Aus der Armutei
Gedichte von Kurt Arnold Findeisen
sDies« sozialen Geöichte stanrnren aus denr Bnche, das öen Trtel öer Uber-
schrift trägt unö bei Lö. Focke in Lhenrnrtz erschienen ist. wir geben es ohne
Rritik, unr drese Findeisensche Llunst öurch Anschauung zu einpfehlen,
nreinen, rhre wärnre unö Lchtheit zeige sich hier ebenso klar, wie ihre öa
unö öort vielleicht allzunahe Verwanbschaft nrit öerjenigen Brögers. Frnö-
eisen hat noch in anberen Tönen hübsche und beachtliche Bücher geschrieben,
so öen Robert Schunrann-Bornan ,,Der Davidsbünöler": l. Tl. ,,Lserzen und
Alasken", 2. Tl. „Der weg in öen Aschernrittwoch" (Leixzig, Grethlein u. Lo.),
„Sachsen",, 2 Bücher Lanöschaftsgedichte und Balladen: „Mutterlanö" und
„Ahnenlanö", öie von uns bereits besxrochenen „Alaviergeschichten" (Leixzig,
Dürrsche Buchhanölung), sorvie als deren Lrgänzung „Bobert Schunranns Ain-
öerszencn" (Dresden, Gscar Laubc.^
Iin LNaschinenviertel
Schornstein an Schornstein. Und stunrxf über Lsallen und bsöfcn
Der träge zerfasernöe Atenr öer Aessel und kvfen,
Alanglos geöehnt.
Aber unter ihnr wüten die heitzen,
hungrigen Bohrer ins Lisen.
Danrxfhänrnrer züriren.
Laufkrähne stottern. Besserner Birnen
Schäunren entsesselt, öatz fauchenöe Funken kreisen.
Stratzenlang toben öaneben die tollen
Triebrienren, Schwungräöer, Sxinöeln und Rollen.
Bahnhöfe öröhncn nrit zehnfachen Gleisen.
Stratzenlang zetert bann wieöer gefoltcrtes Lisen. —
Frieölos verstrickt, ein rasenöes Stinrnrengewirr,
Aber gebänöigt. Unö nicht eirre Stinrme schrcit irr!
Allc Stirnnren lobxreisen.
Anfechtung
Vor meiner Uanrmer ein steiler walö
Von Lssen, öazwischen öie Gasanstalt,
Dahinter Tausenöe von stieren
Fabrikfenstern. Unö auf öem Asxhalt
Mühselig wimmeln von Uienschen unö Tieren.
Und öoch ist öas alles schön,
wenn öie Rauchfahnen wabern unö wehn,
wenn aus öen ksochöfen wie Gxferbrände
Die Flammen schlagen, wenn Ulillionen rutziger kjänöe
Drunter «ifern und öroben in kuxfernen Netzen
Die klugen Geöanken hasten unö hetzcn.
Nur öatz einen manchmal ein Sehnen fatzt
Nach «iner Stunöe ohne kjast,
Nach einem Lünkchen Zrrnigkeit
Der toten Luöwig Richter-Aeit.
Gedichte von Kurt Arnold Findeisen
sDies« sozialen Geöichte stanrnren aus denr Bnche, das öen Trtel öer Uber-
schrift trägt unö bei Lö. Focke in Lhenrnrtz erschienen ist. wir geben es ohne
Rritik, unr drese Findeisensche Llunst öurch Anschauung zu einpfehlen,
nreinen, rhre wärnre unö Lchtheit zeige sich hier ebenso klar, wie ihre öa
unö öort vielleicht allzunahe Verwanbschaft nrit öerjenigen Brögers. Frnö-
eisen hat noch in anberen Tönen hübsche und beachtliche Bücher geschrieben,
so öen Robert Schunrann-Bornan ,,Der Davidsbünöler": l. Tl. ,,Lserzen und
Alasken", 2. Tl. „Der weg in öen Aschernrittwoch" (Leixzig, Grethlein u. Lo.),
„Sachsen",, 2 Bücher Lanöschaftsgedichte und Balladen: „Mutterlanö" und
„Ahnenlanö", öie von uns bereits besxrochenen „Alaviergeschichten" (Leixzig,
Dürrsche Buchhanölung), sorvie als deren Lrgänzung „Bobert Schunranns Ain-
öerszencn" (Dresden, Gscar Laubc.^
Iin LNaschinenviertel
Schornstein an Schornstein. Und stunrxf über Lsallen und bsöfcn
Der träge zerfasernöe Atenr öer Aessel und kvfen,
Alanglos geöehnt.
Aber unter ihnr wüten die heitzen,
hungrigen Bohrer ins Lisen.
Danrxfhänrnrer züriren.
Laufkrähne stottern. Besserner Birnen
Schäunren entsesselt, öatz fauchenöe Funken kreisen.
Stratzenlang toben öaneben die tollen
Triebrienren, Schwungräöer, Sxinöeln und Rollen.
Bahnhöfe öröhncn nrit zehnfachen Gleisen.
Stratzenlang zetert bann wieöer gefoltcrtes Lisen. —
Frieölos verstrickt, ein rasenöes Stinrnrengewirr,
Aber gebänöigt. Unö nicht eirre Stinrme schrcit irr!
Allc Stirnnren lobxreisen.
Anfechtung
Vor meiner Uanrmer ein steiler walö
Von Lssen, öazwischen öie Gasanstalt,
Dahinter Tausenöe von stieren
Fabrikfenstern. Unö auf öem Asxhalt
Mühselig wimmeln von Uienschen unö Tieren.
Und öoch ist öas alles schön,
wenn öie Rauchfahnen wabern unö wehn,
wenn aus öen ksochöfen wie Gxferbrände
Die Flammen schlagen, wenn Ulillionen rutziger kjänöe
Drunter «ifern und öroben in kuxfernen Netzen
Die klugen Geöanken hasten unö hetzcn.
Nur öatz einen manchmal ein Sehnen fatzt
Nach «iner Stunöe ohne kjast,
Nach einem Lünkchen Zrrnigkeit
Der toten Luöwig Richter-Aeit.