(1885) — die erste Fassung der „Mlle. Ducliosal“ — zu den ge-
winnendsten Bildnissen, die Hodler überhaupt schuf. Einige Berg-
landschaften und eine große Einzelstudie zum „Tag“ belegen den
späteren Stil. Neben Trachsel rücken besonders Cuno Amiet und
Giovanni Giacometti mit ganzen Reihen bedeutender Werke auf,
die den Nachimpressionismus in der Schweiz entscheidend illustrie-
ren. Der Expressonismus erhält vor allem durch einen Zyklus
freskal anmutender Kompositionen, die Hermann Huber 1910 in
Palästina malte, einen ebenso wertvollen wie frühen Beitrag. Ihm
gesellen sich andere Vertreter des Zürcher „Sturm“ und „Drang“
der Vorkriegszeit, wie Alexander Soldenhoff, Reinhold Kündig,
W. Buchmann. Paul Bodmer, Meier-Amden, A. Pfister (eine rich-
tige Entdeckung) u. a. bei. E. G. Rüegg, Hans Sturzenegger,
Gustav Gamper, Würtenberger zählen zur älteren Generation.
Unter den Welschschweizern ragen Otto Vautier, Alexandre Blan-
chet, Dressier und etwa noch Maurice Barraud besonders hervor.
Die Plastik bestreiten mit einer Anzahl guter Dinge drei Namen,
die ihren Rang haben: Rodo de Niederhäusern, der Genfer, und
die beiden in Zürich ansässigen Berner Haller und Hermann
Hubacher.
In der Graphik steht Albert Welti mit einer langen Reihe
von Handdrücken obenan. Rein zahlenmäßig ist Edouard Vallet
mit seinen teilweise monumentalen Radierungen aus dem Wallis
noch reicher vertreten. Ebenso Hermann Huber, dessen anmuti-
gen und dionysischen Frühfolgen heute schon Seltenheitswert
haben, da die Platten vielfach verloren oder unbrauchbar gewor-
den sind. Aus der fast unübersehbaren Fülle des übrigen Mate-
rials seien nur noch einige sehr hübsche. Blätter gegenständlicher
Art von Klee erwähnt. Näheren Aufschluß suche man im detaillier-
ten Katalog, den die Auktionsfirma G. u. L. Bollag in Zürich ver-
schickt. ^
H. G.
Bat?end fabeitius odet Rembrandt2
Weiteres Material zu dieser akuten Frage liefert ein Ge-
mälde mit der Darstellung der „Abreise Benjamins nach Aegyp-
ten“. das kürzlich von Dr. A. Bredius der Königl. Gemäldegalerie
im Haag als Leihgabe überwiesen wurde. Das Gemälde wird von
Dr. Hofstede de Groot für ein echtes und charakteristisches Werk
Rcmbrandts aus den fünfziger Jahren gehalten, während der Be-
sitzer, der das Bild im Pariser Kunsthandel erwarb, wie auch Dr.
Valentiner ganz sicher die Hand des Barend Fabritius darin zu
erkennen meinen. Unter diesem Namen ist es auch von der Direk-
tion des Mauritshuis ausgestellt. Das Bild, auf Holz gemalt, mißt
78 mal 63 cm. Auffallend ist, daß die Komposition übereinstimmt
mit der linken Hälfte einer Rembrandtzeichnung im Teyler
Museum, die ebenfalls in die Mitte der 50er Jahre datiert wird.
(Hofstede de Groot. Katalog der Rembrandt-Handzeichnungen
Nr. 1317). Valentiner (Handzeichnungen Rembrandts, Klassiker
der Kunst, Nr. 119) hält dieses Blatt auch nur für eine von Rem-
brandt überzeichnete Schülerzeichnung. Bis auf das leuchtende
Lachsrot im Gewand des Benjamin ist das Bild in dunklen Tönen
ORIGINAL-GRAPHIK
ALTER UND MODERNER MEISTER
Aldegrever, Altdorfer, Amman, Backhuizen, Bega, Beham, della
Bella, Belotto, Berghem, Bink, Bol, Breenberg, Breughel, Callot,
Canale, Claude, Cranach, Drevet, Dürer, v. Dyck, Edelinck,
Gellte, Goltzius, Goya, Hollar, Lautensack, Leyden, Masson, Nan-
teuil, Ostade, Rembrandt, Ruisdael, Schongauer, Waterloo, Zeeman
--
Appian, Besnard, Bone, Bracquemond. Buhot, Cameron, Corot,
Daubigny, Daumier, Forain, Haden, Legros, Lep&re, Manet,
Meryon, Millet, Whistler, Zorn
Reich illustrierter Gesamt-Katalog Nr. 27 / Alte und moderne
Graphik. Preis frs. 5.— / Erscheint Mitte April
GUTEKUNST & KLIPSTEIN
Augf. Klipstein Nachf.
BERN (Schweiz) Hotelgasse 811
i-1
LUDWIGS GALERIE / OTTO H. NATHAN
Ludwigstr. 6 MÜNCHEN Telefon 20970
GEMÄLDE ERSTEN RANGES
Insbesondere des 19. Jahrhunderts
Katalog auf Wunsch kostenfrei
ANKAUF VERKAUF
Die Neue Freie Presse (Wien) schreibt über
den „Kunstwanderer“: . . . Der Inhalt ist nicht nur
für Fachkreise bestimmt, sondern jedermann, der
Anteil an moderner wie alter bildender
Kunst nimmt, zu interessieren geeignet.
