schönste Fassung des Endymion-Bildes von Thoma, ausgezeich-
nete Gemälde von Corinth und Slevogt, nicht zuletzt eine glän-
zende Auswahl früher Arbeiten von Lesser Ury, worunter sich
auch das Hauptwerk „Herr und Dame unter den Linden“ befindet,
welches Donath in seiner Biographie besonders hervorgehoben hat;
zweifellos ein längst museumsreifes Bild dieses Meisters.
peankfurt a. ]vt.
Am 26. November versteigert Hugo H e 1 b i n g eine Samm-
lung ostasiatischer Kunst. Vielleicht das köstlichste Stück
dieser Sammlung ist eine frühe siamesische Bronze-Kleinplastik,
„Shiva auf dem Stier“ darstellend. Wie überhaupt die siamesische
Max Liebermann (Gemälde neuerer Meister)
Versteigerung am 26. November bei Rud. Lepke, Berlin
Kunst mit wundervollen Schöpfungen der Bildhauerkunst und
Bronzeplastik, sämtliche Besitz eines süddeutschen Sammlers, ver-
treten ist. Der Katalog bringt ferner chinesische Keramik der
frühesten Epochen, seltene, zum Teil noch nicht gesehene Dar-
stellungen figürlicher Tangplastik, wertvolle, prachtvoll patinierte
chinesische Frühbronzen u. a. m. Den Schluß der Versteigerung
bildet der künstlerische Nachlaß des bekannten Frankfurter Privat-
gelehrten Dr. Louis Liebmann mit sorgfältig gesammelten chinesi-
schen und japanischen kunstgewerblichen Gegenständen, Kera-
miken, Bronzen und besonders japanischen Farbholzschnitten.
Am 27. November findet bei Hugo Helbing eine Versteigerung
kostbarer alter und moderner Gemälde statt. Den wichtigsten
Bestandteil bilden die Gemälde aus dem Nachlaß des Barons von
Mecklenburg mit Werken von Isaac van Ostade, Jakob Ruisdael,
Aart van der Neer und anderen, die schon auf einer Pariser Ver-
steigerung des Jahres 1870 nachgewiesen werden können und von
denen die wichtigsten von Hofstede de Groot in seinem Werk
„Holländische Maler des 17. Jahrhunderts“ inventarisiert sind.
In dieser Versteigerung begegnen uns ferner die Namen Berck-
heide, Pieter Claes, Härmen Hals, Molenaer, Naiveu, Palamedes,
Salomon van Ruisdael, Saftleven u. a. Von den Bildern des 19.
Jahrhunderts verdienen Arbeiten von Schienleber, Schreyer, Spitz-
weg und Zügel besonderes Interesse.
kn Anschluß daran kommt der Nachlaß des unlängst verstor-
benen berühmten Uhrensammlers. Carl M a r f e 1 s zum Ausgebot,
dessen Name über Europa hinaus bekannt geworden ist als Be-
sitzer der bedeutendsten Uhrensammlung. Nach dem Verkauf sei-
ner ersten Sammlung an John Pierpont Morgan war es Marfels
gelungen, eine kleine, aber aus den erlesensten Stücken bestehende
Sammlung zu erwerben. Es sind dies elf Uhren, die seinerzeit von
M. Loeske in der deutschen Uhrmacherzeitung beschrieben und in
den letzten Jahren in zahlreichen Museen des In- und Auslandes
ausgestellt worden sind, darunter eine eiförmige Uhr um 1600', zwei
Bergkristall-Kreuzuhren und eine Anzahl von Goldemailuhren von
unübertroffener Schönheit.
Am selben Tage versteigert Helbing noch eine Sammlung
alter Möbel, vorzüglich des 16. und 17. Jahrhunderts aus dem Nach-
laß Conrad Fiedler.
*
Am 28. und 29. November wird bei F. A. C. P r e s t e 1 (ge-
meinsam mit der Firma Joseph Baer & Co.) der IV. Teil der
berühmten Sammlung Heinrich Stiebei versteigert: Franko-
furtensien, Ansichten, Porträts, historische und kulturhistorische
Darstellungen, Aeronautik und Judaica. (Gemälde, Zeichnungen,
Aquarelle und Graphik aus alter und neuer Zeit.)
Kö(ru
Die Kölner Sammlung Otto Merkens, die vom 27. bis 30.
