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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 11./​12.1929/​30

DOI Heft:
1./2. Oktoberheft
DOI Artikel:
Donath, Adolph: Die Bildhauerin Dora Gordine
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https://doi.org/10.11588/diglit.26238#0074

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von Paris aus Berlin besuchte, um mich zu fragen, ob Londoner Schau vom vorigen Jahre. Sammler vom

und wie sie Weiterarbeiten sollte, meinte ich, sie solle Schlag eines Eumorfopoulos rissen sich um ihre Bron-

so bildhauern, wie sie es bisher getan hat, mit dem glei- zen, die Tate Gallery erwarb einen Kopf, der englische

chen Ernst und der gleichen Unbefangenheit. Denn Staat noch weitere Köpfe für seine Museen. Die Bron-

was icli damals schon an Plastik von ihr sah, war von zen der Dora Gordine wurden Sammelobjekte,
einer Eigenart, wie sie nur begnadete Bildhauer haben. Heute sehen wir sie bei F 1 e c h t h e i m in Berlin,

Dora Gordine

Frau aus Guadeloupe

Und das empfand wohl auch Maillol, als sie in Paris bei
ihm vorsprach. Sie solle nur, sagte er, selber sich wei-
terbilden, ohne jeglichen Meister.

Nun muß ich aber noch einmal von der „Courage“
sprechen. Ich publizierte nach ihrem ersten Berliner
Besuch etwas von den ersten Bronzen der Gordine.
Worauf sie bald nachher in Paris ihre ersten Plastiken
ausstellte. Und ihr Pariser Erfolg verhalf ihr zu ihrer

sehen sechzehn Stücke. Die große Figur einer indi-
schen Tänzerin ist darunter und ein großer männlicher
Torso und dann etliche Kleinplastiken. In der Haupt-
sache aber stehen hier lebensgroße Köpfe in Bronze.
Und überraschend scheint, daß jedes Stück inter-
essiert, jeder einzelne Kopf etwas zu sagen hat. Er
sagt es gleichsam mit dem Munde, wie die uralte Reihe
der uralten chinesischen Bodhisattvas. Ob die Gordine

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