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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 11./​12.1929/​30

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1./2. Septemberheft
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Londoner Kunhstschau / Aus Amerikas Kunstleben / Aus dem Kunstleben Hollands / "Salon des Bibliophiles" / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Aus der Kunstwelt / Neue Kunstbücher
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https://doi.org/10.11588/diglit.26238#0042

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das Jahr '1930 eine Ausstellung der Werke des Künstlers vorberei-
tet, die zugleich die wissenschaftliche Grundlage für ein größeres
Werk über den Künstler schaffen soll. Willmann, vielleicht der
bedeutendste deutsche Maler des 17. Jahrhunderts, ist sehr unter-
schätzt worden, nicht zuletzt deshalb, weil die meisten seiner Werke
sich in Schlesien und Böhmen zerstreut und oft an abgelegener
Stelle finden. Alle Besitzer von Werken des Künstlers, auch von
Zeichnungen, Stichen usw., insbesondere aber die Museumsleiter,
werden gebeten, Nachweise an die oben genannte Stelle zu sendend,

Cbetnntt}.

Ausstellung Gerstenberger : Holländische Meister des'
17. Jahrhunderts mit Werken von: Backhuisen, Berchem, Bol,;
Brekelenkam, Claess, van Croos, Begeyn, Cuyp, J. van Dyck,
van Goyen, Dirk Hals, de Heem, Heemskerk, Jordaens, Maes, Lys,
C. Molenaer, Jan M. Molenaer, de Momper, van der Neer, S. Ruis-
dael, Stork, Terborch, van Uden, A. van de Velde, W. van de
Velde, van Vleet, de Vlieger, de Witte, Wouwermann, Bosschart,
Ouwater, Jan Olis, Nolpe, Soreau u. a.; außerdem eine Madonna
eines Tiroler Meisters um 1480.

Köln.

Galerie Abels : Große Ausstellung der Bronzen und Graphi-
ken von Renee Sintenis. Im Oktober: Prof. Max Lieber-
mann (Gemälde, Pastelle und Zeichnungen). Im November: Rudolf
Levy (Gemälde).

Leipzig.

P. H. Beyer & Sohn: Neu ausgestellt sind: 14 neue
Originalgemälde von Professor Mathieu Molitor-Leipzig, Gemälde,
Aquarelle und Graphik (meist Industriebilder) von Karl Hänsel-
Dresden und eine Sammlung Handzeichnungen und Aquarelle deut-
scher Künstler.

JHütmbet?g.

Schon längst ist es kein Geheimnis mehr, daß zielbewußte
Kräfte am Werk sind, um Nürnberg, das ein förmliches Museum
alter Kunst ist, nun auch zu einer rührigen Pflegestätte neuzeit-
licher Kunst zu gestalten. Noch frisch in aller Gedächtnis ist die
Ausstellung deutscher Kunst der Gegenwart, die im Jahre
1928 neben der Albrecht Dürer-Ausstellung in der Norishalle am
Marientorgraben veranstaltet wurde. In der städtischen Galerie
im Künstlerhaus am Königstor ist soeben eine sehenswerte Anselm
Feuerbach - Gedächtnis-Ausstellung eröffnet worden, die vor
allem ein Bild des Schaffens dieses eigenartigen Meisters in den
40er, 50er und 60er Jahren gibt und zahlreiche Bausteine zu einem
Bauwerk der Erkenntnis seines Sonderwesens bietet. Daneben
aber konnte Oberbürgermeister Dr. Luppe in der Norishalle
am Marientorgraben eine von dem neuen Direktor der städtischen
Kunstsammlungen, Professor Dr. Fritz Traugott Schulz, aus den
verschiedenen Kunstzentren des Deutschen Reiches unter Berück-
sichtigung des .stammesverwandten Oesterreich mit Fleiß und Um-
sicht zusammengetragene, rund 1350 Arbeiten umfassende Aus-
stellung deutscher Handzeichnungen und Aquarelle der Gegenwart
eröffnen, die den Beweis erbringt, daß die deutschen Künstler un-
serer Tage an gedanklicher Tiefe, an Schöpferkraft und Gestaltungs-
drang sowie an positivem Wollen und gediegener Leistung in keiner
Weise hinter den Künstlern anderer Länder zurückstehen. Die be-
sondere Note dieser Ausstellung ist darin zu erblicken, daß der Nach-
druck auf die Herausarbeitung der Künstlerpersönlichkeit durch
Vereinigung einer entsprechenden Anzahl besonders charakteristi-
scher Arbeiten gelegt wurde. Max Liebermann, Max Slevogt und
Käthe Kollwitz sind mit größeren Kollektionen vertreten. Daneben
weist die Ausstellung Werke von 166 weiteren Künstlern auf. Ge-
nannt seien, um den Charakter der Ausstellung zu kennzeichnen:
Heinrich Altherr (Stuttgart), August Babberger (Karlsruhe), Willi
Baumeister (Frankfurt a. M.), Richard Theodor Birnstengel (Dres-
den), Eduard Bischoff (Königsberg), Peter August Böckstiegel (Dres-

