in der sich auch einige von den hervorragendsten primitiven Majo-
liken befinden, die einst Bode aus Italien mitgebracht hatte. Wir
möchten in Beantwortung zahlreicher Anfragen, die bei uns ein-
getroffen sind, noch1 mitteilen, daß der Sonderdruck, der von
Donaths Aufsatz „Der Berliner Kaufmann als Kunstfreund“ an-
gefertigt wurde, nur in wenigen Exemplaren existiert und daß er
nicht im Buchhandel erhältlich ist. Hingegen ist das Buch mit den
erwähnten drei Aufsätzen im Verlag Reimar Hobbing, Berlin, er-
schienen, und als Herausgeber zeichnet der Verein der Berliner
Kaufleute und Industrieller, der kürzlich die Feier seines fünfzig-
jährigen Bestehens hatte.
In dem kurzen Zeitraum von sechs Jahren sind die sechzehn
stattlichen Bände der Propyläen-Kunstgeschichte vollendet worden,
als deren letzter soeben die Kunst des frühen Mittel-
alters erscheint. Der erste Band dieser Weltgeschichte der
Kunst kam im November 1923 heraus, der letzte liegt jetzt, genau
sechs Jahre später, vor. Als Max Haut t mann, sein Bearbei-
ter, im April 1926 auf tragische Weise sein Leben endete, war das
Kapitel altchristliche Kunst, der Anfang des Kapitels Byzanz und
der größere Teil der Abschnitte über romanische Baukunst und
Plastik fertig. Der Fortsetzer der Arbeit, der Aachener Ordinarius
der Kunstgeschichte, Hans K a r 1 i n g e r , hat feinsinnig und
pietätvoll, im Sinne des Toten, den einführenden Text vollendet,
während Peter Halm den Bilderkatalog verfaßte und erläuterte.
Es ist ein rund tausend Jahre umfassender Abschnitt aus der
Kunstgeschichte Europas, dessen, Bauten und Bildwerke in über
600 Abbildungen und 44 farbigen Tafeln vorgeführt werden. Be-
ginnend mit der Auseinandersetzung zwischen den beiden Welt-
kulturen der Spätantike und der altchristlichen Kunst, daran an-
schließend die vielfältigen Strömungen der Völkerwanderungszeit
und den Komplex von gegensätzlichen künstlerischen Lebensäuße-
rungen, die von der großen! Lehrmeisterin des Abendlandes, By-
zanz, ausgehen, gipfelt der Band in der Vereinigung aller dieser
Einflüsse und Strömungen zu dem großen, einheitlichen Kunststil
der Romantik. Die karolingische Renaissance bildet den Auftakt,
die mächtigen Räume normannischer Basiliken, die kirchlichen
Monumentalbauten Frankreichs, die ihre erste Blütezeit um die
Mitte des 11. Jahrhunderts erleben, die italienischen Basiliken und
Rundbauten, in denen Einflüsse der römischen Antike und des
Orients sich vereinigen, die ragenden deutschen Dome von Mainz,
Worms, Speyer, Bamberg und Naumburg und die vielen Gemeinde-
und Klosterkirchen, die noch heute unseren alten Städten das Ge-
präge einer oft überwältigenden Monumentalität geben, das alles
und vieles Andere tritt hier vor unser Auge, im Zusammenhang
mit dem Fluten der Massen in der ausklingenden romanischen
Plastik eines Niccolo Pisano, der groß gesehenen Formen der
Bamberger und dem feinen Leben der Naumburger Stifterfiguren
und Reliefs und der Werkkunst dieser wahrhaft großen Epoche.
W. B.
Die Kun(? in den Marken.
Luigi Serra ist der beste Kenner der Kunst in den Marken,
die sich für den ferner Stehenden mit dem byzantinisch-romani-
schen Dom von Ancona und dem heiligen Hause von Loreto er-
schöpft, die aber in Wirklichkeit ein sehr vielseitiges Gebilde mit
zahlreichen Lokalschulen und regem Kunstleben ist. Als Ober-
intendant der Kunstdenkmäler in den Marken hat Serra in vielen
SÄhnarhstdto
19119
KPM
NACH ENTWURF DER MLENCHENER
B11DHAUERIN UND MALERIN
RUTH SCHAUMANN
AUSGEFUHRT IN DER
STAATL - PORIELLAN
MANUFAKTUR BERLIN
GALERIE DR. SCHÄFFER
GEMÄLDE ALTER MEISTER
lllililil l lllll I I I I I I IIIIIII19II1I IIIIIII I IUI I I I I I.I I I I I I I I I I I I I I I I I I III I I I I.I I I I I 1:1 I I I I I I I I I I I I I I I I lim
Telefon Lützow 5373 BERLIN W 9 Friedrich-Ebert-Str. 7
156
&SHIAND
liken befinden, die einst Bode aus Italien mitgebracht hatte. Wir
möchten in Beantwortung zahlreicher Anfragen, die bei uns ein-
getroffen sind, noch1 mitteilen, daß der Sonderdruck, der von
Donaths Aufsatz „Der Berliner Kaufmann als Kunstfreund“ an-
gefertigt wurde, nur in wenigen Exemplaren existiert und daß er
nicht im Buchhandel erhältlich ist. Hingegen ist das Buch mit den
erwähnten drei Aufsätzen im Verlag Reimar Hobbing, Berlin, er-
schienen, und als Herausgeber zeichnet der Verein der Berliner
Kaufleute und Industrieller, der kürzlich die Feier seines fünfzig-
jährigen Bestehens hatte.
