzählige Beleuchtungskörper verschieden-
Leben; die Räume, die ganz auf »Bewegung« hin gebaut ster Art geben vielfach abschattierte Licht - Effekte,
sind, erscheinen hier wie erstarrt............. die durch leichte Stuckverzierungen verstärkt wer-
Der äußerst interessante Umbau dieses Hauses war den. Über dem Bühnenrahmen ist ein aus fast tau-
bautechnisch schon eine Aufgabe für sich, da es sich send Röhrenlampen zusammengesetzter Leuchtkörper von
darum handelte, eine Anzahl lästiger Säulen zu entfernen, 7,50 m Länge. Der indisch-rote Bodenbelag, rotlackierte,
um »Raumweite« zu gewinnen; das verursacht inmitten leicht geschwungene Spiegel und sparsam verteilte, quer
eines alten Gebäudes immer technische Schwierigkeiten, gestreifte Nußholzflächen geben Farben-Akzente. . . .
Das Projekt einer neuzuschaffenden Bühne, die ange- Anschließend die »kleine Tanzbar« mit leichten
gliedert wurde, begegnete den bekannten baupolizei- Täfelungen, mit Nischen, Spiegeln und eigenartigen Licht-
lichen Schwierigkeiten bei derartigen Konzessionen. Alle trägem. . Die Wände der Bar sind in Garbun-Holz, in
Grundbedingungen wurden jedoch erfüllt, der innere großen Flächen getäfelt, mit kleiner Leistenteilung in
Ausbau konnte vonstatten gehen und sich organisch aus japanrotem Lack; zum Teil haben sie Bast-Bespannung
dem neuen Grundriß entwickeln............. oder Steinplatten-Belag. Dazu versilberte Türen. . . .
Der Haupt-Theaterraum ist in seiner Gesamt- Das Ganze: schlicht, geradlinig, beherrscht in der
Stimmung sehr hell gehalten: einmal um die Menschen Farbe, in jeder Beziehung zeitgemäß. Viel Bewegungs-
zu zwingen, sich »festlich« zu kleiden und nicht in Pull- Raum und viel Licht. Und als Clou des Ganzen: Luft,
over und Straßenrock ihre Abende zu verbringen (— wie Luft, Luft: — eine Ventilations-Anlage, welche die Luft
das in düsteren Freudenhöhlen der Großstädte leider fünfmal in der Stunde erneuert, — eine Grundbedingung
noch oft zu sehen ist), ferner um einen sehr lichten Hin- für Etablissements solcher Art...........f. a. b.
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ARCHITEKT FK.1TZ AUG. BREUHAUS—DÜSSELDORF KABARETT »JUNCMQHLE«. BLICK ZUM EINGANG
düngen vorgeführt wird, ist nur bei vollem Lichter- tergrund und einen heiteren Rahmen für die festlich ge-
Glanz richtig zu beurteilen. Solche Raumgebilde sind kleidete Gesellschaft zu bilden. Die ruhigen Wandflä-
»Abend-Schönheiten«. Sie sind ganz auf lebendige Licht- chen sind mit Fischen in Kupfer-Treibarbeit mit Email
Wirkungen eingestellt, für Beleuchtungs-Effekte erdacht, (von Kurt Hermann Rosenberg nach meinen Ideenskiz-
und die kalte Photographie nimmt ihnen das eigentliche zen) belebt, unzählige Beleuchtungskörper verschieden-
Leben; die Räume, die ganz auf »Bewegung« hin gebaut ster Art geben vielfach abschattierte Licht - Effekte,
sind, erscheinen hier wie erstarrt............. die durch leichte Stuckverzierungen verstärkt wer-
Der äußerst interessante Umbau dieses Hauses war den. Über dem Bühnenrahmen ist ein aus fast tau-
bautechnisch schon eine Aufgabe für sich, da es sich send Röhrenlampen zusammengesetzter Leuchtkörper von
darum handelte, eine Anzahl lästiger Säulen zu entfernen, 7,50 m Länge. Der indisch-rote Bodenbelag, rotlackierte,
um »Raumweite« zu gewinnen; das verursacht inmitten leicht geschwungene Spiegel und sparsam verteilte, quer
eines alten Gebäudes immer technische Schwierigkeiten, gestreifte Nußholzflächen geben Farben-Akzente. . . .
Das Projekt einer neuzuschaffenden Bühne, die ange- Anschließend die »kleine Tanzbar« mit leichten
gliedert wurde, begegnete den bekannten baupolizei- Täfelungen, mit Nischen, Spiegeln und eigenartigen Licht-
lichen Schwierigkeiten bei derartigen Konzessionen. Alle trägem. . Die Wände der Bar sind in Garbun-Holz, in
Grundbedingungen wurden jedoch erfüllt, der innere großen Flächen getäfelt, mit kleiner Leistenteilung in
Ausbau konnte vonstatten gehen und sich organisch aus japanrotem Lack; zum Teil haben sie Bast-Bespannung
dem neuen Grundriß entwickeln............. oder Steinplatten-Belag. Dazu versilberte Türen. . . .
Der Haupt-Theaterraum ist in seiner Gesamt- Das Ganze: schlicht, geradlinig, beherrscht in der
Stimmung sehr hell gehalten: einmal um die Menschen Farbe, in jeder Beziehung zeitgemäß. Viel Bewegungs-
zu zwingen, sich »festlich« zu kleiden und nicht in Pull- Raum und viel Licht. Und als Clou des Ganzen: Luft,
over und Straßenrock ihre Abende zu verbringen (— wie Luft, Luft: — eine Ventilations-Anlage, welche die Luft
das in düsteren Freudenhöhlen der Großstädte leider fünfmal in der Stunde erneuert, — eine Grundbedingung
noch oft zu sehen ist), ferner um einen sehr lichten Hin- für Etablissements solcher Art...........f. a. b.