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Wohnräume von Innenarchitekt Max Fork
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10971#0119
INNEN-DEKORATION
103
MAX FORK-HEILBRONN »SITZECKE AUS DEM LÄNDLICHEN WOHNZIMMER« VORHANGE: BLAU-WE1SS-ROT
WOHNRÄUME VON INNENARCHITEKT MAX FORK
Es sind zwei verschiedene Objekte, über die unsre Käse und Brot wohl sein läßt. Aus diesem Grunde
Abbildungen berichten. Sie stimmen überein in wurden Formen und Werkstoffe so gewählt, daß sie
dem Streben, mit gewissen historischen Formen einer derberen Art von Nutzung keinen Einwand ent-
deutscher Raumgestaltung Fühlung zu nehmen. gegenhalten. Der ganze Raum samt der Decke steckt
Aber sie unterscheiden sich in der Art und dem in der warmen Hülle einer Tannenholztäfelung, ge-
Grade, in denen sie eine buchstäbliche Nutzung des beizt in einem Farbton, der die Struktur besonders
überlieferten Formbestandes durchführen. schön hervortreten läßt. Diese Holzhülle ist durch
Der Wohnraum im Hause Direktor H. G. zu Heil- Profilleisten, Deckengebälk, Simse und Friese reich
bronn (Abb. S. 102,103,106 unten) hält sich besonders gegliedert. Die Mitarbeit von Drehbank und Säge
eng an Hausratformen, wie sie in alten Bauernhäu- ist vielfach verwendet, buntgemusterte Gewebe brin-
sern und in Heimatmuseen noch vielfach erhalten gen Farbe in den Raum; so die blauweiß karierten
sind. Der Raum befindet sich in einem neuerbauten Fenstervorhänge mit roten Herzen, der lustige blau-
Einfamilienhaus als Bestandteil einer Wohnung, zu weiße Beiderwandbezug des Ohrbackensessels; dazu
der unter anderem ein großes Speisezimmer, ein kommen noch die gemalten Fliesen des Kachelofens,
Herren- und ein Damenzimmer, ferner eine Halle ge- die bunten Sitzkissen und die farbenfreudigen Wand-
hören, welch letztere auch als Musikraum dient. Unser teller. Die Hauptglieder des Raumes sind der Fenster-
Raum hatte die besondere Bestimmung empfangen, Sitzplatz im Erker (Abb. S. 102), bestimmt zum Lesen
den Rahmen einer entspannteren Art von Wohnge- und für die kleinen Näharbeiten der Hausfrau, ferner
mütlichkeit zu bilden, die es sich auch in Hemd- der Eßplatz mit Eckbank (Abb. oben), dessen Tisch
ärmeln bei einer Flasche Bier und einem Rettich mit eine Ahornplatte hat, schließlich der Ofenwinkel
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MAX FORK-HEILBRONN »SITZECKE AUS DEM LÄNDLICHEN WOHNZIMMER« VORHANGE: BLAU-WE1SS-ROT
WOHNRÄUME VON INNENARCHITEKT MAX FORK
Es sind zwei verschiedene Objekte, über die unsre Käse und Brot wohl sein läßt. Aus diesem Grunde
Abbildungen berichten. Sie stimmen überein in wurden Formen und Werkstoffe so gewählt, daß sie
dem Streben, mit gewissen historischen Formen einer derberen Art von Nutzung keinen Einwand ent-
deutscher Raumgestaltung Fühlung zu nehmen. gegenhalten. Der ganze Raum samt der Decke steckt
Aber sie unterscheiden sich in der Art und dem in der warmen Hülle einer Tannenholztäfelung, ge-
Grade, in denen sie eine buchstäbliche Nutzung des beizt in einem Farbton, der die Struktur besonders
überlieferten Formbestandes durchführen. schön hervortreten läßt. Diese Holzhülle ist durch
Der Wohnraum im Hause Direktor H. G. zu Heil- Profilleisten, Deckengebälk, Simse und Friese reich
bronn (Abb. S. 102,103,106 unten) hält sich besonders gegliedert. Die Mitarbeit von Drehbank und Säge
eng an Hausratformen, wie sie in alten Bauernhäu- ist vielfach verwendet, buntgemusterte Gewebe brin-
sern und in Heimatmuseen noch vielfach erhalten gen Farbe in den Raum; so die blauweiß karierten
sind. Der Raum befindet sich in einem neuerbauten Fenstervorhänge mit roten Herzen, der lustige blau-
Einfamilienhaus als Bestandteil einer Wohnung, zu weiße Beiderwandbezug des Ohrbackensessels; dazu
der unter anderem ein großes Speisezimmer, ein kommen noch die gemalten Fliesen des Kachelofens,
Herren- und ein Damenzimmer, ferner eine Halle ge- die bunten Sitzkissen und die farbenfreudigen Wand-
hören, welch letztere auch als Musikraum dient. Unser teller. Die Hauptglieder des Raumes sind der Fenster-
Raum hatte die besondere Bestimmung empfangen, Sitzplatz im Erker (Abb. S. 102), bestimmt zum Lesen
den Rahmen einer entspannteren Art von Wohnge- und für die kleinen Näharbeiten der Hausfrau, ferner
mütlichkeit zu bilden, die es sich auch in Hemd- der Eßplatz mit Eckbank (Abb. oben), dessen Tisch
ärmeln bei einer Flasche Bier und einem Rettich mit eine Ahornplatte hat, schließlich der Ofenwinkel