In dem kurzen Zeitraum von sechs Jahren sind die sechzehn
stattlichen Bände der Propyläen-Kunstgeschichte vollendet worden,
als deren letzter soeben die Kunst des frühen Mittel-
alters erscheint. Der erste Band dieser Weltgeschichte der
Kunst kam im November 1923 heraus, der letzte liegt jetzt, genau
sechs Jahre später, vor. Als Max Haut t mann, sein Bearbei-
ter, im April 1926 auf tragische Weise sein Leben endete, war das
Kapitel altchristliche Kunst, der Anfang des Kapitels Byzanz und
der größere Teil der Abschnitte über romanische Baukunst und
Plastik fertig. Der Fortsetzer der Arbeit, der Aachener Ordinarius
der Kunstgeschichte, Hans K a r 1 i n g e r , hat feinsinnig und
pietätvoll, im Sinne des Toten, den einführenden Text vollendet,
während Peter Halm den Bilderkatalog verfaßte und erläuterte.
Es ist ein rund tausend Jahre umfassender Abschnitt aus der
Kunstgeschichte Europas, dessen, Bauten und Bildwerke in über
600 Abbildungen und 44 farbigen Tafeln vorgeführt werden. Be-
ginnend mit der Auseinandersetzung zwischen den beiden Welt-
kulturen der Spätantike und der altchristlichen Kunst, daran an-
schließend die vielfältigen Strömungen der Völkerwanderungszeit
und den Komplex von gegensätzlichen künstlerischen Lebensäuße-
rungen, die von der großen! Lehrmeisterin des Abendlandes, By-
zanz, ausgehen, gipfelt der Band in der Vereinigung aller dieser
Einflüsse und Strömungen zu dem großen, einheitlichen Kunststil
der Romantik. Die karolingische Renaissance bildet den Auftakt,
die mächtigen Räume normannischer Basiliken, die kirchlichen
Monumentalbauten Frankreichs, die ihre erste Blütezeit um die
Mitte des 11. Jahrhunderts erleben, die italienischen Basiliken und
Rundbauten, in denen Einflüsse der römischen Antike und des
Orients sich vereinigen, die ragenden deutschen Dome von Mainz,
Worms, Speyer, Bamberg und Naumburg und die vielen Gemeinde-
und Klosterkirchen, die noch heute unseren alten Städten das Ge-
präge einer oft überwältigenden Monumentalität geben, das alles
und vieles Andere tritt hier vor unser Auge, im Zusammenhang
mit dem Fluten der Massen in der ausklingenden romanischen
Plastik eines Niccolo Pisano, der groß gesehenen Formen der
Bamberger und dem feinen Leben der Naumburger Stifterfiguren
und Reliefs und der Werkkunst dieser wahrhaft großen Epoche.
W. B.
Die Kun(? in den Marken.
Luigi Serra ist der beste Kenner der Kunst in den Marken,
die sich für den ferner Stehenden mit dem byzantinisch-romani-
schen Dom von Ancona und dem heiligen Hause von Loreto er-
schöpft, die aber in Wirklichkeit ein sehr vielseitiges Gebilde mit
zahlreichen Lokalschulen und regem Kunstleben ist. Als Ober-
intendant der Kunstdenkmäler in den Marken hat Serra in vielen
SÄhnarhstdto
19119
KPM
NACH ENTWURF DER MLENCHENER
B11DHAUERIN UND MALERIN
RUTH SCHAUMANN
AUSGEFUHRT IN DER
STAATL - PORIELLAN
MANUFAKTUR BERLIN
GALERIE DR. SCHÄFFER
GEMÄLDE ALTER MEISTER
lllililil l lllll I I I I I I IIIIIII19II1I IIIIIII I IUI I I I I I.I I I I I I I I I I I I I I I I I I III I I I I.I I I I I 1:1 I I I I I I I I I I I I I I I I lim
Telefon Lützow 5373 BERLIN W 9 Friedrich-Ebert-Str. 7
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