SEBASTIANO DEL PIOMPO, DAS KONZERT
FLORENZ, PALAZZO P1TTI
Hause der Söhne des Giovan Borgherini das Bild-
nis dieses Giovanni aus der Zeit, da er als Jüng-
ling in Venedig war und auf demselben Bild der
Lehrer, der ihn leitete; man kann nicht auf zwei
Köpfen eine bessere Behandlung der Farbe des
Fleisches und eine schönere Tönung des Schattens
erblicken".
Hier stimmt alles. Vorn der schön gelockte
Jüngling in reichem geschmackvollem Gewände,
in der geschlossenen Hand lose eine Frucht hal-
tend. Er stützt das Haupt in träumerischer Lässig-
keit auf die Rechte. Über seine Schulter blickt
in salopper einfacher Kleidung der Magister, schlau,
geistig überlegen, dem Gesichtstypus nach von
bäurischer Herkunft.
Wenn man die Wahl hat, den asketischen geist-
reichen Mann des Konzerts oder den eleganten
Jüngling dieses Bildes als den französischen Kapell-
meister von San Marco anzusprechen, so wird
wohl niemand im Zweifel sein, welcher von den
beiden dafür in Frage kommt, auch wenn nicht
schon das geistliche Gewand für ihn bezeichnend
wäre. Übrigens kann Herr Ravaglia für seine
Hypothese nur anführen, daß auf dem Bilde des
Palazzo Corsini zwei männliche Figuren darge-
stellt sind und daß es giorgioneske Züge trägt.
Die Art des Giorgione tritt uns — auch in
der Reproduktion des schönen Bildes — so stark
entgegen, daß nur sehr gewichtige Gründe uns
veranlassen könnten, daß Bild dem Großmeister
FLORENZ, PALAZZO P1TTI
Hause der Söhne des Giovan Borgherini das Bild-
nis dieses Giovanni aus der Zeit, da er als Jüng-
ling in Venedig war und auf demselben Bild der
Lehrer, der ihn leitete; man kann nicht auf zwei
Köpfen eine bessere Behandlung der Farbe des
Fleisches und eine schönere Tönung des Schattens
erblicken".
Hier stimmt alles. Vorn der schön gelockte
Jüngling in reichem geschmackvollem Gewände,
in der geschlossenen Hand lose eine Frucht hal-
tend. Er stützt das Haupt in träumerischer Lässig-
keit auf die Rechte. Über seine Schulter blickt
in salopper einfacher Kleidung der Magister, schlau,
geistig überlegen, dem Gesichtstypus nach von
bäurischer Herkunft.
Wenn man die Wahl hat, den asketischen geist-
reichen Mann des Konzerts oder den eleganten
Jüngling dieses Bildes als den französischen Kapell-
meister von San Marco anzusprechen, so wird
wohl niemand im Zweifel sein, welcher von den
beiden dafür in Frage kommt, auch wenn nicht
schon das geistliche Gewand für ihn bezeichnend
wäre. Übrigens kann Herr Ravaglia für seine
Hypothese nur anführen, daß auf dem Bilde des
Palazzo Corsini zwei männliche Figuren darge-
stellt sind und daß es giorgioneske Züge trägt.
Die Art des Giorgione tritt uns — auch in
der Reproduktion des schönen Bildes — so stark
entgegen, daß nur sehr gewichtige Gründe uns
veranlassen könnten, daß Bild dem Großmeister