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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 11./​12.1929/​30

DOI Heft:
1./2. Dezemberheft
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Aus dem nordischen Kunstleben / Londoner und New Yorker Kunstschau / Im Kölnischen Kunstverein / Das Ulmer Barockmuseum / Jüdischer Museunsverein in Berlin / Munsch in Chemnitz / Jubiläum des Ukrainischen Historischen Museums in Kiew / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Deutsche Graphik in Amerika / Neues vom Kunsthandel / Oskar Strnad / Die Albrecht Dürer-Stiftung / Neue Kunstbücher / Die Dossena-Fälschungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26238#0168

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H a b ich, Georg, Der heimliche F1 ö t n e r. Sendschrei-
ben an Direktor Dr. J. L. S p o n s e I. Mit 2
Tafeln und 30 Abbildungen im Text. Druck und
Verlag Kress & Hornung, München 1929.

In dieser Schrift nimmt Habich neuerdings Stellung zu der
seit Domanigs Schrift von 1895 bestehenden Flötnerstrcitfrage, wie
weit Medaillen dem Bildschnitzer Peter Flötner in Nürnberg zuzu-
weisen seien. Er wendet sich dabei gegen L. Sponsel, und zwar
dessen Aufsatz in der Zeitschrift für Numismatik Bd. 37 S. 139 ff.:
„Peter Flötner, nicht Hieronymus Magdeburger“*) Es handelt
sich um Medaillen, deren Schöpfer Habich in seinem grundlegenden
Buche „Die deutschen, Medailleure des 16. Jahrhunderts“ von 1916
S. 106 und S. 109 mit dem Namen „Meister des Kardinal Albrecht“
und „Meister des Simon Pistorius“ bezeichnet, und um einige an-
dere mit dem Monogramm der Signatur eines H, über dessen
wagerechtem Balken ein Kreuzchen ist, die bisher einem Künstler
Hohenauer, jetzt aber durch Habich Magdeburger zugeschrieben
werden. Habich weist nun auf die Uebereitistimmung der frühen
Talerprägungen Magdeburgers von 1527 und 1529 und der Guß-
medaillen des Kardinal Albrecht (1537—1539) hin, andererseits auf
die Verwandtschaft zwischen diesen und den in jener Weise Signier-
ten Fürstenmedaillen von 1536 und 1539 in der Zeichnung der
Wappenschilde und Zierate. Guß- wie Prägestücke seien einheit-
lichen Charakters. Habich kann sie sich deshalb alle nur von einem
einzigen und zwar einem sächsischen Künstler, nämlich von Magde-
burger angefertigt denken, während Sponsel die Gußmedaillen teil-
weise als von P. Flötner herrührend bezeichnet hatte.

Magdeburger sei also nach Habich nicht nur Stempelschnei-
der, sondern auch Konterfetter gewesen, wie auch das „cudebat“
bei Agricola nicht in dem engen Sinnne von „prägte“ aufzufassen
sei; daher heiße er auch in einem biographischen Werk aus dem
18. Jahrhundert „statuarius et rnonetarius“. Die Urheberschaft
eines sächsischen Künstlers begründet Habich damit, daß die dar-
gestellten Personen fase durchweg sächsischer Herkunft wären,
sich teilweise an den sächsischen Fürstenhöfen Dresden und Frci-
lierg und an dem Hofe des Kardinal Albrecht befunden, teilweise
mit diesen in Verbindung gestanden hätten. Habich weist dann
weiter auf die große Abhängigkeit einer Reihe dieser Medaillen von
Lucas Cranach hn; soi läge das Cranach’sche Gemälde Georgs des
Bärtigen einer entsprechenden Medaille von 1537 auf diesen Fürsten
zugrunde; wahrscheinlich hätte der Maler aucli zu dem vorwärts
gewandten Brustbilde des Kardinals die Vorstudie geliefert. Es
entspräche diesem Verhältnis Cranachs zu den Medaillen auch das
zur Großplastik, indem die sächsischen Fürstenepitaphien der Zeit
,'iuf ihn mittelbar oder unmittelbar zurückgingen. Habich macht
auch darauf aufmerksam, daß Flötner in der Zeit vor 1538 durch
den Riesenauftrag des Krakauer Altars, also in der Haupt-
entstehungszeit der fraglichen Medaillen, vollauf beschäftigt war.
so daß er schwerlich eine derartig stattliche Reihe von Medaillen
schaffen konnte. Flötner sei überhaupt ein Plakcttist, kein Konter-
fetter gewesen, sondern nur gelegentlich habe er Medaillen
angefertigt.

Da Magdeburger, wie kürzlich ermittelt worden ist, schon
September 1540 gestorben ist, müßten die paar über dieses Jahr
noch hinausreichenden Stücke dieser Reihe (1542—1544) Werk-
stattstücke sein. Doch kommt es ihm bei dem ganzen Aufsatze
weniger auf die Person des Künstlers an als auf die Feststellung
des sächsischen Ursprungs sämtlicher hier von ihm zusammen-
gefaßten Medaillen.

Die Schrift ist für die Methode, Ziele und Grenzen der For-
schung der deutschen Medaille des 16. Jahrhunderts außerordent-
lich lehrreich. Von der anfangs dem Flötner zugeschriebenen
Reihe Nürnberger Medaillen hat die spätere Forschung nichts als
sein Werk übrig gelassen, nunmehr scheint auch der letzte Ver-

*) Diesen Schriften Habichs und Sponsels gehen schon zwei
andere über Flötner voran, nämlich Sponsels „Flötner-Studien“ iin
Jahrbuch der preuß. Kunstsammlungen 1924 und 1925 und Habichs
Aufsatz „Peter Flötner od-ej Hieronymus Magdeburger“ im Archiv
für Medaillen- und Plakettenkunde Bd. V 1925—26.

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Celephon: 11222 ^Dresden, cfcflfoßstr. 26 Celephon: 11222

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