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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 11./​12.1929/​30

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1./2. Septemberheft
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Londoner Kunhstschau / Aus Amerikas Kunstleben / Aus dem Kunstleben Hollands / "Salon des Bibliophiles" / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Aus der Kunstwelt / Neue Kunstbücher
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https://doi.org/10.11588/diglit.26238#0038

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Viertelmillion Mark für seine Heimat verausgabt, in dem Versuch,
diese typisch englischen Handschriften, Werke von einzig schönem
Charakter, dem Lande zukommen zu lassen. Interessant ist, daß
bei dem Stundenbuch eine 'ebenfalls unbekannte Dame bis 640 000
Mark gegen Quaritch vor fieberhaft erregtem Saale bei Sothebys
geboten hatte.

Aus der H o 1 f o r d - Bibliothek kaufte gleich darauf Rosen-
bach eine nordfranzösiscfae Bibel aus der ersten Hälfte des 14.
Jahrhunderts für 160 000 Mark. Colnaghi zahlte bei Christies 1860
Guin. für William Blakes Zeichnung der Königin Katharina aus
Shakespeares „Heinrich VIII.“, ein Beweis, wie sehr die Arbeiten
dieses Mystikers, der sowohl Maler wie Dichter war, im Werte
gestiegen sind. Sein „Begräbnis Moses“ ging an den New Yorker
Wells für 1800 Guin., während Birnbaum 1050 Guin. für „Satan

von Tintoretto gemalten venezianischen Admirals brachte
160000 Mark seitens Asscher, der auch Cotes Porträt des Sir Hector
Munro für 1350 Pf. kaufte. Das Gegenstück, Lady Munro, ging an
Bye (450 Pf.). Das vierte Stück war ein Conegliano, Jungfrau
mit Kind und dem heiligen Hieronymus, den Isaacs für 940 Pf.
erstand.

Chippendale aus dem Besitz des Lord Powis wurde
hochbegehrt. Ein im ursprünglichen roten Brokat gepolsterter Satz
von zwei Sofas und zehn Stühlen ging bis 5500 Guin, und wurde
für diese Summe von Partridge gekauft. Die Vigo-Galerie erwarb
einen Perserteppich (1600 Guin.), Harris sechs Chippendale-Stühle
und Spieltisch für eine ähnliche Summe.

Eine Skizze des Sir Thomas Lawrence, Sarah Siddons, brachte
690 Guin. seitens Mitchilis.

Rembrandt

Selbstbildnis am Fenster

November-Auktion
bei

Hollstein & Puppel
in

Berlin

mit Adam und Eva im Paradiese“ zahlte. Ein Blakesches Werk
auf Kupfer, „Christi Geburt“ fiel ebenfalls Wells zu (980 Guin.),
Nathaniel Hones Bildnis der Frau Förster, 1768 datiert, ging an
Knoedler (2800 Guin.), Gooden & Fox zahlten 1800 Guin. für eine
lesende Dame des malenden Pfarrers Peters, der 1814 als hoch-
angesehenes Mitglied der Königlichen Akademie starb. Frans van
Mieris Porträt der Anna Schoumann ging an Partridge (460 Guin.).
Ein Zoffany, Blumenmädchen, kaufte Croal Thomsen (380 Guin.),
während sein Mädchen mit Wasserkresse 370 Guin, seitens Storey
brachte. Für Millais vor 50 Jahren hochbegehrtes und bezahltes
„Erwachen“ gabt es heute nur 500 Guin. (Grey). Ei-n Romney-
Biildnis des H. J. Richter fiel Colnaghi mit 600 Guin. zu. Lewis
zahlte 480 Guin. für eine 1656 datierte van Goyensche Flußszene.
Corots „Vertraulichkeiten“ kaufte Grace (420 Guin.). Zwei Blumen-
bilder von Fantin-Latour erwarb Willis mit 910 Guin., während
eine Sargentsche Aquarelle der Gesuati-Kirche mit 620 Guin. an
Steele fiel.

Vier Bilder, die seit einem halben Menschenleben eingelagert
geblieben und jetzt von dem Erben zu Sothebys gesandt worden
sind, haben unerwartet reichen Anklang gefunden. Das Bild eines

Bei Hurcombs zahlte Mallett 1T65 Pf. für zwei Chippendale-
Hocker und fünf William- und Mary-Stühle, sowie 820 Pf. für zwei
Eßtischstühle, einen Spieltisch und einen dreibeinigen Tisch. Zwei
Chippendale-Armstühle aus Mahagoni gingen bis auf 1040 Pfd., die
Cameron dafür zahlte.

Bernard Shaws Manuskript des Schauspiels „You Never Can
Teil“ ist von Gabriel Wells für 24 000 Mark für Amerika angekauft
worden. Handschriftlich sind nur etwa neun Seiten, 'doch weist
die Maschinenschrift zahlreiche Veränderungen und Verbesserungen
auf, die Shaw selbst eingeführt hatte. Maggs zahlte 670 Pf. für
eine Geschenkausgabe von Stevensons „Schatzinsel“, i. J. 1884 in
Amerika erschienen, wie auch 510 Pf. für einen von Dickens 1. J.
1853 einem Freunde gewidmeten Band von „Bleak House“. Auch
„Onkel Toms Hütte“, von der Verfasserin i. J. 1852 mit Widmung
verschenkt, ging an Maggs (340 Pf.). Quaritch gab 670 Pf. für
die im Jahre 1847 erschienene dreibändige Ausgabe der „Weise von
Lowood“. Rosenbach erstand einen Brief von Charles Lamb für
430 Pf., während Spencer gar 500 Pf. für ein zweites Schreiben
des englischen Essayisten zahlte.

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