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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 21.1923

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Heft 3
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Sarre, Friedrich: Die mittelalterliche persische Keramik und die Sammlung Dr. Draeger
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https://doi.org/10.11588/diglit.4655#0090

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Keramik von Jahr zu Jahr zu. Sie wurde vor
allem in Frankreich geschätzt und gesammelt;
in Deutschland erwarb in erster Linie Fritz von
Gans in Frankfurt bemerkenswerte Stücke. So
war es möglich, auf der Münchener muhammeda-
nischen Ausstellung vom Jahre 1910 allein aus
dem Besitz einiger französischer und deutscher

riert waren, so erstaunt, daß er in München das
meiste für falsch erklärte. Die Fälschungen, die
vorkamen und aus Persien selbst stammten, waren
für den Kenner am Material und künstlerischen
Unvermögen ihrer Verfertiger leicht kenntlich.
Dieser Zweifel an der Echtheit machte sich in
einer gewissen Zurückhaltung und Ängstlichkeit

TELLER MIT SITZENDEN FIGUREN. SCHWARZ UND BLAU BEMALTE FAYENCE
AUF WEISSEM GRUND. PERSIEN 13.—14. JAHRHUNDERT, abb. 3

sammlung dr. draeger

Sammler und Händler eine vorzügliche Auswahl
vorführen zu können. Man begann jedoch ohne
sichtlichen Grund die Echtheit dieser so plötzlich
auf dem Kunstmarkt erschienenen neuen Keramik
anzuzweifeln; auch Henry Wallis, der doch dieses
keramische Gebiet zuerst bearbeitet und bekannt ge-
macht hatte, war über die Menge und die Qualität
der ihm früher nur aus Scherben bekannten
Gefäße, die freilich größtenteils ergänzt und repa-

auch im Kunsthandel bemerkbar, so daß der Ver-
trieb auf eine nicht allzu große Zahl von orienta-
lischen Händlern, vor allem armenischer und syri-
scher Nationalität, beschränkt blieb, die sich in
Paris, dann auch in London und New York nieder-
ließen oder dort Zweiggeschäfte ihrer heimatlichen
Häuser eröffneten. Der europäische Kunsthandel
hielt sich von der persischen Keramik fast voll-
ständig fern.

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