November bei Math. L e m p e r t z , Köln, versteigert wird, ent-
stand im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts und im ersten Jahr-
zehnt des 20., in einer Zeit also, da hervorragendes altes Kunst-
gut noch in ausreichender Menge zur Verfügung stand. Der ver-
storbene Sammler, ein Urkölner, aus alter Bürgerfamilie, hatte die
Freude am Sammeln alter Kunst von seinem Vater Franz Merkens
geerbt, der selbst, vor allem auf dem Gebiete der römischen Alter-
tümer und der Münzen, einer der bedeutendsten Kölner Sammler
gewesen war. Otto Merkens betätigte sich als Spezialist auf dem
Gebiete des alten Silbers und brachte hier eine Kollektion von
wissenschaftlicher Bedeutung und musealer Abgerundetheit zu-
sammen. Seine Vorliebe galt den Silberschmiedearbeiten des 18.
Jahrhunderts, in erster Linie den Werken deutscher Meister. Die
bedeutendsten deutschen Zunftorte Augsburg, Nürnberg, Köln sind
in langen Reihen vertreten, viele andere durch einzelne besonders
schöne Stücke. Auch hervorragende Amsterdamer, Antwerpener,
Londoner Erzeugnisse beschreibt der Katalog. Mit ihren beiläufig
2001 Nummern ist diese Silbersammlung Otto Merkens ein Auktions-
angebot von seltener Reichhaltigkeit und Abrundung. Neben dieser
ins Spezielle und Wissenschaftliche gehenden Sammeltätigkeit
brachte Merkens künstlerisch bedeutende Dinge aller Gebiete alter
Kunst zusammen, von dem Bestreben geleitet, sein schön gelegenes
Landhaus in Honnef am Rhein behaglich auszustatten. Auch hier
erkennt man die vorherrschende Liebe zum 18. Jahrhundert: Sitz-
möbel von Aachen und Süddeutschland, geschnitzte rheinische
Schränke, ein herrliches französisches Louis XV.-Bett, eine zierlich
aufgebaute Hausorgel, geschnitzte und Boule-Pendulen sind vor-
handen. Zu erwähnen ist auch ein reichhaltiges chinesisches
Familie rose-Services des 18. Jahrhunderts.
JvRincben,
Bei Otto Plelbing Nachf. findet am 5. Dezember die Ver-
steigerung einer bedeutenden Sammlung von Orden und Ehren-
zeichen des In- und Auslandes, darunter auch solcher des Welt-
krieges statt. Außerdem werden Münzen und Medaillen vieler Zei-
ten und Länder und numismatische Bücher versteigert. Der reich-
illustrierte Katalog gibt genauen Aufschluß über die einzelnen Ver-
steigerungsobjekte.
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nete Gemälde von Corinth und Slevogt, nicht zuletzt eine glän-
zende Auswahl früher Arbeiten von Lesser Ury, worunter sich
auch das Hauptwerk „Herr und Dame unter den Linden“ befindet,
welches Donath in seiner Biographie besonders hervorgehoben hat;
zweifellos ein längst museumsreifes Bild dieses Meisters.
peankfurt a. ]vt.
Am 26. November versteigert Hugo H e 1 b i n g eine Samm-
lung ostasiatischer Kunst. Vielleicht das köstlichste Stück
dieser Sammlung ist eine frühe siamesische Bronze-Kleinplastik,
„Shiva auf dem Stier“ darstellend. Wie überhaupt die siamesische
Max Liebermann (Gemälde neuerer Meister)
Versteigerung am 26. November bei Rud. Lepke, Berlin
Kunst mit wundervollen Schöpfungen der Bildhauerkunst und
Bronzeplastik, sämtliche Besitz eines süddeutschen Sammlers, ver-
treten ist. Der Katalog bringt ferner chinesische Keramik der
frühesten Epochen, seltene, zum Teil noch nicht gesehene Dar-
stellungen figürlicher Tangplastik, wertvolle, prachtvoll patinierte
chinesische Frühbronzen u. a. m. Den Schluß der Versteigerung
bildet der künstlerische Nachlaß des bekannten Frankfurter Privat-
gelehrten Dr. Louis Liebmann mit sorgfältig gesammelten chinesi-
schen und japanischen kunstgewerblichen Gegenständen, Kera-
miken, Bronzen und besonders japanischen Farbholzschnitten.
Am 27. November findet bei Hugo Helbing eine Versteigerung
kostbarer alter und moderner Gemälde statt. Den wichtigsten
Bestandteil bilden die Gemälde aus dem Nachlaß des Barons von
Mecklenburg mit Werken von Isaac van Ostade, Jakob Ruisdael,
Aart van der Neer und anderen, die schon auf einer Pariser Ver-
steigerung des Jahres 1870 nachgewiesen werden können und von
denen die wichtigsten von Hofstede de Groot in seinem Werk
„Holländische Maler des 17. Jahrhunderts“ inventarisiert sind.
