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Kaüt Ttatidev
Die Stockholmer Ausstellung 1930, deren architek-
tonischer Aufbau ein Werk Asplunds ist — die
Leitung der Schau hat Dr. Gregor P o u 1 s s o n , die
Presseleitung Dr. B r i 1 i o t h — erregt auch in seiner
großen Abteilung des neuen schwedischen Kunstgewerbes
außerordentliches internationales Interesse. Ueber die
Textilien der Ausstellung sprach kürzlich im „Kunst-
wänderer“ Professor Dr. Karl Tiander. Heute geben
wir ihm das Wort zur Frage des neuen schwedischen
Zinns und Silber. Die Redaktion.
| as schwedische Zinn ist wieder zu Ehren ge-
kommen. Die heutigen Handwerker schätzen es
als ein dankbares Material für neue Formen und
Zwecke. So wie sich das Zinn unter der Hand der
schwedischen Meister entwickelt hat, sieht es nicht
mehr zum Silber oder zur Keramik empor als zu Riva-
len, die es zu fürchten braucht. Das Zinn hat seine
eigene Stelle sowohl in künstlerischer als auch in
zweckdienlicher Hinsicht im modernen Kunstgewerbe
gefunden. Die Entwicklung ist streng in die richtigen
Wege geleitet und vernünftig auf ein begrenztes Feld
beschränkt worden, so daß es jetzt einen hervorragen-
den Platz auf allen Ausstellungen des schwedischen
Kunstgewerbes einnimmt. Selbstverständlich spielt
auch auf der Stockholmer Kunstgewerbe- und Heim-
industrie-Ausstellung 1930 das schwedische Zinn eine
ganz hervorragende Rolle. Auch das Silber nimmt auf
dieser Ausstellung einen gleich großengj^^^^^^
denn das moderne schwedische Silber hat -
Gebundenheit an alte und ausländische Tra
gemacht und sich zu einer bemerkenswert
entwickelt. Namentlich sind Silberschüs:E n
neuesten Gebrauchsform zur Schau geste-
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Zinnlöffel und Zinnteller sind Symbol(= £
Zeit und interessieren hauptsächlich Alter E_
und Sammler. Auf dem modernen Tisch :E 5
Porzellan und Silber verdrängt worden. ir
Zinn hat aber andere Funktionen. Es ist e-
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des und populäres Material für SpiegelraliE-
ter und andere Beleuchtungskörper, Schal i=-
kästchen und Präsentierbretter. Der grölE-2
heit erfreuen sich wohl die Lampen, LE.
Spiegelrahmen.
Als vor zehn Jahren die Zinnwaren in =■
und in immer weiteren Kreisen VerbreiE-5
versuchten die Handwerker verschiedene
Behandlung. Anfangs glaubten sie, daß sEJP
besonders zum Pressen eignete. Aber das=_
erhielt auf diese Weise nicht die gewünscE •»
keit, sondern war leicht verbiegbar. So er -
die Dauer das Gießen als der erfolgreicl E n
Die modernen Handwerker sind aber nicE-
suchung unterlegen, der Legierung AntiiE"
zumischen, damit sie dem Silber ähnlich
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haben sie nicht versucht, durch eine besondere Bear-
beitung der Oberfläche eine silberglanzähnliche Wir-
kung zu erzielen. Das charakteristische Aeußere des
Zinns wird beibehalten, und im Laufe der Zeit, je mehr
man es braucht, erhält das Zinn seine eigenartige, für
das Auge und das Gefühl gefällige Schönheit.
Die Entwürfe sind im allgemeinen außerordentlich
einfach. Anna Petrus hat reizende Kompositionen in
zarter Linienführung geschaffen. In ihrer Stilisierung
von menschlichen Gestalten oder Motiven aus der Pflan-
zen- und Tierwelt verbindet sie in außerordentlich
glücklicher Weise 'das Primitive mit dem Ultramoder-
nen. Viele fesselnde Gegenstände sind in Zusammen-
arbeit mit dem Architekten Uno Aahen und Estrid Erik-
oon
Kaüt Ttatidev
Die Stockholmer Ausstellung 1930, deren architek-
tonischer Aufbau ein Werk Asplunds ist — die
Leitung der Schau hat Dr. Gregor P o u 1 s s o n , die
Presseleitung Dr. B r i 1 i o t h — erregt auch in seiner
großen Abteilung des neuen schwedischen Kunstgewerbes
außerordentliches internationales Interesse. Ueber die
Textilien der Ausstellung sprach kürzlich im „Kunst-
wänderer“ Professor Dr. Karl Tiander. Heute geben
wir ihm das Wort zur Frage des neuen schwedischen
Zinns und Silber. Die Redaktion.
| as schwedische Zinn ist wieder zu Ehren ge-
kommen. Die heutigen Handwerker schätzen es
als ein dankbares Material für neue Formen und
Zwecke. So wie sich das Zinn unter der Hand der
schwedischen Meister entwickelt hat, sieht es nicht
mehr zum Silber oder zur Keramik empor als zu Riva-
len, die es zu fürchten braucht. Das Zinn hat seine
eigene Stelle sowohl in künstlerischer als auch in
zweckdienlicher Hinsicht im modernen Kunstgewerbe
gefunden. Die Entwicklung ist streng in die richtigen
Wege geleitet und vernünftig auf ein begrenztes Feld
beschränkt worden, so daß es jetzt einen hervorragen-
den Platz auf allen Ausstellungen des schwedischen
Kunstgewerbes einnimmt. Selbstverständlich spielt
auch auf der Stockholmer Kunstgewerbe- und Heim-
industrie-Ausstellung 1930 das schwedische Zinn eine
ganz hervorragende Rolle. Auch das Silber nimmt auf
dieser Ausstellung einen gleich großengj^^^^^^
denn das moderne schwedische Silber hat -
Gebundenheit an alte und ausländische Tra
gemacht und sich zu einer bemerkenswert
entwickelt. Namentlich sind Silberschüs:E n
neuesten Gebrauchsform zur Schau geste-
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Zeit und interessieren hauptsächlich Alter E_
und Sammler. Auf dem modernen Tisch :E 5
Porzellan und Silber verdrängt worden. ir
Zinn hat aber andere Funktionen. Es ist e-
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des und populäres Material für SpiegelraliE-
ter und andere Beleuchtungskörper, Schal i=-
kästchen und Präsentierbretter. Der grölE-2
heit erfreuen sich wohl die Lampen, LE.
Spiegelrahmen.
Als vor zehn Jahren die Zinnwaren in =■
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Behandlung. Anfangs glaubten sie, daß sEJP
besonders zum Pressen eignete. Aber das=_
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Die modernen Handwerker sind aber nicE-
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Zinns wird beibehalten, und im Laufe der Zeit, je mehr
man es braucht, erhält das Zinn seine eigenartige, für
das Auge und das Gefühl gefällige Schönheit.
Die Entwürfe sind im allgemeinen außerordentlich
einfach. Anna Petrus hat reizende Kompositionen in
zarter Linienführung geschaffen. In ihrer Stilisierung
von menschlichen Gestalten oder Motiven aus der Pflan-
zen- und Tierwelt verbindet sie in außerordentlich
glücklicher Weise 'das Primitive mit dem Ultramoder-
nen. Viele fesselnde Gegenstände sind in Zusammen-
arbeit mit dem Architekten Uno Aahen und Estrid Erik-