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HEINRICH TESSENOW
VON
KARL SCHEFFLER
In der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhun-
derts ist unserer Architektur in fast unerklär-
licher Weise das am meisten geistige ihrer Elemente
verloren gegangen. Die gestaltende künstlerische
Empfindung verflüchtigte sich und nur das be-
grifflich zu Fassende blieb zurück; es ging den
deutschen Architekten dieFähigkeit verloren, schöne
Verhältnisse mit instinktiver Sicherheit zu treffen
und einem zweckvoll gedachten Baukörper den
Schein eines höheren Organismus zu geben. Es
verschwand aus unserer Baukunst jene lebendig
überzeugende Kraft, die wir meinen, wenn wir die
schlichten bürgerlichen Wohnhäuser und Anlagen
ländlicher Gehöfte aus dem Ende des achtzehnten
und dem Anfang des neunzehnten Jahrhunderts als
vorbildlich empfinden und die wir uns gewöhnt
haben mit dem etwas hochtrabenden Wort Bau-
kultur zu bezeichnen.
Die alten Wohn- und Arbeitshäuser unserer
Grosseltern sind in wenigen Fällen nur Werke
namhafter Architekten; in der Regel sind sie ohne
Prätention von einfachen Maurer- und Zimmer-
meistern gebaut, mit Hilfe einer gefestigten Hand-
werkstradition. Es muss damals in den Werk-
stätten einen lehr- und lernbaren Kanon gegeben
haben, eine Lehre von den Maassen und Verhält-
nissen, die in allen Berufsgliedern wie von selbst
lebendig wurde, weil darin enthalten war, was der
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Ort-cAn/u/it
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HEINRICH TESSENOW, EINFAMILIENHAUS IN HELI.ERAU. VIER ANSICHTEN
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HEINRICH TESSENOW
VON
KARL SCHEFFLER
In der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhun-
derts ist unserer Architektur in fast unerklär-
licher Weise das am meisten geistige ihrer Elemente
verloren gegangen. Die gestaltende künstlerische
Empfindung verflüchtigte sich und nur das be-
grifflich zu Fassende blieb zurück; es ging den
deutschen Architekten dieFähigkeit verloren, schöne
Verhältnisse mit instinktiver Sicherheit zu treffen
und einem zweckvoll gedachten Baukörper den
Schein eines höheren Organismus zu geben. Es
verschwand aus unserer Baukunst jene lebendig
überzeugende Kraft, die wir meinen, wenn wir die
schlichten bürgerlichen Wohnhäuser und Anlagen
ländlicher Gehöfte aus dem Ende des achtzehnten
und dem Anfang des neunzehnten Jahrhunderts als
vorbildlich empfinden und die wir uns gewöhnt
haben mit dem etwas hochtrabenden Wort Bau-
kultur zu bezeichnen.
Die alten Wohn- und Arbeitshäuser unserer
Grosseltern sind in wenigen Fällen nur Werke
namhafter Architekten; in der Regel sind sie ohne
Prätention von einfachen Maurer- und Zimmer-
meistern gebaut, mit Hilfe einer gefestigten Hand-
werkstradition. Es muss damals in den Werk-
stätten einen lehr- und lernbaren Kanon gegeben
haben, eine Lehre von den Maassen und Verhält-
nissen, die in allen Berufsgliedern wie von selbst
lebendig wurde, weil darin enthalten war, was der
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Ort-cAn/u/it
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HEINRICH TESSENOW, EINFAMILIENHAUS IN HELI.ERAU. VIER ANSICHTEN
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