In dieser Versteigerung begegnen uns ferner die Namen Berck-
heide, Pieter Claes, Härmen Hals, Molenaer, Naiveu, Palamedes,
Salomon van Ruisdael, Saftleven u. a. Von den Bildern des 19.
Jahrhunderts verdienen Arbeiten von Schienleber, Schreyer, Spitz-
weg und Zügel besonderes Interesse.
kn Anschluß daran kommt der Nachlaß des unlängst verstor-
benen berühmten Uhrensammlers. Carl M a r f e 1 s zum Ausgebot,
dessen Name über Europa hinaus bekannt geworden ist als Be-
sitzer der bedeutendsten Uhrensammlung. Nach dem Verkauf sei-
ner ersten Sammlung an John Pierpont Morgan war es Marfels
gelungen, eine kleine, aber aus den erlesensten Stücken bestehende
Sammlung zu erwerben. Es sind dies elf Uhren, die seinerzeit von
M. Loeske in der deutschen Uhrmacherzeitung beschrieben und in
den letzten Jahren in zahlreichen Museen des In- und Auslandes
ausgestellt worden sind, darunter eine eiförmige Uhr um 1600', zwei
Bergkristall-Kreuzuhren und eine Anzahl von Goldemailuhren von
unübertroffener Schönheit.
Am selben Tage versteigert Helbing noch eine Sammlung
alter Möbel, vorzüglich des 16. und 17. Jahrhunderts aus dem Nach-
laß Conrad Fiedler.
*
Am 28. und 29. November wird bei F. A. C. P r e s t e 1 (ge-
meinsam mit der Firma Joseph Baer & Co.) der IV. Teil der
berühmten Sammlung Heinrich Stiebei versteigert: Franko-
furtensien, Ansichten, Porträts, historische und kulturhistorische
Darstellungen, Aeronautik und Judaica. (Gemälde, Zeichnungen,
Aquarelle und Graphik aus alter und neuer Zeit.)
Kö(ru
Die Kölner Sammlung Otto Merkens, die vom 27. bis 30.
November bei Math. L e m p e r t z , Köln, versteigert wird, ent-
stand im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts und im ersten Jahr-
zehnt des 20., in einer Zeit also, da hervorragendes altes Kunst-
gut noch in ausreichender Menge zur Verfügung stand. Der ver-
storbene Sammler, ein Urkölner, aus alter Bürgerfamilie, hatte die
Freude am Sammeln alter Kunst von seinem Vater Franz Merkens
geerbt, der selbst, vor allem auf dem Gebiete der römischen Alter-
tümer und der Münzen, einer der bedeutendsten Kölner Sammler
gewesen war. Otto Merkens betätigte sich als Spezialist auf dem
Gebiete des alten Silbers und brachte hier eine Kollektion von
wissenschaftlicher Bedeutung und musealer Abgerundetheit zu-
sammen. Seine Vorliebe galt den Silberschmiedearbeiten des 18.
Jahrhunderts, in erster Linie den Werken deutscher Meister. Die
bedeutendsten deutschen Zunftorte Augsburg, Nürnberg, Köln sind
in langen Reihen vertreten, viele andere durch einzelne besonders
schöne Stücke. Auch hervorragende Amsterdamer, Antwerpener,
Londoner Erzeugnisse beschreibt der Katalog. Mit ihren beiläufig
2001 Nummern ist diese Silbersammlung Otto Merkens ein Auktions-
angebot von seltener Reichhaltigkeit und Abrundung. Neben dieser
ins Spezielle und Wissenschaftliche gehenden Sammeltätigkeit
brachte Merkens künstlerisch bedeutende Dinge aller Gebiete alter
Kunst zusammen, von dem Bestreben geleitet, sein schön gelegenes
Landhaus in Honnef am Rhein behaglich auszustatten. Auch hier
erkennt man die vorherrschende Liebe zum 18. Jahrhundert: Sitz-
möbel von Aachen und Süddeutschland, geschnitzte rheinische
Schränke, ein herrliches französisches Louis XV.-Bett, eine zierlich
aufgebaute Hausorgel, geschnitzte und Boule-Pendulen sind vor-
handen. Zu erwähnen ist auch ein reichhaltiges chinesisches
Familie rose-Services des 18. Jahrhunderts.
JvRincben,
Bei Otto Plelbing Nachf. findet am 5. Dezember die Ver-
steigerung einer bedeutenden Sammlung von Orden und Ehren-
zeichen des In- und Auslandes, darunter auch solcher des Welt-
krieges statt. Außerdem werden Münzen und Medaillen vieler Zei-
ten und Länder und numismatische Bücher versteigert. Der reich-
illustrierte Katalog gibt genauen Aufschluß über die einzelnen Ver-
steigerungsobjekte.
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