Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 11.1913

DOI Heft:
Heft 7
DOI Artikel:
Kunstausstellungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4713#0390

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
turtalentes bieten. Im übrigen sei erinnert an den schlich-
ten Bau der Urnenhalle in Berlin, an das Krematorium
in Dessau (abgebildet in diesen Blättern, Jahrgang X,
Heft 7) und an die ausgezeichneten Herrensitze, die
Müller für den reichen schlesischen Adel ausgeführt hat.

W. C. B.

HAMBURG

Auch wir bekamen nun eine Ausstellung der Zurück-
gewiesenen unter Eggelings und Fredderichs Leitung.
Doch zeigte sich kaum eine Hoffnung.

Der Kunstverein brachte eine schöne Habermann-
Kollektion aus der Sammlung Simms. Daneben Bilder,
Porträts und Stilleben, des jungen ernsten Paul Boll-
mann. Hagemeister, Breyer und Kaiser-Eichberg sollen
folgen.

Bei Bock zeigte Kandinsky in siebzig Bildern seine
verunglückte Entwickelung.

Der charaktervolle Hamburger Architekt Fr. Höger
siegte gegen Gabriel von Seidl mit einem Entwurf für
das Verwaltungsgebäude des Hapag.

E. Hakon.

wirken beginnt. Unter den kunstgewerblichen Erzeug-
nissen — in erster Linie Beleuchtungskörper — ragen
die technisch fein kultivierten Arbeiten von Richard L.
F. Schulz hervor. Sie haben als künstlerische Hand-
werksleistungen vorbildlichen Wert. —

Bei Paul Cassirer bewies Paul Baum mit einer Kollek-
tivausstellung, dass er zu unsern besten und deutsche-
sten modernen Landschaftern endgültiggehört, dassseine
Malerei langsam und bescheiden ins Historische hinein-
wächst und dass hinter diesem vorsichtigen aber auch
sicheren Neo-Impressionismus ein neuer Burnitz etwa
steht. Wir begnügen uns mit diesen Andeutungen, weil
wir dem Künstler bereits einen Aufsatz gewidmet haben
(Jahrgang VI, Seite 327). Was bei Baum so wohlthätig
wirkt, ist, dass er seinen Standpunkt gefunden hat und
darauf mit fester männlicher Zuversicht beharrt. Er
wirkt, inmitten der allgemeinen Unsicherheit, sicher. —

Im Graphischen Kabinet von Neumann zeigte Hoberg
eine Reihe graphischer Arbeiten von solider und geist-
reich nachempfindender handwerklicher Kultur.

-SS-

BERLIN

Ludwig Manzel führt sich als Präsident
der Akademie der Künste und als Organi-
sator einer Ausstellung zur Vorfeier des
Regierungsjubiläums des Kaisers mit einer libe-
ralen Geste ein. Er hat viele Nichtakade-
miker eingeladen — auch Mitglieder der
Sezessionen — und diese sind leider dem
offiziellen Lockruf gefolgt. Es ist dadurch
aber keine lebendige Ausstellung zustande
gekommen, weil unter den Arbeiten der
fremden Künstler im wesentlichen Werke
ausgewählt worden sind, die besonders „ge-
mässigt" erscheinen und weil Künstler be-
vorzugt sind, die nicht mehr revolutionär
wirken oder es nie gewesen sind. Bei dieser
Kunstpolitik der „Versöhnung der Gegen-
sätze" wird nichts herauskommen; das be-
weist diese Ausstellunt

zur Genüge.

-&

Recht glücklich ist im Lichthof des
Kunstgewerbemuseums eine Ausstellung or-
ganisiert, die den modernen Bronze- und
Messingguß veranschaulichen soll. Wie fast
alle Veranstaltungen dieser Art, die vom
Kunstgewerbemuseum ausgehen, ist auch
diese Ausstellung belehrend und kurzweilig
zugleich. Unter den ausgestellten Klein-
phstiken sind die Gauls (bei Noack gegossen)
technisch am edelsten durchgebildet. Es
zeigt sich, dass die neue Bildhauerkunst auf
das Handwerk der Giesser erzieherisch zu

ADOI.F OBERLÄNDER, KATZEN'STUDIEN

3«i
 
Annotationen