GALERIE NORBERT FISCHMANN
GEMÄLDE UND SKULPTUREN
bedeutender alter Meister
ANTIKE MÖBEL
MÜNCHEN
BRIENNERSTRASSE 50b
(zwischen Wittelsbacher Palais und Schiller-Denkmal)
77
winnendsten Bildnissen, die Hodler überhaupt schuf. Einige Berg-
landschaften und eine große Einzelstudie zum „Tag“ belegen den
späteren Stil. Neben Trachsel rücken besonders Cuno Amiet und
Giovanni Giacometti mit ganzen Reihen bedeutender Werke auf,
die den Nachimpressionismus in der Schweiz entscheidend illustrie-
ren. Der Expressonismus erhält vor allem durch einen Zyklus
freskal anmutender Kompositionen, die Hermann Huber 1910 in
Palästina malte, einen ebenso wertvollen wie frühen Beitrag. Ihm
gesellen sich andere Vertreter des Zürcher „Sturm“ und „Drang“
der Vorkriegszeit, wie Alexander Soldenhoff, Reinhold Kündig,
W. Buchmann. Paul Bodmer, Meier-Amden, A. Pfister (eine rich-
tige Entdeckung) u. a. bei. E. G. Rüegg, Hans Sturzenegger,
Gustav Gamper, Würtenberger zählen zur älteren Generation.
Unter den Welschschweizern ragen Otto Vautier, Alexandre Blan-
chet, Dressier und etwa noch Maurice Barraud besonders hervor.
Die Plastik bestreiten mit einer Anzahl guter Dinge drei Namen,
die ihren Rang haben: Rodo de Niederhäusern, der Genfer, und
die beiden in Zürich ansässigen Berner Haller und Hermann
Hubacher.
In der Graphik steht Albert Welti mit einer langen Reihe
von Handdrücken obenan. Rein zahlenmäßig ist Edouard Vallet
mit seinen teilweise monumentalen Radierungen aus dem Wallis
noch reicher vertreten. Ebenso Hermann Huber, dessen anmuti-
gen und dionysischen Frühfolgen heute schon Seltenheitswert
haben, da die Platten vielfach verloren oder unbrauchbar gewor-
den sind. Aus der fast unübersehbaren Fülle des übrigen Mate-
rials seien nur noch einige sehr hübsche. Blätter gegenständlicher
Art von Klee erwähnt. Näheren Aufschluß suche man im detaillier-
ten Katalog, den die Auktionsfirma G. u. L. Bollag in Zürich ver-
schickt. ^
H. G.
Bat?end fabeitius odet Rembrandt2
Weiteres Material zu dieser akuten Frage liefert ein Ge-
mälde mit der Darstellung der „Abreise Benjamins nach Aegyp-
ten“. das kürzlich von Dr. A. Bredius der Königl. Gemäldegalerie
im Haag als Leihgabe überwiesen wurde. Das Gemälde wird von
Dr. Hofstede de Groot für ein echtes und charakteristisches Werk
Rcmbrandts aus den fünfziger Jahren gehalten, während der Be-
sitzer, der das Bild im Pariser Kunsthandel erwarb, wie auch Dr.
Valentiner ganz sicher die Hand des Barend Fabritius darin zu
erkennen meinen. Unter diesem Namen ist es auch von der Direk-
tion des Mauritshuis ausgestellt. Das Bild, auf Holz gemalt, mißt
78 mal 63 cm. Auffallend ist, daß die Komposition übereinstimmt
mit der linken Hälfte einer Rembrandtzeichnung im Teyler
Museum, die ebenfalls in die Mitte der 50er Jahre datiert wird.
(Hofstede de Groot. Katalog der Rembrandt-Handzeichnungen
Nr. 1317). Valentiner (Handzeichnungen Rembrandts, Klassiker
der Kunst, Nr. 119) hält dieses Blatt auch nur für eine von Rem-
brandt überzeichnete Schülerzeichnung. Bis auf das leuchtende
Lachsrot im Gewand des Benjamin ist das Bild in dunklen Tönen
ORIGINAL-GRAPHIK
ALTER UND MODERNER MEISTER
Aldegrever, Altdorfer, Amman, Backhuizen, Bega, Beham, della
Bella, Belotto, Berghem, Bink, Bol, Breenberg, Breughel, Callot,
Canale, Claude, Cranach, Drevet, Dürer, v. Dyck, Edelinck,
Gellte, Goltzius, Goya, Hollar, Lautensack, Leyden, Masson, Nan-
teuil, Ostade, Rembrandt, Ruisdael, Schongauer, Waterloo, Zeeman
--
Appian, Besnard, Bone, Bracquemond. Buhot, Cameron, Corot,
Daubigny, Daumier, Forain, Haden, Legros, Lep&re, Manet,
Meryon, Millet, Whistler, Zorn
Reich illustrierter Gesamt-Katalog Nr. 27 / Alte und moderne
Graphik. Preis frs. 5.— / Erscheint Mitte April
GUTEKUNST & KLIPSTEIN
Augf. Klipstein Nachf.
BERN (Schweiz) Hotelgasse 811
i-1
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Insbesondere des 19. Jahrhunderts
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Die Neue Freie Presse (Wien) schreibt über
den „Kunstwanderer“: . . . Der Inhalt ist nicht nur
für Fachkreise bestimmt, sondern jedermann, der
Anteil an moderner wie alter bildender
Kunst nimmt, zu interessieren geeignet.
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GEMÄLDE UND SKULPTUREN
bedeutender alter Meister
ANTIKE MÖBEL
MÜNCHEN
BRIENNERSTRASSE 50b
(zwischen Wittelsbacher Palais und Schiller-Denkmal)
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