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Kunstwart und Kulturwart — 35,2.1922

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Heft 12 (Septemberheft 1922)
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Unsre Bilder und Noten
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An die Kunstwart-Leser
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https://doi.org/10.11588/diglit.14435#0403

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und die Glosse im vorliegenden Heft). Karl Blessinger hat dem Bändchen eine
lehrreiche Einleitung beigegeben, in der er Berlioz' Stellung in der Musikge-
schichte Frankreichs und seine besondere Art klug und vorsichtig charakterisiert.
Bon den Stücken, zu denen das vorliegende gehört, sagt er:

„Poesie und Mnsik sind hier zu erner wundervollen Einheit verschmolzen;
Erfindung und Satz stehen auf gleicher Höhe. In dieser Sammlung offenbart
sich das innerste Wesen von des Meisters Knnst. Mohl zeigt jedes ihrer Stücke
einen ausgeprägt französischen, speziell südfranzösischen Charakter, doch ist dieser
ins Äbernationale, ins allgemein Menschliche erhoben. Grazie, Anmut und echtes
Eefühl sprechen aus ihnen, Eigenschaften, die in Frankreich von je in eigen--
artiger Äusprägung vorhanden waren. . . ." Von Berlioz selbst aber gelten in
der Tat die Morte, die Blessinger am Schluß seiner Einleitung findet: „Trotz
aller tzochschätzung, die ihm zuteil geworden ist, wird Berlioz doch vielfach falsch
eingeschätzt, nicht zuletzt deshalb, weil die neudeutsche Schule ihn zu einer Partei-
größe gestempelt hat. Aber Berlioz war nicht nur musikalischer Parteimann,
er war viel mehr, er war ein Musiker von echtem Schrot und Korn; und er
stand als Mensch auf einer ethischen Höhe, die man an nicht wenigen seiner Ver-
kleinerer schmerzlich vermißt. Man hat ihm vorgeworfen, er sei ein Genie ohne
Talent; daß dies eine starke Äbertreibung ist, daß er beides war, seine Liedex
zeigen es. Man hat gesagt, daß Mollen unü Vollbringen sich bei ihm nicht die
Wage halten: in seinen besten Liedern ist die Einheit beider restlos erreicht."

An die Kunftwart-Leser

Hv bermals müssen die Preise erhöht werden. Der Kunstwart wird von nun
-64-ab hundert Mark im Vierteljahr kosten. Mißt man die Ziffer an den
Begriffen vergangener Zeiten, so erschrickt man. Aber wir müssen sie an
denen von heute messen. Da erscheint sie klein und unbedeutend. Vollends,
wenn wir die wirklichen Kosten, von denen der Kunstwartpreis so wie jeder
andere Preis abhängt, vergleichen, so zeigt sich jedem, was wahr ist: daß nur
mit großen, ernstlichen Opfern heute noch ein Blatt vom Umfang des Kunst-
warts für hundert Mark gegeben werden kann. Wer die Zahlen, die wir
unten veröffentlichen, mit Aufmerksamkeit liest, sieht deutlich, daß der jetzt
notwendige Preis weit hinter dem zurückbleibt, den wir fordern müßten.
Wir bringen dieses Opfer in dem Gefühl, daß wir unsere alte Zeitschrift,
ein wirkendes und lebendiges Stück der dentschen Kultur, nicht aus materiellen
Gründen eingehn lassen dürfen, solange wir das Vertrauen in unsere Leser
haben, daß sie mit uns gehen werden.

Wir haben dieses Vertrauen und bitten alle Freunde: bleibt dem
Kunstwart treu und werbt für ihn!

Preise:

Vor dem Ende
Kriege Auguststzrs

, Kilo Druckpapier.. 28 Pf. M- 38.-

einfarbige Strichätzungen der Quadratzenti-

meter.q'/» Pf- M. ^.so

einfarbige Netzätzungen der Quadratzentimeter 9 Pf- M- s.—
Vierfarbendruck-Atzungen der Quadratzenti-

meter.65 Pf. M. 56-—

Setzer-bezw.DruckerlohnproWochedurchschn- sr M. M. 2216.—
etn Kunstwartheft 75 Ps. M. 13.30

Verteuerung
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55 fache
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17'/-fache

tzerauSgeber: Prof. vr. k. e. Ferdinand Avenarius tn Dresden-Blasewitz. Derantwortlich: i. D.
Wolfgang Schumann, Dresden-Blascwitz. Mitleiter: Or. E K.Fifcher. InSsterreich verantwortlich:
tzofrat vr. Karl Giannoni, Mödling bei Wien, Dominikanergasie >5. Scndungen für den Text
ohne Angabe cines Pcrsonennamens an die „Kunstwart-Leitung' in Dresden-Blasewitz —
Manuskrtpte nurnach vorherigerDereinbarung, widrtgenfalls keine Derantwortung über»
nommen werden kann — Derlag von Seorg D. W. Lallwey, Druck von Kastner t Lallwey, Buchdruckerei
sn München — Seschäftsstelle sür Berftn- Georg Siemens, V «7, Kurfürstcnftrahe
 
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