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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 11.1913

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Heft 12
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Ponten, Josef: Briefe und Akten: zur Geschichte der Aachener Fresken Alfred Rethels
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https://doi.org/10.11588/diglit.4713#0625

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(Aus einem Briefe Alfred

Rethels an seine Angehörigen.

Privatbesitz.)

Dresden, S. Debr, iS-j-S.

.....(fehlt).....ist

mir der ganze königliche
Mar stall zur Verfügung ge-
stellt und die prachtvollsten
Andalusischen Hengste wer-
den mir vorgeführt und vor-
geritten — ihr könnt denken,
ivie ich diese Gelegenheit be-
nutze — durch den Hofrath
Schulz an den ich von Aachen
aus empfohlen wurde ist mir
die königliche Rüstkammer
sowie das berühmte Antiken-
kabinet zugänglich geworden
und kann auch dort zeichnen
u. malen. Ihr seht dass ich
wirklich zur guten Stunde
hiehergekommen bin — die
leidige Politik berührt mich
nur vorübergehend u. ist
nicht im Stande meinen
freudigen Mut zu unter-
graben .....

HS-

(Urschrift.)

Der Schriftführer des Kunstvereins an den Ober-
bürgermeister,
Düsseldorf den 22. August i8j2.
Euer Hochwohlgeborcn habe ich die Ehre, hier-
durch ergebenst mitzutheilen, dass der Verwaltungs-
Rath des Kunst-Vereins in der Sitzung desselben vom
ip. d. Mts. den ausführlichen Bericht mit lebhaftem
Interesse entgegen genommen hat, den der Professor
Sohn und der Unterzeichnete über die bereits voll-
endeten Bilder des Herrn Alf Rethel sowie auch über
die mit der dortigen Rathhaus-Balikommission ge-
flogene Conferenz in Betreff der decorativen Voll-
endung des Kaisersaales erstattet haben. Namentlich
gereichtes dem Verwaltungs-Rath zur gros sten Freude,
"dass die sachverstandigen Berichterstatter die Rethei-
schen Freskogemälde als in hohem Grade gelungen
schilderten und dieselben dem Besten, was die monu-
mentale Kunst in der neuem Zeit geleistet habe, an
die Seite stellen zu müssen erklärten. Der Verwal-
tungs-Rath war über dieses Urtheil um so mehr er-
freut, als er bisher zuweilen Gerüchte vernommen

ALFRED RETHEL, STUDIENZEICHNUNG

hatte, welche nur zu geeignet waren, Zweifel an dem
vollständigen Gelingen des grossen Werkes zu erregen.
Diese Auslassungen werden aller Wahrscheinlichkeit
nach wohl aus der Zeit herrühren, als die Gerüste
noch vor den Bildern standen und mehr das Auffinden
einzelner Unvollkommenheiten in dem Detail begün-
stigten, als eine ungehinderte Anschauung und Würdi-
gung des Ganzen. Der Verwaltungs-Rath hofft zu-
versichtlich, dass solche an das Unwesentliche sich
haltende Urtheile sehr bald einer allgemeinen An-
erkennung weichen werden und dass der geniale
Schöpfer dieser Kunstwerke aus der Anerkennung neue
und vermehrte Kraft zur Vollendung der übrigen Ge-
mälde schöpfen könne.

Die Frage wegen der dekorativen Vollendung des
Kaisersaales anlangend, pflichtet der Verwaltungs-Rath
dem von der aachener Conferenz gemachten Vorschlage:
diese ungemein wichtige Partie der Herstellungs-
Arbeit cn einem in der Lösung derartiger Aufgaben
bewährten Künstler vorzugsweise dem Historien-
maler Andreas Müller hierselbst — zu übertragen, in

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