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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 11.1913

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Heft 7
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Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4713#0391

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WIEN
Neuordnung der kaiserlichen Gemäldegalerie. Mit der
Neuordnung der Gemäldegalerie des Hofmuseums ist
nunmehr der Anfang gemacht. Zunächst wurden die
italienischen Schulen des fünfzehnten und sechzehnten
Jahrhunderts vom Ballast der Werke kleiner Meister
befreit und in neuer Ordnung gehängt. Mit der Neu-
ordnung verfolgt die Direktion die Absicht, nicht die
prunkvollen Räume des Hofmuseums mit Gemälden
zu dekorieren, sondern die einzelnen Meisterwerke,
durch eine lockere Art des Hängens und durch einen
entsprechenden Hintergrund aus einfarbiger, für die
verschiedenen Schulen jedoch verschieden gefärbter
Wandbespannung, möglichst zur Geltung zu bringen.
Der mit grünem Stoff bespannte Saal I enthält Haupt-
werke der venezianischen Schule von Vivarini bis Ti-
zian, dessen berühmter, früher allzu hoch gehängter
„Ecce Homo" nunmehr den Mittelpunkt des Raumes
bildet. In dem anstossenden Kabinett I, dessen Wand-
bespannung mit der des Hauptraumes übereinstimmt,
fand eine Reihe der berühmtesten Meisterwerke Platz,
wie Giorgiones „Drei Weise", Palmas Halbfiguren schö-
ner Frauen, und — in einer eigenen Abteilung —
Tizians Kirschen- und Zigeuner-Madonna, die von eini-
gen der schönsten Bildnisse des Meisters umgeben sind.
In Saal II, mit rotem Stoffhintergrund, sind Tintoretto
und Veronese mit ihren Schulen imponierend ver-

treten; daneben Moretto mit seiner unvergleichlichen
„Justina". Das sich anschliessende Kabinett II enthält
eine Anzahl von intimeren Schöpfungen Tintorettos,
Veroneses und Lottos. Es folgen die übrigen italie-
nischen Schulen in den Kabinetten III, IV und V, dar-
unter Raffaels „Madonna im Grünen", Andrea del Sartos
„Beweinung Christi", Parmeggianinos „Bogenschnitzer",
die Bilder Peruginos, Fra Bartolomeos „Beschneidung
Christi", Mantegnas „Sebastian", und endlich in einer
zweiten in sich abgeschlossenen Abteilung, die die
Werke der lombardischen Schule vereinigt, Correggios
„Jo" und „Ganymed". Eine Anzahl bedeutender Bilder
wurde den Depots entnommen und in den Sälen neu
eingereiht, darunter solche von Tintoretto, Dosso Dossi,
Mantegna und anderen. Der Platz für sie wurde durch
die Ausscheidung der Gemälde aus der Werkstatt der
Bassani gewonnen, die in einiger Zeit besondere Auf-
stellung finden werden. Der Besucher hat jetzt die
wichtigen Werke in guter Augenhöhe und bestem
Licht vor sich. Mit angenehmer Überraschung, ja Ver-
wunderung wird er das schöne Gemälde „Anbetung
der heiligen drei Könige" von Greco, ein Bild aus des
Meisters venezianischer Zeit, geniessen. Es war früher
fast gar nicht zu sehen. Die Neuordnung ist ein über-
zeugender Beweis für des neuen Galerieleiters organi-
satorische Fähigkeit.

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ADOLF OBERLÄNDER, ANSICHTSPOSTKARTEN

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