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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 11./​12.1929/​30

DOI issue:
1./2. Maiheft
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Raffelsberger, Ernst Friedrich: Zur Geschichte des Hyalithglases
DOI article:
Schmitz, Hermann: Die Sammlung Edmond Foule: Ausgestellt im Museum in Philadelphia
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.26238#0346

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Konkurrenz der Qualität. So befanden sich Ende 1827
in der Schaibaer Niederlage nicht weniger als 1506
gleiche, schwarze Schalen mit Untertassen, wodurch
Vorerwähntes zur Genüge beleuchtet wird.

Damit schließen die zugänglichen Aufzeichnungen,
die das Schloßarchiv zu Gratzen über die Hyalithfabri-
kation aufbewahrt.

Als Abschluß seien noch einige Preise genannt, die
die Kosten der Ausarbeitung erkennen lassen. Das
Schleifen einer Teeflasche kostete 5—36 Kreutzer, da-
gegen das Vergolden einer solchen 2V2—6 Gulden,
woraus der schon seinerzeit bedeutend höhere Wert
vergoldeter Gläser gegenüber nur geschliffenen ersicht-
lich ist. Einzelne Blumenvasen, vergoldet, stellten sich
auf 1 fl 60 und bis 8 fl in schwarz, 5 bis 11 fl in rot und
9 bis 16 fl in schmelzierter Ausführung, was wohl gleich-

bedeutend ist mit marmoriert. Im großen und ganzen
war Hyalith auch während seiner größten Beliebtheit
etwas Kostspieliges, von den besonders fein ausgearbei-
teten Stücken, deren Anschaffung schon zu ihrer Zeit
höchster Luxus war, ganz abgesehen. Gerade die hohen
Preise verlockten aber zur Nachahmung und der ein-
setzende Konkurrenzkampf mußte eine schlechtere Aus-
arbeitung zur Folge haben. Schon mit verschiedenen
Verfallserscheinungen, wie schlechtes Material, unkünst-
lerische Form, Ausartung in der Bemalung usw. behaf-
tet, konnte sich das Buquoische Hyalithglas doch noch
bis ungefähr 1850 behaupten. Dann war die Modezeit
allerdings endgültig vorbei, und die auf Ausstellungen
gemachten Wiederbelebungsversuche (München 1854)
konnten den Niedergang der Hyalitherzeugung nicht
mehr aufhalten.

Whistler: Fish Shop, Ghelsea. Abdruck auf Bütten, bezeichnet
Versteigerung bei F. A. C. Prestel, Frankfurt a. M., am 26./28. Mai

Die Sammlung 6dmond poulc

Ausgeffellt fm JMufeum in Philadelphia
oon

Hermann Scbtruh

| as neuerbaute Pennsylvania-Museum in Philadel-
phia, das als Bau und in der Gesamtanlage neben
dem neuen „Art Institute“ in Detroit in der vordersten
Reihe der neuen Museumsschöpfungen der Vereinigten
Staaten steht, hat einen besonders glücklichen Schritt
getan, indem es sich durch Vermittlung der Galerie
Wildenstein die ehemalige Pariser Sammlung Edmond
Foule zur Aufstellung und allmählichen Erwerbung ge-
sichert hat. Das Museum hat die Sammlung als Ganzes
zur vorläufigen Ausstellung übernommen und ein Ban-

kenkonsortium zur Stellung eines Garantiefonds ge-
wonnen, wodurch das Museum für die Erwerbung der
wichtigsten Stücke die Vorhand erhielt. Das Museum
hofft mit Hilfe seines großen Kreises vermögender
Freunde nach und nach die besten Stücke sich für immer
einzuverleiben, und in der Tat ist denn auch schon bei
der Eröffnung der Ausstellung die Erwerbung der drei
schönsten italienischen Bronzen, darunter der berühm-
ten Löwenkämpfergruppe von Bertoldo, durch eine Stif-
tung George D. Wideners ermöglicht worden und dem

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