Original-Gemälde

der früheren Rembrandtschule
um 1630

auf Eichenholz 108X79 cm

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den), Pol Cassel (Dresden), Ludwig Dettmann (Berlin), Otto Dix
(Dresden), Franz Domscheit (Berlin-), August Wilhelm 'Dressier
(Berlin), Josef Eberz (München), Heinrich Ewald (Hanau), Conrad
Felixmüller (Dresden), Julius Freymuth (Königsberg), Erich Glette
(München), Gottfried Graf (Stuttgart), Fritz Grosz (Wien), George
Gross (Berlin), Olaf Gulbransson (München), Albert Gütersloh
(Wien), Felix Albrecht Harta (Wien), Erich Heckei (Berlin), Wilhelm
Heckrott (Dresden), Wilhelm Rudolf Heinisch (Frankfurt a. M.),
Karl Hofer (Berlin), Karl Hubbuch (Karlsruhe), Ernst Huber (Wien),
Adolf Jutz (München), Hanns L. Katz (Frankfurt a. M.), Artur Kauf-
mann (Düsseldorf), Max Kaus (Berlin), Oskar Kolloschka (Wien),
Bernhard Kretzschmar (Dresden), Alfred Kubin (Wernstein a. Inn),
Richard Langer (Düsseldorf), Oskar Baske (Wien), Hans Meid
(Berlin), Heinrich Nauen (Düsseldorf), Walter Aphey (Düsseldorf),
Max Pechstein (Berlin), Alexander Posch (Darmstadt), Christian
Rohlfs (Hagen i. W.), Leo Samberger (München), Karl Schmidt-
Rottluff (Berlin), Richard Seewald (Köln a. Rh.), Julius Seyler
(München), Robert Sterl (Dresden), Otto Voigt (Leipzig), Georg
Wrba (Dresden) und Franz von Zülow (Wien). Die Ausstellung
bleibt bis zum 13. Oktober geöffnet.

Des weiteren wurde soeben eine Fränkische Fayence-
Sammlung eröffnet. Sie besteht aus Fayencen der Hanauer, Frank-
furter, Ansbacher, Bayreuther, Crailsheimer und Nürnberger Manu-
faktur. Am reichsten ist Nürnberg vertreten. Ein Vergleich mit
den Fayencen der anderen Manufakturen ergibt, daß Nürnberg auf
dem Gebiet der Fayencekunst von Anbeginn an eigene Wege gegan-
gen ist und sicher einen selbständigen Stil gebildet hat. Die Samm-
lung enthält nicht nur zahlreiche Proben der blaubemalten Fayen-
cen, sondern auch der in den Scharffeuerfarben bunt dekorierten
Stücke. Daneben aber weist sie auch eine stattliche Reihe von
Proben sowohl von Hafnerarbeiten aus der ersten Hälfte des 16.
und 17. Jahrhunderts sowie von Hausmalereien auf fremden Fayen-
cen aus dem Ende des 17. Jahrhunderts auf. Wie die Feststellungen
ergeben haben, gibt es keine zweite deutsche Fabrik von Fayencen,

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