Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen
— 11./12.1929/30
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.26238#0403
DOI Heft:
1./2. Juliheft
DOI Artikel:Pazaurek, Gustav Edmund: Die Glasschneiderfamilie Sang, [1]: eine Untersuchung
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.26238#0403
die auf ein Glas mit dem Hammer schlägt. Hier wie auf
dem in der Form schon ganz hessisch-braunschweigi-
schen Rokoko-Jagdpokal des Hamburgischen Museums
für Kunst und Gewerbe8) haben die wilden Rokoko-
Ornamente doch schon ganz andere Formen angenom-
stian Scherer, der der herzoglichen Hofspiegel- und
Kartonfabrik zu Braunschweig nach allen Richtungen
nachgegangen ist, über den zweiten Glasschneider der
Sang-Familie, nämlich über J o h a n n Heinrich
B a 11 h a s a r nur die eine wichtige Nachricht ver-
Abb. 10. J. H. B. Sang, Bezeichnete Platte an der Braunschweiger
Prunkuhr in Stuttgart
geschaffen und voll bezeichnet hat. Die Urkunden, die
uns auch über diesen Meister fast ganz im Stiche ließen,
haben uns trotz der größten Anstrengungen von Chri-
8) Abb. bei Robert Schmidt, Glashandbuch, 2. Audi., S. 360.
°) Abb. bei Scherer im „Kunstwanderer“, Januar 1926, S. 185.
Thomas Körblein (f 1753) bis zu ihrer Auflösung, dann
aber auch die Arbeiten dieses Unternehmens, in erster
Reihe die beiden noch vorhandenen, für den Herzog
Carl entstandene Prunkstücke, nämlich den pompösen
Schrank von 1751 und 1752 im B r aunschwei-
g i sehen Landesmuseum sowie der großen Stand-
men, die auf Johann Heinrich Balthasar Sang hinwiesen,
der bereits 1745 den charakteristischen, ebenfalls un-
geschliffenen, aber reich geschnittenen Deckelpokal der
Lanna-Sammlung des Prager Kunstgewerbemuseums9)
mittelt, nämlich daß er um 1747 herzoglicher Hofglas-
schleifer geworden ist. Scherers weitere verdienstvolle
Feststellungen betreffen die Verhältnisse in der ge-
nannten Fabrik, zunächst unter dem Fabrikspächter
Abb. 9. .1. H. 13. Sang, Bezeichnete Platte an der Braunschwciger
Prunkuhr in Stuttgart
393
dem in der Form schon ganz hessisch-braunschweigi-
schen Rokoko-Jagdpokal des Hamburgischen Museums
für Kunst und Gewerbe8) haben die wilden Rokoko-
Ornamente doch schon ganz andere Formen angenom-
stian Scherer, der der herzoglichen Hofspiegel- und
Kartonfabrik zu Braunschweig nach allen Richtungen
nachgegangen ist, über den zweiten Glasschneider der
Sang-Familie, nämlich über J o h a n n Heinrich
B a 11 h a s a r nur die eine wichtige Nachricht ver-
Abb. 10. J. H. B. Sang, Bezeichnete Platte an der Braunschweiger
Prunkuhr in Stuttgart
geschaffen und voll bezeichnet hat. Die Urkunden, die
uns auch über diesen Meister fast ganz im Stiche ließen,
haben uns trotz der größten Anstrengungen von Chri-
8) Abb. bei Robert Schmidt, Glashandbuch, 2. Audi., S. 360.
°) Abb. bei Scherer im „Kunstwanderer“, Januar 1926, S. 185.
Thomas Körblein (f 1753) bis zu ihrer Auflösung, dann
aber auch die Arbeiten dieses Unternehmens, in erster
Reihe die beiden noch vorhandenen, für den Herzog
Carl entstandene Prunkstücke, nämlich den pompösen
Schrank von 1751 und 1752 im B r aunschwei-
g i sehen Landesmuseum sowie der großen Stand-
men, die auf Johann Heinrich Balthasar Sang hinwiesen,
der bereits 1745 den charakteristischen, ebenfalls un-
geschliffenen, aber reich geschnittenen Deckelpokal der
Lanna-Sammlung des Prager Kunstgewerbemuseums9)
mittelt, nämlich daß er um 1747 herzoglicher Hofglas-
schleifer geworden ist. Scherers weitere verdienstvolle
Feststellungen betreffen die Verhältnisse in der ge-
nannten Fabrik, zunächst unter dem Fabrikspächter
Abb. 9. .1. H. 13. Sang, Bezeichnete Platte an der Braunschwciger
Prunkuhr in Stuttgart
393